Rennertshofen ist ein Markt im oberbayerischen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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48.7576511.045486394 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Neuburg-Schrobenhausen | |
Höhe: | 394 m ü. NHN | |
Fläche: | 93,11 km2 | |
Einwohner: | 4949 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 53 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 86643 | |
Vorwahlen: | 08434, 08427, 08431, 09094 | |
Kfz-Kennzeichen: | ND, SOB | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 85 153 | |
Marktgliederung: | 27 Gemeindeteile | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Marktstr. 18 86643 Rennertshofen | |
Website: | www.rennertshofen.de | |
Erster Bürgermeister: | Georg Hirschbeck (CSU) | |
Lage des Marktes Rennertshofen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen | ||
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Die Gemeinde befindet sich in der Planungsregion Ingolstadt. Der Ort liegt etwa zehn Kilometer nordwestlich von Neuburg an der Donau und etwa 35 km westlich von Ingolstadt. Teile der Gemeinde liegen im Naturraum Wellheimer Trockental. Am Ortsrand durchfließt den Ort die Ussel, kurz bevor sie in die drei Kilometer südlich fließende Donau einmündet.
Es gibt 28 Gemeindeteile (in Klammern sind der Siedlungstyp und die Einwohnerzahl, Stand 31. Oktober 2020 einschließlich Nebenwohnsitzen, angegeben):[2][3][4]
Der Ort ist eine alemannische oder bajuwarische Gründung, wahrscheinlich um das 7. Jahrhundert entstanden. Am 31. Oktober 1335 erhielt Rennertshofen das Marktrecht. Früher soll Rennertshofen eine magistratische Verfassung mit zwei Bürgermeistern, sowie mit einem inneren (zwölf Mitglieder) und einem äußeren Rat (24 Mitglieder) gehabt haben.[5] Das heutige Rathaus ist zwar ein Bau um 1530, es wurde nachweisbar von Graf Verri della Bosia erst am 20. Juli 1802 als Lehen der Gemeinde überlassen und ist erst später in das Eigentum der Gemeinde übergegangen. Um 1813 befand sich im Rathaus – wie auch in anderen Gemeinden damals üblich – unter anderem eine Schranne, ein großer Saal, eine „Rathstube“ und ein Gefängnis.[6][7]
Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem ersten Gemeindeedikt von 1808 der Steuerdistrikt Rennertshofen im Landgericht Monheim, zu dem weiter die Orte Angermühle, Baiermühle, Bauchermühle, Gallenmühle, Goldenmühle, Hatzenhofen, Mauern, Siglohe und Treidelheim gehörten.[8] Durch das zweite Gemeindeedikt von 1818 wurde Rennertshofen (neben Monheim und Wemding) eine der drei Munizipalgemeinden des Gerichtsbezirkes Monheim; Ortsteile waren nur noch Angermühle, Bauchermühle, Gallenmühle und Goldenmühle. Hatzenhofen mit Baiermühle sowie Mauern mit Siglohe und Treidelheim wurden zwei eigenständige Gemeinden.[9]
Bei der Trennung von Justiz und Verwaltung wurde Rennertshofen am 1. Juli 1862 in den Bezirk Donauwörth einbezogen. Mit Inkrafttreten der neuen Gerichtsorganisation kam die Marktgemeinde mit sechs weiteren Kommunen am 1. Oktober 1879 zum Amtsgericht Neuburg an der Donau.[10] In der Folge wurde Rennertshofen am 1. Januar 1880 bezüglich der Verwaltung dem Bezirksamt Neuburg an der Donau (später umbenannt Landratsamt) zugeteilt.[11]
Vor der Gebietsreform in Bayern war der Markt Rennertshofen mit dem Landkreis Neuburg an der Donau dem Regierungsbezirk Schwaben zugeordnet, seit dem 1. Juli 1972 gehört er zum Regierungsbezirk Oberbayern. Zum gleichen Stichtag wurde der Landkreis größer, am 1. Mai 1973 erhielt er den endgültigen Namen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen.
Ebenfalls im Rahmen der Gebietsreform wurde zum 1. Mai 1978 die Einheitsgemeinde Rennertshofen gebildet, die außer der Kerngemeinde Rennertshofen noch weitere elf ehemals selbstständige Gemeinden und 16 weitere amtlich benannte Ortsteile umfasst. Bereits am 1. Januar 1976 waren die bis dahin selbständigen Gemeinden Erlbach und Hatzenhofen eingegliedert worden. Am 1. Januar 1978 kamen Bertoldsheim, Stepperg und Trugenhofen hinzu.[12] Ammerfeld, Emskeim, Hütting, Mauern, Riedensheim und Rohrbach folgten am 1. Mai 1978.[13]
Die zwölf Gemarkungen kommen aus zwei damals schwäbischen Altlandkreisen: Aus dem Landkreis Neuburg an der Donau sind es die Gemarkungen Bertoldsheim, Erlbach, Hatzenhofen, Hütting, Mauern, Rennertshofen, Riedensheim, Rohrbach, Stepperg und Trugenhofen, aus dem Landkreis Donauwörth sind es Ammerfeld und Emskeim.
Flächenmäßig ist die Rennertshofen seit 1. Mai 1978 mit 93 Quadratkilometern die größte Kommune im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Der Markt Rennertshofen ist seit dem 1. Mai 1979 verbindlich als Kleinzentrum ausgewiesen.
Im Jahr 2009 wurde zwischen Ammerfeld, Kienberg und Burgmannshofen (Landkreis Donau-Ries) die 138 m hohe Windkraftanlage Ammerfeld errichtet. Diese war bei ihrer Inbetriebnahme die größte Windkraftanlage Bayerns.[14]
Zwischen 1988 und 2018 wuchs der Markt von 4204 auf 4930 um 726 Einwohner bzw. um 17,3 %.
An Stelle eines älteren Vorgängerbaus wurde von 1702 bis 1719 durch den Baumeister Jakob Holl aus Niederschönenfeld die Pfarrkirche errichtet. Sie ist dem heiligen Johannes dem Täufer geweiht. Die Grundsteinlegung erfolgte am 19. Juni 1702. Der Turm stammt aus dem 13./14. Jahrhundert und wurde 1737 erhöht. Der örtliche Maler Karl Prauneck (1686–1742, identisch mit Carl Konrad Prauneck) gestaltete um 1737 die Deckengemälde sowie den Kreuzweg. An der Decke des Altarraums befindet sich ein Deckengemälde mit der Darstellung des historischen Ortsbildes.
Partei/Liste | CSU | SPD | Freie Wähler | Aktive Bürger | Politik für Rennertshofen |
Sitze | 6 | 1 | 5 | 3 | 1 |
Stimmenanteil | 39,0 % | 8,5 % | 27,9 % | 16,4 % | 8,2 % |
Wahlbeteiligung 72,9 % |
Partei/Liste | CSU / Aktive Bürger | SPD | Freie Wähler Ortsgruppe Rennertshofen | Ortsteilliste – Politik für Rennertshofen | |
Sitze | 6 | 1 | 7 | 2 | |
Stimmenanteil | 39,2 % | 8,1 % | 40,9 % | 11,8 % | |
Wahlbeteiligung 69,2 % |
Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2014 Georg Hirschbeck (CSU); er wurde am 15. März 2020 mit 54,2 % der Stimmen für weitere sechs Jahre gewählt. Sein Vorgänger Ernst Gebert war vom 1. Mai 1978 bis 30. April 2014 im Amt.
Blasonierung: „In Silber ein steigender roter Fuchs.“[15]
Die nachfolgenden Unternehmen sind in Rennertshofen ansässig:
Nach der amtlichen Statistik gab es 2017 in der Gemeinde 798 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze; von der Wohnbevölkerung gingen 2073 Personen einer versicherungspflichtigen Tätigkeit nach. Die Zahl der Auspendler lag damit um 1275 höher als die der Einpendler. Arbeitslos waren 37 Einwohner.
2016 gab es in der Gemeinde 106 landwirtschaftliche Betriebe, die insgesamt 4657 Hektar bewirtschafteten. Der Waldanteil an der Gemeindefläche waren im gleichen Jahr 3928 Hektar (39,0 %).
Im Verkehrsknotenpunkt Rennertshofen kreuzen sich die Staatsstraße 2047 (Dollnstein–Donauwörth) und die Staatsstraße 2214 (Neuburg a.d.Donau–Monheim). Der Markt Rennertshofen betreut ein gut ausgebautes Gemeindestraßennetz von 63,255 km Länge (hiervon 22,820 km Ortsstraßen und 40,508 km Gemeindeverbindungsstraßen).
Zwischen Rennertshofen und Neuburg besteht eine Busverbindung. Die Bahnstrecke Dollnstein–Rennertshofen wurde 1993 stillgelegt und bis 2000 vollständig abgebaut.
In Rennertshofen existieren zwei Kindertagesstätten mit insgesamt 211 Plätzen und 172 Kindern (Stand 1. März 2018) sowie eine Grundschule mit zwölf Lehrkräften und 160 Schülern (Schuljahr 2019/2020).[16]
Der örtliche Sportverein ist der FC Rennertshofen, der in der Fußball-Kreisklasse Neuburg spielt.
Am 21. September 2011 bildeten die acht Kommunen Dollnstein, Wellheim, Nassenfels, Egweil, Oberhausen, Burgheim, Rennertshofen und Neuburg an der Donau die ARGE Urdonautal, eine Arbeitsgemeinschaft, deren Zweck in der Förderung und Koordinierung des Tourismus im Urdonautal liegt.
Altstetten | Ammerfeld | Antoniberg | Asbrunn | Bertoldsheim | Dittenfeld | Dünsberg | Ellenbrunn | Emskeim | Erlbach | Feldmühle | Gallenmühle | Giglberg | Hatzenhofen | Hundertthalermühle | Hütting | Kienberg | Mauern | Rennertshofen | Riedensheim | Rohrbach | Siglohe | Sprößlmühle | Stepperg | Störzelmühle | Treidelheim | Trugenhofen | Wolpertsau
Aresing | Berg im Gau | Bergheim | Brunnen | Burgheim | Ehekirchen | Gachenbach | Karlshuld | Karlskron | Königsmoos | Langenmosen | Neuburg an der Donau | Oberhausen | Rennertshofen | Rohrenfels | Schrobenhausen | Waidhofen | Weichering