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Wiehl ist eine Stadt im Oberbergischen Kreis im Regierungsbezirk Köln in Nordrhein-Westfalen (Deutschland).

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Kreis: Oberbergischer Kreis
Höhe: 191 m ü. NHN
Fläche: 53,26 km2
Einwohner: 25.088 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 471 Einwohner je km2
Postleitzahl: 51674
Vorwahlen: 02262, 02261 (Alferzhagen, Bomig, Marienhagen, Merkausen), 02296 (Angfurten, Bieberstein, Dreisbach teilw., Remperg)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: GM
Gemeindeschlüssel: 05 3 74 048
Stadtgliederung: 52 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Bahnhofstraße 1
51674 Wiehl
Website: www.wiehl.de
Bürgermeister: Ulrich Stücker (parteilos)
Lage der Stadt Wiehl im Oberbergischen Kreis
Karte
Karte

Geografie



Ortslage


Karte mit wichtigen Ortsteilen
Karte mit wichtigen Ortsteilen

Wiehl liegt in Luftlinie etwa 41 km östlich von Köln. An die Stadt grenzen die Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn von Norden beginnend) Gummersbach, Reichshof, Nümbrecht, Much, und Engelskirchen. Zwischen der Autobahn A4 und Wiehl liegt das mit etwa 81 ha größte Gewerbegebiet Wiehls: Wiehl-Bomig. Der gleichnamige Fluss Wiehl fließt in Ost-West-Richtung durch die Stadt.

Gummersbach Bergneustadt
Engelskirchen Reichshof
Much Nümbrecht Waldbröl

Stadtgliederung


Wiehl mit Ortschaften
Wiehl mit Ortschaften
AAlferzhagenAlpeAlperbrück – Angfurten
BBiebersteinBielsteinBörnhausenBomigBrächenBreidenbruchBüddelhagenBüttinghausen
DDahlDrabenderhöheDreisbachDrosselhardt
FFahlenbruchFaulmertForst
GGassenhagenGroßfischbach
HHahnHauHengstenbergHillerscheidHübenderHückhausen
IImmen
JJennecken
KKleinfischbachKurtensiefen
LLinden
MMarienhagenMerkausenMonsauMorkepützMühlen an der BechMühlhausen
NNeuklefNiederbellinghausenNiederhof
OOberbantenbergOberholzenOberwiehl
PPergenrothPfaffenberg
RRemperg
SSteinacker
VVerr
WWaldWeiershagenWiehlsiefen

Daneben existierten über 30 alte Ortsbezeichnungen, die zu verschiedenen Zeiten und aus unterschiedlichen Anlässen aufgegeben wurden und heute in Straßennamen erhalten und wiederzuerkennen sind:

Die Preisgabe historischer, zumeist in der Mercator-Karte von 1575 verzeichneter Siedlungsnamen begann schon 1901/02 mit der Umbenennung der früheren Gemeinde Drabenderhöhe in Bielstein (Rheinl.), das zuvor im Kern Repschenroth hieß. 1912 folgte Weiershagen als Sammelname für etliche Streusiedlungen. Durch rege Bautätigkeit und raschen Bevölkerungszuwachs nahmen in der Entwicklungsphase nach dem Zweiten Weltkrieg weitere siedlungsstrukturelle Verschmelzungen Gestalt an, vor allem um den Hauptort Wiehl. Der Wegfall vieler Ortsnamen verbunden mit der flächendeckenden Einführung von Straßenbezeichnungen ging einher mit der kommunalen Gebietsreform 1969 (Vereinigung der Gemeinden Wiehl und Bielstein) sowie der für die Stadtwerdung (1971) dokumentierten Urbanisierung. Anlass waren nicht zuletzt aber auch postalische Bedürfnisse im Gefolge der Einführung von Postleitzahlen.


Geschichte


Ehemalige Fabriken und heutiges Gewerbegebiet am Hans-Teich in Oberwiehl, 2004
Ehemalige Fabriken und heutiges Gewerbegebiet am Hans-Teich in Oberwiehl, 2004

1131 wurde Wiehl unter dem Namen Wila erstmals urkundlich erwähnt. Auf der Mercator-Karte von 1575 ist es als Wiell verzeichnet. Durch den Siegburger Vergleich von 1604 wurde Wiehl endgültig der Herrschaft Homburg zugeschlagen und damit dem Haus Sayn-Wittgenstein unterstellt. 1815 ordnete der Wiener Kongress das Homburger Ländchen, das praktisch nur aus den Gemeinden Wiehl und Nümbrecht bestand, Preußen zu. Wiehl war um diese Zeit noch ein landwirtschaftlich geprägter Ort dörflichen Charakters, dessen Bevölkerungsüberschuss sich durch Wanderarbeit ernähren musste. Erst die Nutzung der Wasserkraft der Wiehl durch den Ohler Hammer seit 1860 sowie Stromerzeugung seit 1895, der Anschluss ans Eisenbahnnetz 1897 und die Gründung der Bergischen Patentachsenfabrik Wiehl (BPW) im Jahr 1898 schufen die Voraussetzung für verstärktes Bevölkerungswachstum. Der Nationalsozialismus hinterließ Wiehl ein neues Rathaus (heute das alte). Nach dem Zweiten Weltkrieg integrierte Wiehl den Zustrom von Ausgebombten und von Vertriebenen. Durch die Gebietsreform wurde die Gemeinde am 1. Juli 1969 mit Bielstein (einschließlich Drabenderhöhe) und Gebietsteilen von Denklingen (Reichshof) vereinigt. Bielstein und Wiehl verloren jedoch auch Gebiete vor allem mit einwohnerstarken Orten im Aggertal an Gummersbach. Ründeroth wurde um Gebietsteile Bielsteins, Reichshof um Gebiete der Altgemeinde Wiehl vergrößert.[2] Die neue Gemeinde erhielt im Jahr 1971 das Stadtrecht, also 840 Jahre nach seiner Erstnennung. Seither erfreut es sich, auch dank des Zuzugs von Aussiedlern und einer geschickten Industriepolitik, soliden und stetigen Wachstums.


Einwohnerentwicklung



Vor der Gebietsreform am 1. Juli 1969

Im Ersten Weltkrieg 1914–1918 fielen 157 Wiehler und 169 Bielsteiner Bürger.

Wiehl (alt)Bielstein (alt)
JahrEinwohnerEinwohnerSumme
18302.3252.3244.649
18602.8332.6715.504
18712.548
18902.9853.4076.392
19004.278
19104.8795.0129.891
Wiehl (alt)Bielstein (alt)
JahrEinwohnerEinwohnerSumme
19205.2495.14810.397
19255.5205.25410.774
19376.206
19396.618
19468.871
19509.5628.79418.356
Wiehl (alt)Bielstein (alt)
JahrEinwohnerEinwohnerSumme
19559.7628.69218.454
196010.1079.09919.206
196511.3899.99821.387
196711.21210.56021.772
196911.61810.90522.523
Einwohnerentwicklung von Wiehl von 1830 bis 2017 nach nebenstehenden Tabellen. Zu dem starken Abfall der Einwohnerzahlen nach der Gebietsreform 1969 siehe Text
Einwohnerentwicklung von Wiehl von 1830 bis 2017 nach nebenstehenden Tabellen. Zu dem starken Abfall der Einwohnerzahlen nach der Gebietsreform 1969 siehe Text

Nach der Gebietsreform am 1. Juli 1969

Mit der am 1. Juli 1969 in Kraft getretenen kommunalen Gebietsreform endete der Gebietsstand der selbständigen Gemeinden Wiehl und Bielstein. Für die neue Gemeinde Wiehl erklärt sich rein rechnerisch ein beträchtlicher Rückgang gegenüber den vorher zusammengezählten Gemeindebewohnern der Altgemeinden Bielstein und Wiehl. Vereinzelt auffällige Rückgänge beruhen auch auf statistischen Bereinigungen der Einwohner-Meldekarteien (Löschung von Zweitwohnsitzen usw.).

JahrEinwohner
1. Juli 196916.859
197017.556
197117.901
197218.290
197318.922
197419.520
197519.937
197620.168
197720.670
197821.027
JahrEinwohner
197921.717
198022.260
198122.522
198222.519
198322.676
198422.812
198522.795
198622.896
198722.772
198822.985
JahrEinwohner
198923.417
199023.123
199123.671
199224.042
199324.323
199424.621
199525.367
199625.577
199725.862
199826.029
JahrEinwohner
199926.365
200026.448
200126.455
200226.551
200326.586
200426.604
200527.347
200627.295
200726.947
200826.806
JahrEinwohner
200926.536
201026.479
201126.491
201226.444
201326.251
201625.177
201725.152
202026.290[3]

Politik


Kommunalwahl 2020[4]
Wahlbeteiligung: 52,79 % (2014: 52,05 %)
 %
40
30
20
10
0
34,8 %
23,3 %
6,7 %
18,3 %
3,7 %
6,9 %
6,4 %
CDU
SPD
FDP
Grüne
Linke
UWG
AfD
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
−2,7 %p
−11,7 %p
+0,3 %p
+10,8 %p
−1,2 %p
−1,9 %p
+6,4 %p
CDU
SPD
FDP
Grüne
Linke
UWG
AfD
Das Rathaus Wiehl von 1939
Das Rathaus Wiehl von 1939

Stadtrat


Der Stadtrat der Stadt Wiehl hat seit der Kommunalwahl vom 25. Mai 2020 44 Sitze, da 8 Sitze hinzugefügt wurden. Die Sitze verteilen sich seitdem auf die einzelnen Fraktionen wie folgt:

ParteiCDUSPDFDPGRÜNEUWGLINKE AFDGesamt
Sitze15103832 344
G / V *+2−3+1+5± 0± 0 +3+8

* Gewinne oder Verluste im Vergleich zur vergangenen Wahl 2014


Bürgermeister


Bürgermeister ist seit 2015 Ulrich Stücker (parteilos). Er wurde 2015 mit 86,94 % der Stimmen gewählt[5] und 2020 mit 81,20 % im Amt bestätigt.[6]


Wappen


Als Grundlage des heutigen Wiehler Wappens diente das Wappen der Herrschaft Homburg der Fürsten von Sayn-Wittgenstein. Die offizielle Beschreibung lautet: „In Rot eine silberne (weiße) Torburg mit einem hohen dreifenstrigen Zinnenturm auf der rechten und einem niedrigen zweifenstrigen Zinnenturm mit blauer Kuppel auf der linken Seite.“ Das spitzgieblige Torhaus trägt ein Fenster über roter, mit goldenem (gelbem) Fallgitter ausgefüllter Türöffnung. Es besteht aus einer zweitürmigen Burg mit offenem Tor und Fallgitter. Über dem niedrigen Turm schwebt ein silbernes (weißes) Johanniterkreuz. Dieses Kreuz soll daran erinnern, dass die in Marienhagen (Wiehl) bestehende Johanniterkommende das Patronat über die damals noch nicht selbständige Kapelle in Drabenderhöhe und die dazugehörigen Gebäude besaß. Die Wappenanordnung wurde am 1. Juli 1969 beim Zusammenschluss der Gemeinden Wiehl und Bielstein aus dem Bielsteiner Wappen übernommen, durch das Kreuz ergänzt und am 17. April 1972 genehmigt.


Städtepartnerschaften


Jokne’am, Israel (Partnerschaftsvertrag 1991)

Im Jahr 1972 entsteht aus ersten Kontakten zwischen dem Jokne’amer Gewerkschafter Moshe Amos und dem damaligen Stadtdirektor Dr. Dieter Fuchs schnell eine lockere Freundschaft. Der Besuch einer Reisegruppe aus Wiehl im Oktober 1973 musste wegen der Wirren und Gefahren des plötzlich ausgebrochenen Jom-Kippur-Kriegs vorzeitig beendet werden. 1974 erfolgte der Gegenbesuch einer Fußballmannschaft aus Yokneam in Wiehl. Weitere Besuche auf privater Ebene sowie offizieller Reisegruppen folgten. 1980 wurde der Freundeskreis Wiehl-Yokneam unter dem Vorsitzenden G. Hermann gegründet, im Jahr 1981 erfolgte der Abschluss des Partnerschaftsvertrages.

Hem, Frankreich (Partnerschaftsvertrag 1993)

Erste Besuchskontakte zwischen offiziellen Vertretern aus Wiehl und der Stadt Hem im französischen Teil Flanderns, unweit Lille/Roubaix erfolgten im Jahr 1991. Ein Jahr später besuchte eine Abordnung Wiehler Schulen und Vereine Hem. 1992 wurde ein gemeinsames Partnerschaftskomitee mit der Aufgabe gegründet, Begegnungen zwischen Jung und Alt aller Bevölkerungsgruppen zu fördern. Vor allem wurden Austauschmaßnahmen zwischen den Schulen und Berufspraktikanten unterstützt. Gegenseitige Besuche von Jugendgruppen, Vereinen, Einzelpersonen und Familien festigten die Kontakte. In den Jahren 1993 und 1994 fanden in Wiehl und Hem offizielle Feiern zur Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde statt. In Wiehl gründete sich 1995 der „Deutsch-Französische Partnerschaftsverein Wiehl/Hem“, der gemeinsam mit dem „Comitė de Jumelage“ Hem Ville d´ Europe die partnerschaftlichen Aktivitäten mit dem Ziel der Völkerverständigung koordiniert und fördert.

Crimmitschau, Sachsen

Schon bald nach dem Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 und der Öffnung der innerdeutschen Grenze empfing Wiehl in den ersten Februartagen des Jahres 1990 den Besuch einer dreiköpfigen Delegation aus der sächsischen 24.000-Einwohner-Stadt Crimmitschau an der Pleiße. „Wir wollen Wegbereiter sein und eine Brücke schlagen“ – darin waren sich die Gesprächspartner im Wiehler Rathaus einig. Erste Kontakte hatte der damalige Stadtverordnete Reinhold Ley nach verwandtschaftlichen Besuchen angebahnt. Schon wenige Tage später brach eine Wiehler Delegation mit Spitzenvertretern aus Rat und Verwaltung zum Gegenbesuch in die DDR auf, um dort den Boden für die angestrebte Städtepartnerschaft vorzubereiten. Arbeitsgruppen zu den Themen „Industrie und Handwerk“ sowie „kommunale Selbstverwaltung“ wurden eingerichtet. Reger Gedanken- und Erfahrungsaustausch bei zahlreichen menschlichen Begegnungen schlossen sich an, dauerhafte Freundschaften wurden geschlossen. Die sächsische Kleinstadt erlebte einen regelrechten Besucherandrang aus dem Homburger Land. Rund 250 Wiehler wollten dabei sein, als am 24. März 1990 die Partnerschaftsvereinbarung in Crimmitschau feierlich unterzeichnet wurde. Die Grundlage für eine fruchtbare Zusammenarbeit war gelegt, nicht nur auf kommunaler Ebene, sondern auch für Handel, Handwerk, Industrie, Gastronomie und nicht zuletzt für Kontakte der Vereine in den Bereichen Sport und Kultur.

Bistritz (Bistrița), Rumänien[7]

Seit 2014 gibt es einen regen Austausch zwischen den Städten Wiehl und Bistritz. Nach dem im August 2015 in Bistriz/Rumänien der erste Schritt zur Kooperation der „Städtepartnerschaft Wiehl – Bistritz“ mit der Unterzeichnung des Abkommens erfolgte, erfolgte die Unterzeichnung in Wiehl am 9. September 2016. Dabei soll unter anderem ein besseres Kennenlernen von Kulturen und Traditionen, aber auch Zusammenarbeit und wirtschaftliche Kontakte zwischen Unternehmen beider Städte gefördert werden. Die Städtepartnerschaft kam auf Grund der Herkunft vieler Siebenbürger-Sachsen aus der nordsiebenbürgischen Stadt Bistritz zustande.


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Natur


Die Wiehler Tropfsteinhöhle ist eine begehbare Schauhöhle. Sie hat jährlich um die 20.000 Besucher.


Bauwerke


Ev. Kirche und restaurierte Fachwerkhäuser des Stadtkerns
Ev. Kirche und restaurierte Fachwerkhäuser des Stadtkerns
Restaurierte Fachwerkhäuser des Stadtkerns
Restaurierte Fachwerkhäuser des Stadtkerns

Die evangelische Kirche im Herzen Wiehls ist die größte der Wiehler Kirchen, ein Vorgängerbau wurde schon um 700 errichtet. Im Oberdorf steht ein unter Denkmalschutz stehendes und restauriertes Fachwerk-Ensemble mit Häusern von 1755. Über den kleinen Fluss Wiehl führt am Rande des alten Ortskerns die aus Bruchsteinen errichtete „Mühlenbrücke“, welche 1650 erbaut und 1980 renoviert wurde. Der Bismarckturm ist ein Aussichtsturm, der zur Kaiserzeit 1909 erbaut wurde. Er ist 16,8 Meter hoch, hat einen regelmäßigen sechseckigen Grundriss und wurde aus Grauwacke erbaut. Das Rathaus von 1939 verkörpert die damalige Auffassung von Heimatschutzarchitektur.

Ev. Kirche und Rathaus im Zentrum
Ev. Kirche und Rathaus im Zentrum
Ev. Kirche in Marienhagen
Ev. Kirche in Marienhagen

Im Stadtteil Marienhagen steht eine der so genannten Bunten Kerken, eine Kirche mit mittelalterlichen Deckenmalereien. Sehenswert ist auch die sich noch immer vergrößernde Familie der Kreisel, mit denen sich Wiehl umgibt und von denen jeder einen besonderen Aspekt der Wiehler Wirtschaftsgeschichte beleuchtet (siehe Galerie). Unter Denkmalschutz steht auch die Wiehltalbahn. Der Gebäudekomplex Weiher-Arkaden rundet seit 2006 die Geschäfts- und Wohnbebauung am Weiherplatz ab.


Denkmäler


Ein Kriegerdenkmal mit einem Soldatenstandbild steht am Rande des Stadtparks unterhalb der Kirche. In die Mauer sind Gedenktafeln eingelassen, die die Namen der gefallenen Soldaten aufführen. Außerdem wurde ein Textauszug aus einer Rede des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker angebracht. In Oberwiehl steht gegenüber der Oberwiehler Grundschule ein Denkmal für die gefallenen Deutschen Soldaten des Ersten Weltkrieges.

Mühlenbrücke
Mühlenbrücke
Achse Rad und Wagen
Achse Rad und Wagen

Ein weiteres Kriegerdenkmal steht oberhalb der evangelischen Kirche in Wiehl-Bielstein. Es wurde mit dem Bau der Umgehungsstraße von seinem ursprünglichen Ort in der Nähe der Fußgängerüberführung dorthin versetzt. (Quelle: Bielstein in alten Bildern)

Der Wiehler Bismarckturm
Der Wiehler Bismarckturm

Ebenfalls unter Denkmalschutz steht die gesamte Wiehltalbahn.


Museen


Das Museum „Achse, Rad und Wagen“ in Wiehl-Ohlerhammer stellt auf einer über 1.000 m² großen Ausstellungsfläche die 5.500-jährige Geschichte des Fahrzeugbaus dar, es wurde nach umfangreichem Umbau am 27. Oktober 2013 neu eröffnet. Im idyllisch gelegenen Bauernmuseum im Monsau werden alte landwirtschaftliche Geräte und Maschinen ausgestellt. Ein weiteres Museum befindet sich im Ortsteil Drabenderhöhe. Das Museum Siebenbürger Heimatstube Drabenderhöhe im Kulturhaus stellt unter anderem Trachten und Hausrat aus und vermittelt Einblicke in die bis heute gepflegten Sitten und Bräuche der über 800 Jahre alten Tradition und Kultur im Siebenbürger Land.[8]


Sport


Eissporthalle Wiehl

Die Eissporthalle Wiehl in der Mühlenstraße in der Nähe des Bahnhofs nahe dem Zentrum ist eine von insgesamt 30 Kunsteisstadien in Nordrhein-Westfalen. Sie ist jeweils in den Wintermonaten geöffnet (ungefähr von September bis April). Die Eisfläche kann als öffentliche Eisfläche gegen ein Eintrittsgeld benutzt werden.

Die Eissporthalle wurde zusammen mit der neuen Freibadanlage 1976 als Großversuchsanlage zur Nutzung von Solarenergie fertiggestellt. Das RWE beteiligte sich ebenfalls an diesem Projekt, das unter anderem zum Ziel hatte, neue Formen zur Warmwasseraufbereitung zu testen.

In der Sporthalle werden neben dem Schlittschuhlaufen die Sportarten Eishockey und Curling ausgeübt. Der TuS Wiehl ist als Eishockeyverein in der Verbandsliga NRW Gast und Nutzer der Halle, der Curlingsport wird vom Curling Club Wiehl (CC Wiehl) organisiert. Während der Sommermonate wird die Halle beispielsweise für Konzerte und Märkte genutzt.

Wiehltalstadion

Das Wiehltalstadion ist ein Sportstadion. Es konnte von Nationalmannschaften während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 genutzt werden. Diesbezüglich wurde am 4. August 2004 ein Vertrag zwischen der FIFA und der Stadt Wiehl abgeschlossen. Im Jahr 2005 wurde die Rasenfläche komplett saniert. Der Rasenplatz hat eine Größe von 105 × 86 Metern und fasst maximal 5.000 Zuschauer. Es steht ein Umkleidegebäude mit 3 Umkleideräumen und 2 Duscheinheiten zur Verfügung. Die Anlage ist komplett eingezäunt und wurde mit einem Sichtschutz in Form von dichtem Grünbewuchs versehen. Weiterhin hat die Anlage einen Kunstrasenplatz mit der Größe 43 mal 35 Metern. Er ist für Fußball, Basketball, Volleyball und Fußballtennis nutzbar, auch diese Anlage ist komplett eingezäunt.

Sportplatz Eichhardt

Der Sportplatz Eichhardt, zwischenzeitlich umbenannt in Walter-Lück-Sportanlage, ist ein zentral gelegener Kunstrasenplatz mit Kunstrasen-Outdoor-Kleinspielfeld in Wiehl. Er liegt direkt am Naturpark Wiehl unweit des Rathauses und der evangelischen Kirche. Er ist die Heimstätte des größten Wiehler Fußballvereines FV Wiehl 2000 e. V. mit zurzeit 22 Jugend- und 5 Seniorenmannschaften. Im Jahr 2010 wurde auf der Anlage die Siegward-Tesch-Tribüne für 500 Zuschauer mit Umkleide- und Duschräumen errichtet.

Weitere Sporteinrichtungen

Regelmäßige Veranstaltungen



Wirtschaft und Infrastruktur


In Wiehl wurde seit dem späten Mittelalter Eisenbergbau und -verarbeitung betrieben. Bis ins vergangene Jahrhundert war die Gewinnung und Bearbeitung der Grauwacke ein wichtiger Wirtschafts- und Erwerbszweig.


Gewerbegebiete und Dienstleistungszentren


GG = Gewerbegebiet, DL = Dienstleistungszentrum, AS = Anschlussstelle


Ansässige Unternehmen


Größter Arbeitgeber in Wiehl ist die BPW Bergische Achsen Kommanditgesellschaft mit dort über 1900 Mitarbeitern. Des Weiteren befindet sich hier das Stammwerk von Merten sowie das Entwicklungszentrum des französischen Konzerns Schneider Electric, welcher Merten 2006 übernommen hat.


Verkehr


Wiehl liegt an der Bundesautobahn 4 (KölnOlpe).


Eisenbahnverkehr

Triebwagen der Baureihe 622 im Bahnhof Wiehl, Dezember 2014
Triebwagen der Baureihe 622 im Bahnhof Wiehl, Dezember 2014

An das Eisenbahnnetz im Oberbergischen Land ist Wiehl durch die Wiehltalbahn angeschlossen. Sie wurde 1999 durch einen Förderkreis für den Tourismus- und Güterverkehr reaktiviert. Am ersten Sonntag der Monate April bis Oktober fahren hier Dampfzüge. Im Sommer 2005 wurde die öffentliche Schienen-Güterverkehrsstelle Wiehl wiedereröffnet, kurz danach der Güterverkehr wieder aufgenommen. Es wird bisher hauptsächlich Holz transportiert. Die Gemeinden entlang der Trasse wollten aufgrund diverser Straßenbau-Pläne die Bahnstrecke abreißen, weswegen sie Ende 2006 die Strecke mit Hilfe eines zinslosen Darlehens des Landesbetriebs für Straßenbau aufkauften. Es entstand ein erbitterter Streit zwischen dem Förderkreis und der Regionalpolitik, der aufgrund seiner Wortwahl deutschlandweit beachtet wurde, so bezeichnete der damalige Landesverkehrsminister Oliver Wittke die Wiehltalbahn als „Treppenwitz“.[11]

Die Dampflok Waldbröl am Bahnhof in Wiehl
Die Dampflok Waldbröl am Bahnhof in Wiehl

Im Januar 2007 entschied das Verwaltungsgericht Köln zugunsten der Betreiber, der Schienenverkehr war daher zunächst gesichert. Ungeachtet dessen beantragte die Stadt Wiehl im Mai 2007 die Freistellung von Bahnbetriebszwecken, die die Bezirksregierung Köln im Februar 2008 erteilte. Im Juli 2008 verpflichtete das Oberverwaltungsgericht Münster das Land NRW, eine langfristige Betriebsgenehmigung für die Wiehltalbahn auszustellen, die im August 2008 erteilt wurde und bis 2056 gültig ist. Im November 2008 entschied das Verwaltungsgericht Köln, dass die zwischenzeitlich erfolgte Entwidmung von Teilen der Wiehltalbahn rechtswidrig war, und hob die Bescheide zur Freistellung der Bahngrundstücke von Betriebszwecken auf.


Busverkehr

Folgende Busverbindungen der Oberbergischen Verkehrsgesellschaft (OVAG) im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) existieren:

Linie Laufweg Mo–Fr

(Takt)

Sa

(Takt)

So.

(Takt)

302 Waldbröl – Nümbrecht – Wiehl – Gummersbach 60 Min. Richtung Waldbröl

30 Min. Richtung GM

60 Min. 120 Min.
304 Morsbach – Denklingen – Wiehl – Gummersbach 60 Min. Richtung Morsbach

30 Min. Richtung GM

120 Min. 120 Min.
306 Wiehl – Hunsheim – Dieringhausen – Gummersbach 9 Fahrten --- ---
321 Wiehl – Volkenrath – Eckenhagen 4 Fahrten --- ---
324 Wiehl – Marienberghausen – Nümbrecht 4 Fahrten --- ---
325 Wiehl – Bomig – Dieringhausen 12 Fahrten --- ---

Wander- und Radwege

Siehe auch: Wanderwege im Oberbergischen Land

Wie im gesamten Bergischen Land stammen fast alle Wanderwege von dem Sauerländischen Gebirgsverein e. V. (SGV).


Bildung



Schulen und Bildungseinrichtungen


Weitere soziale Einrichtungen


Kirchengemeinden



Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Stadt



Zeitweise hier gelebt



Sonstiges


Wiehler Tropfsteinhöhle
Wiehler Tropfsteinhöhle
Oberbergische Postkutsche beim Halt am Ponyhof
Oberbergische Postkutsche beim Halt am Ponyhof

Literatur



Bücher



Broschüren



Postkarten



Die Wiehler Kreisel




Commons: Wiehl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Wilhelm Idel – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2021 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2022. (Hilfe dazu)
  2. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen (= Kommunale Schriften f. Nordrhein-Westfalen. Band 32). Deutscher Gemeindeverlag, 1970, ISSN 0454-2584, S. 81.
  3. Stadt Wiehl - Zahlen und Fakten
  4. Ratswahl – Kommunalwahlen 2020 in der Stadt Wiehl – Gesamtergebnis. Abgerufen am 2. Oktober 2022.
  5. Bürgermeisterwahl - Kommunalwahlen 2015 in der Stadt Wiehl - Gesamtergebnis. Abgerufen am 4. November 2020.
  6. Bürgermeisterwahl - Kommunalwahlen 2020 in der Stadt Wiehl - Gesamtergebnis. Abgerufen am 4. November 2020.
  7. Städtepartnerschaft unterzeichnet. Abgerufen am 29. Juni 2021.
  8. Heimatstube Drabenderhöhe. Abgerufen am 24. März 2022.
  9. Oberberg-Online Informationssysteme GmbH: Oberberg-Aktuell -  Archivnews - Detail. Abgerufen am 27. Juli 2017.
  10. Harald Knoop: Nach über 60 Jahren: Wiehler Dahlienschau findet zum letzten Mal statt. In: Kölnische Rundschau. (rundschau-online.de [abgerufen am 27. Juli 2017]).
  11. Bahnhof: Bauarbeiten für neuen Bahnübergang KStA, 8. April 2013

На других языках


- [de] Wiehl

[en] Wiehl

Wiehl (German pronunciation: [viːl] (listen)) is a municipality in the Oberbergischer Kreis, in North Rhine-Westphalia, Germany. It is located approximately 41 km east of Cologne. The neighbouring municipalities Reichshof, Waldbröl, Nümbrecht, Much, Engelskirchen and Gummersbach border on the town.

[ru] Виль (Северный Рейн-Вестфалия)

Виль (нем. Wiehl) — город в Германии, в земле Северный Рейн-Вестфалия.



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