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Der heilklimatische Kurort Nümbrecht ist eine Gemeinde im Oberbergischen Kreis im Süden Nordrhein-Westfalens.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Kreis: Oberbergischer Kreis
Höhe: 350 m ü. NHN
Fläche: 71,78 km2
Einwohner: 17.165 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 239 Einwohner je km2
Postleitzahl: 51588
Vorwahlen: 02293, 02245 (Röttgen), 02262 (Abbenroth, Krahm, Marienberghausen, Niederstaffelbach, Oberstaffelbach), 02291 (Berkenroth, Drinsahl, Loch), 02295 (Benroth, Neuroth, Schönhausen, Stranzenbach, Straße)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: GM
Gemeindeschlüssel: 05 3 74 032
Gemeindegliederung: 91 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 16
51588 Nümbrecht
Website: www.nuembrecht.de
Bürgermeister: Hilko Redenius (CDU)
Lage der Gemeinde Nümbrecht im Oberbergischen Kreis
Karte
Karte

Geographie


Karte des Gemeindegebietes
Karte des Gemeindegebietes

Allgemeines


Das Gemeindegebiet von Nümbrecht liegt im Süden des Bergischen Landes, im Übergangsbereich der Bergischen Hochflächen und dem Oberagger- und Wiehlbergland.[2] Die Landschaft ist geprägt von sanften Hügeln, Wäldern, Wiesen und landwirtschaftlichen Flächen. Rund 30 % der Gemeindefläche sind bewaldet.[3] Größere Gewässer finden sich nicht in Nümbrecht. Die Bröl ist der größte Fluss auf dem Gemeindegebiet.

Die oberbergische Kreisstadt Gummersbach liegt in nordöstlicher Richtung rund 13 Kilometer entfernt. Die nächstgelegenen Großstädte sind Bergisch Gladbach (30 km, NW), Siegen (35 km, SO), Bonn (36 km, SW), Remscheid (38 km, N), Köln (40 km, NW), Leverkusen (40 km, NW), Solingen (45 km, NW) und Wuppertal (48 km, N).

Das Gemeindegebiet erstreckt sich auf einer Fläche von 71,78 Quadratkilometern. Die größte Ost-West-Ausdehnung beträgt 12,5 Kilometer, in Nord-Süd-Richtung sind es 10 Kilometer. Die höchste Erhebung der Gemeinde befindet sich mit 352 m ü. NN im Ortsteil Wirtenbach.


Nachbargemeinden


Engelskirchen Wiehl Reichshof
Much Friesenhagen
Ruppichteroth Windeck Waldbröl

Gemeindegliederung


Lageplan der Ortschaften
Lageplan der Ortschaften

Neben der Kerngemeinde gibt es 91 Ortsteile. In alphabetischer Sortierung sind das: AbbenrothAhebruchAhlbuschAlsbachAltennümbrechtAuf der HardtBierenbachtalBenrothBerkenrothBirkenbachBreitewieseBreunfeldBrünglinghausenBruchBüschhofBuchDistelkampDrinsahlElsenrothErlinghausenFriedenthalGaderothGrünthalGrunewaldGöpringhausenGerhardsiefenGrötzenbergGeringhausenGeringhauser MühleGuxmühlenHaanHammermühleHardtHarscheidHasenbergHeideHeddinghausenHeisterstockHillenbachHochstraßenHöferhofHömelHomburg-BrölHomburger PapiermühleHuppichterothKleinhöheKrahmKurtenbachLangenbachLindeLindscheidLindscheider MühleLochLöheMalzhagenMarienberghausenMildsiefenMühlenthalNallingenNeuenbergNeurothNiederbrölNiederbreidenbachNiederelbenNiederstaffelbachNöchelOberbierenbachOberbechOberstaffelbachOberbreidenbachÖdinghausenOberelbenPrombachRiechenbachRommelsdorfRöttgenRoseStockheimSchönhausenSchönthalSpreitgenStranzenbachStraßeÜberdorfUnter der HardtVorholzWinterbornWindhausenWirtenbachWolfscharre


Geschichte


Hauptstraße
Hauptstraße
Evangelische Kirche Nümbrecht
Evangelische Kirche Nümbrecht

1131 wurde Nümbrecht erstmals in der päpstlichen Besitzbestätigung für das Cassius-Stift in Bonn urkundlich erwähnt (unter dem Namen „Nuenbret“);[4] war aber vermutlich bereits im 8. Jahrhundert eine Siedlung.[5] Der Bau der (heute evangelischen) Kirche wurde vermutlich 955 begonnen. 1268–1276 begründete Gottfried I. von Sayn die Burg Homburg; die Reichsherrschaft Homburg (Nümbrecht, Wiehl und Marienberghausen) war eines der vielen Kleinterritorien des Reiches. Das „Homburger Ländchen“ genoss bis 1743 unter der Eigendynastie des Hauses Sayn-Wittgenstein eine relative Selbständigkeit und ist seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts reformiert geprägt. Der heute noch im Bereich verbreitete Familienname „Seinsche“ erinnert an die Zeit, als man „saynisch“ war. Seit 1743 der Herrschaft Sayn-Wittgenstein-Berleburg zugeschlagen, wurde das Homburger Ländchen 1806 in den Rheinbund integriert und kam 1815 nach dem Wiener Kongress unter die Herrschaft Preußens.

Im 19. Jahrhundert war Nümbrecht Zentrum der Oberbergischen Erweckungsbewegung, die wesentlich vom evangelischen Pfarrer Jakob Gerhard Engels (in Nümbrecht von 1851 bis zu seinem Tod 1897) bestimmt war. An ihn erinnern die Jakob-Engels-Straße und das von der evangelischen Kirchengemeinde gegründete „Engelsstift“.

Von 1915 bis 1957 bediente die Kleinbahn Bielstein–Waldbröl ihre Station Nümbrecht in Homburg-Bröl.

Zum Gedenken an die jüdische Gemeinde steht auf dem heutigen Dorfplatz ein Mahnmal in der Nähe der 1938 zerstörten Synagoge. Die Meta-Herz-Straße erinnert an eine jüdische Bürgerin Nümbrechts, die dem Rassenwahn der Nationalsozialisten zum Opfer fiel;[6] ebenso einige Stolpersteine.[7]

Nümbrecht wurde ein Luftkurort und ein heilklimatischer Kurort und ist ein Ziel und Ausgangspunkt für sanften Tourismus. 1974 fand hier die Landesgartenschau statt. 1995 wurde die Rhein-Sieg-Klinik mit den Spezialisierungen Neurologie und Orthopädie eröffnet.

Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989 fanden viele Aussiedler eine neue Heimat in Nümbrecht.


Eingemeindungen


Am 1. Juli 1969 wurde Nümbrecht mit Marienberghausen zu einer Gemeinde zusammengeschlossen, die den Namen Homburg erhielt (Gesetz zur Neugliederung des Oberbergischen Kreises). Auf Antrag der Gemeinde wurde der Name in Nümbrecht geändert.[8]


Religionen


Katholische Kirche Nümbrecht
Katholische Kirche Nümbrecht
Engelsstift
Engelsstift

Es gibt vier Gemeinden:

Einrichtungen in christlicher Trägerschaft sind:

Eine jüdische Gemeinde existierte bis zum Holocaust. Eine 1828 in Nümbrecht errichtete Synagoge war geistliches Zentrum für die Juden in den Kreisen Gummersbach, Waldbröl und Wipperfürth sowie der Gemeinde Ruppichteroth.[9]


Politik



Gemeinderat


Die Kommunalwahl vom 13. September 2020 führte bei einer Wahlbeteiligung von 52,3 % (+3) zu folgendem Ergebnis:[10]

Partei/ListeStimmenanteil±Sitze±
CDU45,18 %+2,8817+3
SPD12,82 %−17,485−5
Grüne17,76 %+5,566+2
WGHL16,69 %−3,012−1
FDP4,89 %−0,612
Linke3,14 %+3,141+1
GUD Nümbrecht29,53 %+9,523+3

1WGHL: Wählergemeinschaft Homburger Ländchen[11] 2GUD: Gemeinschaft unabhängiger Demokraten[12]


Bürgermeister


Der Diplom-Verwaltungswirt Hilko Redenius (* 1961, CDU) ist seit 2009 der Bürgermeister von Nümbrecht. Er konnte sich mit 38,7 Prozent der Wählerstimmen gegen seinen Kontrahenten Fabian Scheske von der SPD (38,2 Prozent) durchsetzen. Im September 2020 wurde er mit 74,41 % der Stimmen wiedergewählt.[13]


Wappen


Das Wappen zeigt die beiden weißen Türme mit Zinnen als Symbol des Schlosses auf rotem Grund. Während der linke Turm höher ist, wird über dem rechten als Zeichen der Verbundenheit der Gemeinde Nümbrecht mit dem Fürstenhaus Sayn-Wittgenstein das Schildlein mit vier Feldern, die jeweils zweimal den Homburger Löwen und schwarze Balken auf silbernem Grund dargestellt. In der Mitte ist unter einem Giebel ein silbernes Tor mit Fallgatter zu sehen.

Der Originaltext zum Wappen ist überliefert: „Die Gemeinde Nümbrecht führt in ihrem Wappen das Symbol des Schlosses und der Herrschaft Homburg, welches Graf Ludwig von Sayn-Wittgenstein, der Vertreter der jüngeren Linie des Hauses Sayn, im Siegburger Vergleich 1604, nachdem der letzte Graf von Sayn, Heinrich IV., auf seinen Anteil an der Herrschaft Homburg verzichtet hatte, aus dem Saynschen Wappen in das seine aufnahm“.

Anlässlich der Gebietsreform in den 1960er Jahren verfügte der Kölner Regierungspräsident am 6. August 1970, dass die jetzige Gemeinde Nümbrecht das historische Wappen weiter führen dürfe.


Gemeindepartnerschaften



Kultur und Sehenswürdigkeiten


Haus der Kunst
Haus der Kunst

Moderne Kunstwerke


Seit 1983 besteht der Nümbrechter Kunstverein. Diverse Ausstellungen finden im Haus der Kunst in Nümbrecht statt. Die Skulpturen sind ein Geschenk des Kunstvereins von Nümbrecht an die Gemeinde Nümbrecht zur Verschönerung des Kurortes.



Skulpturen



Bauwerke


Schloss Homburg
Schloss Homburg

Gedenkstätten



Naturdenkmäler


Dicke Steine
Dicke Steine
Hexenweiher im Herbst 2008
Hexenweiher im Herbst 2008

Sport



Regelmäßige Veranstaltungen


Ballonglühen beim Lichterfest
Ballonglühen beim Lichterfest
Oberbergische Postkutsche
Oberbergische Postkutsche

Wirtschaft und Infrastruktur


In der Gemeinde befinden sich drei Industriegebiete und zwar in Elsenroth, Gaderoth und Breunfeld. Dort sind die verschiedensten Firmen ansässig.

Der größte Arbeitgeber in der Gemeinde ist die Sarstedt AG & Co. KG mit ihren Werken in Rommelsdorf, Winterborn und Hemer. Die Firma entwickelt, produziert und vertreibt Geräte und Verbrauchsmaterial für Medizin und Wissenschaft. Die Firma wurde im Jahre 1961 gegründet und beschäftigt derzeit 2800 Mitarbeiter weltweit.

Ebenso ist die 1977 gegründete KABE LABORTECHNIK GmbH in Elsenroth eine größere Medizintechnikfirma. Sie entwickelt, produziert und vertreibt Geräte und Verbrauchsmaterial für Medizin.

Die Gemeinde Nümbrecht ist zusammen mit der Stadt Wiehl Zweckverbandsträger der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden.

Zudem befindet sich hier die Dr.-Becker-Rhein-Sieg-Klinik, eine Klinik für orthopädische, osteologische und neurologische Rehabilitation.

Die Gemeinde hat sich durch den Rückkauf des Stromnetzes (1998) in der Stromverteilung selbständig gemacht.


Verkehr


Nümbrecht ist Teil des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg. Der Busverkehr wird durch die OVAG bedient. Neben der OVAG bietet auch der Verein „Bürgerbus Nümbrecht e. V.“ einen privat organisierten Nahverkehr an. Mit derzeit fünf Linien fährt er mehrfach in der Woche zwischen dem zentralen Omnibusbahnhof in Nümbrecht und Haltestellen in den kleineren Ortschaften der Umgebung.

Linien:[21]

Nümbrecht besitzt keine direkte Anbindung an das deutsche Autobahn- oder Schienennetz.

Der Bahnhof Nümbrecht/Homburg (Bröl) lag an der Kleinbahn Bielstein–Waldbröl. Die nächsten Bahnhöfe von Nümbrecht aus sind Gummersbach-Dieringhausen (zu erreichen mit Buslinie 302) und Ründeroth (zu erreichen mit der Buslinie 312). Die Bahnhöfe liegen an der Aggertalbahn bzw. der Bahnstrecke Hagen–Dieringhausen. Dort besteht Anschluss an die Linie RB 25 (Oberbergische Bahn) über Overath und Köln Hbf nach Köln Hansaring sowie in der anderen Richtung nach Lüdenscheid über Gummersbach und Lüdenscheid-Brügge. In Lüdenscheid-Brügge besteht direkter Anschluss an die Linie RB 52 nach Dortmund über Hagen Hauptbahnhof.

Durch die Lage im Oberbergischen Land besitzt Nümbrecht ein gut ausgebautes Netz von Wander- und Radwegen.


Bildung


Haus Nümbrecht
Haus Nümbrecht

Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Gemeinde



Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben



Literatur




Commons: Nümbrecht – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Nümbrecht – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2021 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2022. (Hilfe dazu)
  2. Naturraumkarten Nordrhein-Westfalen. (PDF) Abgerufen am 9. Mai 2022.
  3. Kommunalprofil Nümbrecht. (PDF) Abgerufen am 9. Mai 2022.
  4. Klaus Pampus: Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte (= Beiträge zur Oberbergischen Geschichte. Sonderbd. 1). Oberbergische Abteilung 1924 e. V. des Bergischen Geschichtsvereins, Gummersbach 1998, ISBN 3-88265-206-3.
  5. Evangelische Kirchengemeinde Nümbrecht (Hrsg.): Spurensuche. 1996, S. 32–49, hier S. 35.
  6. Anne Voglmayr: Mein Name ist Meta Herz: Erinnerungen an die jüdische Gemeinde Nümbrecht. 2000, ISBN 3-931251-66-7.
  7. Stolpersteine gegen das Vergessen
  8. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen (= Kommunale Schriften für Nordrhein-Westfalen. Nr. 32). Deutscher Gemeindeverlag, 1970, ISSN 0454-2584, S. 81.
  9. Karl Schröder: Aufstieg und Fall des Robert Ley. Franz Schmitt, Siegburg 2008, ISBN 978-3-87710-342-5, S. 12.
  10. Ratswahl - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Nümbrecht - Gesamtergebnis. Abgerufen am 18. Oktober 2020.
  11. Tag eins nach der Wahl.
  12. Aussichtsturm „Auf dem Lindchen“. Gemeinde Nümbrecht, abgerufen am 9. Januar 2021.
  13. Hans-Christian Diedrich: Siedler, Sektierer und Stundisten. Die Entstehung des russischen Freikirchentums. Evangelische Verlags-Anstalt, Berlin 1985, (Zugleich: Berlin, Humboldt-Universität, Dissertation, 1979: Ursprünge und Anfänge des russischen Freikirchentums.).
  14. H. Grabert und H. Grünhagen: Die „Dicken Steine“ von Schloß Homburg im Oberbergischen, Decheniana 123, S. 319–324, hier S. 319, Bonn 1971.
  15. H. Grabert und H. Grünhagen: Die „Dicken Steine“ von Schloß Homburg im Oberbergischen, Decheniana 123, S. 322.
  16. H. Grabert und H. Grünhagen: Die „Dicken Steine“ von Schloß Homburg im Oberbergischen, Decheniana 123, S. 322.
  17. MGC Nümbrecht e. V. Abgerufen am 23. Januar 2019.
  18. Verein. Abgerufen am 23. Januar 2019.
  19. OVAG - Oberbergische Verkehrsgesellschaft - Fahrplan. Abgerufen am 23. Januar 2019.
  20. Dieter Huick: Nümbrechter Musikfabrik. Abgerufen am 18. Oktober 2018.

На других языках


- [de] Nümbrecht

[en] Nümbrecht

Nümbrecht is a municipality in the Oberbergischer Kreis, in North Rhine-Westphalia, Germany. It is a health resort, known for its good climate.

[ru] Нюмбрехт

Нюмбрехт (нем. Nümbrecht) — коммуна в Германии, курорт, расположен в земле Северный Рейн-Вестфалия.



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