Konrode ist ein Ortsteil der Gemeinde Schenklengsfeld im osthessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Der Ort schließt sich westlich direkt dem Hauptort Schenklengsfeld an. Konrode liegt langgezogen an beiden Ufern des Ringbaches, der in Schenklengsfeld in die Solz mündet.
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Konrode erfolgte unter dem Namen Cornede im Jahr 1292 in einer Urkunde des Reichsklosters Hersfeld.[3] Die Erwähnung als Cornede im Jahr 1122 wird als nicht gesichert angesehen.[1] Weiter belegt wurde der Ort 1482 als Conerode und 1505 als Cunroder Aue. Zu dieser Zeit war der Ort vermutlich eine Wüstung und gehörte zum Amt Landeck. Ab wann Konrode wieder bewohnt wurde, ist nicht bekannt. Die Herren von Buchenau hatten ebenfalls in diesen Zeitraum im Ort hersfeldische Lehen inne.[4]
Im Jahr 1639 wurde der Ort als Conurode erwähnt und erst um 1895 bürgerte sich der heutige Name ein. Um 1800 gab es die Heimers-Kirche, eine Kapelle, die zu einem Gut gehörte.
Hessische Gebietsreform
Zum 1. Februar 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Konrode im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Schenklengsfeld eingemeindet.[5][6] Für Konrode wurde, wie für alle bei der Gebietsreform eingegliederten Gemeinden sowie für die Kerngemeinde mit Lampertsfeld, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[7]
Staats- und Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten und deren nachgeordnete Verwaltungseinheiten, denen Konrode angehörte:[1][8]
vor 1648: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Hersfeld, Amt Landeck
1648–1806: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Fürstentum Hersfeld, Amt Landeck
1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Hersfeld, Kanton Landeck
ab 1815: Kurfürstentum Hessen, Fürstentum Hersfeld, Amt Landeck[9]
ab 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld[10]
ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hersfeld
ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Fulda, Kreis Hersfeld
ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Hersfeld
ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Hersfeld
ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Hersfeld
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Konrode 234 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 51 Einwohner unter 18 Jahren, 87 zwischen 18 und 49, 36 zwischen 50 und 64 und 60 Einwohner waren älter.[11] Die Einwohner lebten in 93 Haushalten. Davon waren 18 Singlehaushalte, 30 Paare ohne Kinder und 42 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 27 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 54 Haushaltungen lebten keine Senioren.[11]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Schenklengsfeld[12]; Zensus 2011[11]
Für die unter Denkmalschutz stehenden Kulturdenkmale des Ortes siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Konrode.
Sühnekreuz
Das Sühnekreuz in Konrode
Am Dorfgemeinschaftshaus steht seit 1986 ein Steinkreuz aus Sandstein. Vorher war es in der Ufermauer des Ringbaches unterhalb einer Straßenbrücke Konrode-Schenklengsfeld vermauert. Dies war aber nicht sein ursprünglicher Standort. Diesen kennt man genau so wenig, wie das Ereignis, zu dem das Kreuz gesetzt wurde. Die eine Seite hat eine Einritzung, die eine Tuchmacherschere darstellt, auf der anderen Seite erkennt man nur noch zwei eingeritzte parallele Linien. Man geht daher davon aus, dass die Tuchmacherschere[13] das Standeszeichen eines ermordeten Webers und die parallelen Linien ein Fragment einer Hieb- oder Stichwaffe (die Tatwaffe) sind. Es handelt sich daher wahrscheinlich um ein Sühnekreuz, dessen Alter unbekannt ist.[14]
Infrastruktur
Im Ort gibt es ein Dorfheim. Durch den Ort verläuft die Landesstraße3341.
Der öffentliche Personennahverkehr erfolgt durch die ÜWAG Bus GmbH mit der Linie 345.
Dr. Groscurth: Dörfer des Landkreises Hersfeld in Mein Heimatland, Oktober 1961, Band 19. (Beilage der Hersfelder Zeitung)
Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20.Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr.6, S.248, Punkt 328, Abs. 38 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 6,2MB]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.396.
Hauptsatzung.(PDF;140kB)§5.In:Webauftritt.Gemeinde Schenklengsfeld,abgerufen im Oktober 2020.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S.35f. (online bei Google Books).
Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S.75.
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии