world.wikisort.org - Deutschland

Search / Calendar

Kühndorf ist eine Gemeinde im Landkreis Schmalkalden-Meiningen des Freistaates Thüringen, die zur Verwaltungsgemeinschaft Dolmar-Salzbrücke gehört.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Thüringen
Landkreis: Schmalkalden-Meiningen
Verwaltungs­gemeinschaft: Dolmar-Salzbrücke
Höhe: 440 m ü. NHN
Fläche: 26,04 km2
Einwohner: 900 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 35 Einwohner je km2
Postleitzahl: 98547
Vorwahl: 036844
Kfz-Kennzeichen: SM, MGN
Gemeindeschlüssel: 16 0 66 038
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Christeser Straße 29
98547 Kühndorf
Website: www.vg-dolmar-salzbruecke.de
Bürgermeister: Tobias Gebel (parteilos)
Lage der Gemeinde Kühndorf im Landkreis Schmalkalden-Meiningen
KarteBreitungenGrabfeldLeutersdorfNeubrunnRohrRosaSchwarza
Karte

Geografie


Kühndorf liegt südwestlich des Thüringer Waldes unweit vom Werratal zwischen Meiningen und Zella-Mehlis. Nordwestlich des Ortes befindet sich der 739,5 Meter hohe Dolmar.


Geschichte


Mit seiner Ersterwähnung im Jahre 795 ist Kühndorf die älteste Siedlung im historisch bedeutsamen Henneberger Kreis Schleusingen-Suhl. Kühndorf bildete zeitweise den Sitz der Grafschaft der Herren zu Kühndorf, bevor es nacheinander zur Grafschaft Henneberg, zu Sachsen und schließlich zu Preußen gehörte. Bis 1815 war Kühndorf Sitz des kursächsischen Amtes Kühndorf, zu dem die Orte Christes, Dietzhausen, Dillstädt, Mäbendorf, Rohr und Wichtshausen gehörten. Von 1816 bis 1944 gehörte der Ort zum Regierungsbezirk Erfurt der preußischen Provinz Sachsen, ehe er anschließend zum Land Thüringen kam. Von 1949 bis 1990 gehörte Kühndorf zur DDR und lag ab 1952 im Bezirk Suhl.

Kühndorf war 1603–1660 von Hexenverfolgungen betroffen: Zehn Personen gerieten in Hexenprozesse, mindestens drei Frauen wurden hingerichtet, zwei Frauen mit Landesverweis bestraft, von vier Prozessen ist der Ausgang unbekannt. Erstes Opfer 1603 war Margaretha Jacob.[2]


Einwohnerentwicklung


Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1728: 492
  • 1765: 507
  • 1994: 1.198
  • 1995: 1.196
  • 1996: 1.197
  • 1997: 1.210
  • 1998: 1.197
  • 1999: 1.192
  • 2000: 1.185
  • 2001: 1.170
  • 2002: 1.152
  • 2003: 1.134
  • 2004: 1.118
  • 2005: 1.101
  • 2006: 1.097
  • 2007: 1.097
  • 2008: 1.080
  • 2009: 1.052
  • 2010: 1.042
  • 2011: 0998
  • 2012: 1.001
  • 2013: 0985
  • 2014: 0981
  • 2015: 0945
  • 2016: 0933
  • 2017: 0928
  • 2018: 924
  • 2019: 909
  • 2020: 915
  • 2021: 900
Datenquelle: erste Spalte:[3], Rest: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik


Der Gemeinderat von Kühndorf besteht aus 12 Mitgliedern, die seit der Kommunalwahl 2009 alle von der Wählergemeinschaft Pro Kühndorf gestellt werden.

Der parteilose Bürgermeister Thomas König wurde zuletzt am 21. Mai 2006 gewählt. Nachdem bekannt geworden war, dass König, ohne dazu die nötige Befugnis zu haben, mit dem Gemeindesiegel Dokumente beglaubigt hatte, forderte der Gemeinderat seinen Rücktritt. Er wurde Ende Februar 2018 auf eigenen Antrag aus dem Amt entlassen. Mediale Aufmerksamkeit erhielt der Fall, weil König – nach eigener Aussage „unwissentlich und arglos“ – auch die Urkunden von „Reichsbürgern“ beglaubigt hatte.[4]


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Bauwerke


Eingang von Schloss Kühndorf (Johanniterburg)
Kirche in Kühndorf



Museen



Naturdenkmäler


Kühndorf vor dem Dolmar
Kühndorf vor dem Dolmar

Der Hausberg des Orts und Namensgeber der Verwaltungsgemeinschaft ist der 739,5 m hohe Dolmar, der als markante Bergkuppe dem Thüringer Wald vorgelagert ist.


Regelmäßige Veranstaltungen



Wirtschaft und Infrastruktur



Ansässige Unternehmen


Kühndorf ist Standort für das Busunternehmen Gröschel. Gröschel ergänzt als Subunternehmen mit ihrem Fuhrpark den Nahverkehr des Landkreises Schmalkalden-Meiningen, in Kooperation mit dem Meininger Busbetrieb. Zu weiteren ansässigen Betrieben gehört eine Agrargenossenschaft und eine Kfz-Werkstatt.


Verkehr


Kühndorf liegt an der Kreisstraße 581 (ehemals B 280) Meiningen–Zella-Mehlis und ist durch diese mit der Autobahnanschlussstelle Meiningen-Nord der Autobahn 71 verbunden.


Flugverkehr

Etwas außerhalb von Kühndorf befindet sich der Flugplatz Dolmar-Kühndorf. Im Jahr 1927 fanden auf diesem erste Segelflugveranstaltungen statt und im September 1933 wurde die "Dolmar-Fluggemeinschaft" gegründet. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurden Lastensegler-Piloten ausgebildet. Ab 1967/68 wurde aufgrund der Nähe zur innerdeutschen Grenze der Segelflugbetrieb untersagt. Die Sowjetarmee nutzte bis 1991 das Gelände um den Dolmar als Truppenübungsplatz. Seit 1990 findet wieder Flugbetrieb und Ausbildung für Ultraleichtflugzeuge statt.[7][8]


Bildung


Der Landkreis Schmalkalden-Meiningen als Schulträger unterhält in Kühndorf die Grundschule „Am Dolmar“ mit Standort in der Schulstraße. Zum Schulprofil der Grundschule gehören unter anderem die Titel als „Umweltschule in Europa“ (seit 1998/99), „Medieninteressierte Grundschule“ und „Bewegungsfreundliche Grundschule“.


Persönlichkeiten



Einzelnachweise


  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Kai Lehmann: Unschuldig. Hexenverfolgung südlich des Thüringer Waldes. Über 500 recherchierte Fälle aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Wehry-Verlag, Untermaßfeld 2012, ISBN 978-3-9813902-8-5, S. 187; Kai Lehmann: Ausstellung „Luther und die Hexen“, Bereich Kühndorf, Bibliothek Museum Schloss Wilhelmsburg Schmalkalden, 2012; Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum (= Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland. Bd. 2). DOBU-Verlag, Hamburg 2003, ISBN 3-934632-03-3, S. 253, (Zugleich: Marburg, Universität, Dissertation, 2000); Manfred Wilde: Die Zauberei- und Hexenprozesse in Kursachsen. Böhlau, Köln u. a. 2003, ISBN 3-412-10602-X, S. 518–522, (Zugleich: Chemnitz, Technische Universität, Habilitations-Schrift, 2002).
  3. Carl Gottlob Dietmann: Kurzgefaßte Kirchen- und Schulgeschichte der gefürsteten Grafschaft Henneberg, Kurfürstlich-Sächsischen Antheils. Karl Wilhelm Ettinger, Gotha 1781, (Digitalisat).
  4. Bürgermeister tritt wegen Siegeln für "Reichsbürger" zurück. Süddeutsche Zeitung, 25. Januar 2018, abgerufen am 16. April 2021.
  5. Johanniterburg Kühndorf. Abgerufen am 18. Januar 2017.
  6. Friedhofsmuseum Kühndorf
  7. Flugplatz Dolmar-Kühndorf. Abgerufen am 1. November 2021 (deutsch).
  8. Flugschule Dolmar | Flugplatz in Südthüringen. In: Flugschule Dolmar. Abgerufen am 1. November 2021 (deutsch).


Commons: Kühndorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Kühndorf in der Topographia Franconiae (Mathäus Merian) – Quellen und Volltexte

На других языках


- [de] Kühndorf

[en] Kühndorf

Kühndorf is a municipality in the Schmalkalden-Meiningen district of Thuringia, Germany.

[ru] Кюндорф

Кюндорф (нем. Kühndorf) — коммуна в Германии, в земле Тюрингия.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии