Die Kernstadt von Petershagen, also Petershagen ohne die umliegenden, zugehörigen Ortschaften, liegt bis auf wenige Häuser des "Brückenkopfes" unmittelbar westlich der Weser, an der Mündung der Ösper. Gegenüber, auf dem östlichen Ufer liegt Petershagen-Lahde.
Petershagen Stadt Petershagen | |
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Höhe: | 41 m ü. NN |
Fläche: | 17,19 km² |
Einwohner: | 4006 (1. Okt. 2010) |
Bevölkerungsdichte: | 233 Einwohner/km² |
Postleitzahl: | 32469 |
Vorwahl: | 05707 |
![]() Lage von Petershagen in Petershagen | |
Bis zum 31. Dezember 1972 war Petershagen eine Stadt im Amt Petershagen und Sitz der Amtsverwaltung. Am 1. Januar 1973 wurde sie mit etlichen Gemeinden zur neuen, deutlich größeren Stadt Petershagen zusammengeschlossen.[1]
Petershagen hat eine gewisse geschichtliche Bedeutung, einerseits durch das Schloss (Fluchtburg des Mindener Bischofs) und andererseits durch die alliierte Überquerung der Weser in Petershagen 1945.
In den 1360er Jahren erhielt Petershagen den Rang eines Wigbold mit dem Recht von Lübbecke.
Die Bevölkerung der Kernstadt von Petershagen wird gegenüber Rat und Verwaltung der Stadt Petershagen seit 1973 durch einen Ortsbürgermeister vertreten, der aufgrund des Wahlergebnisses vom Rat der Stadt Petershagen gewählt wird.
Wilhelm Lange (CDU) ist Ortsbürgermeister.[2]
Eine im 14. Jahrhundert errichtete Kirche brannte 1553 ab. Diese wurde 1565 durch einen Fachwerkbau ersetzt, der wohl nur als Übergangslösung gedacht war. Zwischen 1615 und 1618 entstand schließlich der heute noch vorhandene massive Neubau. Er präsentiert sich als gotisierende dreischiffige Hallenkirche nach dem Vorbild der Stadtkirche in Bückeburg. Anders als in Bückeburg verzichtete man jedoch auf eine aufwändige Schaufassade. Der erst 1732 hinzugefügte Turm wird von einer welschen Haube bekrönt. Ältestes Ausstattungsstück ist das auf dem Altar befindliche, wohl noch aus dem 15. Jh. stammende Kruzifix. Aus der ehemaligen Schlosskapelle stammt der frühbarocke, 1647 gestiftete Taufstein. Zur weiteren Ausstattung gehören zwei Kronleuchter mit Doppeladlern, von denen der eine 1647 bezeichnet ist.
Der Backsteinbau der 1846/47 errichteten ehemaligen Synagoge dient heute als Informations- und Dokumentationszentrum zur jüdischen Orts- und Regionalgeschichte. Ein Trägerverein, dem auch eine Arbeitsgemeinschaft angehört, erwarb das 1988 unter Denkmalschutz gestellte Gebäude, dessen Inneneinrichtung während des Novemberpogroms zerstört wurde, und zeigt sich für seinen Erhalt verantwortlich. Neben der Sanierung sind auch die Aufarbeitung des jüdischen Kulturgutes und seiner Geschichte und die Förderung einer Gedenk- und Informationsstätte im Gebäude die Ziele des Vereines. (Siehe auch: Alte Synagogen in Nordrhein-Westfalen.)
In unmittelbarer Nachbarschaft der ehemaligen Synagoge befindet sich das alte jüdische Schulhaus, das momentan saniert und in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt wird. Bei den Bauarbeiten wurde im Mai 2008 eine Mikwe gefunden. Es handelt sich dabei um den erst dritten Fund dieser Art in Westfalen.
Die Anlage der Landesburg von 1305/06 wurde 1544–1547 unter Bischof Franz II. von Waldeck durch den schwäbischen Baumeister Jörg Unkair zum Renaissanceschloss als Residenz für die Mindener Bischöfe umgebaut. Die Bauarbeiten wurden durch den Schmalkaldischen Krieg vorzeitig beendet; Nordflügel um 1565 entstanden; nochmalige Umgestaltung um 1610. Seinem direkt an der Weser gelegenen Wahrzeichen, der ehemaligen „Borg tom Petershagen“, verdankt die Stadt Petershagen ihre Namensgebung. 1901 wurde das Schloss von Heinrich Hestermann erworben. Seit 1967 befinden sich darin ein Hotel mit Restaurant und Café. Viele Radwanderer auf dem Weserradweg nutzen die Gastlichkeiten.
Putzbau mit flachem Dreiecksgiebel, 1826 errichtet.
Schlichter Putzbau mit Krüppelwalmdach, erbaut 1829.
Das 102 Jahre alte, denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude liegt unmittelbar am Weserradweg und dient als Café und Restaurant.
Der 1913 fertiggestellte Bau des Alten Amtsgerichtes mit seiner eindrucksvollen „Utlucht“ (Erker) wurde bis 1984 als Gerichtsgebäude genutzt. Heute dient das unter Denkmalschutz stehende Gebäude als Kulturzentrum und Herberge. Auch eine Cafeteria und eine Begegnungsstätte sind untergebracht. Seit September 2004 befindet sich die Touristeninformation der Stadt Petershagen im Haus.
Von den Adelshöfen hat sich nur noch der ehemalige Besselsche Hof an der Mindener Straße erhalten. Das einstige Wohnhaus wurde 1765 durch August Samuel Ehrenreich von Bessel errichtet. Es ist ein zweigeschossiger Massivbau mit dreiachsigem Mittelrisalit, den man in späterer Zeit für schulische Zwecke mehrfach umgebaut hat. In der Mittelachse befinden sich die Reste des früheren Portals; die zugehörige Freitreppe ist jedoch nicht mehr vorhanden. Von 1938 bis 1992 wurde der Bau als Schiffer-Berufsschule genutzt.
Die ursprünglich zumeist in Fachwerk errichteten Wohnbauten wurden durch Umbauten oftmals stark verändert. Hervorzuheben:
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