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Neckargerach ist eine Gemeinde im Neckar-Odenwald-Kreis in Baden-Württemberg. Sie gehört zur europäischen Metropolregion Rhein-Neckar.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Neckar-Odenwald-Kreis
Gemeindeverwal­tungsverband: Neckargerach-Waldbrunn
Höhe: 137 m ü. NHN
Fläche: 15,31 km2
Einwohner: 2314 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 151 Einwohner je km2
Postleitzahl: 69437
Vorwahl: 06263
Kfz-Kennzeichen: MOS, BCH
Gemeindeschlüssel: 08 2 25 064
Gemeindegliederung: 2 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 25
69437 Neckargerach
Website: www.neckargerach.de
Bürgermeister: Norman Link (CDU)
Lage der Gemeinde Neckargerach im Neckar-Odenwald-Kreis
Karte
Karte
Blick von der Minneburg über Neckargerach
Blick von der Minneburg über Neckargerach
Blick auf Neckargerach, 1939
Blick auf Neckargerach, 1939

Geografie



Geographische Lage


Die Gemeinde ist ein staatlich anerkannter Erholungsort und liegt direkt am Neckar und an der Burgenstraße zwischen Heidelberg und Heilbronn. Das Gemeindegebiet liegt im Naturpark Neckartal-Odenwald zwischen 129 und 380 Meter Höhe.


Gemeindegliederung


Zur Gemeinde Neckargerach gehört die ehemalige Gemeinde Guttenbach. Zur ehemaligen Gemeinde Guttenbach gehört das auf der linken Neckarseite liegende Dorf Guttenbach. Zur Gemeinde Neckargerach in den Grenzen vom 30. Dezember 1972 gehören das Dorf Neckargerach, der rund zwei Kilometer nördlich davon liegende Weiler Lauerskreuz und die Häuser Läufertsmühle und Staustufe.[2]


Geschichte


Neckargerach wurde im Jahr 976 erstmals als Geraha erwähnt, was eine gebräuchliche Bezeichnung für ein sprudelndes Gewässer war, und gleichermaßen den Ort als auch das ihn durchfließende Gewässer bezeichnete. Der Ort hieß über die Jahrhunderte Gerach, bis um 1700 zur Abgrenzung von Orten selben Namens die Bezeichnung Neckargerach üblich wurde. Der Bach Gerach wurde 1676 in Seebach umbenannt. Der Ort war eine Siedlung von Fischern und Schiffern.

1939 wurden 1499 Einwohner gezählt.[3]
Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof: Im Zweiten Weltkrieg gab es in Neckargerach ein Außenkommando des KZ Neckarelz, in dem 900 KZ-Häftlinge Zwangsarbeit beim Stollenbau in Obrigheim und bei der Herstellung von Flugzeugmotoren bei den Daimler-Benz-Werken verrichten mussten. Ab 1944 war Neckargerach Standort für ein von der SS so genanntes "Krankenlager", aus dem im November 120 Kranke nach Vaihingen an der Enz verlegt wurden. Das Lager selbst wurde im März 1945 "evakuiert". Der „Todesmarsch“ bis Waldenburg und von dort aus mit Güterwaggons ins KZ Dachau kostete circa 600 Häftlinge das Leben. Die Nichtgehfähigen kamen mit einem Güterzugtransport im April 1945 bis nach Osterburken, wo sie größtenteils lebend befreit wurden.[4] Bei einem alliierten Luftangriff am 22. März 1945 auf den Bahndamm der Neckartalstrecke fielen hunderte von Bomben auf den kleinen Ort.[5] Über 200 Einwohner starben, auch einige wenige Soldaten (Wachen) und KZ-Häftlinge. Ende 1945 wurden 1305 Einwohner gezählt.[6]

Am 31. Dezember 1972 wurde Guttenbach eingemeindet.[7]


Politik



Verwaltungsverband


Der Gemeindeverwaltungsverband Neckargerach-Waldbrunn hat seinen Sitz in Neckargerach; zum Verband zählen außer Neckargerach die Gemeinden Binau, Waldbrunn und Zwingenberg.

Rathaus von Neckargerach
Rathaus von Neckargerach
Die Margarethenschlucht
Die Margarethenschlucht

Gemeinderat


Der Gemeinderat hat 12 ehrenamtliche Mitglieder, die für fünf Jahre gewählt werden. Hinzu kommt der Bürgermeister als stimmberechtigter Gemeinderatsvorsitzender.

Die Kommunalwahl 2019 führte zu folgendem Ergebnis (in Klammern: Unterschied zu 2014):[8]

Gemeinderat 2019
Partei / ListeStimmenanteilSitze
CDU / Bürger für Neckargerach und Guttenbach48,4 % (+0,7)6 (±0)
SPD35,6 % (+2,6)4 (±0)
Freie unabhängige Bürger (FUB)16,0 % (−3,4)2 (±0)
Wahlbeteiligung: 67,7 % (+7,6)

Oberhäupter der Gemeinde



Schultheiße Neckargerach


Ortsvögte Neckargerach


Bürgermeister Neckargerach


Bürgermeister


Seit März 2010 ist Norman Link Bürgermeister von Neckargerach. Er wurde am 21. Februar 2010 im zweiten Wahlgang bei einer Wahlbeteiligung von 73,8 Prozent mit 54,14 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen gewählt.[9] Seit 2013 ist Link in Personalunion gleichzeitig ehrenamtlicher Bürgermeister der Nachbargemeinde Zwingenberg.[10]


Wappen


Das Wappen zeigt eine springende, mit roten Punkten besetzte silberne Bachforelle auf blauem Grund. - Der Fisch weist auf die geografische Lage Neckargerachs an Seebach und Neckar sowie auf die Bedeutung der Fischerei hin.


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Blick über Neckargerach zur Minneburg
Blick über Neckargerach zur Minneburg
Pfarrhaus und kath. Kirche St. Afra
Pfarrhaus und kath. Kirche St. Afra
Der Waldsee bei Neckargerach
Der Waldsee bei Neckargerach
Der in Neckargerach fließende Seebach hieß früher wie der Ort nur „Gerach“
Der in Neckargerach fließende Seebach hieß früher wie der Ort nur „Gerach“

Freizeit und Kultur



Radwanderwege


Entlang des Neckars und durch das Stadtgebiet führen folgende Radwanderwege:


Verkehr


Die Gemeinde liegt direkt an der Bundesstraße 37, eine Neckarbrücke führt in den Ortsteil Guttenbach. Neckargerach liegt an der Neckartalbahn HeidelbergBad Friedrichshall, die seit 2003 von der S-Bahn RheinNeckar halbstündlich bedient wird. Daneben gibt es Busverbindungen nach Mosbach/Eberbach.


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Gemeinde




Commons: Neckargerach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Neckargerach – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 304–306
  3. Mitteilungen des Württ. und Bad. Statistischen Landesamtes Nr. 2: Ergebnisse der Einwohnerzählung am 31. Dezember 1945 in Nordbaden
  4. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Bd.I, Bonn 1995, S. 64, ISBN 3-89331-208-0
  5. Luftangriff am 22. März 1945, Zeitungsartikel von 2005@1@2Vorlage:Toter Link/www.fnweb.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. Mitteilungen des Württ. und Bad. Statistischen Landesamtes Nr. 2: Ergebnisse der Einwohnerzählung am 31. Dezember 1945 in Nordbaden
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 477.
  8. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Gemeinderatswahlen 2019, Neckargerach; Rhein-Neckar-Zeitung, 27. Mai 2019: So sieht Neckargerachs neues Parlament aus; abgerufen 29. Juni 2019.
  9. Rhein-Neckar-Zeitung, Mosbacher Nachrichten, vom 22. Februar 2010, Seite 3
  10. Norman Link als neuer Bürgermeister Zwingenbergs verpflichtet, Rhein-Neckar-Zeitung, 23. September 2013; abgerufen 22. Juni 2019.
  11. Kirchenwebseite mit Fotos und Beschreibung des Altars in Neckargerach

На других языках


- [de] Neckargerach

[en] Neckargerach

Neckargerach is a municipality in the district of Neckar-Odenwald-Kreis, in Baden-Württemberg, Germany.

[es] Neckargerach

Neckargerach es un pueblo en el distrito de Neckar-Odenwald, en Baden-Wuerttemberg, Alemania.

[ru] Неккаргерах

Неккаргерах (нем. Neckargerach) — коммуна в Германии, в земле Баден-Вюртемберг.



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