Konradsreuth ist eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Hof.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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50.26666666666711.833333333333552 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Hof | |
Höhe: | 552 m ü. NHN | |
Fläche: | 43,24 km2 | |
Einwohner: | 3136 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 73 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 95176 | |
Vorwahl: | 09292 | |
Kfz-Kennzeichen: | HO, MÜB, NAI, REH, SAN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 75 142 | |
LOCODE: | DE KSU | |
Gemeindegliederung: | 36 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hofer Str. 8 95176 Konradsreuth | |
Website: | www.konradsreuth.de | |
Erster Bürgermeister: | Matthias Döhla (SPD) | |
Lage der Gemeinde Konradsreuth im Landkreis Hof | ||
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Die Gemeinde befindet sich zwischen Frankenwald und Fichtelgebirge und wird von der Münchberger Gneisplatte durchzogen. Unweit der Gemeinde befindet sich der Hofer Flughafen.
Es gibt 36 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Konradsreuth wurde erstmals im Jahre 1266 in einer Urkunde erwähnt, in der von einem „Ulricus de Conratsrute“ aus dem Geschlecht der Lüchauer die Rede war. Diese stammten aus Lobechow bei Jena. Die Herren von Lüchau herrschten bis 1485. Im Jahre 1441 verlieh ihnen Kaiser Friedrich III. ein Hochgericht. Nachfolger in der Herrschaft waren von 1485 bis 1495 Georg von Schirnding, von 1495 bis 1597 die Rabensteiner zu Döhlau, von 1599 bis 1610 Siegmund von Machwitz, von 1610 bis 1629 die Herren von Haberland und von 1638 bis 1646 Jareslaw Hofmann von Mönchhofen. Im Jahre 1646 übernahm Georg Rudolph von Reitzenstein aus Schönberg den Rittersitz. 1698 erfolgte die Teilung des Schlosses in Siedlungsgebiete zweier Brüder: Das Schloss unteren Teils erhielt Christoph Heinrich von Reitzenstein und das Schloss oberen Teils Georg Adam von Reitzenstein. Im Jahre 1789 verkaufte Traugott Leberecht von Reitzenstein das obere Schloss mit allen Besitzungen an Georg Christoph von Reitzenstein, Besitzer des Schlosses unterer Teil. Um 1815 heiratete die Familie der Kammerherren von Staff aus Weimar ein. Nachkommen derer von Staff, genannt von Reitzenstein, sind Eigentümer des Schlosses.
Das ehemalige Amt des seit 1792 preußischen Fürstentums Bayreuth (sowie die Kondominatsrechte der Freiherren von Reitzenstein) fielen im Frieden von Tilsit 1807 an Frankreich, der Ort kam 1810 zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Im Jahr 1903 wurde die Schreibweise der Gemeinde offiziell von Conradsreuth in Konradsreuth geändert.[4]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1972 die Gemeinde Föhrenreuth eingegliedert. Am 1. Juli 1972 kamen Teile der Gemeinde Martinsreuth hinzu.[4] Silberbach folgte am 1. Januar 1975. Von der aufgelösten Gemeinde Gottfriedsreuth erhielt Konradsreuth am 1. Januar 1977 etwa 85 Einwohner sowie am 1. Mai 1978 von den aufgelösten Gemeinden Ahornberg etwa 450 und Markersreuth etwa 300 Einwohner.[5]
Im Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 3383 auf 3151 um 232 bzw. um 6,9 %.
Der Gemeinderat hat 16 Mitglieder. Vorsitzender des Gemeinderates ist der Erste Bürgermeister. Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 haben von den 2606 Stimmberechtigten 1705 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 65,43 % lag.[7]
Erster Bürgermeister ist Matthias Döhla (SPD).[8] Bei der Kommunalwahl vom 15. März 2020 wurde er mit 70,43 % der Stimmen wiedergewählt.[9]
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Blasonierung: „Über silbernem Schildfuß, darin ein blauer Pfahl (Herren von Lüchau) in rot ein silberner Schrägbalken (Herren von Reitzenstein), überdeckt von einem schräg links liegenden goldenen Weberschiffchen mit silberner Garnspule.“[10] |
Wappengeschichte: Der blaue Pfahl ist dem Wappen der Herren von Lüchau entnommen und erinnert an deren Lehensherrschaft seit Beginn des 15. Jahrhunderts in Konradsreuth. Der silberne Schrägbalken in Rot kommt aus dem Wappen der Herren von Reitzenstein, die seit der Mitte des 17. Jahrhunderts bis heute im Ort ansässig sind. Das Weberschiffchen und die Garnspule stellen die für den Ort wichtige, bis heute bestehende Textilindustrie dar, die aus der ehemaligen Hausweberei hervorgegangen ist.[11] Dieses Wappen wird seit 1971 geführt.[12] |
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2011 2.581.000 Euro, davon waren 851.000 Euro (netto) Gewerbesteuereinnahmen.[13]
Im Jahre 1998 gab es nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 63, im produzierenden Gewerbe 1022 und im Bereich Handel und Verkehr 315 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 133 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1340. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe sieben Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 90 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2703 Hektar, davon waren 1959 Hektar Ackerfläche und 741 Hektar Dauergrünfläche.
Die größten Arbeitgeber des Ortes sind folgende Firmen:
Der Ort liegt an der Staatsstraße 2461 zwischen Münchberg und Hof (Saale). Die knapp drei Kilometer westlich verlaufende Autobahn A 9 ist über die Anschlussstelle Hof-West (AS 34) zu erreichen.
Unweit des Ortes liegt der Verkehrslandeplatz Hof-Plauen.
2008 gab es folgende Einrichtungen:
Im Tischtennis treten Mannschaften des TV Konradsreuth auf Bezirks- und Landesebene an.
Bad Steben | Berg | Döhlau | Feilitzsch | Gattendorf | Geroldsgrün | Helmbrechts | Issigau | Köditz | Konradsreuth | Leupoldsgrün | Lichtenberg | Münchberg | Naila | Oberkotzau | Regnitzlosau | Rehau | Schauenstein | Schwarzenbach am Wald | Schwarzenbach an der Saale | Selbitz | Sparneck | Stammbach | Töpen | Trogen | Weißdorf | Zell im Fichtelgebirge
Gemeindefreie Gebiete:
Forst Schwarzenbach am Wald |
Gerlaser Forst |
Geroldsgrüner Forst |
Martinlamitzer Forst-Nord