Kossebau, ein Straßendorf mit Kirche,[1] liegt in der nördlichen Altmark am Kossebauer Graben und am Upstallgraben Kossebau zwischen den Kleinstädten Arendsee (Altmark) und Osterburg (Altmark) am Rande der Altmärkischen Höhe, einem niedrigen Höhenzug, der die Einzugsgebiete der Flüsse Jeetze und Biese/Aland voneinander trennt.[3]
Geschichte
Im Jahre 1281 wird Dominus Denecke, sacerdos in Coczebu, also der Pfarrer Denecke, als Zeuge in einer Urkunde aufgeführt.[4]
Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Kossebuͤ aufgeführt.[5] Den von Jagow gehörten 21 Hufen Land, der Schulze hatte 3 Hufen. Weitere Nennungen sind 1600 Kotzebow, 1608 Kotzebuw und 1687 Kotzebaw.[1]
Ursprünglich war auch die Schreibweise Cossebau zulässig, seit 1902 nur noch Kossebau, denn am 18. August 1902 legte der Regierungspräsident in Magdeburg „die Schreibweise mit dem Buchstaben K im Anlaut von Landespolizeiwegen als die amtliche fest“.[6]
Herkunft des Ortsnamens
Vermutlich ist der Ortsname auf einen deutschen Personennamen Kozzo oder Kosse zurückzuführen. Die Silbe „bu“ steht für Bau, Wohnung.[7] Das Adelsgeschlecht derer von Kotzebue stammt von hier.
Eingemeindungen
Die Gemeinde Kossebau kam am 25. Juli 1952 aus dem Landkreis Osterburg in den Kreis Osterburg. Am 1. Januar 1969 wurde die Gemeinde Rathsleben aus dem Kreis Osterburg nach Kossebau eingemeindet. Am 1. Juli 1994 wurde die Gemeinde Kossebau dem Landkreis Stendal zugeordnet.[8]
Bis zum 31. Dezember 2009 war Kossebau eine selbständige Gemeinde mit dem zugehörigen Ortsteil Rathsleben.
Durch einen Gebietsänderungsvertrag haben die Gemeinderäte der Gemeinden Boock (am 20. Mai 2009), Bretsch (am 30. Juni 2009), Gagel (am 12. Januar 2009), Heiligenfelde (am 21. Januar 2009), Kossebau (am 16. Juni 2009), Losse (am 23. Januar 2009) und Lückstedt (am 12. Januar 2009) beschlossen, dass ihre Gemeinden aufgelöst und zu einer neuen Gemeinde mit dem Namen Altmärkische Höhe vereinigt werden. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[9]
Die evangelische Kirchengemeinde Kossebau gehörte früher zur Pfarrei Kossebau.[13] Die Kirchengemeinde gehört heute zum Pfarrbereich Kossebau des Kirchenkreises Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[14]
Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für Kossebau stammen aus dem Jahre 1658.[15]
Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Anna in Stendal im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[16]
Politik
Bürgermeister
Der letzte Bürgermeister der Gemeinde Kossebau war Gert Reckling.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die evangelische Dorfkirche Kossebau, eine Feldsteinkirche, stammt aus der Mitte des 12. Jahrhunderts. 1893 wurden die Fenster des Schiffes verbreitert und eine Orgel der Firma Voigt aus Stendal eingebaut. Als Schutzpatron der Kirche wurde in einem Lehnsbrief der von Jagow Johannes der Täufer genannt.[17]
Der Ortsfriedhof ist auf dem Kirchhof.
In Kossebau steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, eine aufgerichtete Granitplatte auf einem Sockel.[18]
Die Dorfstraße in Kossebau ist eine Allee aus etwa 130 Linden und Kastanien, die teilweise über 100 Jahre alt sind.[7] Sie wurden schon zu DDR-Zeiten unter Naturschutz gestellt.[19]
Die Straße und viele Häuser sind in einem Dorferneuerungsprogramm am Ende des 20. Jahrhunderts mit privater Initiative und öffentlicher Förderung in ursprünglicher Schönheit hergerichtet worden.[19]
→ Hauptartikel: Liste der Kulturdenkmale in Altmärkische Höhe, Abschnitt Kossebau
Vereine
Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Kossebau e.V.
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.1245–1249, doi:10.35998/9783830522355.
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.182 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes:Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W.Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.375, 79. Kossebau – Kossebue (Online bei google books).
Kossebau im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.1245–1249, doi:10.35998/9783830522355.
Ralf Franke:Seehausen hat mehr Zuzügler. In: Osterburger Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 14.Januar 2022, DNB1047269554, S.17.
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band14. Berlin 1857, S.26 (Digitalisat).
Johannes Schultze:Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (=Brandenburgische Landbücher. Band2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S.398 (archiviert auf archive.org (Memento vom 27. April 2019 im Internet Archive)).
Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.):Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID3766-7, S.433, Nr. 1760.
Helmut Kurt Block und Kulturförderverein Östliche Altmark (Hrsg.):Gemeinde Kossebau mit dem Ortsteil Rathsleben (=Das Wissen der Region. Band3). 1. Auflage. Edition Kulturförderverein Östliche Altmark, Kremkau 2008, DNB994253249, S.200.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S.343,346.
Landkreis Stendal:Öffentliche Bekanntmachung Gebietsänderungsvertrag. In: Landkreis Stendal (Hrsg.): Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr.17, 12.August 2009, ZDB-ID2665593-7, S.207–210 (landkreis-stendal.de[PDF; 7,0MB; abgerufen am 19.April 2020]).
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.182 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
Andreas Puls:Orte verlieren 122 Einwohner in 12 Monaten. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Osterburg. 21.Februar 2013 (volksstimme.de[abgerufen am 19.Juni 2019]).
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID551010-7, S.105 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
Ernst Machholz:Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID504809-6, S.16 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
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