Ritschenhausen ist eine Gemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Dolmar-Salzbrücke im Landkreis Schmalkalden-Meiningen in Thüringen mit etwa 300 Einwohnern.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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50.51083333333310.431388888889310 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Schmalkalden-Meiningen | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Dolmar-Salzbrücke | |
Höhe: | 310 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,45 km2 | |
Einwohner: | 325 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 44 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 98617 | |
Vorwahl: | 036949 | |
Kfz-Kennzeichen: | SM, MGN | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 66 057 | |
LOCODE: | DE RSH | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Zella-Meininger Str. 6 98547 Schwarza | |
Website: | www.vg-dolmar-salzbruecke.de | |
Bürgermeister: | Felix Jacob Winkel | |
Lage der Gemeinde Ritschenhausen im Landkreis Schmalkalden-Meiningen | ||
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Ritschenhausen liegt in einer hügeligen Waldlandschaft etwa acht Kilometer südlich von Meiningen im Tal der Jüchse zwischen Eichelberg im Osten und Zehnerberg im Westen.
Angrenzende Orte sind Untermaßfeld und Obermaßfeld-Grimmenthal im Norden, Einhausen und Neubrunn im Osten, Wölfershausen im Süden und Grabfeld im Westen.
Der Ort wurde im Jahre 906 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name des Ortes ist von dem Frauennamen Ruothswinda abgeleitet. Anfangs war Ritschenhausen Eigentum des Klosters Fulda, seit 1411 bis zum Ende der Henneberger Grafen gehörte der Ort zu deren Besitz. Zwischen 1500 und 1806 lag die Ortschaft im Fränkischen Reichskreis. Seit 1680 gehörte der Ort zum Herzogtum Sachsen-Meiningen (Amt Maßfeld).
Ritschenhausen war 1658–1667 von Hexenverfolgungen betroffen: Drei Frauen und ein Mann gerieten in Hexenprozesse und wurden hingerichtet. Das erste Opfer war Margaretha, Georg Seiferts Witwe.[2]
1817 wurde in Ritschenhausen der mundartliche Heimatdichter Paulus Motz geboren.
Ritschenhausen erhielt 1874 einen Bahnhof an der (bayerischen) Bahnstrecke Schweinfurt–Meiningen. Das heutige Bahnhofsgebäude entstand kurz nach Eröffnung der Bahnstrecke. Mit Fertigstellung der (preußischen) Bahnstrecke Neudietendorf–Ritschenhausen 1884 wurde Ritschenhausen ein wichtiger Grenzbahnhof zwischen der Bayerischen und der Preußischen Staatsbahn.
Im Jahre 2006 feierte Ritschenhausen sein 1100-jähriges Bestehen.
Ritschenhausen liegt an der Bahnstrecke Schweinfurt–Meiningen (KBS 815) sowie der Bahnstrecke Neudietendorf–Ritschenhausen (KBS 570).
Der Kirchturm des befestigten Kirchhofes weist Verteidigungsmöglichkeiten nach allen Seiten auf.[3][4] Die pyramidenförmige Spitze des Kirchturmes wurde 1594 errichtet. Das Kirchenschiff der jetzigen Kirche wurde 1769 angebaut.[5] Zur Pfarrei von Ritschenhausen gehörten neben der Schlosskapelle Henneberg auch die Orte Bibra, Obermaßfeld, Sülzfeld und Wölfershausen. Das Pfarrhaus des Ortes, ein Fachwerkbau, war von 1499 bis 1768 auch Schänke, in der der Pfarrer auch das Amt des Schankwirtes innehatte.
Zurzeit läuten im Kirchturm drei Eisenhartgussglocken an stark gekröpften Jochen mit Gegengewichtsklöppeln. Sie wurden von Schilling & Lattermann in Morgenröthe-Rautenkranz gegossen und erklingen in den Tönen as′ c′ es″.
Mit Rütschenhausen im Landkreis Schweinfurt gibt es seit der Maueröffnung eine Partnerschaft.
Paulus Motz, ein 1817 in Ritschenhausen geborener deutscher Mundartdichter, schrieb, inspiriert von der imposanten Bauweise des Ritschenhäuser Bahnhofes, über seinen Geburtsort folgendes:
Nach wörd - ich wett zahntausend Thaler! - |
Dann wird - ich wette 10.000 Taler! - |
So wird auch heute in Ritschenhausen noch überwiegend die hennebergische ostfränkische Mundart gesprochen.
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