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Stauchitz ist eine verwaltungsgemeinschaftsfreie Gemeinde im Westen des Landkreises Meißen im Freistaat Sachsen.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Sachsen
Landkreis: Meißen
Höhe: 124 m ü. NHN
Fläche: 32,48 km2
Einwohner: 3112 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 96 Einwohner je km2
Postleitzahl: 01594
Vorwahl: 035268
Kfz-Kennzeichen: MEI, GRH, RG, RIE
Gemeindeschlüssel: 14 6 27 260
Gemeindegliederung: 21 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Thomas-Müntzer-Platz 2
01594 Stauchitz
Website: www.stauchitz.de
Bürgermeister: Dirk Zschoke
Lage der Gemeinde Stauchitz im Landkreis Meißen
KarteMoritzburgSchönfeld
Karte

Geographie und Verkehr


Haltepunkt Stauchitz (2022)
Haltepunkt Stauchitz (2022)

Die Gemeinde liegt am Nordwestrand der Lommatzscher Pflege. Die Nachbarstädte sind Oschatz (15 km), Meißen (23 km), Döbeln (23 km), und Riesa (10 km). Die B 6 (im Norden) und die B 169 (in Nord-Süd-Richtung) sowie die Bahnstrecke Riesa–Chemnitz (Haltepunkte in Stauchitz und Seerhausen) verlaufen durch das Gemeindegebiet. Durch die Gemeinde fließt der Fluss Jahna. Stauchitz liegt am Jahnatal-Radwanderweg.


Ortsteile


Zur Gemeinde gehören die Ortsteile:

  • Bloßwitz,
  • Dobernitz,
  • Dösitz,
  • Gleina,
  • Groptitz,
  • Grubnitz,
  • Hahnefeld,
  • Ibanitz,
  • Kalbitz,
  • Panitz,
  • Plotitz,
  • Pöhsig,
  • Prositz,
  • Ragewitz,
  • Seerhausen,
  • Staucha,
  • Stauchitz,
  • Steudten,
  • Stösitz,
  • Treben,
  • Wilschwitz.

Geschichte


Rittergut Stauchitz um 1860
Rittergut Stauchitz um 1860
Kirche Bloßwitz
Kirche Bloßwitz

Dieser Ortsteil wird im Jahr 1226 erstmals als Herrensitz Blosewitz urkundlich erwähnt. Der Name geht auf den slawischen Lokator Bloz zurück.

Der Ort wird im Jahr 1334 unter dem Namen Dodranwicz erwähnt. Der Name kommt aus dem Altsorbischen und bedeutet so viel wie Guter Ort, abzuleiten von dobry = gut.

Das Dorf wird im Jahr 1261 als Teskuiz erwähnt. Der Name geht auf den slawischen Lokator Utesk zurück. Die Gegend wird aber seit alters her besiedelt, davon zeugt der Fund von jungsteinzeitlicher Schnurkeramik.

In Gleina als Glynen ist seit dem Jahr 1296 ein Herrensitz belegt. Der Ortsname lässt sich von altsorbischen glina = Lehm ableiten.

Groptitz wird im Jahr 1323 als Gruptiz erwähnt, vom Lokator Grubota abgeleitet. Es wurde am 1. April 1938 nach Seerhausen eingemeindet und mit diesem am 1. Oktober 1996 nach Plotitz. Markant ist der über viele Kilometer hinweg und vor allem von Riesa aus sichtbare Berg der Deponie Groptitz, die inzwischen umzäunt und begrünt ist und von deren umgebenden Gelände man einen guten Blick über die Stadt Riesa hat.

Der Ort wird um 1320 als Grobanuwicz erwähnt. Der Name wurde vom Namen Gruban abgeleitet. In der Nähe von Grubnitz wurde eine germanische Siedlung im Jahnatal entdeckt. Im Jahr 1350 wird das Dorf auch als Herrensitz erwähnt.

Hahnefeld erstmals als Hanvelt erwähnt, wurde im Jahr 1296 als Herrensitz erwähnt.

Im Jahr 1329 als Ywanwicz erwähnt, was so viel wie Dorf des Ivan bedeutet.

Der Ort wurde im Jahr 1283 als Calewicz erwähnt, die Bezeichnung könnte sich von kal = Sumpf ableiten.

Im Jahr 1279 als Panitz erwähnt, was so viel wie Herrendorf (Pan = Herr) bedeutet.

Plotitz wurde als Rundplatzdorf am Hang des Mehltheuerbaches angelegt. Schon vor dem Jahr 1190 gab es hier einen Herrensitz. Der Ortsname dürfte sich vom altsorbischen bloto = Sumpf ableiten.

Der Ort entstand aus dem ehemaligen Vorwerk des Rittergutes Oberstaucha. Urkundlich erwähnt wird es erstmals im Jahr 1541. Nordöstlich von Pöhsig wurden die Reste einer mittelalterlichen Wasserburg gefunden.

Prositz wird als Prostwicz erstmals im Jahr 1334 erwähnt. Der Ortsname leitet sich wahrscheinlich von Propst ab. Diese Bezeichnung weist auf das benachbarte Kloster Staucha hin.

Schule Ragewitz
Schule Ragewitz

Im Jahr 1266 als Roguiz erstmals erwähnt und schon seit dem Jahr 1287 Herrensitz.

Der Name könnte slawischen Ursprunges sein, vom slawischen Pflanzennamen Zerucha oder Zerus = Hasenfuß, Kresse, Feldblume. Dagegen spricht, deutsche Wortendung -hausen, so dass der Ortsname von seinem vermutlich ersten Besitzer (einer aus dem alten Geschlecht von Seer) herstammt. Das ursprünglich als Wasserfeste an der Jahna gebaute Schloss wurde 1949 gesprengt.

Rittergut Staucha, Herrenhaus
Rittergut Staucha, Herrenhaus

Im Jahr 1259 wird Staucha erstmals als Stuchowe erwähnt. Seit dem ersten Drittel des 13. Jahrhunderts bis zum Anfang des 14. Jahrhunderts gab es in Staucha ein Nonnenkloster. Durch Teilung des Ortes entstand Oberstaucha. Diese Teilung wurde 1751 wieder rückgängig gemacht.

Supraporte am Herrenhaus Stauchitz mit den Wappen Alexander von Hartitzsch und seiner Frau Elisbeth von Zehmen, 1753
Supraporte am Herrenhaus Stauchitz mit den Wappen Alexander von Hartitzsch und seiner Frau Elisbeth von Zehmen, 1753

Stauchitz wird im Jahr 1428 als Stwchewicz erwähnt. Schon vorher sind aber einige Feudalherren für dieses Gebiet benannt. Auch bronzezeitliche und slawische Siedlungsreste der slawischen Burg Gana wurden gefunden. Das Schloss wurde 1949 abgerissen.

Im Jahr 1243 als Ztudene erwähnt, was sich wahrscheinlich vom altsorbischen studeny = kalt zurückführen lässt. Bis ins 16. Jahrhundert gehörte das Dorf zum Kloster Altzella später zur Stadt Nossen.

Als Stesciz im Jahr 1283 erwähnt, welches sich von Sdech, Stes oder Stas = Kurzform von Stanislaus ableitet. In Stösitz gab es eine Wasserburg, welche wahrscheinlich 1283 als Herrensitz erwähnt wurde.

Im Jahr 1261 als Trebene, was so viel wie Ort des Treba oder Ort auf der Rodung bedeutet, erwähnt.

Der Ort wird als Wilskewicz (altsorbisch für Ort des Vilc(e)k) im Jahr 1334 erwähnt. Seit 1378 ist der Ort auch Herrensitz.


Eingemeindungen


Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Bloßwitz1. Januar 1994
Dobernitz1. November 1935Eingemeindung nach Staucha
Dösitz1. November 1935Eingemeindung nach Staucha
Gleina (mit Pöhsig)1. November 1935Eingemeindung nach Staucha
Groptitz1. April 1938Eingemeindung nach Seerhausen
Grubnitz1. Juli 1950Eingemeindung nach Bloßwitz
Hahnefeld1. Juli 1950Eingemeindung nach Bloßwitz
Ibanitz1. November 1935Eingemeindung nach Staucha
Kalbitz1. April 1938Eingemeindung nach Seerhausen
Niederstaucha1. April 1934Zusammenschluss mit Oberstaucha zu Staucha
Oberstaucha1. April 1934Zusammenschluss mit Niederstaucha zu Staucha
Panitz1. April 1937Eingemeindung nach Plotitz
Plotitz1. Januar 1999
Prositz1. November 1935Eingemeindung nach Staucha
Ragewitz1. Juli 1950Eingemeindung nach Bloßwitz
Seerhausen1. Oktober 1996Eingemeindung nach Plotitz
Staucha1. März 1994Eingemeindung nach Plotitz
Steudten1. November 1935Eingemeindung nach Staucha
Stösitz1. April 1937Eingemeindung nach Plotitz
Treben1. November 1935Eingemeindung nach Staucha
Wilschwitz1. Januar 1919Eingemeindung nach Niederstaucha

Der Tod von Günter T.


Am 20. April 2003 wurde der derzeit arbeitslose Stahlarbeiter Günter T. auf einer Feier im Jugendclub Giftmische in Stauchitz von den Feiernden über mehrere Stunden hinweg gedemütigt und misshandelt. Er verstarb zwei Tage später an den schweren Hirnverletzungen. Im Laufe des Prozesses gegen die Angeklagten kritisierte das Landgericht Dresden eine “Mauer des Schweigens”. Die Leipziger Volkszeitung schrieb hierzu am 3. März 2004: „Stauchitz ist klein. Es spricht sich herum, wer was aussagt in diesem Mord-Prozess vor dem Landgericht Dresden.“ Die Angeklagten, bei denen teilweise rechtsextremes Propagandamaterial gefunden wurde, wurden wegen Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung zu Bewährungsstrafen verurteilt.[2][3]


Politik


Gemeinderatswahl 2014[4]
Wahlbeteiligung: 57,8 %
 %
50
40
30
20
10
0
44,0 %
31,6 %
15,6 %
8,8 %
FWJ
CDU
Linke
FDP
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang

Seit der Gemeinderatswahl am 25. Mai 2014 verteilen sich die 14 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Sehenswürdigkeiten


Gedenkstein an die 1. Sächsische Verfassung
Gedenkstein an die 1. Sächsische Verfassung
Mönchsäule Ragewitz
Mönchsäule Ragewitz
Menhir von Steudten
Menhir von Steudten
Menhir von Steudten

Südöstlich des Ortsteils Steudten steht auf einer Huthübel genannten Anhöhe in 218 m ü. NN ein Menhir. Man erreicht ihn über einen Feldweg, der etwa 300 m südlich von Steudten von der Zschochauer Straße nach Osten abzweigt. Von einem auf dem Hügel angelegten Rastplatz führt ein Trampelpfad durch ein Gebüsch direkt zum Menhir. Der 1,85 m hohe porphyrne Stein steht auf einem Grabhügel. Der Menhir markiert die Grenze der Landkreise Meißen und Mittelsachsen. Der Name Huthübel lässt vermuten, dass hier im Mittelalter Gerichte abgehalten wurden.


Kultur


Die Peter-Sodann-Bibliothek im ehemaligen Rittergut Staucha
Die Peter-Sodann-Bibliothek im ehemaligen Rittergut Staucha

Regelmäßige Veranstaltungen



Persönlichkeiten



Literatur



Einzelnachweise


  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2021 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2021). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2022. (Hilfe dazu).
  2. Amadeu Antonio Stiftung: Günter T. https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/todesopfer-rechter-gewalt/guenter-t/
  3. Jansen, Frank et al.: Erstochen, erschlagen, verbrannt - 22 Verdachtsfälle. https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2010-09/verdachtsfaelle-toetungsdelikt-rechter-hintergrund
  4. Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2014


Commons: Stauchitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Stauchitz

[en] Stauchitz

Stauchitz is a municipality in the district of Meißen, in Saxony, Germany.

[ru] Штаухиц

Штаухиц (нем. Stauchitz) — коммуна в Германии, в земле Саксония. Подчиняется земельной дирекции Дрезден. Входит в состав района Риза-Гросенхайн. Население составляет 3353 человека (на 31 декабря 2010 года). Занимает площадь 33,05 км². Официальный код — 14 2 85 320.



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