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Steinbach-Hallenberg ist eine Stadt im Landkreis Schmalkalden-Meiningen in Thüringen. Die Stadt hat um die 9000 Einwohner.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Thüringen
Landkreis: Schmalkalden-Meiningen
Höhe: 426 m ü. NHN
Fläche: 76,73 km2
Einwohner: 9435 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 123 Einwohner je km2
Postleitzahl: 98587
Vorwahl: 036847
Kfz-Kennzeichen: SM, MGN
Gemeindeschlüssel: 16 0 66 069
Stadtgliederung: 8 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 2
98587 Steinbach-Hallenberg
Website: steinbach-hallenberg.de
Bürgermeister: Markus Böttcher (pl)
Lage der Stadt Steinbach-Hallenberg im Landkreis Schmalkalden-Meiningen
KarteBreitungenGrabfeldLeutersdorfNeubrunnRohrRosaSchwarza
Karte

Geografie


Steinbach-Hallenberg, Blick nach Süden
Steinbach-Hallenberg, Blick nach Süden

Die Stadt liegt im Haseltal am Südwestabhang des Thüringer Waldes (etwa 4 km südlich des Rennsteigs) in etwa 420 bis 470 m Höhe. Die Gewerbegebiete der Stadt finden sich im Wesentlichen in Herges-Hallenberg.


Stadtgliederung


Die Stadt setzt sich aus folgenden Ortsteilen zusammen:


Nachbargemeinden


Angrenzende Gemeinden sind Christes, Floh-Seligenthal, Kühndorf, Oberhof, Schmalkalden, Schwarza und Zella-Mehlis.


Geschichte


Ausschnitt einer Karte des Amtes Schmalkalden, Joist Moers, 1589
Ausschnitt einer Karte des Amtes Schmalkalden, Joist Moers, 1589

Die Anfänge von Steinbach-Hallenberg sind eng mit der Geschichte der jetzigen Ruine Hallenburg verbunden. Die Besiedlung des Steinbach-Hallenberger Grundes (Haseltal) vollzog sich vermutlich seit dem 12. Jahrhundert. Am 24. Oktober 1303 trennte die damalige Landesherrin von Schmalkalden Markgräfin, Anna von Brandenburg, die Kapelle St. Marie in Steinbach von der Schmalkaldener Mutterkirche. In dieser Urkunde findet das heutige Steinbach-Hallenberg seine erste dokumentierte Erwähnung. Ältere belegte Zeugnisse liegen jedoch von der Hallenburg vor. So wird im Jahre 1228 Reginhard von Hallenberg genannt. Es ist zu vermuten, dass bereits in diesem Jahr eine Siedlung unter der Hallenburg bestanden hat. Erwähnenswert ist ebenso, dass sich die Burg unter den von Kaiser Otto IV. im Jahre 1212 zerstörten Schlössern befunden haben soll. Die dynastische Kleinherrschaft der Herren von Haldenberg könnte sogar bis in die Anfänge des 12. Jahrhunderts zurückgehen, da der Grenzverlauf der Reinhardsbrunner Klosterurkunden aus dem Jahre 1111 Rückschlüsse auf ein Herrschaftsgebiet um die Hallenburg zulässt.

Am 18. Juli 1595 wurde der Gemeinde Steinbach unter Hallenberg das Schank- und Braurecht, im Juni 1669 das Marktrecht und am 30. Juni 1936 das Stadtrecht verliehen.


Unter- und Obersteinbach


Die Stadt Steinbach-Hallenberg entstand aus ursprünglich zwei selbstständigen Siedlungen. Die Karte „Warhaffter Abriss der Herrschaft Schmalkalden“ aus dem Jahre 1589 zeigt Undern Steinbach und Obern Steinbach. Obersteinbach wurde von den Siedlungen am Schlossberg und an der „Burg“ (heutige Moosburgstraße) gebildet. Untersteinbach hingegen entwickelte sich aus einer Siedlung, die entlang des im Erbstal fließenden Gewässers bestand. Beide Siedlungen gehörten vom 16. Jahrhundert bis 1822 zum Amt Hallenberg (seit 1619 zur hessischen Herrschaft Schmalkalden), woraus später der Doppelname Steinbach-Hallenberg entstand.


Zweiter Weltkrieg


Während des Zweiten Weltkrieges mussten etwa 90 Frauen und Männer aus Frankreich, der Ukraine und den Niederlanden Zwangsarbeit leisten: in kleineren Metallbetrieben, bei Bäcker Arthur Fuchs, bei Gastwirt Rudolf Waitz, in der Firma Kurt Wilhelm. Mindestens drei Frauen mit Kind starben an den Lebensbedingungen und wurden auf dem Friedhof Im Eichelbach von Schmalkalden begraben.[2]


Territoriale und politische Zugehörigkeit


12. Jh.–1228/1232dynastische Kleinherrschaft der Herren von Hallenberg
1228/1232–1274Grafschaft Henneberg (ungeteilt)
1274–1391Grafschaft Henneberg-Hartenberg (dazwischen vor 1374–1391 Pfandschaft der Herren von Bibra)
1391–1549Grafschaft Henneberg(-Aschach)-Römhild (1532–1549 Seitenlinie Henneberg-Schwarza)
1549–1583Grafschaft Henneberg-Schleusingen
1583–1619Kurfürstentum Sachsen
1619–1626Landgrafschaft Hessen-Kassel
1626–1646Pfandherrschaft Hessen-Darmstadt
1646–1807Landgrafschaft Hessen-Kassel
1807–1813Königreich Westphalen (Werra-Departement, Distrikt Eschwege)
1813–1866Kurfürstentum Hessen
1866–1944Königreich und Freistaat Preußen (Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Herrschaft Schmalkalden)
1944–1945Land Preußen (Provinz Sachsen, Regierungsbezirk Erfurt)
1945–1952Land Thüringen (1945–1950 Landkreis Schmalkalden, 1950–1952 Landkreis Suhl)
1952–1990Bezirk Suhl, Kreis Schmalkalden
seit 1990Freistaat Thüringen (1990–1994 Landkreis Schmalkalden, seit 1994 Landkreis Schmalkalden-Meiningen)

Eingemeindungen


Die Gemeinde Herges-Hallenberg wurde 1978 eingemeindet.

Zum 1. Januar 2019 wurden die Gemeinden der angrenzenden Verwaltungsgemeinschaft Haselgrund (Altersbach, Bermbach, Oberschönau, Rotterode, Unterschönau und Viernau) nach Steinbach-Hallenberg eingegliedert.[3]


Einwohnerentwicklung


Entwicklung der Einwohnerzahlen von Steinbach-Hallenberg
Entwicklung der Einwohnerzahlen von Steinbach-Hallenberg
Einwohnerzahlen 1564 bis 1895[4]
Jahr Einwohner
1564400
1647620
17471.450
17732.011
17961.911
18022.019
18282.426
18302.475
18482.666
18753.000
18903.240
18953.664
Einwohnerzahlen 1900 bis 1999[4][5]
Jahr Einwohner
19004.009
19335.978
19356.034
19396.077
19467.010
19606.392
19656.295
19746.242
19946.130
19956.147
19966.152
19976.220
19986.167
19996.168
Einwohnerzahlen ab 2000[5]
Jahr Einwohner
20006.149
20016.034
20025.960
20035.868
20045.777
20055.727
20065.620
20075.530
20085.471
20095.414
20105.347
20115.191
20125.084
20135.053
Einwohnerzahlen ab 2014[5]
Jahr Einwohner
20145.046
20155.056
20164.965
20174.887
20184.894
20199.575*
20209.479
20219.435

* ab 2019 neugebildete Stadt Steinbach-Hallenberg


Politik



Bürgermeister


Bürgermeister Markus Böttcher (parteilos) wurde am 14. April 2019 mit 52,8 % der Stimmen gewählt.[6]


Stadtrat


Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 mit einer Wahlbeteiligung von 60,0 % führte zu folgender Verteilung der 20 Sitze im Stadtrat:[7]

Rathaus Steinbach-Hallenberg
Rathaus Steinbach-Hallenberg
Partei / ListeStimmenanteilSitze
Pro 829,1 %6
CDU24,0 %5
Wählergemeinschaft Haselgrund23,6 %5
FDP9,7 %2
Die Linke7,6 %1
SPD6,0 %1

Wappen


Blasonierung: Geteilt von Blau über Rot; oben zwischen zwei grünen Tannen eine silberne Burgruine auf silbernem Felsen; unten schräggekreuzt goldener Hammer und goldene Schmiedezange.[8]


Städtepartnerschaften


Städtepartnerschaften bestehen mit den hessischen Orten Steinbach (Taunus) bei Frankfurt am Main und Lohra im Landkreis Marburg-Biedenkopf sowie der nordrhein-westfälischen Gemeinde Wilnsdorf.


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Die Hallenburg
Die Hallenburg

Die auf einem 80 m hohen Porphyrfelsen als Wahrzeichen der Stadt thronende Burgruine Hallenburg gehört wohl zu den herausragendsten historischen Gebäuden der Stadt. Die spätromanische Burg am Arnsberg mit dem 20 m hohen Bergfried und Resten der Kernburg wurde in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahre 1268 als castum Haldenberc erstmals urkundlich erwähnt.

Außerdem befindet sich in Steinbach-Hallenberg eine im Jahre 1652 und 1698 erbaute, frühbarocke Kirche. Die drei Emporen sind mit Bildern der biblischen Geschichte verziert. Erwähnenswert ist auch die Kanzel, das Werk eines unbekannten Nürnberger Meisters. Sie wurde vom Schultheiß Hans Happ aus Unterschönau 1658 der Kirche gestiftet. Ebenfalls sehenswert ist das steinerne Eingangstor des Friedhofs von 1605. Der rechte obere Schlussstein enthält die Namen der Dorfmeister (Vorsteher) und Zwölfer (Gemeindevertretung) von Steinbach-Hallenberg sowie des Schultheißen des Amtes Hallenberg. Die Friedhofskapelle wurde 1739 erbaut.

Am Schlossberg befindet sich das Heimatmuseum „Glockenhaus“, ein Fachwerkhaus mit Unterbau aus dem Mittelalter. Es war ursprünglich ein Wirtschaftsgebäude des Burgbezirks. Aus der Tradition des Metallhandwerks entstand die museale Besonderheit des Haselgrundes, das Metallhandwerksmuseum. Hier und in den kleinen dazugehörigen Werkstätten kann man zusehen, wie Nägel und die einstige Spezialität des Ortes – Korkenzieher – in Handarbeit gefertigt wurden. Auf dem Gelände des Handwerksmuseums befindet sich noch eine alte, originalgetreu eingerichtete Korkenzieherwerkstatt. Das komplette Gebäude wurde 2004 von seinem ursprünglichen Standort, auf Tieftransportern gezogen, dort neu aufgestellt. Jeweils im September, zum Tag des offenen Denkmals, findet hier das Schmiedefest mit Schauvorführungen statt.[9]

Erwähnenswert ist neben vielen Fachwerkhäusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert auch das 1900 erbaute Rathaus.

Die Anlauftürme und der Aufsprunghang der Schanzenanlage im Kanzlersgrund befinden sich auf der Gemarkung von Steinbach-Hallenberg.

Auf dem noch zur Gemarkung gehörenden Ruppberg wird eine abgegangene Burg, Schloss Ruprechtsburg, vermutet.


Wirtschaft und Infrastruktur



Firmen und Branchen


Traditionell herrscht in Steinbach-Hallenberg das metallverarbeitende Gewerbe vor. Heute findet man einen Branchenmix aus Metall-, Kunststoff- und Holzverarbeitung, Elektrotechnik, Kartonagenherstellung, Bau- und Handwerksbetrieben sowie Verkaufseinrichtungen aus allen Bereichen des Einzelhandels vor. Die drei Gewerbegebiete Im Erlich, Am Schertzer und Am Stiller Berg haben insgesamt eine erschlossene Fläche von 35,8 ha. Steinbach-Hallenberg ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.


Soziale Einrichtungen


In Steinbach-Hallenberg gibt es neben zwei Kindertagesstätten, eine Grundschule (Umweltschule in Europa) und eine Regelschule. Beide Schulen wurden zentrumsfern auf den Hergeser Wiesen neu errichtet. Dort befindet sich ebenso eine Dreifelder-Mehrzweckhalle mit Kegelbahn. Eine Bibliothek besteht gegenüber dem Rathaus. Weiterhin gibt es eine Postagentur, ein evangelisches Altenhilfezentrum, eine Rettungswache (DRK KV Schmalkalden e.V.) und ein Heim für betreutes Wohnen. In Steinbach-Hallenberg praktizieren mehrere Ärzte (Allgemeinmediziner, Augenarzt, Gynäkologe, Zahnärzte) sowie Physiotherapeuten. Es gibt zwei Apotheken.


Verkehr



Bahnverkehr


Steinbach-Hallenberg verfügt über einen Bahnhof an der Bahnstrecke Zella-Mehlis–Wernshausen, hier verkehrt Montag bis Freitag die Süd-Thüringen-Bahn im Stunden-Takt, am Wochenende im Zwei-Stunden-Takt.


Fernstraßen


Die Bundesautobahn 71 ist über die Anschlussstellen Suhl/Zella-Mehlis oder Oberhof erreichbar.

Sommer-Grand-Prix in Steinbach-Hallenberg
Sommer-Grand-Prix in Steinbach-Hallenberg

Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Stadt



Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen



Ehrenbürger



Literatur




Commons: Steinbach-Hallenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hrsg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945. Band 8: Thüringen. VAS – Verlag für Akademische Schriften, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-88864-343-0, S. 259 f.
  3. Thüringer Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 14/2018 S. 795 ff., aufgerufen am 20. Mai 2019
  4. Volker Wahl: Geschichte von Steinbach-Hallenberg.
  5. Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik.
  6. Bürgermeisterwahl 2019, aufgerufen am 13. Mai 2019
  7. Thüringer Landesamt für Statistik: Gemeinderatswahl 2019 – endgültiges Ergebnis Steinbach-Hallenberg.
  8. Heinz Göschel (Hrsg.): Lexikon Städte und Wappen der Deutschen Demokratischen Republik. 3. Auflage, (Nachdruck der 2. neubearbeiteten und erweiterten Auflage). VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1985.
  9. Translozierung der Korkenzieherwerkstatt@1@2Vorlage:Toter Link/www.monumedia.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .

На других языках


- [de] Steinbach-Hallenberg

[en] Steinbach-Hallenberg

Steinbach-Hallenberg is a town in the Schmalkalden-Meiningen district, in Thuringia, Germany. It is situated in the Thuringian Forest, 8 km east of Schmalkalden, and 13 km northwest of Suhl. The former municipalities Altersbach, Bermbach, Oberschönau, Unterschönau, Rotterode and Viernau were merged into Steinbach-Hallenberg in January 2019.

[ru] Штайнбах-Халленберг

Штайнбах-Халленберг (нем. Steinbach-Hallenberg) — город в Германии, в земле Тюрингия.



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