Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Rodebach erfolgte unter dem Namen superior villa Rodebach im Jahr 1334.[1]
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Rodebach zum 1. Oktober 1971 auf freiwilliger Basis in die Stadt Waldkappel eingemeindet.[3][4] Für Rodebach, sowie für alle anderen ehemals eigenständigen Gemeinden von Waldkappel und die Kerngemeinde wurde jeweils ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Rodebach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6]
vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Klostergerichtsbezirk Germerode[7]
ab 1654: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Bilstein, Klostergerichtsbezirk Germerode
1627–1834: Landgrafschaft Hessen-Rotenburg (sogenannte Rotenburger Quart), teilsouveränes Fürstentum unter reichsrechtlicher Oberhoheit der Landgrafschaft Hessen-Kassel bzw. des Kurfürstentums Hessen
ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Rotenburger Quart, Amt Germerode
1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Eschwege, Kanton Abterode
ab 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege[9]
ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Eschwege
ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Eschwege
ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Eschwege
ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Eschwege
ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Eschwege
ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Rodebach 87 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 15 Einwohner unter 18 Jahren, 33 zwischen 18 und 49, 6 zwischen 50 und 64 und 33 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 45 Haushalten. Davon waren 18 Singlehaushalte, 12 Paare ohne Kinder und 12 Paare mit Kindern, sowie keine Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 18 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 21 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Waldkappel[2]; Zensus 2011[10]
Zu der aus geschichtlichen Gründen geschützten Gesamtanlage Rodebachs gehört der ursprüngliche Dorfkern rund um die Kirche und den Anger. Das Ortsbild prägen hier im Wesentlichen mittel- bis kleinbäuerliche Hofanlagen, die sich in lockerer Reihung aneinanderfügen. Dichter geschlossen ist eine Gebäudestaffel mit traufständigen Wohnhäusern aus dem 17. oder 18.Jahrhundert zwischen Amselweg8 und 18.[11]
Evangelische Kirche
Die Kirche steht auf einer der höchsten Stellen des Ortes und bestimmt mit ihrem Turm die Dorfsilhouette. Der mit Schieferschindeln eingedeckte Giebelturm erhebt sich mit quadratischem Grundriss über das aus Bruchsteinen gefertigten Kirchenschiff, das mit einem Satteldach geschlossen wird. Seine heutige Gestalt erhielt der Saalbau im frühen 18.Jahrhundert. Wegen ihrer künstlerischen, geschichtlichen und baulichen Bedeutung ist die Kirche ein geschütztes Kulturdenkmal.[11]
Anger
Der im Kreuzungsbereich mehrerer Straßen liegende Dorfanger wurde bei Straßenbauarbeiten im Jahr1964 etwas weiter nach Westen verlegt und mit kleinerem Durchmesser neu aufgebaut. Dabei wurde die alte Linde gefällt und auf dem jetzigen Platz wurden sieben neue Linden gepflanzt. Die ehemalige Versammlungs- und Gerichtsstätte mit rundem Mauerring, Steinbänken und Steintisch wird aus städtebaulichen und ortsgeschichtlichen Gründen als erhaltenswert angesehen.[11][12]
Literatur
Peer Zietz in Zusammenarbeit mit Thomas Wiegand:Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen, Werra-Meißner-Kreis I, Altkreis Eschwege. Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig/Wiesbaden 1991, ISBN 3-528-06240-1.
Stadtteil Rodebach.In:Webauftritt.Stadt Waldkappel,abgerufen im Januar 2022.
Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 25.Oktober 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr.43, S.1603, Punkt 1425; Abs. 6. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 3,6MB]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.388.
Hauptsatzung.(PDF;607kB)§6.In:Webauftritt.Stadt Waldkappel,abgerufen im März 2022.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S.20 (online bei Google Books).
Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S.72 f.
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