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Utting am Ammersee (bis zum 8. Oktober 1953 Utting[2]) ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Landsberg am Lech
Höhe: 553 m ü. NHN
Fläche: 19,01 km2
Einwohner: 4536 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 239 Einwohner je km2
Postleitzahl: 86919
Vorwahl: 08806
Kfz-Kennzeichen: LL
Gemeindeschlüssel: 09 1 81 144
Gemeindegliederung: 3 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Eduard-Thöny-Str. 1
86919 Utting am Ammersee
Website: www.utting.de
Erster Bürgermeister: Florian Hoffmann
Lage der Gemeinde Utting am Ammersee im Landkreis Landsberg am Lech
KarteAmmersee
Karte

Geografie



Lage


Utting am Ammersee liegt im Bezirk Oberbayern im Landkreis Landsberg am Lech.


Gemarkungen


Die Gemeinde gliedert sich in drei Gemarkungen bzw. Gemarkungsteile: Rieden am Ammersee (Gemarkungsteil, weiterer Gemarkungsteil in Dießen am Ammersee), Hechenwang (Gemarkungsteil, weiterer Gemarkungsteil in Windach) und Utting am Ammersee.[3]


Gemeindeteile


Die Gemeinde hat drei Gemeindeteile:[4][5]

Gemeinde-
teils-
schlüssel
Gemeindeteil Topographische
Bezeichnung
Gemarkung Gemarkungs-
(Teil-)
Schlüssel
Gemarkungs-
(Teil-)
Fläche/ha[6]
Bevölkerung
25. Mai 1987
Gebäude
mit Wohnraum
25. Mai 1987
Wohnungen
25. Mai 1987
001Utting am AmmerseePfarrdorfUtting am Ammersee90741490,4626047221178
002Achselschwang*GutHechenwang9024-0149,20471124
003Holzhausen am AmmerseeKirchdorfRieden am Ammersee9056-1261,21282110142
 Utting am AmmerseeGemeindedrei Gemarkungen 1900,8729338431344
* Staatsgut, früher königlicher Fohlenhof

Geschichte



Bis zur Gemeindegründung


Die ältesten Spuren menschlicher Siedlungstätigkeit in Utting gehen bis ins zweite Jahrhundert v. Chr. zurück (Keltenschanze). Während der Römerzeit führte die wichtige Via Raetia an Utting vorbei und lässt auf einen Fortbestand menschlicher Siedlungstätigkeit im Ort schließen.

Utting leitet sich ab vom germanischen Personennamen Uto, Utto oder Outo; das Suffix „-ing“ bedeutet „zugehörig zu“. Utting bedeutet also: „Siedlung der Leute des Utto“.

Im Jahre 1122 wurde Utting erstmals urkundlich erwähnt und feiert im Jahr 2022 900 Jahre Utting. Bei der Neugründung des Benediktinerklosters zum Heiligen Berg kam Utting 1458 an das Kloster Andechs. Der Ort wurde Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark, deren Sitz Utting bis zur Aufhebung des Klosters im Jahr 1803 war. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die ursprüngliche Gemeinde.


20. Jahrhundert


Die idyllische Lage am Ammersee und die Nähe zu München machen Utting und Holzhausen zu beliebten Künstlerrefugien. Mitglieder der Künstlervereinigung Scholle und des Simplicissimus leben oder halten sich über längere Zeit in Holzhausen auf – darunter: Leopold Durm, Reinhold Max Eichler, Erich Erler, Fritz Erler, Clara Ewald, Matthias Gasteiger und Anna Sophie Gasteiger, Walter Georgi, Kurt Kühn, Adolf Münzer, Paul Neu und Eduard Thöny.

Im Oktober 1949 traf sich die Gruppe 47 im Café Bauer zu einer Versammlung deutschsprachiger Schriftsteller, zu der Hans Werner Richter von 1947 bis 1967 an wechselnden Orten einlud.

1921 gründete Georg Grimm gemeinsam mit Karl Seidenstücker die Altbuddhistische Gemeinde in Utting.

In Utting befand sich von August 1944 bis zur Evakuierung am 22. April 1945 das Außenlager Kaufering V – Utting des KZ Dachau. Die Häftlinge mussten in einer Gerberei Zwangsarbeit verrichten. Von September 1944 bis 26. April 1945 gab es weiterhin das Außenlager X, dessen Häftlinge beim Bau einer unterirdischen Flugzeugfabrik arbeiten mussten.[7][8][9][10] An 27 Todesopfer dieser Lager erinnert ein KZ-Friedhof im Wald an der Straße zwischen Utting und Holzhausen.[11]


Eingemeindungen


Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1972 ein Teil der aufgelösten Gemeinde Hechenwang (Ort Achselschwang) eingegliedert.[12] Am 1. Juli 1972 kam der Gemeindeteil Holzhausen der Gemeinde Rieden am Ammersee hinzu.


Einwohnerentwicklung


184018711900192519391950196119701987199119952000200520102015201620172019
474771995151913512882258926522933338835653759398943554562458545714551

Politik


Rathaus ⊙48.02332111.094078
Rathaus

Gemeinderat und Bürgermeister


Sitzverteilung im Gemeinderat
JahrCSUSPDGALFWGLWGgesamtWahlbeteiligung
2020 527021673,62 %
2014 626021671,55 %
2008 525311678,2 %
2002 724211671,1 %

Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2020 Florian Hoffmann (CSU/LWG), gewählt mit 53,6 % der Stimmen.[13] Sein Vorgänger war von 2008 bis 2020 Josef Lutzenberger (Grüne), der nicht mehr zur Wiederwahl stand.


Politische Gruppierungen



Wappen


Blasonierung: „Schild geteilt; oben in Blau ein wachsender goldener Adler, unten in Gold ein blauer Fisch über blauen Wasserwellen.“[14]

Wappenführung seit 1953


Gemeindefinanzen


Im Jahr 2012 betrugen die Gemeindesteuereinnahmen 4,098 Mio. Euro, davon waren 19,4 % Gewerbesteuereinnahmen (netto).[15]


Gemeindepartnerschaften


Frankreich Frankreich: Seit 1977 besteht eine Partnerschaft mit der Gemeinde Auray in der Bretagne.


Wirtschaft und Infrastruktur



Wirtschaft


Es gab 2009 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 21, im produzierenden Gewerbe 765 und im Bereich Handel und Verkehr 221 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 237 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1292. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zwei, im Bauhauptgewerbe zwölf Betriebe (2006). Im Jahr 2007 bestanden 28 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von mindestens 2 ha, die eine Gesamtfläche von 1455 ha bewirtschafteten; davon waren 538 ha Ackerfläche und 685 ha Dauergrünfläche.


Verkehr



Schienenverkehr

Bahnhof Utting
Bahnhof Utting

Durch Utting verläuft die eingleisige Ammerseebahn von Mering über Geltendorf und Dießen nach Weilheim. Sie ist im Kursbuch der Deutschen Bahn unter der Streckennummer 985 geführt. An der Ammerseebahn befindet sich im Osten der Ortsmitte und etwa 200 Meter vom Ammerseeufer entfernt der Bahnhof Utting. Er wird seit 2008 im Stundentakt durch die Bayerische Regiobahn (BRB) von Augsburg-Oberhausen nach Schongau bedient. In der Hauptverkehrszeit stellen Verstärker zwischen Geltendorf und Peißenberg einen Halbstundentakt her. Alle Züge, die auf der Strecke fahren, halten in Utting. Seit 1991 fährt hier kein Fernverkehr mehr.[16]


Busverkehr

Utting ist an die Landsberger Verkehrsgemeinschaft (LVG) angeschlossen, in die der Schienenverkehr allerdings nicht integriert ist. Die Buslinien der LVG erschließen die Uttinger Ortsmitte sowie den Uttinger Ortsteil Holzhausen.

Derzeit verkehren in Utting folgende Buslinien:[17]


Bildung


Im Jahr 2010 existierten folgende Einrichtungen:


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Bauwerke


Der Sprungturm, das Wahrzeichen von Utting am Ammersee
Der Sprungturm, das Wahrzeichen von Utting am Ammersee

Bodendenkmäler



Bildergalerie



Naturerlebnis



Vereine


Neben katholischen und evangelischen kirchlich geprägten Vereinen (Kirchenchöre, Landfrauen, Leonhardiverein), Maibaumfreunde, Musikvereinen, Gesangsverein Liedertafel und Sportvereinen gibt es Dorfgemeinschaften in Holzhausen und Achselschwang.


Wiederkehrende Veranstaltungen



Sport


Größter Sportverein des Ortes ist der TSV Utting, der in den Abteilungen Badminton, Basketball, Eisstockschiessen, Fußball, Skifahren, Tischtennis, Turnen (Breitensport) und Wassersport anbietet. Daneben beheimatet Utting diverse Seglerclubs (Augsburger Segler-Club e. V., Bayerische Seglervereinigung e. V., Segler-Gemeinschaft Utting e. V., Uttinger Segler-Club Ammersee e. V.), den Yacht-Club Utting e. V. (YCU'88) und den Tennisclub TC Utting.


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Utting am Ammersee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 249, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  3. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis (Memento des Originals vom 17. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/vermessung.bayern.de
  4. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 103 (Digitalisat).
  5. Gemeinde Utting a.Ammersee, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 14. Dezember 2021.
  6. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Flächenerhebung nach Art der tatsächlichen Nutzung, Stand 31. Dezember 2010
  7. Slomo Pasternak, ein Überlebender, erzählt, wie er Todesmarsch und Befreiung erlebt hat; Inhalt KZ-Kommando Kaufering X (Utting a.Ammersee); Todesmarsch – ein Tondokument aus einem Interview von Anton Posset
  8. Der Holocaust im Raum Landsberg Bürgervereinigung Landsberg im 20. Jahrhundert zur Erforschung der Landsberger Zeitgeschichte e. V.
  9. Die Europäische Holocaustgedenkstätte – ein Ort der Erinnerung an den KZ-Lagerkomplex Kaufering/Landsberg von den Gründern der Gedenkstätte der Bürgervereinigung Landsberg im 20. Jahrhundert zur Erforschung Landsberger Zeitgeschichte e. V.
  10. Münchner Leerstellen – Utting: KZ Aussenlager
  11. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Bd. 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 196
  12. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 507.
  13. Wahl des ersten Bürgermeisters – Kommunalwahlen 2020 in Utting am Ammersee – Gesamtergebnis. Abgerufen am 25. Mai 2020.
  14. Eintrag zum Wappen von Utting am Ammersee in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  15. Gemeindedaten Utting am Ammersee, S. 31@1@2Vorlage:Toter Link/www.utting.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 1 MB)
  16. Andreas Janikowski: Die Ammerseebahn. Verkehrsentwicklung im westlichen Oberbayern. Transpress, Stuttgart 1996, ISBN 3-344-71033-8, S. 94.
  17. Liniennetz der Landsberger Verkehrsgemeinschaft (Memento des Originals vom 3. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lvg-bus.de (PDF; 69 kB) auf lvg-bus.de
  18. Informationsseiten der Seebühne Utting.

На других языках


- [de] Utting am Ammersee

[en] Utting am Ammersee

Utting am Ammersee (until 1953 just Utting) is a municipality in the district of Landsberg in Bavaria in Germany.

[ru] Уттинг-ам-Аммерзе

Уттинг-ам-Аммерзе (нем. Utting am Ammersee) — община в Германии, в земле Бавария.



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