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Eltmann ist eine Kleinstadt im unterfränkischen Landkreis Haßberge.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Haßberge
Höhe: 237 m ü. NHN
Fläche: 40,81 km2
Einwohner: 5372 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 132 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97483
Vorwahl: 09522
Kfz-Kennzeichen: HAS, EBN, GEO, HOH
Gemeindeschlüssel: 09 6 74 133
Stadtgliederung: 7 Gemeindeteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 1
97483 Eltmann
Website: www.eltmann.de
Erster Bürgermeister: Michael Ziegler (CSU)
Lage der Stadt Eltmann im Landkreis Haßberge
Karte
Karte
Blick auf Eltmann mit Wallburg und Mainbrücke
Blick auf Eltmann mit Wallburg und Mainbrücke

Geografie


Die Stadt liegt in der Region Main-Rhön zwischen dem Nordrand des Steigerwalds und dem Main am kleinen Maindreieck. Die nächsten größeren Städte sind die Oberzentren Bamberg 20 Kilometer südöstlich und Schweinfurt 32 Kilometer nordwestlich gelegen. Bei Eltmann durchbricht der Main das Schwäbisch-Fränkische Schichtstufenland, mit den Haßbergen im Norden und dem Steigerwald im Süden. Beide Mittelgebirge bilden die gleichnamigen Naturparks. Im Westen der Stadt liegt die Nasswiese am Lochbach, das einzige intakte Moor-Gebiet im nördlichen Steigerwald. Eltmann besitzt eine landschaftlich reizvolle Umgebung.


Nachbargemeinden


Gemeinde
Zeil am Main
Gemeinde
Ebelsbach
Gemeinde
Stettfeld
Gemeinde
Sand am Main
Gemeinde Oberhaid
Gemeinde Viereth-Trunstadt
Gemeinde
Oberaurach
Gemeinde
Priesendorf

Gemeindegliederung


Es gibt sieben Gemeindeteile (in Klammern sind der Siedlungstyp und die Einwohnerzahlen, Stand Januar 2007, angegeben):[2][3]

Des Weiteren gibt es die Burgruine Wallburg und die Einöden Aussiedlerhof, Mittelmühle und Neumühle.


Geschichte


Die Siedlung wurde 740 als „Castellum Altimoin“ (Castell am oberen Main) erwähnt. Der Ort bestand jedoch bereits seit 640 (Einwanderung der Franken in das obere Maingebiet). Im Zuge der gumbertschen Schenkung kam der Ort an Burkhard, den ersten Bischof von Würzburg (742/43 bis 753), der in Eltmann ein Amt des Hochstifts Würzburg einrichtete. 1335 verlieh Kaiser Ludwig der Bayer Eltmann die Stadtrechte. (Demgemäß feierte man im Jahre 2010 „675 Jahre Stadterhebung“.[4]) Nach der Säkularisation des Hochstiftes Würzburg, das ab 1500 zum Fränkischen Reichskreis gehörte, im Jahr 1803 zugunsten Bayerns, wurde es 1805 Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen und fiel mit diesem 1814 endgültig an Bayern. 1819 wurde ein bayerisches Landgericht älterer Ordnung errichtet, das 1879 in das Amtsgericht Eltmann umgewandelt wurde. Eine Großbaustelle war der Maindurchstich (heutiger Mainverlauf ab der Mainbrücke mainaufwärts) durch den Reichsarbeitsdienst 1937. 1944 wurden im Rahmen der Verfolgung von Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten zehn Heimkinder deportiert.[5] Am 1. Juli 1959 erfolgte die Aufhebung des Amtsgerichts.[6]


Einwohnerentwicklung


Bevölkerungsentwicklung[7]
Jahr1840187119001925193919501961197019872009201020112012201320142015201620172018
Einwohner2499274029973239358647534951516549825232526553305296524152375280525652385299

Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 5017 auf 5299 um 282 Einwohner bzw. um 5,6 %. 1998 hatte die Stadt 5653 Einwohner. Quelle: BayLfStat


Eingemeindungen


Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Juli 1971 die Gemeinden Eschenbach, Lembach, Limbach und Weisbrunn eingegliedert.[8] Am 1. Mai 1978 kamen Dippach am Main und Roßstadt hinzu.[9]


Religion


Die Stadt ist historisch bedingt christlich geprägt. Es gibt dort die römisch-katholische Kirche St. Michael und Johannes der Täufer, die Heilig-Kreuz-Kapelle, die Wallfahrtskirche Maria Limbach und eine evangelische Kirche. Ein Jüdischer Friedhof ist ebenfalls vorhanden.

Datum Gesamt Römisch-katholisch Evangelisch Andere Konfessions-los
Volkszählung 2011[7]528976,3 %11,4 %2,7 %9,6 %
Volkszählung 1987[7]498289,7 %8,5 %1,2 %0,6 %

Politik



Stadtrat


Rathaus Eltmann
Rathaus Eltmann
Wahljahr CSU SPD Überparteiliche Liste (ÜPL) Limbacher Liste (LL) Gesamt
2020[10] 6 (28,21 %)5 (25,67 %)6 (29,30 %)3 (16,82 %)20
2014 755320
2008 765220

Bürgermeister


Erster Bürgermeister ist seit 2002 Michael Ziegler (CSU), der 2008 mit 95,04 %, 2014 mit 94,31 % und 2020 mit 94,5 % der Stimmen wiedergewählt wurde. Die Vorgänger waren Heinz Krönert von 1978 bis 2002 und Hans Schömig von 1952 bis 1978.


Wappen



Wappenbeschreibung

Wappen von Eltmann
Wappen von Eltmann
Blasonierung: „Geviert von Silber und Rot, belegt mit der Standfigur eines blau Geharnischten, der in der Rechten eine Hellebarde hält, die Linke am Griff des Degens; oben links ein T-förmiges silbernes Zeichen.“[11]

Dieses Wappen wird seit dem 14. Jahrhundert geführt.

Gemeinde-flagge Eltmann
Gemeinde-flagge Eltmann

Wappengeschichte

Eltmann war im 8. Jahrhundert im Besitz der Grafen von Gumbert. Im Zuge der gumbertschen Schenkung kam der Ort an Burkhard, den ersten Bischof von Würzburg (742/43 bis 753) für das Hochstift Würzburg, das in Eltmann ein Amt einrichtete. Der Ort blieb bis zur Säkularisation beim Hochstift. Kaiser Ludwig der Bayer erhob Eltmann 1335 zur Stadt. Der älteste bekannte Siegelabdruck aus dem Jahr 1432 erscheint nur im Schrifttum und ist nicht belegt. Er stammt wohl von einem Siegel aus dem 14. Jahrhundert. Im Schild soll nur die gevierte Fahne des Hochstifts Würzburg gestanden sein. Ein späteres Siegel, das mit 1512 datiert wird, zeigt die Vierung mit dem Geharnischten, der als „Heltmann“ redend für den nicht mehr verstandenen Ortsnamen stehen sollte. Dieser Begriff erscheint auch in der Umschrift eines späteren Ortssiegels. Der Ortsname bedeutet „bei dem alten Main“ und drückt damit die Lage des Ortes an einem Flussarm des Mains, oder nach Verlagerung, des Flussbettes aus. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Wappen durch den Buchstaben «T» vermehrt, der auch als Büchsengabel gedeutet wurde, dessen Herkunft aber unbekannt ist. Die Farben sind seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Silber und Rot, die Farben des Hochstifts Würzburg, weisen auf dessen lang währende Herrschaft in Eltmann hin. 1655 war der Schild geviert von Silber und Blau. Die Stellung des Geharnischten änderte sich im 19. Jahrhundert in Einzelheiten, die Farben blieben unverändert.


Städtepartnerschaften



Wirtschaft und Infrastruktur



Ansässige Unternehmen


(Auswahl)


Hackschnitzelwerk


Das im Juli 1998 in Betrieb genommene Biomasseheizwerk mit einer Nennwärmeleistung von 650 Kilowatt versorgt die städtischen Wohnbausiedlungen in der Steigerwaldstraße, das Neubaugebiet Am Hahn und im Sommer das städtische Freibad zur Wassererwärmung. Das Heizwerk wird mit Hackschnitzeln aus dem heimischen Wald und mit nachwachsenden Rohstoffen betrieben. Betreiber ist die HEG Heizwerk Eltmann GmbH, die von der Stadt Eltmann und der Energieversorgung Oberfranken AG gegründet wurde.


Bildung



Öffentliche Einrichtungen



Kultur und Sehenswürdigkeiten



Bauwerke



Museen


Das örtliche Heimatmuseum wird vom Verein für Heimatgeschichte e. V. Eltmann getragen und befindet sich in einem ehemaligen Wohnhaus aus dem 18. Jahrhundert. Neben einem Schulzimmer und einem Textilwarenladen kann man in dem kleinen Museum Sammlungen und Einzelstücke aus den Themenbereichen Flößerei, Holzbearbeitung, Sandsteinbearbeitung, Kugellagerherstellung und Weinbau besichtigen.[12]


Sport


Der Sportverein SG Eltmann bietet die Sportarten Fußball, Kegeln, Faustball, Judo, Leichtathletik und Turnen an. Der Verein wurde durch seine Männer-Volleyballmannschaft bekannt, die bis 2009 in der ersten Bundesliga spielte. Im Jahr 2010 wurde aus der Volleyballabteilung der neue Verein VC Eltmann gegründet,[13] dessen erste Männermannschaft als Oshino Volleys Eltmann seit 2014 in der zweiten Bundesliga spielt. 2019 stieg der Verein als Heitec Volleys Eltmann in die erste Bundesliga auf; die Heimspiele fanden im Herbst 2019 in der Bamberger Brose-Arena statt. Nachdem Ende 2019 die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt wurde, finden die vorerst weiter durchgeführten Spiele wieder in Eltmann statt.


Regelmäßige Veranstaltungen



Verkehr


Die Stadt liegt an der Bundesautobahn 70 Schweinfurt–Bayreuth (Anschlussstelle Nr. 12 Eltmann) und an der Bundesstraße 26, die seit Eröffnung der Autobahn nur noch lokale Bedeutung hat.

Weiterhin besteht eine Anbindung an die Bahnstrecke Bamberg–Würzburg via Schweinfurt, mit dem Bahnhof Ebelsbach-Eltmann.


Persönlichkeiten



Ehrenbürger



Söhne und Töchter der Stadt



Trivia


Im Oktober 1956 kam es in Eltmann zu einer Schlägerei zwischen Einheimischen und Angehörigen der US-Armee. Anlass war eine Hochzeit eines US-Soldaten mit einer Frau aus Eltmann. Nach Angaben der DDR-Presse, die tendenziell immer gegen die USA eingenommen war, hatten Amerikaner den Streit begonnen. Die Schlägerei wuchs sich so weit aus, dass Polizisten aus Haßfurt und die Militärpolizei aus Bamberg eingriffen.[17]


Literatur




Commons: Eltmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Eltmann – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Eltmann in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 6. April 2021.
  3. Gemeinde Eltmann, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 8. Dezember 2021.
  4. Stadtrechte seit 1335. (Memento vom 10. Mai 2013 im Internet Archive) In: Bayerns beste Bayern. auf der Webseite des Bayerischen Rundfunks.
  5. Guenter Lewy: Rückkehr nicht erwünscht. Die Verfolgung der Zigeuner im Dritten Reich. Propyläen, München 2001, ISBN 3-549-07141-8, S. 247.
  6. Verordnung über die amtsgerichtlichen Zweigstellen vom 9. Juni 1959 (GVBl. S. 178)
  7. Statistik kommunal 2019 Stadt Eltmann. Bayerisches Landesamt für Statistik, März 2020, abgerufen am 18. März 2021.
  8. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 479 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 759.
  10. Wahlergebnis 2020 auf der Website der Stadt
  11. Eintrag zum Wappen von Eltmann in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  12. Heimatmuseum Eltmann Verein für Heimatgeschichte Eltmann e.V. – Ausstellungen. In: heimatmuseum-eltmann.byseum.de. Abgerufen am 20. November 2015.
  13. Volleyballverein VC Eltmann
  14. Großer Abschied von Heinz Krönert. (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hassfurter-tagblatt.de In: Haßfurter Tagblatt. 23. Mai 2013.
  15. Pfarrer Felix Funk 87-jährig gestorben. (Memento des Originals vom 20. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pfarreien-erlenbach.de auf: pfarreien-erlenbach.de, 19. August 2009.
  16. Der Franziskaner und Weihbischof von Brixen Johannes Nas. (Memento des Originals vom 20. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.franziskaner-schwaz.at (PDF; 734 kB) auf: franziskaner-schwaz.at
  17. „Blutige Besatzerüberfälle“, Neues Deutschland, 10. Oktober 1956, Jahrgang 11, Ausgabe 242, Seite 2

На других языках


- [de] Eltmann

[en] Eltmann

Eltmann (German pronunciation: [ˈɛltˌman] (listen)) is a town of 5256 inhabitants (in the Haßberge district of Lower Franconia, in Bavaria, Germany. It lies on the south bank of the Main river, 18 km (11 mi) west of Bamberg. It comprises the town proper, and its outlying districts, Dippach, Eschenbach, Limbach, Lembach, Roßstadt, and Weissbrunn, as well as an industrial district. Eltmann lies within the Naturpark Steigerwald. The German federal highway (Bundesstraße) 26 passes through town, and the German Main Valley Autobahn 70 has an interchange adjacent to town. Eltmann receives rail service from the German national railway system, Deutsche Bahn, at the Ebelsbach-Eltmann train station.

[ru] Эльтманн

Эльтманн (нем. Eltmann) — город и городская община в Германии, в земле Бавария.



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