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Lauchringen ist eine Gemeinde im baden-württembergischen Landkreis Waldshut in Deutschland.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Waldshut
Höhe: 348 m ü. NHN
Fläche: 12,77 km2
Einwohner: 7992 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 626 Einwohner je km2
Postleitzahl: 79787
Vorwahl: 07741
Kfz-Kennzeichen: WT, SÄK
Gemeindeschlüssel: 08 3 37 065
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hohrainstraße 59
79787 Lauchringen
Website: www.lauchringen.de
Bürgermeister: Thomas Schäuble (CDU)
Lage der Gemeinde Lauchringen im Landkreis Waldshut
Karte
Karte
Blick auf Oberlauchringen
Blick auf Oberlauchringen

Lauchringen besteht als Gesamtgemeinde seit 1971 im Zuge der Gemeindereform durch den Zusammenschluss der beiden Ortschaften Oberlauchringen und Unterlauchringen. Die Gemeinde ist ein Kleinzentrum mit dem Schwerpunkt in Unterlauchringen

Der Teilort Oberlauchringen ist wesentlich älter. Unterlauchringen entstand als Siedlung bei der mittelalterlichen Mühle am Wutach-Lauffen (und ehemaligen Textilwerk Lauffenmühle) und wurde in der Nachkriegszeit zum Hauptort mit Gemeindeverwaltung und Geschäftsstraße.

In Lauchringen mündet die B 314 von der Bundesautobahn A 81 kommend in die B 34 (Richtung Schaffhausen) bzw. L 163 (Richtung Basel). Lauchringen besitzt zwei Stationen an der Hochrheinbahn, vom Bahnhof Lauchringen zweigt die Wutachtalbahn ab.


Geographie


Grenzverlauf am Hochrhein, Lauchringen in Mitte der Karte
Grenzverlauf am Hochrhein, Lauchringen in Mitte der Karte

Lauchringen liegt in Südbaden nahe der Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz, die hier durch den Hochrhein gebildet wird und den zum Fluss abfallenden Rändern des Südschwarzwalds.

Wutach bei Unterlauchringen
Wutach bei Unterlauchringen

Die Gemeindegemarkung bildet den westlichen Abschluss der Landschaft Klettgau, bis ins Gebiet des Zusammenflusses von Steina und Wutach und anschließend der Mündung der Wutach in den Hochrhein.

Die Klettgau-Ebene ist ein ehemaliges Bett des Rheins, das heute noch in ca. 70 m Tiefe einen sehr langsam fließenden Wasserlauf enthält – die sogenannte „Klettgaurinne“ – die den Rückhalt der Wasserversorgung der Region darstellt.

Der östliche Bereich der Gemarkung Oberlauchringen reicht bis in die Nähe der Küssaburg, dem Wahrzeichen der Region. Der größte Teil der Gemarkung war erst nach der Wutach-Regulierung ab 1816 durch Johann Gottfried Tulla entwicklungsfähig, da häufiges Hochwasser und weitläufige Versumpfung die Besiedlung verhinderte und die Nutzung erschwerte.


Nachbargemeinden


Die Gemeinde grenzt im Norden an Wutöschingen, im Osten an die Gemeinde Klettgau, im Süden an Küssaberg und im Westen an die Große Kreisstadt Waldshut-Tiengen.


Umfeld


Während sich nach Westen die Klettgau-Ebene durch die Ausläufer des Hotzenwalds ins Hochrheintal verengt, führt nordöstlich die Route von Lauchringen aus entlang der Wutach über Stühlingen und Blumberg in den Schwarzwald-Baar-Kreis und östlich durch den deutsch-schweizerisch geteilten Klettgau über Neunkirch und Hallau nach Schaffhausen.

In südlicher Richtung zur Gemeinde Küssaberg wird der Grenzübergang nach Bad Zurzach (‚Römerstadt Tenedo‘) im Kanton Aargau erreicht mit der Straßen- und ab Zurzach auch der Bahnverbindung nach Zürich.


Geschichte (Überblick)


Die Geschichte von Lauchringen (alemannisch: Lauchringe) beginnt mit der Gemeindezusammenlegung von Oberlauchringen und Unterlauchringen 1971[2]; bis ins 19. Jahrhundert entwickelten sich beide Ortschaften unabhängig voneinander.

Zwar spricht die Namensendung „ingen“ in Oberlauchringen für eine alemannische Gründung, doch gibt es dazu keine archäologischen Befunde. Der Name ‚Unterlauchringen‘ ist eine später angepasste Benennung. Erstmals schriftlich bezeugt ist „villa Louchringen“ – damit ist „zunächst immer Oberlauchringen gemeint“ – in einer Urkunde des Klosters Rheinau aus dem Jahr 860.[3]

Oberlauchringen ist weitaus älter; hier sind Spuren aus der Frühgeschichte zu vermerken, während Unterlauchringen als Siedlung auf einer „steinigen Anhöhe“ in einer Schleife der Wutach erst ab dem 17. Jahrhundert dokumentiert ist und noch 1806 dort nur ein „kleines Dorf“ erwähnt wird.

Die „Mühle am Lauffen“ wurde schon 1418 schon indirekt benannt (da die Oberlauchringer Bannmühle als ‚obere Mühle‘ an der Wutach bezeichnet wurde) und ist wohl als älteste anzunehmen. Das heute sozial und wirtschaftlich dominierende Unterlauchringen war ursprünglich ein der Mühle zugehöriger Wohn- und Werkstattbereich und wurde auch bis in die Nachkriegszeit von der Firma Lauffenmühle geprägt.

Die historisch getrennte Entwicklung der beiden Ortschaften liegt auch in Zugehörigkeiten begründet – so war Unterlauchringen hoheitlich Teil der Landgrafschaft Stühlingen, während Oberlauchringen zur Landgrafschaft Klettgau zählte. Getrennt waren die Orte auch durch die Wutach, die früher nicht nur ein Flusslauf war, der mit reißenden Hochwassern die (Brücken-)Bauten wegriss, sondern das Gelände auch weitgehend versumpfte.

Der Traditionsgasthof Adler in Oberlauchringen
Der Traditionsgasthof Adler in Oberlauchringen

Die Wutachüberquerung sowie auch eines großen, aus dem Klettgau kommenden Baches – früher durch Furten, später auch Brücken – war für den Verkehr oft problematisch und führte häufig durch Hochwasser auch zu Verzögerungen. So dürfte schon in der Frühzeit hier eine Raststation oder Herberge entstanden sein. Als mittelalterlicher „Verkehrsknotenpunkt“ ist dann bereits ab dem 14. Jahrhundert eine Tafernwirtschaft, später ein (Gerichts-)Versammlungsort, eine Erhebungsstelle für Brückenzoll und als (Post-)Station das heutige Gasthaus Adler überliefert – er war Dreh- und Angelpunkt im unteren Wutachtal. In der Nähe stand auch die herrschaftliche Bannmühle: Mühlen waren mittelalterlichen Wirtschaftszentren (neben Frucht auch Gips und als Holzsäge), zu der hier die Bewohner von Grießen und Geißlingen jahrhundertelang zwangsverpflichtet waren („Mühlenzwang“).

Beide Lauchringer Ortschaften lagen im Bereich der uralten ‚Hauptstraße‘ entlang des Hochrheins zwischen Basel und Schaffhausen bzw. nach Stühlingen in die Baar sowie an der Süd-Nord-Verbindung aus den Alpen über Zurzach in den Klettgau (Römerstraße) und teilten dabei das oft zwiespältige Schicksal als Stationen durchziehender Heere.

Nach der napoleonischen ‚Neuordnung‘ Europas mit der Ausbildung des Großherzogtums Baden 1806 und der Wutachregulierung 1816 bekam die Annäherung beider Ortschaften neuen Siedlungsraum.

Politisch sympathisierten beide Dörfer mit der badischen 1848/49-Revolution und die Lage des 1863 eröffneten Bahnhofs war bereits im Radius beider Gemeinden gewählt.

Unter den Nationalsozialisten wehrte sich Unterlauchringen mit Erfolg gegen eine Eingemeindung nach Tiengen und in der Nachkriegszeit begann bereits eine Zusammenarbeit, die 1971 zur einhelligen Gemeindevereinigung führte, während die Gemeinden im Umfeld sich meist noch bis 1975 ‚zusammenraufen‘ mussten.

ehemaliges Werksgelände Lauffenmühle mit stillgelegtem Schornstein
ehemaliges Werksgelände Lauffenmühle mit stillgelegtem Schornstein

In Unterlauchringen ist die wirtschaftliche, ‚industrielle‘ „Entwicklung ab der Mitte des 19. Jahrhunderts, zunächst langsam fortschreitend, klar erkennbar, im Ortsteil Oberlauchringen hat sich die überwiegend landwirtschaftliche Struktur noch bis zum Zweiten Weltkrieg erhalten.“[4]

So entwickelte sich Unterlauchringens Infrastruktur eher kontinuierlich durch den Einfluss der Lauffenmühle – auch über den Zuzug ausländischer Arbeiter –, während Oberlauchringen zur Wohngemeinde wurde.


Gemeinde


Lauchringen gilt als eine stark in Entwicklung begriffene Gemeinde, doch haben die gegenwärtigen Entwicklungen stark in die Planungen eingegriffen – „Bürgermeister Thomas Schäuble spricht von großen Herausforderungen in vielen Lebensbereichen“.


Erfahrungen in der Coronakrise


„Für Lauchringen heißt das, 1,2 Millionen an der Einkommenssteuer und den Zuweisungen fallen nach Schäubles Einschätzung weg, die Gemeinde müsse mit 450.000 Euro weniger Gewerbesteuer rechnen.“ Aus dem Zuschusspaket des Landes von 100 Millionen Euro könne Lauchringen die Gebührenausfälle bei Kindergärten kompensieren. Die Baumaßnahmen, die „an Zuschüsse gekoppelt sind, werden abgeschlossen, andere auf Sicht gefahren‘. […] Freiwillige Aufgaben der Gemeinde seien nicht mehr zu erfüllen. ‚Das zu vermitteln ist kompliziert.‘“[5]


Kauf des Lauffenmühle-Areals


ehemalige Produktionshalle (Weberei) der Lauffenmühle
ehemalige Produktionshalle (Weberei) der Lauffenmühle

Am 20. Mai 2020 wurden die notariellen Unterschriften in Stuttgart zum Kauf des Lauffenmühle-Areals durch die Gemeinde geleistet. „Der Kaufpreis liegt bei 7,5 Millionen Euro, der über ein Darlehen finanziert wird. Der Zinssatz liegt bei 0,2 Prozent bei einer Laufzeit von sieben Jahren.“[6]

Am 31. Juli 2019 war das Betriebsende von Lauffenmühle nach der 185-jährigen Geschichte des Textilunternehmens, das nach der letzten Insolvenz und einer vergeblichen Suche nach einem Investor die „Ausproduktion“ einleiten musste. Da es Vorhaltungen wegen der Betriebsschließung gab, hatte die Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen eine Prüfung der Umstände angekündigt. Die Gemeinde hatte seitdem die Übernahme und Erschließung des Areals im Blick: Ein günstiges Gutachten zu möglichen Altlasten war entscheidend für die Kaufabsichten.


Kommunale Aktivität


Wohnkomplex mit ‚Stadthäusern‘ im Riedpark
Wohnkomplex mit ‚Stadthäusern‘ im Riedpark

Im Riedpark wurde am 11. Juli 2019 die zweite Außenstelle des Kindergartens St. Vinzenz mit 75 Plätzen eröffnet. Hier soll es in einer Begegnungsstätte mit im benachbarten Gebäude wohnenden Senioren zu einem Zusammensein kommen, da nach vielen Erfahrungen davon beide Seiten viel gewinnen können: „Die Kinder konnten sich hinsichtlich Sprache, Informationsaufnahme und Sozialverhalten weiterentwickeln.“[11]

Neues Ärztezentrum in Unterlauchringen
Neues Ärztezentrum in Unterlauchringen

Zur Diskussion um die Blockbau-Vorhaben meint Bürgermeister Schäuble: „Freies Gelände steht immer weniger zur Verfügung. Es sei aber auch nicht gut, aus dieser Sicht heraus, mit Wohnblöcken überall eine hohe Nachverdichtung bewirken zu wollen.“[12]

Eine Reihe von Aktivitäten der Gemeinde erfolgt in arbeitsteiliger Zusammenarbeit mit Initiativen aus der Bürgerschaft.


Bürgergemeinschaft


In der Gemeinderatssitzung am 24. Juli 2019 wurde die Einstellung eines Klimaschutzmanagers innerhalb der Gemeindeverwaltung in die Wege geleitet.


Politik


Lauchringen ist Wohnort des CDU-Bundestagsabgeordneten Felix Schreiner und der SPD-Bundestagsabgeordneten und Parlamentarischen Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter.


Gemeinderat


Der Gemeinderat in Lauchringen hat 18 Mitglieder. Er besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Endergebnis[16]:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2019
Sitze
2019
%
2014
Sitze
2014
Kommunalwahl 2019
 %
40
30
20
10
0
39,4 %
39,8 %
20,9 %
CDU
FW
SPD
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
−1,3 %p
+9,2 %p
−7,8 %p
CDU
FW
SPD
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 39,4 7 40,7 7
FW Freie Wähler 39,8 7 30,6 6
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 20,9 4 28,7 5
gesamt 100,0 18 100,0 18
Wahlbeteiligung 61,4 % 50,7 %
Das 1985 fertiggestellte Rathaus in Unterlauchringen
Das 1985 fertiggestellte Rathaus in Unterlauchringen

Bürgermeister


Bürgermeister der Gemeinde Lauchringen ist seit August 2002 Thomas Schäuble (CDU) in der dritten Amtsperiode.

Thomas Schäuble ist seit 2004 Mitglied des Kreistages sowie des Finanz- und Verwaltungsausschusses und des Jugendhilfeausschusses des Landkreises Waldshut sowie seit 2007 Mitglied des Verwaltungsrats der Sparkasse Hochrhein.

Ehemals selbstständige Gemeinden
Seit der Gemeindereform

Tradition
Nach dem Übergang an Baden 1806 wurde in der 1831 erlassenen Gemeindeordnung das Selbstverwaltungsrecht der Gemeinde verankert. Ortsvorgesetzter an Stelle des bisherigen Vogtes war nun der Bürgermeister, die Geschworenen wurden durch die Gemeinderäte ersetzt, beide zunächst auf 6 Jahre gewählt, nach einer späteren Verfügung der Bürgermeister auf neun, die Gemeinderäte auf 4 Jahre. Neben Ratschreiber und Gemeinderechner ist der 1821 bereits eingeführte Bürgerausschuß zu erwähnen, dem vor allem Entscheidungsbefugnisse in finanzieller Hinsicht […] zustanden.[17]

Wappen
Blasonierung: Das Lauchringer Wappen zeigt „in geteiltem Schild, oben von Silber über Rot durch drei aufsteigende Spitzen geteilt, unten in Blau einen schreitenden silbernen Schwan“. Es wurde der Gemeinde im Jahr 1971 nach der Vereinigung der Ortsteile verliehen und nimmt die Motive der Wappen der beiden Teilorte auf. Die Ortsfarben sind Blau-Weiß.

Gemeindegliederung
Die Gemeinde Lauchringen besteht aus den beiden früher selbstständigen Gemeinden Ober- und Unterlauchringen. Im Gebiet der früheren Gemeinde Oberlauchringen liegt die Wüstung Riffenhausen. Zur früheren Gemeinde Unterlauchringen gehörten auch Haus und Gehöft Am Hohrain (vormals Oberstaad) und die Häuser Äuleboden, Im Ibrunnen und die Bahnstation Oberlauchringen.[18]


Bildung


Ortsmitte mit Marktplatz in Unterlauchringen
Ortsmitte mit Marktplatz in Unterlauchringen

Haushalt 2019 und Vorhaben


Im am Ende Januar 2019 beschlossenen Haushaltsplan, der ohne weitere Schulden auskommt und 18,2 Millionen Euro Einnahmen und 17,7 Millionen Euro Ausgaben vorsieht, sind 7,4 Millionen Euro an Investitionen geplant. „Als wichtige Leitlinie für Lauchringen nennt der Plan die Familienfreundlichkeit“ und „weiterhin den Erhalt der Ärzteversorgung, die Umsetzung eines Klimaschutzgesetzes, die Entwicklung zu einer energieautonomen Gemeinde und die bauliche Entwicklung.“ In die Sanierung öffentlicher Gebäude, in Schule am Hochrhein und Rathaus, investiert die Gemeinde (ohne Landeszuschuss) 1,3 Millionen Euro.[19]


Städtepartnerschaft


Seit 1997 besteht eine Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Saint-Pierre-de-Chandieu, die etwa 20 Kilometer südöstlich von Lyon liegt. In Lauchringen besteht zur Jumelage der Deutsch-französische Freundeskreis. Vorsitzende ist Barbara von Schnurbein, Ehrenvorsitzende ist Monika Franck. Nach wie vor finden zahlreiche Treffen (wie die gegenseitige Teilnahme an Veranstaltungen) und traditionell der Jugendaustausch statt.


Wirtschaft


ehemaliger Eingangsbereich des Ende Juli 2019 geschlossenen Laufenmühle, (Pförtnerhaus mit Verwaltungskomplex wurde Anfang 2021 abgerissen).
ehemaliger Eingangsbereich des Ende Juli 2019 geschlossenen Laufenmühle, (Pförtnerhaus mit Verwaltungskomplex wurde Anfang 2021 abgerissen).

Ansässige Unternehmen


Ausstellungsgebäude des Möbelhaus Dick
Ausstellungsgebäude des Möbelhaus Dick

Im Industriegebiet Lauchringen befindet sich die Zentrale Einsatzstelle für das untere Wutachtal des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sowie der Standort der Feuerwehr.

Die Lauchringer Feuerwehr zählt 79 Mitglieder in der Einsatzabteilung, 22 in der Jugendabteilung, zwölf in der Bambini-Abteilung (acht bis zwölf Jahre) und 23 Mitglieder in der Altersabteilung. Kommandant ist Bernhard Loll.[23]

Veranstaltungen und Initiativen

Medien
In Lauchringen sind die überregionale Tageszeitung Südkurier sowie der lokal orientierte Alb-Bote vertreten. Wöchentlich erscheint das Anzeigenblatt "Hochrhein Anzeiger". Online berichtet Hierzuland.info über die umliegenden Orte.

Verkehrsknoten Unterlauchringen
Verkehrsknoten Unterlauchringen

Verkehr


Straße

Lauchringen ist als Verkehrsknoten derzeit noch stark belastet, da der Abzweig der A 98 nach Osten auf die L 163 (Unterlauchringen, 16.000 Fahrzeuge täglich) und Bundesstraße 34 (Oberlauchringen, 12.000 Fahrzeuge) nach dem Bürgerwaldtunnel durch beide Teilorte führt und von der B 314 aus dem Wutachtal – umgekehrt – der Zustrom des Autoverkehrs ins Umfeld und den Rheinübergang bei Bad Zurzach ebenso die Ortsdurchfahrten wählen muss.[25]

B 34-Umfahrung (Ost)

Die seit 2017 im Bau befindliche Strecke bildet eine Nord-Süd-Verbindung zwischen der mit hohem Lkw-Verkehr belasteten B 314 aus dem Nordosten von der Autobahn A 81 kommend und der aus östlicher Richtung (Schweiz/Schaffhausen) heranführenden B 34. Die letztere, ebenfalls verkehrsreiche Straße wird dadurch (die Ortschaft Oberlauchringen aussparend) zur B 314 geführt und mit dieser dort im Kreisverkehr auf den Anschluss zur A 98 geleitet, sodass auch die Durchfahrt Unterlauchringen entlastet ist.

Die Eröffnung des neuen Abschnitts „ist noch immer kurz vor Weihnachten geplant. Die Baukosten bleiben im Budget von 24 Millionen Euro. Gestartet war das Projekt mit einer Kalkulation von 18 Millionen Euro. Die Steigerung ist vor allem jener aufwendigen Brückenkostruktion geschuldet, die das Gleis der Hochrheinbahn über die Ortsumfahrung hinweg führt.“ Die Brücke ist im Zusammenhang mit der geplanten Elektrifizierung der Bahnstrecke bereits mit dem Platz für ein zweites Gleis ausgeführt.[26]

Automobilität

Am Carport am Rathaus befindet sich eine Schnellladesäule für Elektrofahrzeuge, zudem zwei in der Jahnstraße und eine im neuen Parkhaus. Der Klimabeirat der Gemeinde Lauchringen bewirkte im Juli 2021 die Einrichtung von Carsharing-Standorten ohne „externen Dienstleister“ mit zwei Fahrzeugen der Gemeinde und je einem von zwei ortsansässigen Firmen.[27]

Die neue Bahnstation Lauchringen-West
Die neue Bahnstation Lauchringen-West
Bahn

Lauchringen besitzt zwei Bahnstationen – den ehemaligen Bahnhof Oberlauchringen, heute Bahnhof Lauchringen und die Station Lauchringen-West.

2018 informierte die DB Netz AG über einen vorgesehenen Neubau der Eisenbahnbrücke über die Wutach: „Der Abriss der Oberlauchringer Stahlfachwerkbrücke ist laut Deutscher Bahn alternativlos.“ Die seit 2006 unter Denkmalschutz stehende Brücke „wurde 1862 errichtet und erhielt 1909 ihren heutigen Stahlüberbau […] ‚Das Problem ist Materialübermüdung‘“, so der Experte der DB auf einer Informationsveranstaltung am 14. November 2018 mit 80 Zuhörern im Ort und „ein Austausch betroffener Elemente sei technisch nicht möglich.“ Eine Art von Umbau – „ein geschweißter Ersatz würde viel wuchtiger ausfallen und den Denkmalschutz verlieren. […] Die sichere Restnutzungsdauer ist bis 2024 befristet.“ Der Neubau wäre eine „Stabbogenbrücke“. „Ob der Bau mit der Elektrifizierung der Hochrheinstrecke gebündelt werden kann, […] ist unklar.“[28]

Seit 1876 zweigt vom Bahnhof Lauchringen die Wutachtalbahn ab, die anfangs nur bis nach Weizen bei Stühlingen führte und nach dem strategischen Bahnbau 1890 (heute die Museumsstrecke als Teilstrecke der Wutachtalbahn) eine Verbindung in den Schwarzwald-Baar-Kreis darstellte. Sie ist heute wieder teilweise befahrbar, nachdem die Bahnbetriebe Blumberg einen Schülerverkehr – derzeit (Mai 2019) bis Eggingen – eingerichtet haben. Eine Fortsetzung von Waldshut bis Stühlingen soll noch dieses Jahr erfolgen. Mit dem speziellen Zubringer zur Museumsbahn von Waldshut aus ist die Strecke seit längerem bis Blumberg eingerichtet.

Kirche St. Andreas in Oberlauchringen
Kirche St. Andreas in Oberlauchringen

Religiöse Gemeinschaften


In Unter- und Oberlauchringen bestehen die katholischen Pfarrgemeinden Herz-Jesu und St. Andreas, für beide Ortschaften die evangelische Matthäus-Pfarrgemeinde.


Katholische Gemeinde


Ursprünglich gehörte Oberlauchringen zur Pfarrei Tiengen, die Filiale „Lochringen“ ist dort 1360/70 erwähnt. 1622 wurde die Pfarrei St. Andreas selbstständig. Es existiert eine ununterbrochene „Liste der Pfarrherren“. Der unerschrockene Pfarrer Dietrich (1937–1952) war während des Krieges, 1944, verhaftet worden „und beharrte trotz stundenlanger Verhöre auf seinem Grundsatz, daß er sich lieber den Kopf abschlagen lasse, als jemand der Gestapo auszuliefern.“

Ein erster Hinweis auf eine Kirche gibt es in einer Urkunde von 1357, sie galt um 1700 als „alt und baufällig“, wurde aber erst 1835 abgerissen: „Die jetzige Pfarrkirche wurde 1835/36 in einfachem klassizistischen Stil erbaut […] 1980/81 erfolgte die Außenrenovation, 1986 die vollständige Restaurierung des Innenraumes zugunsten der früher vorhandenen dekorativen Bemalung.“

Katholische Herz-Jesu-Kirche in Unterlauchringen
Katholische Herz-Jesu-Kirche in Unterlauchringen

Unterlauchringen blieb als kleines Dorf bis 1918 Filiale der Pfarrei Tiengen. Die Bitte um eine eigene Kapelle wurde 1792 vom Fürsten nicht ausreichend bezuschusst, möglich wurde nur ein Kreuz „mitten im Dorf“. Erst 1890 hatte sich der Ort so weit entwickelt, dass eine große Kapelle gebaut werden konnte. 1924 wurde dann der Grundstein gelegt und 1926 die mit einer großzügigen Spende der Lauffenmühle (8000 Goldmark) im modernen klassizistischen Stil erbaute Herz-Jesu-Kirche eingeweiht. Selbstständig wurde die Pfarrei erst 1948, eine grundlegende Kirchenrenovation erfolgte 1988.

Lauchringen war bis zum 31. Dezember 2007 Sitz des Dekanats Wutachtal des Erzbistums Freiburg. Seit der Dekanatsreform ist es im neuen Dekanat Waldshut aufgegangen.

Frauenstreik
Drei ehrenamtliche Mitarbeiterinnen des „Gemeindeteams“ Oberlauchringen traten am 13. Mai 2019 in den Streik für eine Gleichstellung der Frauen in der katholischen Kirche: „Frauen übernehmen 70 Prozent der Kirchenarbeit und gehören nicht dazu.“ Bereits im Vorfeld führten sie einen Info- und Diskussionsabend durch[29] und veranstalteten am Sonntag, den 19. Mai einen eigenen Wortgottesdienst vor der Kirche mit 60 Unterstützern, Frauen und Männern, während gleichzeitig in der Kirche der reguläre Gottesdienst stattfand. Solidarisiert mit den Frauen hatte sich auch der Pfarrgemeinderat Mittlerer Hochrhein St. Verena sowie die Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) aus Lauchringen.

„Pfarrer Ulrich Sickinger hatte dem Wunsch der Frauen nach Gleichberechtigung zuvor Verständnis und Unterstützung signalisiert. Zwar blieb er der Aktion vor der Lauchringer Kirche fern, untersagt hatte er sie aber nicht.“[30]

Generell geht es auch im Rahmen der Aktion Maria 2.0 um „die Gleichstellung von Männern und Frauen in der katholischen Kirche. […] Rund 5000 Unterschriften haben die drei Initiatorinnen des Lauchringer Kirchenstreiks […] seit Beginn ihrer Initiative im Mai gesammelt. […] Am Montag [23. September 2019] reisten die drei Frauen ins hessische Fulda, wo die Deutsche Bischofskonferenz tagt.“ Sie übergaben „an Kardinal Reinhard Marx, den Vorsitzenden der Bischofskonferenz, einen Aktenordner mit den Unterschriften.“[31]


Evangelische Gemeinde


Die evangelische Matthäus-Kirche in Unterlauchringen
Die evangelische Matthäus-Kirche in Unterlauchringen

Während es im 19. Jahrhundert noch kaum evangelische Christen in der Region gab – nur durch die enge Verbindung zum reformatorischen Zurzach befand sich in Kadelburg eine starke evangelische Gemeinde. Mit ihrer Unterstützung konnte 1906 zuerst eine Kirche in Tiengen gebaut werden, dorthin waren dann auch die Lauchringer Evangelischen orientiert. Durch den Zuzug nach dem Zweiten Weltkrieg (Heimatvertriebene) wuchs dann der evangelische Bevölkerungsteil rasch, auch da die Lauffenmühle Arbeitsplätze bot. 1959 konnte die Matthäus-Kirche erbaut werden, 1980 löste sich die evangelische Gemeinde von der Pfarrei Tiengen.[32]

Andere Gemeinschaften
Der Verein Millî Görüş Lauchringen hat eine Moschee im Gewerbegebiet Wiggenberg errichtet.[33]


Soziale Einrichtungen



Kultur und Sehenswürdigkeiten


Wutach-Lauffen (Restwassermenge)
Wutach-Lauffen (Restwassermenge)

Zudem ist die Sicht auf den Wasserfall durch die Brücke verbaut.

Der 700 Jahre bestehende Gasthof
Der 700 Jahre bestehende Gasthof

Bauwerke


Mit dem Gasthaus Adler steht im Ortsteil Oberlauchringen eines der ältesten Gasthäuser der Region. Der früheste urkundliche Nachweis ist im 1303-08 abgefassten Urbar enthalten. Das Gasthaus war von großer Bedeutung, da hier zeitweise das Freie Kaiserliche Landgericht Klettgau tagte. Später wurde es von der vorderösterreichischen Reichspost als Posthaus genutzt.

Ebenfalls in Oberlauchringen steht am Mühlekanal die über 700 Jahre alte „Bannmühle“, zu deren Nutzung heute zwar niemand mehr gezwungen ist, die sich jedoch nach wie vor in Betrieb befindet.


Vereine


Lauchringen besitzt eine intensive Vereinskultur und gilt im Landkreis Waldshut als eine „Hochburg“ der südwestdeutschen Fasnacht.

Fasnachtstradition

Weitere Vereine


Sport


Gemeindehalle in Unterlauchringen
Gemeindehalle in Unterlauchringen

Regelmäßige Veranstaltungen



Persönlichkeiten



Ehrenbürger



Persönlichkeiten in Verbindung mit der Gemeinde



Literatur




Commons: Lauchringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 505.
  3. Brigitte Matt-Willmatt/Karl-Friedrich Hoggenmüller: Lauchringen. Chronik einer Gemeinde, Hrsg.: Gemeinde Lauchringen, Verlag K. Zimmermann, Konstanz 1986, S. 27 und 72.
  4. B. Matt-Willmatt/K.-F. Hoggenmüller: Lauchringen. Chronik einer Gemeinde, 1986, S. 679.
  5. Michael Neubert: Die Sorgen des Rathauschefs, Albbote, 6. Mai 2020.
  6. Rolf Sprenger: Gemeinde erwirbt Lauffenmühle-Areal, Albbote, 22. Mai 2020.
  7. Michael Neubert: Ortsumfahrung in der Spur, Albbote, 8. Mai 2010.
  8. Juliane Schlichter: Kino in der Warteschleife in: Südkurier, 12. Oktober 2019.
  9. Susanne Schleinzer-Bilal: Richtfest im Riedpark lockt Gäste an, in Südkurier, 18. September 2018.
  10. Susanne Schleinzer-Bilal: Ausgebildete Helfer für den Alltag, Südkurier, 16. Mai 2019-
  11. Susann Duygu-d'Souza: Kita wird Teil von Generationenprojekt, Südkurier, 12. Juli 2019.
  12. Redaktion: CDU auf Exkursion, in: Alb-Bote, 10. Oktober 2018.
  13. Susanne Schleinzer-Bilal: Ausgebildete Helfer für den Alltag, Südkurier, 16. Mai 2019.
  14. Peter Rosa: Lauchringer setzen 3000 Pflanzen, in Südkurier, 23. Oktober 2018.
  15. Peter Rosa: Mit Rasenflächen zum Sieg, Südkurier, 17. April 2019.
  16. Ergebnis der Gemeinderatswahlen 2019 beim Statistischen Landesamt
  17. Matt-Willmatt/Hoggenmüller: Lauchringen-Chronik, S. 237.
  18. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg. Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 1038–1039
  19. Ursula Freudig: Familienfreundlichkeit als Leitlinie, Südkurier, 26. Januar 2019.
  20. M. Neubert: Stattliche Summe, Südkurier, 11. Februar 2021.
  21. Firmenwebseite Habermann
  22. Firmenwebseite Möbel Dick
  23. Dietmund Schwarz: Sie sind Feuer und Flamme, Südkurier, 27. Mai 2019.
  24. Michael Neubert: 56 Unternehmen sind mit einem Stand dabei, in: Südkurier, 29. März 2019.
  25. Zahlenangaben Fahrzeuge: Dana Cordes: Umfahrung wird pünktlich fertig, Südkurier-Sonderausgabe 50 Jahre Gemeinde Lauchringen, 1. Juli 2021, S. 24.
  26. Redaktion: B-34-Umfahrung liegt im Zeitplan, Alb-Bote, 15. Juli 2021.
  27. Rolf Sprenger: Carsharing jetzt auch in Lauchringen, Alb-Bote, 9. Juli 2021; Gemeinde: Carsharing Abruf: 2021-07-16.
  28. Peter Rosa: So geht Abriss trotz Denkmalschutz, in: Südkurier, 16. November 2018.
  29. Susanne Schleinzer-Bilal: Zeichen gegen Ausgrenzung, Südkurier, 14. Mai 2019.
  30. Peter Rosa: Der Kirchenstreik geht weiter, Südkurier, 20. Mai 2019.
  31. Juliane Schlichter: Lauchringer Kirchenstreik: Kardinal Marx nimmt Unterschriften entgegen, in: Südkurier, 25. September 2019.
  32. Karl-Friedrich Hoggenmüller: Die Gemeinde Lauchringen in: Heimat am Hochrhein, Jahrbuch XXI (1996) des Landkreises Waldshut (Hrsg.), G. Braun Verlag, Karlsruhe 1995, S. 18. sowie in der Chronik die Kapitel zur Kirchengeschichte.
  33. Artikel im Südkurier
  34. Alb-Bote: Lebendige Peru-Partnerschaft, 16. April 2019.
  35. Peter Rosa: Ein ganzes Dorf der Mitmenschlichkeit, Hochrhein Anzeiger, 3. Mai 2017.
  36. Peter Rosa: Das blaue Wunder von Lauchringen, Alb-Bote, 18. Februar 2019.
  37. Herbert Schnäbele: Guinness-Institut bestätigt Weltrekord, Südkurier, 28. Juni 2019.
  38. Peter Rosa: Der Bienenflüsterer, Hochrhein Anzeiger, 18. Juni 2017.
  39. Peter Rosa: 4,5 Millionen Besucher seit Eröffnung, Südkurier, 14. Juli 2018.
  40. Ursula Freudig: Meilenstein für Vereine, Südkurier, 7. November 2018.
  41. Ursula Freudig: Der Parkwald bebt wieder, Südkurier, 31. Mai 2019.
  42. Melanie Mickley: An einem Abend um die Welt, Südkurier, 23. Mai 2019.

На других языках


- [de] Lauchringen

[en] Lauchringen

Lauchringen is a village in the district of Waldshut in Baden-Württemberg in Germany. It is divided in two districts: Oberlauchringen and Unterlauchringen.

[ru] Лаухринген

Лаухринген (нем. Lauchringen) — коммуна в Германии, в земле Баден-Вюртемберг.



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