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Nordheim ist eine Gemeinde im baden-württembergischen Landkreis Heilbronn in Deutschland.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Heilbronn
Höhe: 181 m ü. NHN
Fläche: 12,71 km2
Einwohner: 8407 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 661 Einwohner je km2
Postleitzahl: 74226
Vorwahlen: 07133, 07135Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: HN
Gemeindeschlüssel: 08 1 25 074
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 26
74226 Nordheim
Website: www.nordheim.de
Bürgermeister: Volker Schiek
Lage der Gemeinde Nordheim im Landkreis Heilbronn
KarteAbstattAbstattBad FriedrichshallBad RappenauBad WimpfenBeilsteinBeilsteinBeilsteinBrackenheimCleebronnEberstadtEppingenErlenbachFleinGemmingenGüglingenGundelsheimHardthausen am KocherHeilbronnIlsfeldIttlingenJagsthausenJagsthausenKirchardtLangenbrettachLauffen am NeckarLauffen am NeckarLehrensteinsfeldLeingartenLöwensteinLöwensteinLöwensteinMassenbachhausenMöckmühlNeckarsulmNeckarwestheimNeudenauNeuenstadt am KocherNordheimObersulmOedheimOffenauPfaffenhofenRoigheimSchwaigernSiegelsbachTalheimUntereisesheimUntergruppenbachWiddernWüstenrotZaberfeld
Karte
Blick vom Heuchelberg auf Nordheim
Blick vom Heuchelberg auf Nordheim
Blick auf Nordheims Zimmerer Höhe
Blick auf Nordheims Zimmerer Höhe

Geographie



Geographische Lage


Nordheim liegt im Zabergäu im Süden des Landkreises Heilbronn unmittelbar südlich von Heilbronn. Im Westen reicht die Gemeinde bis zum Heuchelberg, im Osten bis an einen Altarm des Neckars.


Nachbargemeinden


Nachbarstädte Nordheims sind (im Uhrzeigersinn, beginnend im Osten): Heilbronn (Stadtkreis), Lauffen am Neckar, Brackenheim, Schwaigern und Leingarten (alle Landkreis Heilbronn). Mit Lauffen am Neckar und Neckarwestheim ist Nordheim eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft eingegangen.


Gemeindegliederung


Nordheim besteht aus den Ortsteilen Nordheim und Nordhausen. Abgegangene, heute nicht mehr bestehende Orte auf Markung Nordheim sind Klimmerdingen und Schächerhausen.[2]


Flächenaufteilung


Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand 2014.[3]


Geschichte



Altertum und Mittelalter


Zwei keltische Viereckschanzen bei Nordheim, die mit reichlichem und vielfältigem Fundgut aus dem 2. und 1. vorchristlichen Jahrhundert in den Jahren 1995 bis 2000 ausgegraben wurden, belegen die Besiedlung der Nordheimer Flur durch Kelten zur späten La-Tène-Zeit.

Der heutige Ort Nordheim geht vermutlich auf eine fränkische Gründung zurück. Erstmals in einer Urkunde erwähnt wird er im Jahr 823.

1188 wird ein allodium (dt.: Eigengut) in Northeim in einem Vertrag zwischen Kaiser Friedrich I. Barbarossa und König Alfons VIII. von Kastilien, in dem die Ehe von Friedrichs Sohn Konrad mit Alfons Tochter Berengaria vereinbart wurde, erwähnt. Dieses Eigengut, das in Nordheim im Zabergäu vermutet wird,[4] gehörte mit weiteren 29 staufischen Gütern zur Morgengabe der Braut. Allerdings wurde diese Ehe niemals in die Praxis umgesetzt.

Noch vor 1380 kam der Ort an Württemberg und war bis 1803 ein Teil der nördlichen Landesgrenze (Württembergischer Landgraben). Das zuständige Amt war in Brackenheim.


Neuzeit


Sowohl im Dreißigjährigen Krieg als auch Ende des 17. Jahrhunderts wurde Nordheim durch Kriegseinwirkungen fast vollständig zerstört.

Ab 1806 gehörte der weiterhin dem Oberamt Brackenheim unterstellte Ort zum neu errichteten Königreich Württemberg. Einem Großbrand im Jahr 1810 fielen 47 Gebäude und die Kirche zum Opfer. Wegen der Nähe zu Heilbronn und durch die 1848 von der Württembergischen Eisenbahn eröffnete Nordstrecke entwickelte sich die früher landwirtschaftlich geprägte Gemeinde mehr und mehr zur Wohngemeinde, wobei die Bebauung vom alten Ortskern weiter westlich hin zum Bahnhof im Osten wuchs. Der Weinbau spielte aber weiterhin eine bedeutende Rolle.

Durch die Verwaltungsreform während der NS-Zeit in Württemberg wurde Nordheim 1938 dem Landkreis Heilbronn zugeordnet. 1939 wurden 2335 Einwohner gezählt, Ende 1945 waren es 2631.[5] 1945 wurde der Ort Teil der Amerikanischen Besatzungszone und gehörte somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging.

Der bedeutendste Grundbesitz in Nordheim im 19. und frühen 20. Jahrhundert lag bei der Familie Seybold-von Marval, die neben umfangreichen landwirtschaftlichen Flächen vor allem auch ein großes Gut in der Ortsmitte besaß, das sie durch Verwalter bzw. Pächter bewirtschaften ließ. Der letzte Nachkomme der Familie, Kurt von Marval, stellte nach dem Zweiten Weltkrieg große Grundstücksflächen zur Erschließung von Neubau- und Gewerbegebieten zur Verfügung. Das ehemalige so genannte Herrenhaus dient seit den 1960er Jahren als Rathaus, der zugehörige rund 100 Ar große Park bildet das grüne Herz von Nordheim.

Am 1. Januar 1975 wurde Nordhausen nach Nordheim eingemeindet.[6]


Religionen


In Nordheim gibt es eine eigene evangelische Kirchengemeinde. Auch die Neuapostolische Kirche ist in Nordheim vertreten. Die katholischen Christen werden von der katholischen Kirchengemeinde St. Kilian in Böckingen betreut. Seit 1953 verfügen sie in Nordheim über die Kirche St. Maria, die 1990 durch einen gleichnamigen Neubau ersetzt wurde.[7]


Politik


Rathaus in Nordheim
Rathaus in Nordheim

Gemeinderat


In Nordheim wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Der Gemeinderat in Nordheim hat nach der letzten Wahl 18 Mitglieder (2009: 19). Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Parteien und Wählergemeinschaften  %
2019
Sitze
2019
 %
2014
Sitze
2014
 %
2009
Sitze
2009
Kommunalwahl 2019
 %
50
40
30
20
10
0
43,6 %
28,9 %
27,5 %
FW
CDU
SPD
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   2
   0
  -2
  -4
−1,3 %p
+1,1 %p
+0,3 %p
FW
CDU
SPD
FBW Freie Bürgerliche Wählervereinigung 43,6 8 44,9 8 41,4 8
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 28,9 5 27,8 5 26,4 5
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 27,5 5 27,2 5 32,5 6
Gesamt 100 18 100 18 100 19
Wahlbeteiligung 59,2 % 51,6 % 54,1 %

Bürgermeister


Seit 1995 ist Volker Schiek Bürgermeister von Nordheim. Er wurde im Jahr 2019 mit knapp 95 % der Stimmen (bei einer Wahlbeteiligung von 43 %) in seine vierte Amtszeit gewählt.[8]


Wappen und Flagge


Wappen Nordheims
Wappen Nordheims

Die Blasonierung des Nordheimer Wappens lautet: In Gold eine gestürzte blaue Pflugschar. Die Flagge der Gemeinde ist Blau-Gelb.

Das früheste nachgewiesene Siegel von 1518 zeigt eine Pflugschar mit einer darüber liegenden Hirschstange, ebenso eine Zeichnung von 1618. Ein Siegel von 1724 zeigt die Hirschstange über dem Schild mit der Pflugschar. Auf späteren Siegeln fehlt die Hirschstange, die für 1684 auch als Fleckenzeichen belegte Pflugschar blieb als alleinige Wappenfigur übrig. Die Wappenfarben Blau und Gold wurden der Gemeinde 1935 von der württembergischen Archivdirektion vorgeschlagen und angenommen. Wappen und Flagge wurden der Gemeinde vom baden-württembergischen Innenministerium am 4. März 1963 verliehen.[9]


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Bauwerke


Bartholomäuskirche
Bartholomäuskirche
Glockenstupferbrunnen
Glockenstupferbrunnen
Blumensommer 2009 in Nordheim
Blumensommer 2009 in Nordheim

Sport und Freizeit


In Nordheim gibt es ein Mineralfreibad.


Regelmäßige Veranstaltungen


Jährlich findet im Sommer im Rathauspark in der Ortsmitte das dreitägige Parkfest statt, welches rund 20.000 Besucher aus dem ganzen Landkreis anlockt. Seit 2003 findet dabei zunächst jährlich, seit 2005 zweijährlich auch eine Blumen- und Gartenschau statt, der Nordheimer Blumensommer. Der erste Blumensommer 2003 lief auch als sogenannte kleine Landesgartenschau (Grünprojekt).

Jedes Jahr Ende April wird das Nordheimer Weinfest veranstaltet und seit 1990 findet jährlich am ersten Maiwochenende das Maibaumfest statt.


Wirtschaft und Infrastruktur


Eilzug der Frankenbahn bei der Durchfahrt in Nordheim, Juni 1993
Eilzug der Frankenbahn bei der Durchfahrt in Nordheim, Juni 1993

Verkehr


Am Bahnhof in Nordheim
Am Bahnhof in Nordheim

Nordheim ist Haltepunkt der Frankenbahn StuttgartWürzburg. Es bestehen ungefähr zwei bis vier Verbindungen stündlich mit Regionalbahnen nach Stuttgart und nach Heilbronn, Neckarsulm und Osterburken.

Anschluss an das Fernstraßennetz (B 27 und B 293, A 6 und A 81) besteht in Heilbronn und anderen Nachbargemeinden.


Medien


Über das Geschehen in Nordheim berichtet die Tageszeitung Heilbronner Stimme in ihrer Ausgabe W, Landkreis West.


Bildung


Die Kurt-von-Marval-Schule (Gemeinschaftsschule,[10] ehemals Grund- und Hauptschule) in Nordheim besuchen über 400 Schüler. In Nordhausen gibt es eine eigene Grundschule mit etwa 90 Schülern. In Nordheim gibt es auch eine Ortsbücherei. Neben je einem kommunalen Kindergarten in Nordheim und Nordhausen gibt es außerdem den privat betriebenen Naturkindergarten Wurzelzwerge. Darüber hinaus unterhält die Volkshochschule Unterland in Nordheim eine Außenstelle.[11]


Weinbau


In Nordheim, das an der Württemberger Weinstraße liegt, spielt der Weinbau eine wichtige Rolle. Die ehemalige Weingärtnergenossenschaft Nordheim hat sich im Juni 2004 der Heuchelberg-Kellerei in Schwaigern angeschlossen. Zudem gibt es in Nordheim noch einige Weingüter, die ihre Weine selbst vermarkten. Die Lagen gehören zur Großlage Heuchelberg im Bereich Württembergisch-Unterland des Weinbaugebietes Württemberg.


Persönlichkeiten



Ehrenbürger



Söhne und Töchter der Gemeinde



Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Quelle für den Abschnitt Gemeindegliederung:
    Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 103–104.
    Die Landesbeschreibung ordnet Nordheim noch die Wüstung Hetensbach zu, die neuerer Literatur zufolge allerdings auf dem heutigen Gebiet von Böckingen lag: Böckingen am See. Ein Heilbronner Stadtteil – gestern und heute. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1998, ISBN 3-928990-65-9 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn, 37). S. 60
  3. Statistisches Landesamt, Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung für Nordheim.
  4. Peter Wanner: Der staufisch-kastilische Ehepakt des Jahres 1188. Erkenntnisse aus Anlass einiger "kleiner" Stadtteils- und Gemeindejubiläen 2013. In: Christhard Schrenk/Peter Wanner (Hrsg.): heilbronnica 6. Beiträge zur Stadt- und Regionalgeschichte. Heilbronn 2016, S. 453–460, hier: S. 458–459. PDF 366 kB.
  5. Mitteilungen des Württ. und Bad. Statistischen Landesamtes Nr. 1: Ergebnisse der Einwohnerzählung am 31. Dezember 1945 in Nordwürttemberg
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 465.
  7. st-kilian-hn.de: Seelsorgeeinheit Heilbronn-Böckingen (abgerufen am 24. März 2013)
  8. Wolfgang Müller: Volker Schiek geht in die vierte Amtszeit. stimme.de, 27. Februar 2019
  9. Quellen für den Abschnitt Wappen und Flagge:
    Heinz Bardua: Die Kreis- und Gemeindewappen im Regierungsbezirk Stuttgart. Theiss, Stuttgart 1987, ISBN 3-8062-0801-8 (Kreis- und Gemeindewappen in Baden-Württemberg, 1). S. 107
    Eberhard Gönner: Wappenbuch des Stadt- und des Landkreises Heilbronn mit einer Territorialgeschichte dieses Raumes. Archivdirektion Stuttgart, Stuttgart 1965 (Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, 9). S. 124
  10. Kurt von Marval Schule Nordheim - Startseite. In: www.kvm-schule.de. Abgerufen am 6. Januar 2017.
  11. VHS Unterland Außenstellen.

Literatur




Commons: Nordheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Nordheim (Württemberg) – Reiseführer

На других языках


- [de] Nordheim (Württemberg)

[en] Nordheim, Baden-Württemberg

Nordheim (help·info) is a town in the district of Heilbronn in Baden-Württemberg in Germany.

[ru] Нордхайм (Вюртемберг)

Но́рдхайм (нем. Nordheim, алем. нем. Norde) — коммуна в Германии, в земле Баден-Вюртемберг.



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