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Hilmes ist ein Ortsteil der Gemeinde Schenklengsfeld im osthessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Der Ort liegt etwa drei Kilometer nordöstlich der Kerngemeinde, am nordwestlichen Hang des Landecker Berges im nördlichsten Bereich der Rhön.

Hilmes
Höhe: 362 m ü. NHN
Fläche: 9,53 km²[1]
Einwohner: 293 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 31 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1972
Postleitzahl: 36277
Vorwahl: 06629

Geschichte


Kilianskirche
Kilianskirche
Wohnstallhaus eines Dreiseitenhofs an der Hauptdurchgangsstraße
Wohnstallhaus eines Dreiseitenhofs an der Hauptdurchgangsstraße

Überblick


Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Hilmeserfolgte unter dem Namen Hyldemundes im Jahr 1367 in einer Urkunde des Klosters Kreuzberg.[1] Die erste Besiedlung fand aber vermutlich bereits in der späten Völkerwanderungszeit statt, wie es das karolingische Gräberfeld oberhalb von Hilmes belegt. 1413 wurde der Ort als „zu dem Hildemans“ und 1500 als „Hylmes“ erwähnt.

Das Dorf gehörte zum hersfeldischen Amt Landeck, das seinen Namen vom Landecker Berg hat. Der größte Teil dieses Berges liegt in der Gemarkung von Hilmes. Am südöstlichen Ausläufer des Landecker Berges befindet sich die Burgruine Landeck. Die zu Beginn des 13. Jahrhunderts errichtete Burg war ein Stützpunkt der Abtei Hersfeld. Früher gab es einen alten Brauch, dass man aus dem umliegenden Orten am Himmelfahrtstag zum Tanzvergnügen auf dem „Alten Schloß“ zusammenkam. Hier stand das Schankrecht einem Hilmeser Wirt zu.

Die Dorfkirche Kilianskirche gehörte zum Dekanat Geisa und damit zum Bistum Würzburg. Die Kilianskirche mit Haubendach wurde von 1820 bis 1822 erbaut, und 1966 wurde der Kirchenraum, wegen Verkleinerung des Kirchspiels, verkleinert. 2005 wurde die Kirche zum Kirchenzentrum mit Kirchsaal ausgebaut. Die „Sankt Anna Glocke“ im Dachreiter wurde 1518 von dem inschriftlich genannten "meister hans" gegossen, der teils mit dem in Homberg an der Efze tätigen Glockengießer Hans Kortrog identifiziert wird; daher schließt man, dass es einen Vorgängerbau der heutigen ev. Kirche gab. Zu der Glocke gibt es die Sage, dass bei ihrem Guss ein Burgfräulein ihren Schmuck in die Schmelze geworfen habe; beim Läuten sollen daher die Glocken ihren Namen „Susanne-Marie“ rufen.


Hessische Gebietsreform


Zum 1. August 1972 wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbständige Gemeinde Hilmes kraft Landesgesetz in die Gemeinde Schenklengsfeld eingemeindet.[3][4] Für Hilmes wurde, wie für alle bei der Gebietsreform eingegliederten Gemeinden sowie für die Kerngemeinde mit Lampertsfeld, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]


Staats- und Verwaltungsgeschichte im Überblick


Die folgende Liste zeigt die Staaten und deren nachgeordnete Verwaltungseinheiten, denen Hilmes angehörte:[1][6]


Bevölkerung



Einwohnerstruktur 2011


Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Hilmes 285 Einwohner. Darunter waren 9 (3,2 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 42 Einwohner unter 18 Jahren, 108 zwischen 18 und 49, 66 zwischen 50 und 64 und 69 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 117 Haushalten. Davon waren 18 Singlehaushalte, 39 Paare ohne Kinder und 48 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 27 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 66 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]


Einwohnerentwicklung


Im Jahr 1585 hatte der Ort 51 Haushaltungen, 1747 waren es noch 31.[10]

Hilmes: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019
Jahr  Einwohner
1834
 
292
1840
 
304
1846
 
322
1852
 
304
1858
 
302
1864
 
253
1871
 
278
1875
 
294
1885
 
265
1895
 
271
1905
 
254
1910
 
251
1925
 
288
1939
 
294
1946
 
466
1950
 
409
1956
 
374
1961
 
339
1967
 
318
1970
 
338
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
285
2019
 
281
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Schenklengsfeld[11]; Zensus 2011[9]

Historische Religionszugehörigkeit


 1885:265 evangelische (= 100 %) Einwohner[1]
 1961:288 evangelische (= 84,94 %), 51 katholische (= 15,04 %) Einwohner[1]

Denkmalschutz


Für die unter Denkmalschutz stehenden Kulturdenkmale des Ortes siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Hilmes.


Vereine


Schützenverein Hilmes: Die Sportschützen sind eine Abteilung der Sportgemeinschaft Hilmes (SG). Die Sportgemeinschaft wurde 1982 gegründet und unterhält neben der Sportschützenabteilung noch eine Gymnastikabteilung. Die Abteilung Sportschützen hat zurzeit 85 aktive Mitglieder, insgesamt sind etwa 100 Hilmeser Mitglied in der SG. Die Sportschützen haben vier Mannschaften, die an Wettkämpfen teilnehmen. Außerdem gibt es eine Jugend- und eine Seniorenmannschaft.


Öffentliche Einrichtungen


Im Ort gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus.


Verkehr


Durch den Ort führt die Kreisstraße 9, die die Verbindung nach Schenklengsfeld gewährleistet. Nach Osten hin verbindet die Kreisstraße das Dorf mit der nächsten überregionalen Straße, der Bundesstraße 62.

Der öffentliche Personennahverkehr erfolgt durch die ÜWAG Bus GmbH mit der Linie 345.



Commons: Hilmes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen


  1. Im Zuge der Gebietsreform 1938 werden die drei hessischen Provinzen Starkenburg, Rheinhessen und Oberhessen aufgelöst.

Einzelnachweise


  1. Hilmes, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 18. November 2021). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Zahlen, Daten & Fakten. In: Webauftritt. Gemeinde Schenklengsfeld, abgerufen im März 2022.
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hersfeld und Rotenburg (GVBl. II 330-13) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 217, § 11 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 397.
  5. Hauptsatzung. (PDF; 140 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Schenklengsfeld, abgerufen im Oktober 2020.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  7. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 35 f. (online bei Google Books).
  8. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 75.
  9. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 22 und 78;.
  10. Dr. Groscurth: Dörfer des Landkreises Hersfeld in Mein Heimatland, Oktober 1961, Band 19. (Beilage der Hersfelder Zeitung)
  11. Einwohnerzahlen aus Webarchiv. Gemeinde Schenklengsfeld, archiviert vom Original; abgerufen im März 2022.



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