Neuenkirchen ist eine Gemeinde im Landkreis Heidekreis, Niedersachsen. Sie liegt am Westrand der Lüneburger Heide an der Bundesstraße 71 zwischen Rotenburg (Wümme) und Soltau. Neuenkirchen ist anerkannter Luftkurort.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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53.0339.705969 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Heidekreis | |
Höhe: | 69 m ü. NHN | |
Fläche: | 97,1 km2 | |
Einwohner: | 5680 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 58 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 29643 | |
Vorwahl: | 05195 | |
Kfz-Kennzeichen: | HK | |
Gemeindeschlüssel: | 03 3 58 017 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 1/3 29643 Neuenkirchen | |
Website: | www.gemeinde-neuenkirchen.de | |
Bürgermeister: | Carlos Brunkhorst (CDU) | |
Lage der Gemeinde Neuenkirchen im Landkreis Heidekreis | ||
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Neuenkirchen liegt in einer Wald-, Heide- und Moorlandschaft in der Lüneburger Heide, genauer in der Walsroder Lehmgeest (Naturraum 64104), von der sich große Teile unter Landschaftsschutz befinden, darunter der Stichter See. In Südwest-Nordost-Richtung verläuft die Neuenkirchener Endmoräne, die am Nordrand von Neuenkirchen vom Hahnenbach durchschnitten wird.
Zehn Ortschaften gehören zum Gemeindegebiet von Neuenkirchen. Einwohnerzahlen (Stand: 15. Dezember 2014):
Gesamt 5769
(Quelle: Nahverkehrsplan Heidekreis 2015–2019, basierend auf dem Niedersächsischen Landesamt für Statistik)
Neuenkirchen entwickelte sich aus dem früheren Kerkspel Nyenkerken, wie es urkundlich erstmals erwähnt wurde. Dazu gehörten auch einige ältere Dörfer wie Delmsen, Tewel, Grauen, Ilhorn, Sprengel und Behningen.
Folgende Gründungslegende gibt es zu Neuenkirchen: Einst wollte man eine Kirche bauen und wählte dafür eine Stelle in Delmsen aus, die geeignet erschien. Doch die im Bau befindliche Kirche brannte dreimal ab, und so dachten die Leute, der Teufel hauste bei dieser Stelle. Da man sich aber auf keine geeignete Stelle einigen konnte, beschloss man, ein Pferd vor einen Wagen zu spannen und auf den Wagen die Kirchglocke zu laden. Damit das Pferd nicht wieder in seinen Stall zurück-, sondern einfach wahllos durch die Gegend lief, verband man ihm die Augen. Das Pferd lief los und blieb direkt im Hahnenbach stehen. Da man die Kirche ja nicht in selbigem errichten konnte, trieben die Leute das Pferd weiter an, bis es auf einer schönen grünen Wiese mitten im Ort stehen blieb. Dort baute man ohne Zwischenfälle die Kirche, die heute noch steht, und verschaffte Neuenkirchen nicht nur einen Namen, sondern auch ein Wappen, das diese Geschichte widerspiegelt.
Im Mittelalter war der Ort ein sogenannter Freibann; das bedeutete, dass die mehrheitlich freie Bauernschaft in Neuenkirchen die Gerichtsbarkeit selbst ausübte.
Nach 1945 erlebte Neuenkirchen ein starkes Wachstum durch Flüchtlinge und Vertriebene aus ehemals deutschen Ostgebieten, der Tschechoslowakei und aus Bessarabien.
Am 1. März 1974 wurden im Zuge der Verwaltungs- und Gebietsreform die ehemaligen selbständigen Gemeinden Behningen, Brochdorf, Delmsen, Gilmerdingen, Grauen, Ilhorn, Schwalingen, Sprengel und Tewel in die Gemeinde Neuenkirchen eingegliedert.[2]
Im Jahr 1986 wurde in der Nähe des Bahnhofes Neuenkirchen die Fernsehshow Dalli Dalli live übertragen. An diesem Tag waren über 3000 Leute dort anwesend. Für die Fernsehsendung wurde ein Sonderzug auf der Bahnstrecke Soltau (Han.) – Neuenkirchen eingesetzt.
Seit 1992 existiert das Kartoffelfest in Neuenkirchen, dieses findet in der Regel am dritten Samstag im September statt.
Am Morgen des 20. Oktober 2004 erschütterte ein Erdbeben die Gemeinde. Es hatte sein Epizentrum bei Neuenkirchen und erreichte eine Stärke von 4,5 auf der Richterskala.[3]
Der Rat der Gemeinde Neuenkirchen besteht aus 16 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 5.001 und 6.000 Einwohnern.[4] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Neben den 16 in der Gemeinderatswahl gewählten Mitgliedern ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister im Rat stimmberechtigt.
Seit den Kommunalwahlen 2016 ergibt sich folgende Sitzverteilung:[5]
Gemeinderat 2021 3
1
2
1
9
3 1 2 1 9
Insgesamt 16 Sitze
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Bürgermeister ist seit dem 20. Mai 2010 Carlos Brunkhorst,[6] der der CDU angehört.
Der Ortsrat, der den Ortsteil Neuenkirchen der gleichnamigen Gemeinde vertritt, setzt sich aus sieben Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.
Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[7]
Ortsrat 2021 Insgesamt 7 Sitze
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In der Gemeinde befinden sich zwei Gewerbegebiete: Das Gebiet Siemensstraße an der Landesstraße 171 in Richtung Visselhövede sowie das Gebiet Robert-Koch-Straße an der Bundesstraße 71 in Richtung Rotenburg.
Straße
Neuenkirchen liegt an der Bundesstraße 71. Außerdem führt die K 17 (über K 139 – B 440 – K 164) in Richtung Bad Fallingbostel und die Landesstraße 171 von Schneverdingen nach Verden (Aller).
Eisenbahn
Die früher vorhandene, von der OHE betriebene Bahnstrecke Soltau–Neuenkirchen wurde zwischenzeitlich teilweise demontiert. Auf der Reststrecke in Neuenkirchen besteht seit dem 1. Januar 2014 eine Draisinenbahn, diese wurde am 3. Mai 2014 offiziell eröffnet.
Öffentlicher Personennahverkehr
Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) wird durch die Buslinien 200 (Soltau – Neuenkirchen), 105 (Schneverdingen – Neuenkirchen), die Ringlinie 205 (Neuenkirchen – Tewel – Sprengel – Neuenkirchen) und durch die Bürgerbuslinie 881 (Visselhövede – Neuenkirchen) abgewickelt. Seit dem Jahr 2020 fährt zusätzlich der Neuenkirchener Bürgerbus auf zwei Linien (207 Neuenkirchen Ortschaften und 208 Neuenkirchen - Lünzen - Neuenkirchen).
Ahlden (Aller) | Bad Fallingbostel | Bispingen | Böhme | Buchholz (Aller) | Eickeloh | Essel | Frankenfeld | Gilten | Grethem | Hademstorf | Häuslingen | Hodenhagen | Lindwedel | Munster | Neuenkirchen | Rethem (Aller) | Schneverdingen | Schwarmstedt | Soltau | Walsrode | Wietzendorf
Gemeindefreier Bezirk im Landkreis Heidekreis
Osterheide