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Theisenort ist ein Gemeindeteil des Marktes Küps im oberfränkischen Landkreis Kronach in Bayern.

Theisenort
Markt Küps
Wappen von Theisenort
Wappen von Theisenort
Höhe: 360 m ü. NHN
Einwohner: 874 (31. Dez. 2021)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 96328
Vorwahl: 09264
Gasthaus und Pfarrkirche in Theisenort
Gasthaus und Pfarrkirche in Theisenort
Gasthaus und Pfarrkirche in Theisenort

Geographie


Das Pfarrdorf Theisenort liegt am Krebsbach, der etwas weiter südöstlich als rechter Zufluss in die Rodach mündet. Nördlich schließt sich der Theisenorter Wald an mit Erhebungen, die zu den Ausläufern des Frankenwaldes zählen. Die Staatsstraße 2200 führt nach Beikheim (3,8 km westlich) bzw. zur Bundesstraße 173 bei Johannisthal (1,1 km östlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Schmölz (1 km westlich). Ein Anliegerweg führt nach Rödern (0,7 km nördlich).[2]


Geschichte


Die Erstnennung der Siedlung war im Jahr 1257. Dorfherren und Bewohner des Schlosses sowie der Burg „Alte Wache“ waren bis zum Jahr 1861 die Herren von Redwitz.[3]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Theisenort aus 31 Anwesen. Das Hochgericht übten die Rittergüter Küps-Theisenort und Schmölz-Theisenort im begrenzten Umfang aus, sie hatten ggf. an das bambergische Centamt Burgkunstadt-Marktgraitz auszuliefern. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Rittergut Schmölz-Theisenort inne. Grundherren waren

Das Alte Schloss, das Schloss außerhalb des Wallgrabens, das Alte Amtshaus, das Bräuhaus, das Ökonomiegut und die Gypsmühle waren dem Rittergut Schmölz-Theisenort als herrschaftlicher Besitz direkt unterstellt, sowie ein Schloss dem Rittergut Küps-Theisenort direkt unterstellt war. Außerdem gab es im Ort noch eine Kirche.[4]

Mit dem Gemeindeedikt wurde 1808 der Steuerdistrikt Theisenort gebildet, zu dem Bürg, Ellmershaus, Entmannsdorf, Gypsmühle, Johannisthal, Judengraben, Kachelmannsberg, Klöppermühle, Köhlersloh, Lerchenhof, Lindenhof, Lindleinsberg, Rödern, Schafhof und Zollbrunn gehörten. Infolge des Zweiten Gemeindeedikts (1818) entstand die Ruralgemeinde Theisenort, zu der Gypsmühle, Kachelmannsberg, Köhlersloh, Lerchenhof, Lindenhof, Rödern und Schafhof gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kronach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kronach (1919 in Finanzamt Kronach umbenannt). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden die Anwesen dem Patrimonialgericht Küps (bis 1835) bzw. dem PG Schmölz (bis 1848). Ab 1862 gehörte Theisenort zum Bezirksamt Kronach (1939 in Landkreis Kronach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kronach (1880 in das Amtsgericht Kronach umgewandelt).[5] Die Gemeinde hatte ursprünglich eine Fläche von 6,312 km²,[6] die sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf 6,017 km² verkleinerte.[7]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Theisenort am 1. Mai 1978 nach Küps eingegliedert.[8]


Baudenkmäler


In der Bayerischen Denkmalliste sind elf Baudenkmäler aufgeführt:


Einwohnerentwicklung


Gemeinde Theisenort

Jahr 181818401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner 358356400348401391435398448464470480507506550593638675684790829820737816
Häuser[10] 6064687491114151
Quelle [5][11][11][11][12][11][13][11][11][14][11][11][15][11][11][11][6][11][11][11][7][11][16][17]

Gemeindeteil Theisenort mit Gypsmühle

Jahr 001818001861001871001885001900001925001950001961001970001987002007
Einwohner 268*321*338*369388530710675768*807892
Häuser[10] 46*556080103138207
Quelle [5][12][13][14][15][6][7][16][17][18][19]
* ohne Gypsmühle
Gemarkung Theisenort, d. h. inklusive sämtlicher ehemaliger Gemeindeteile

Religion


Erstmals wurde in Theisenort 1357 eine Kapelle errichtet. Im Jahr 1497 folgte ein Neubau. Im Jahr 1610 errichteten die Ritter von Redwitz eine neue Kirche am heutigen Standort, die zunächst protestantisch geweiht wurde. Ab Beginn des 18. Jahrhunderts fanden die ersten katholischen Gottesdienste statt. Am 17. Juni 1830 wurde von König Ludwig I. per Dekret die katholische Pfarrei Theisenort errichtet, der vier Jahre später Küps angegliedert wurde. Im Jahr 1861 schenkten Oskar und Karl von Redwitz die der Heiligsten Dreifaltigkeit geweihte Kirche der katholischen Pfarrei. In den Jahren 1967 und 1968 wurde die Kirche umgebaut und im folgenden Jahr geweiht. Heute finden neben den katholischen Gottesdiensten auch einmal pro Monat evangelische Gottesdienste in der Kirche statt.[20]


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Theisenort – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Markt Küps – Zahlen, Daten, Fakten. Abgerufen am 1. November 2022.
  2. Theisenort im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. IVS: Begründung zum Flächennutzungsplan des Marktes Küps. Januar 2007. S. 13
  4. H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 511f. Hier werden unter Einberechnung der bewohnten herrschaftlichen Gebäude 37 Anwesen als Gesamtzahl angegeben.
  5. H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 623.
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 10931094 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 943944 (Digitalisat).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 690.
  9. T. Breuer: Landkreis Kronach, S. 257. Ursprüngliche Hausnummerierung.
  10. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  11. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 149, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 891, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1063–1064, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1008 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1059 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 694 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 160 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 310 (Digitalisat).
  19. Die Marktgemeinde Küps in Zahlen (Memento vom 26. August 2014 im Internet Archive)
  20. Geschichte der katholischen Pfarrei Theisenort auf ihrer Website, abgerufen am 31. Dezember 2017



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