world.wikisort.org - Deutschland

Search / Calendar

Spaden ist eine Ortschaft in der Einheitsgemeinde Schiffdorf im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven.

Spaden
Gemeinde Schiffdorf
Wappen von Spaden
Wappen von Spaden
Höhe: 0 m ü. NHN
Fläche: 11,06 km²[1]
Einwohner: 4627 (30. Jun. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte: 418 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 27619
Vorwahl: 0471
Spaden (Niedersachsen)
Spaden (Niedersachsen)

Lage von Spaden in Niedersachsen

Spaden in der Gemeinde Schiffdorf
Spaden in der Gemeinde Schiffdorf
Spaden in der Gemeinde Schiffdorf
Spaden neben dem See
Spaden neben dem See
Wassersport am Spadener See
Wassersport am Spadener See

Geografie


Nachbarorte
Wehden
Stadt Bremerhaven
(Freie Hansestadt Bremen)
Laven
Schiffdorf (Kernort) Bramel

(Quelle:[3])


Geschichte


Der Ortsname Spaden wird gemäß Nachforschungen bei den Pfarrämtern Debstedt, Bederkesa, Lehe und beim Kloster Neuenwalde aus dem altenglischen Wort spot (spoot, spood) hergeleitet, welche so viel wie Fleck, Platz oder Höhe, also einer Landschaft, die sich durch andere Beschaffenheit von der Umgebung abhebt, bedeuten.[4] Die wahrscheinlich erste Besiedlung von Spaden könnte im 8. Jahrhundert stattgefunden haben. Die Ortschaft wurde 1267 zum ersten Mal erwähnt. Gegen 1300 hatte Spaden mehr als 150 Einwohner. 1490 brannte fast der gesamte Ort in einer Feuersbrunst nieder. An der Stelle der alten hölzernen Kapelle wurde nun eine aus Ziegeln errichtet, in der örtlichen Mundart „Klus“ genannt. In der Mitte des 16. Jahrhunderts brachten Walfänger und Hafenarbeiter aus Amsterdam eine Glocke für die Klus mit, für die ein Glockenturm gebaut wurde. Wahrscheinlich begründeten die Holländer Spadens besondere Geltung in der Ausbildung von Kapitänen in der Grönlandfahrt.[5]

1716 gab es ein zweites großes Feuer. Aber das Dorf wuchs und wurde 1753 neben Sievern der größte Ort der Börde Debstedt. 1829 wurde eine neue Schule an der Leher Straße gebaut und die alte Schule an der Tötje abgerissen. Die Klus wurde 1894 wegen Baufälligkeit renoviert. Die dritte große Katastrophe in der Geschichte des Dorfes passierte 1894, ein gewaltiger Sturm deckte alle Dächer im Dorf ab. 1899 wurde an der Wehdener Straße eine Holländische Windmühle gebaut.

Das Strohdach der alten Klus wurde 1900 durch ein Ziegeldach ersetzt. 1903 wurde ein Schießstand gebaut. Die Holländische Windmühle ging 1910 in Flammen auf und wurde später abgerissen. Seit 1920 hat Spaden eine elektrische Stromversorgung. 1927 wurde ein Kriegerdenkmal eingeweiht. Der Spadener Friedhof bekam 1949 eine Kapelle. Beim Bau der Bundesautobahn Bundesautobahn 27 Ende der 1960er Jahre entstand der Spadener See. 1977 wurde am Spadener See eine Freizeitanlage eröffnet.


Eingemeindungen


Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1. März 1974 stattfand, verlor Spaden seine politische Selbständigkeit und wurde ein Ortsteil der Einheitsgemeinde Schiffdorf.[6]


Einwohnerentwicklung


JahrEinwohnerQuelle
130000150 +
19100956[7]
191301000 +
19251122[8]
19331322[8]
19391385[8]
19502091[9]
JahrEinwohnerQuelle
19562300[9]
19733149[1]
20074428[10]
20144477[11]
20174631[12]
20204627[2]
20224653[13]

+ Überschreitung der Angabe (laut Geschichte)


Politik



Ortsrat


Der Ortsrat setzt sich aus Mitgliedern folgender Parteien zusammen:[14]

(Stand: Kommunalwahl 12. September 2021)


Ortsbürgermeister


Der Ortsbürgermeister von Spaden ist Björn Rieke (CDU). Seine Stellvertreter sind Carsten Kamjunke (CDU), Fredo Tiedemann (FB) und Markus Blöck (FB).[14]


Wappen


Der Entwurf des Kommunalwappens von Spaden stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Albert de Badrihaye, der zahlreiche Wappen im Landkreis Cuxhaven erschaffen hat.[15]

Wappen von Spaden
Wappen von Spaden
Blasonierung: „In Gold ein schwarzer Schräglinksbalken, belegt mit einem silbernen Spaten am goldenen Stiel.“[15]
Wappenbegründung: Der Spaten in Form eines Torfspatens deutet auf die Ableitung des Ortsnamens vom mittelniederdeutschen Wort „Spade“ hin.

Kultur und Sehenswürdigkeiten


Die alte Klus
Die alte Klus
Spadens Kirche
Spadens Kirche
Das Kriegerdenkmal
Das Kriegerdenkmal

Bauwerke



Parks



Vereine und Verbände



Wirtschaft und Infrastruktur



Unternehmen


An der Autobahn-Anschlussstelle 6 „Bremerhaven-Überseehäfen“ der A 27 wurde auf Spadener Gebiet, in den 1970er Jahren, mit einem Apollo Markt (heute real,-) der Grundstein für ein großes Einkaufsareal gelegt. Dieses Gelände wurde stetig ausgebaut. Es finden sich heute real,-, Rossmann, Media Markt, Adler und Röther Modemarkt, Optimal Möbel, Funkelhaus Lampen, Lidl, Aldi, Hammer-Einrichtungshaus, Wehrmann-Rindenhof, Sonderpostenmarkt, Deichmann, ein China-Restaurant sowie ein Autohaus auf dem Gelände.
In Spaden gibt es außerdem eine Fleischwaren-Manufaktur.[16]


Verkehr


Spaden liegt an der Bundesautobahn 27 östlich und nordöstlich von Bremerhaven. Zum Stadtteil Bremerhaven-Lehe führt die Leher Straße.

Um 1930 wurde Spaden mit einer Omnibuslinie angebunden.[17] Von 1984 bis 1995 fuhr durchgehend die Linie 8 bis nach Bremerhaven – Stadtmitte – Hauptbahnhof.[18]

Der Ort lässt sich mit der BremerhavenBus-Linie 507 erreichen[19]; das Anruf-Linien-Taxi (ALT) und das Anruf-Sammel-Taxi (AST) ergänzen das Angebot an allen Tagen der Woche (auch in den Schulferien).


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter des Ortes



Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen



Sagen und Legenden



Literatur




Commons: Spaden – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


  1. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 48, Landkreis Wesermünde (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 29. Mai 2020]).
  2. Geschichte von Spaden. In: Webseite Gemeinde Schiffdorf. 30. Juni 2020, abgerufen am 21. Juli 2020.
  3. Übersichtskarte Landkreis Cuxhaven. In: cuxland-gis.landkreis-cuxhaven.de. November 2016, abgerufen am 21. Juli 2020.
  4. Spaden im Spiegel der Zeit. Chronik anlässlich des 75jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr. Spaden 1977, S. 6.
  5. Holger Kuhne: Grönlandfahrer von der Oste. (Nicht mehr online verfügbar.) In: niederelbe.de. Archiviert vom Original am 9. Oktober 2016; abgerufen am 14. März 2018.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 249.
  7. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Lehe. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 5. Januar 2020, abgerufen am 5. September 2020.
  8. Michael Rademacher: Landkreis Wesermünde. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org. (Siehe unter: Nr. 78).
  9. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 193 (Digitalisat).
  10. Informationen für Bürger und Gäste der Gemeinde Schiffdorf. (PDF; 5,2 MB) In: total-lokal.de. 31. März 2007, S. 10, abgerufen am 22. Dezember 2019.
  11. Einwohnerzahl der Ortschaft Spaden. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webseite Gemeinde Schiffdorf. 30. November 2014, archiviert vom Original am 1. Januar 2015; abgerufen am 21. Juli 2020.
  12. Einwohnerzahl der Ortschaft Spaden. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webseite Gemeinde Schiffdorf. 31. Juli 2017, archiviert vom Original am 24. August 2017; abgerufen am 21. Juli 2020.
  13. Einwohnerzahl der Ortschaft Spaden. In: Webseite Gemeinde Schiffdorf. 30. April 2022, abgerufen am 12. Mai 2022.
  14. Ortsrat Spaden. In: Webseite Gemeinde Schiffdorf. Abgerufen am 28. Oktober 2017.
  15. Landkreis Wesermünde (Hrsg.): Wappen des Landkreises Wesermünde. Grassé Offset Verlag, Bremerhaven/Wesermünde 1973, OCLC 469321470 (201 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 23. Oktober 2021]).
  16. Mühlenbeck Fleischwaren GmbH. In: muehlenbeck-fleischwaren.de. Abgerufen am 14. März 2018.
  17. Paul Homann: Bremerhavener Streckennetze. Abgerufen am 2. April 2022.
  18. Paul Homann: Was tat sich vor 33 Jahren bei der VGB? In: Webseite BremerhavenBus-Blog. Abgerufen am 15. Oktober 2017.
  19. Liniennetzplan. (PDF; 1,5 MB) In: Webseite BremerhavenBus. 13. Dezember 2015, abgerufen am 21. Juli 2020.
  20. Eberhard Michael Iba, Heide Gräfing-Refinger: Hake Betken siene Duven. Das große Sagenbuch aus dem Land an Elb- und Wesermündung. Hrsg.: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen des Heimatbundes der Männer vom Morgenstern. Band 16). 3. Auflage. Eigenverlag, Bremerhaven 1999, ISBN 3-931771-16-4, S. 178–180.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии