Die Gemeinde liegt am nördlichen Rand des Naturparks Steigerwald auf einer Höhe von etwa 238mü.NHN. Sie liegt am Main, etwa fünf Kilometer südöstlich von Haßfurt am Rande der Haßberge.
Die erste schriftliche Erwähnung erfolgte um das Jahr 780 in der Ilbicschen Schenkungsurkunde, worin der Ort unter dem Namen Knetzcegewe genannt wird. Knetzgau war Teil des Amtes Zeil des Hochstiftes Bamberg, das ab 1500 zum Fränkischen Reichskreis gehörte und fiel im Reichsdeputationshauptschluss 1803 an Bayern. Im Zuge von Grenzbereinigungen kam es 1810 mit dem Amt Zeil zum Großherzogtum Würzburg und mit diesem 1814 endgültig zu Bayern. Im Schloßweg 12 befand sich die Wasserburg Burg Knetzgau.
Am 1. Januar 1973 wurde die Gemeinde Wohnau eingegliedert. Am 1. Juli 1974 kamen Eschenau, Westheim bei Haßfurt und Zell am Ebersberg hinzu. Größere Gebietsteile der aufgelösten Gemeinde Hainert folgten am 1. Januar 1976.[4]
Einwohnerentwicklung
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 5585 auf 6518 um 933 Einwohner bzw. um 16,7%. 2004 hatte die Gemeinde 6612 Einwohner. (Quelle: BayLfStat)
Politik
Gemeinderat
Bei den Kommunalwahlen der vergangenen Jahre ergab sich jeweils folgende Sitzverteilung:
Partei / Liste
Sitze 1996
Sitze 2002
Sitze 2008
Sitze 2014
Sitze 2020
CSU
7
8
6
6
6
SPD
3
3
3
3
2
Christliche Wählergemeinschaft
5
4
5
5
4
Junge Liste
2
2
2
2
2
WG InteressierteR
1
1
–
–
-
Mündige Bürger
1
2
2
–
-
FDP
–
–
2
3
3
Grüne/Ökologische Liste
–
–
–
1
3
Gesamt
20
20
20
20
20
Bürgermeister
1972–1990 Franz Hofmann (CSU)
1990–2008 Werner Schneider (CSU)
seit 2008 Stefan Paulus (SPD/CWG)
Wappen
Blasonierung: „Unter rotem Schildhaupt, darin ein silberner Schelch (= hölzerner Lastkahn), in Silber über einem grünen Dreiberg nebeneinander ein grünes Buchenblatt und eine grüne Weintraube.“[5]
Wappenbegründung: Der Dreiberg und das Buchenblatt stellen die geografische Lage der Gemeinde am Main und an den Ausläufern des Steigerwaldes dar. Typisch für die einstigen Mainschiffe ist der so genannte Schelch, ein Kahn aus Holz für den Lastentransport. Knetzgau war im 18. und 19. Jahrhundert bekannt für die Herstellung derartiger Kähne. Viele Bewohner lebten vom Schiffbau oder als Schiffer und Flößer. Alle Mainschiffer zwischen Lichtenfels und Würzburg benutzten solche Schelche. Mitte des 19. Jahrhunderts verlor dieses Gewerbe an Bedeutung. Die Weintraube weist auf den seit langem betriebenen Weinbau im Gemeindegebiet hin.[5]
An Bildungseinrichtungen gibt es fünf Kindergärten und Horte sowie eine Grund- und Mittelschule. Volkshochschule und Gemeindebücherei ergänzen das Bildungsangebot.
Kirchengemeinden bestehen in Eschenau und Westheim für evangelisch-lutherische Gläubige und in Knetzgau für Katholiken.
In der Gemeinde bestehen zwei Einrichtungen der Altenpflege.
Für Freizeit und Sport stehen eine Mehrzweckhalle und ein Hallenbad zur Verfügung
Bau- und Bodendenkmäler
→ Hauptartikel: Liste der Baudenkmäler in Knetzgauund Liste der Bodendenkmäler in Knetzgau
Schloßberg Zell am Ebersberg, Weinlage mit Mauerresten einer Burg
Knetzgau, Pfarrkirche St.Bartholomäus
Die Hauptstraße in Knetzgau
Fachwerkhaus in Knetzgau
An der Abzweigung nach Wonfurt
Schelchdenkmal, Mainbrücke bei Knetzgau
St. Wendelin
Westheim
Eschenau
Dreifaltigkeitskirche Eschenau
St. Barbara Oberschwappach
Unterschwappach
Hainert
Wohnau
Verkehrsverbindungen
Knetzgau liegt südlich des schiffbaren Flusses Main.
Drei Kilometer sind es bis zur B 26.
Die Autobahn A 70 (Bayreuth–Schweinfurt) verläuft einen Kilometer entfernt (eigene Abfahrt).
Fünf Kilometer sind es bis zur Bahnstrecke Bamberg–Würzburg (Bahnhof Zeil); ebenso weit ist es zum Bahnhof Haßfurt, jedoch verkehrstechnisch günstiger.
Besondere Ereignisse
Im August 1957 streikten Bauarbeiter, um ihren Lohnforderungen beim Bau der Staustufe Knetzgau Nachdruck zu verleihen. Erst als der Bauherr, die Rhein-Main-Donau AG die Stundenlöhne um 10–12 Pfennige erhöhte, setzten sie die Arbeit fort.[6]
Im Jahre 2009 fand in Knetzgau das Bayern-3-Dorffest statt.
Literatur
Karl Bosl: Knetzgau im Widerspiel der herrschaftlichen und gesellschaftlichen Kräfte, vor allem in der frühen Neuzeit. Gemeinde Knetzgau, Knetzgau 1980.
Rainer Wailersbacher: 1200 Jahre Knezcegewe – Knetzgau. Haßfurt 1980.
Rainer Wailersbacher: Aus dem Inhalt der Turmkugel-Urkunden von 1817 Dr. Johann Heinrich Keßler und seine Zeit: „Kurze Beschreibung der wichtigsten Ereignisse, welche sich zur Zeit der Wiedererbauung des Knetzgauer Kirchenturmes zugetragen haben“. Gemeinde Knetzgau, Knetzgau 1980.
Rainer Wailersbacher: Siebenhundert Jahre Swapach – Eschenawe – Wunnawe Ober-, Unterschwappach, Eschenau, Wohnau. Gemeinde Knetzgau, Knetzgau 1986.
Rainer Wailersbacher: Schloß Oberschwappach. Hausmüller, Zeil a. Main 1992.
750 Jahre Pfarrei St. Bartholomäus Knetzgau 1244–1994. Hrsg.: Kath. Pfarramt Knetzgau. Red.: William Thomas; Manfred Glass. Pfarrei Sankt Bartholomäus, Knetzgau 1994.
Rainer Wailersbacher: Der Bauernkrieg im Knetzgau. Gemeinde Knetzgau, Knetzgau 2000.
Rainer Wailersbacher: Der Knetzgauer Friedhof und seine Kreuzweg-Stationen. Gemeinde Knetzgau, Knetzgau 2001.
Rainer Wailersbacher, Leo Maag: Die Knetzgauer Straßennamen – eine Heimatgeschichte. Gemeinde Knetzgau, Knetzgau 2002.
Rainer Wailersbacher: Die Knetzgauer Erstbeurkundung von 911. Gemeinde Knetzgau, Knetzgau 2005.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.758f.
Eintrag zum Wappen von Knetzgauin der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Neues Deutschland, 22. August 1957, Jahrgang 12, Ausgabe 197, Seite 2
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