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Schmölz ist ein Gemeindeteil des Marktes Küps im Landkreis Kronach (Oberfranken, Bayern).

Schmölz
Markt Küps
Wappen von Schmölz
Wappen von Schmölz
Höhe: 446 m ü. NHN
Einwohner: 961 (31. Dez. 2021)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 96328
Vorwahl: 09264
Schloss Schmölz (2012)
Schloss Schmölz (2012)
Schloss Schmölz (2012)

Geographie


Das Pfarrdorf Schmölz liegt am Rande des Naturparks Frankenwald. Im Ort entspringt der Krebsbach, ein linker Zufluss der Steinach. Die Kreisstraße KC 13 führt nach Tüschnitz (1,6 km südlich). Zwei Gemeindeverbindungsstraßen führen jeweils zur Staatsstraße 2200 (1,1 km westlich bzw. 1 km östlich), die westlich nach Beikheim und östlich an Theisenort und Johannisthal vorbei zur B 173 verläuft. Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt nach Theisenort (1,1 km östlich). Ein Anliegerweg führt nach Unterberg (0,4 km nördlich). Südlich der St 2200 befinden sich „Luitpolds vier Linden“, die als Naturdenkmal geschützt sind.[2]


Geschichte


Der Ort Schmölz wurde 1194 das erste Mal urkundlich indirekt mit einem Chuno de Smoulnce als Zeuge in einer Schenkungsurkunde erwähnt. Im Jahr 1296 wurden die von Redwitz durch Hochzeit in Schmölz ansässig.[3] Sie ließen 1502 Schloss Schmölz errichten, das sie 1861 verkauften.

Schmölz bildete mit Oberberg, Schafhaus, Unterberg und Wachholder eine Realgemeinde. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand diese aus 75 Anwesen. Das Hochgericht übte das Rittergut Schmölz im begrenzten Umfang aus, sie hatten ggf. an das bambergische Centamt Burgkunstadt-Marktgraitz auszuliefern. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Rittergut Schmölz inne. Grundherren waren

Das Schloss, der Bauhof, das Ökonomiegut mit Schafhaus, das Jägerhaus und das Bräuhaus waren dem Rittergut Schmölz als herrschaftlicher Besitz direkt unterstellt. Außerdem gab es im Ort noch eine Pfarrkirche, einen Pfarrhof und ein Schulhaus.[4]

Mit dem Gemeindeedikt wurde 1808 der Steuerdistrikt Schmölz gebildet, zu dem die Orte Beikheim, Oberberg, Schafhaus, Schneckenlohe, Tüschnitz, Unterberg und Wachholder gehörten. Infolge des Zweiten Gemeindeedikts (1818) entstand die Ruralgemeinde Schmölz, zu der Oberberg, Schafhaus, Unterberg und Wachholder gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kronach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kronach (1919 in Finanzamt Kronach umbenannt). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden die Anwesen dem Patrimonialgericht Schmölz (bis 1848) bzw. dem PG Oberlangenstadt (bis 1837). Ab 1862 gehörte Schmölz zum Bezirksamt Kronach (1939 in Landkreis Kronach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kronach (1879 in das Amtsgericht Kronach umgewandelt).[5] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 5,099 km².[6]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Schmölz am 1. Mai 1978 nach Küps eingegliedert.[7]


Baudenkmäler


In der Bayerischen Denkmalliste sind acht Baudenkmäler aufgeführt:

Abgegangene Baudenkmäler

Einwohnerentwicklung


Gemeinde Schmölz

Jahr 18401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner 4874784734845225315575645925776266036536586977707797359711017954902865
Häuser[9] 889096114132174
Quelle [10][10][10][11][10][12][10][10][13][10][10][14][10][10][10][15][10][10][10][16][10][6][17]

Ort Schmölz

Jahr 001818001861001871001885001900001925001950001961001970001987002007
Einwohner 323458503568584739956846787796*982
Häuser[9] 848592109126164225*
Quelle [5][11][12][13][14][15][16][6][17][18][19]
* inklusive Schafhaus
Gemarkung Schmölz, d. h. inklusive sämtlicher ehemaliger Gemeindeteile

Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Laurentius


St.-Laurentius-Pfarrkirche in Schmölz
St.-Laurentius-Pfarrkirche in Schmölz

Eine Kirche in Schmölz ist für 1302 erstmals belegt. Um 1500 wurde das Patrozinium des Laurentius von Rom urkundlich erwähnt und im Jahr 1500 folgte die Loslösung der Pfarrei von Graitz. 1545 führte Christoph von Redwitz die Reformation ein. Die heutige Gestalt des Gotteshauses als Sandsteinquaderbau mit einem einschiffigen Saal und dreiseitigem Schluss sowie viergeschossigem Turm mit Spitzhelm und Scharwachttürmchen stammt aus dem Jahr 1690.[20] Es ist 22 Meter lang und 9 Meter breit. Der Kirchturm ist 45 Meter hoch. Im Herbst 2003 wurde die Außenfassade beim Haupteingang renoviert.

Zum Kirchensprengel der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Schmölz gehören die Orte Beikheim, Trainau, Mannsgereuth, Schneckenlohe und Theisenort. An jedem ersten Sonntag eines Monats wird ein Gottesdienst in Theisenort in der katholischen Kirche Heiligste Dreifaltigkeit gehalten. Zum 1. November 2003 wurden nach dem Beschluss der Kirchenverwaltung in München die Orte Nagel und Tüschnitz in die Kirchengemeinde Küps eingegliedert.


Kultur



Bildung



Regelmäßige Veranstaltungen


Dreschfest
Dreschfest

Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Schmölz (Küps) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Markt Küps – Zahlen, Daten, Fakten. Abgerufen am 1. November 2022.
  2. Schmölz im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. Evangelisch-Lutherisches Pfarramt Schmölz (Hrsg.): Kirchenführer, 2019
  4. H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 505. Hier werden unter Einberechnung der bewohnten herrschaftlichen und kirchlichen Gebäude 81 Anwesen als Gesamtzahl angegeben.
  5. H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 598.
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 692693 (Digitalisat).
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 690.
  8. T. Breuer: Landkreis Kronach, S. 238. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
  9. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 148, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 890, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1062, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1007 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 10571058 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1092 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 942 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 159 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 310 (Digitalisat).
  19. Die Marktgemeinde Küps in Zahlen (Memento vom 26. August 2014 im Internet Archive)
  20. Ökumenisches Kirchenportal im Landkreis Kronach
  21. Sonntagsblatt: Artikel zum 100. Todestag von Johann Georg Herzog (Memento vom 27. September 2013 im Webarchiv archive.today)





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