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Der Kreis Moers war von 1857 bis zum 31. Dezember 1974 ein Landkreis am linken Niederrhein im Regierungsbezirk Düsseldorf, zunächst in der preußischen Rheinprovinz und seit 1946 in Nordrhein-Westfalen.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten (Stand 1974)
Bestandszeitraum: 1857–1974
Bundesland:Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Landschaftsverband: Rheinland
Region: Niederrhein
Verwaltungssitz: Moers
Fläche: 563,6 km2
Einwohner: 354.000 (31. Dez. 1973)
Bevölkerungsdichte: 628 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: MO
Kreisschlüssel: 05 2 37
Kreisgliederung: 17 Gemeinden

Geographie



Lage


Der Kreis umfasste ein Gebiet von Xanten im Norden, dem Rhein im Osten, der Grenze zur Stadt Krefeld im Süden und im Westen der Grenze zum Kreis Kleve. Sitz des Kreises war die Stadt Moers.


Nachbarkreise


Der Kreis Moers grenzte 1974 im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Kreise Rees und Dinslaken, an die kreisfreien Städte Duisburg und Krefeld sowie an die Kreise Kempen-Krefeld, Geldern und Kleve.


Geschichte



Der Kreis Moers von 1857 bis 1969


1857 wurden aus dem Kreis Geldern das Gebiet, das bis 1823 den Kreis Rheinberg gebildet hatte, herausgelöst und mit der Bürgermeisterei Friemersheim aus dem Kreis Krefeld zum Kreis Moers zusammengeschlossen. Der Kreis Moers besaß zunächst die folgende Verwaltungsstruktur:[1]

BürgermeistereiGemeinden
AlpenAlpen, Alpsray, Bönninghardt, Drüpt, Huck, Millingen
BaerlBaerl
BudbergBudberg, Eversael, Vierbaum
BüderichBüderich
FriemersheimBliersheim, Friemersheim, Hohenbudberg-Kaldenhausen, Rumeln
HochemmerichBergheim, Hochemmerich, Oestrum
HoerstgenHoerstgen
HombergEssenberg, Homberg, Hochheide
KampKamp
KapellenKapellen
LabbeckLabbeck
MarienbaumMarienbaum, Obermörmter, Vynen
Moers-LandAsberg, Hochstraß, Hülsdonk, Schwafheim, Vinn
Moers-StadtMoers (Stadt)
NeukirchenNeukirchen
Orsoy-LandOrsoy-Land
Orsoy-StadtOrsoy (Stadt)
OssenbergBorth, Ossenberg, Wallach
RepelenRepelen
Rheinberg-LandWinterswick
Rheinberg-StadtRheinberg (Stadt)
RheurdtRayen, Rheurdt, Vluynbusch
SchaephuysenSchaephuysen
SonsbeckHamb, Sonsbeck
VeenBirten, Bönning, Menzelen, Veen, Winnenthal
VierquartierenKamperbruch, Lintfort, Rossenray, Saalhoff
VluynVluyn
WardtWardt
XantenXanten (Stadt)

Nach der Jahrhundertwende kam es zu den ersten Eingemeindungen:[2]

In den 1920er Jahren wurde der stark industrialisierte Süden des Kreises neugeordnet:

In den 1930er Jahren wurde die Zahl der Gemeinden weiter reduziert:

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es noch zu den folgenden Änderungen:

Seitdem war der Kreis bis zum Ende der 1960er Jahre in 26 Städte und Gemeinden gegliedert:

AmtGemeinden (1968)
amtsfreiBorth, Budberg, Büderich, Homberg, Kamp-Lintfort, Kapellen, Marienbaum,
Moers, Neukirchen-Vluyn, Orsoy, Orsoy-Land, Rheinhausen, Rheinberg,
Rheinkamp, Rumeln-Kaldenhausen, Wardt, Xanten
Alpen-VeenAlpen, Birten, Menzelen, Veen
RheurdtRheurdt, Schaephuysen
SonsbeckHamb, Labbeck, Sonsbeck

Der Kreis Moers von 1969 bis 1974


Am 1. Juli 1969 wurden durch das Gesetz zur Neugliederung von Gemeinden des Landkreises Moers in der ersten Phase der Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen mehrere Gemeinden neugegliedert:

Am 1. Oktober 1969 wurde aus dem Landkreis der Kreis Moers.[16]

Am 1. Januar 1972 wurde außerdem die Gemeinde Orsoy-Land in die Stadt Rheinberg eingegliedert.[17] Danach bestand der Kreis Moers noch aus 17 Gemeinden:

  • Kapellen
  • Moers
  • Neukirchen-Vluyn

Gebietsreform 1975


Am 1. Januar 1975 kam es durch das Ruhrgebiet-Gesetz sowie durch das Niederrhein-Gesetz im Zuge des zweiten Neugliederungsprogramms zu Auflösung des Kreises Moers und weiteren Gemeindeneugliederungen[18]:


Einwohnerentwicklung


Jahr Einwohner Quelle
187158.043[19]
188063.596[19]
189067.612[8]
190082.501[8]
1910132.013[8]
1925172.367[8]
1939191.291[8]
1946202.518[20]
1950235.477[8]
1960309.400[8]
1961313.722[18]
1970349.504[18]
1973354.000[21]

Politik



Ergebnisse der Kreistagswahlen ab 1946


In der Liste werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens zwei Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben.[22]

Stimmenanteile der Parteien in Prozent

Jahr SPD CDU FDP DZP KPD
1946 42,2 43,4 03,5 1,9 8,9
1948 41,3 40,8 02,1 6,5 7,5
119521 42,9 32,9 10,9 5,3 4,0
219562 51,1 35,5 08,3 2,5
1961 48,6 42,2 08,1
1964 54,4 38,8 06,8
1969 52,7 41,3 06,0

Fußnoten

1 1952: zusätzlich: DP: 2,1 %
2 1956: zusätzlich: BHE: 2,6 %


Landräte



Oberkreisdirektoren



Wappen


Wappen des ehemaligen Kreises Moers
Wappen des ehemaligen Kreises Moers

Blasonierung: Ein geteilter, unten zweimal gespaltener Schild. Oben in Gold (Gelb) ein schwarzer Balken, unten Feld 1 eine achtstrahlige goldene (gelbe) Lilienhaspel mit silbernem (weißem) Herzschildchen in Rot, Feld 2 ein schwarzes Kreuz in Silber (Weiß), Feld 3 in Blau ein goldener (gelber) Löwe.

Bedeutung: Die alte Grafschaft Moers bildete den größten Teil des Kreises (oberes Feld), die drei unteren Wappenbilder bringen die übrigen Gebietsteile mit deren ehemaliger Zugehörigkeit zum Ausdruck: Feld 1 Herzogtum Kleve, Feld 2 Kurfürsten- und Erzbistum Köln und Feld 3 Herzogtum Geldern.[23]


Verkehr


Den Öffentlichen Personennahverkehr bedienten neben der Staatsbahn, dem Bahnbus und der Kraftpost hauptsächlich die Straßenbahn Moers-Homberg GmbH, die Kreis Moerser Verkehrsbetriebe und die Niederrheinische Automobilgesellschaft mbH (NIAG).


Kfz-Kennzeichen


Am 1. Juli 1956 wurde dem damaligen Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen MO zugewiesen. Es wurde bis zum 31. Dezember 1974 ausgegeben. Seit dem 3. Dezember 2012 ist es im Kreis Wesel erhältlich.


Einzelnachweise


  1. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen 1885, Kreis Moers
  2. gemeindeverzeichnis.de: Kreis Moers
  3. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf 1920, S. 240
  4. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf 1921, S. 147
  5. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf 1923, S. 159
  6. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf 1923, S. 299
  7. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf 1927, S. 277
  8. Michael Rademacher: Kreis Moers. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  9. Stadt Rheinberg: Geschichtlicher Abriss
  10. de.genealogy.net: Amt Sonsbeck
  11. Geschichte der Gemeinde Alpen. Abgerufen am 14. April 2013.
  12. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf 1950, S. 201
  13. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf 1950, S. 203
  14. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf 1951, S. 83
  15. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf 1952, S. 341
  16. Bekanntmachung der Neufassung der Kreisordnung für das Land Nordrhein-Westfalen vom 11. August 1969 im Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Nordrhein-Westfalen, Jahrgang 1969, Nr. 2021, S. 670 ff.
  17. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf 1971, S. 572
  18. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 296.
  19. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen 1885
  20. Volkszählung 1946
  21. Statistisches Jahrbuch 1975, S. 53
  22. Quelle: Jeweiliges Heft des Statistischen Landesamtes (LDS NRW), Mauerstr. 51, Düsseldorf, mit den Wahlergebnissen auf der Kreisebene.
  23. Wappen des Kreises Moers auf ngw.nl


Wikisource: Statistische Darstellung des Kreises Moers – Quellen und Volltexte



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