Bruckberg ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Landshut, die bis zum 30. April 1978 zum oberbayerischen Landkreis Freising gehörte.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
48.522511.9927427 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Landshut | |
Höhe: | 427 m ü. NHN | |
Fläche: | 51,09 km2 | |
Einwohner: | 5645 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 110 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 84079 | |
Vorwahl: | 08765 | |
Kfz-Kennzeichen: | LA, MAI, MAL, ROL, VIB | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 74 194 | |
Gemeindegliederung: | 43 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausplatz 1 84079 Bruckberg | |
Website: | www.bruckberg.org | |
Erster Bürgermeister: | Rudolf Radlmeier[2] (Freie Wähler) | |
Lage der Gemeinde Bruckberg im Landkreis Landshut | ||
![]() |
Der Ort liegt auf halber Strecke zwischen der oberbayerischen Stadt Moosburg an der Isar und der niederbayerischen Bezirkshauptstadt Landshut.
Es gibt 43 Gemeindeteile:[3][4]
Das gesamte Gemeindegebiet ist vorwiegend ländlich strukturiert. Im Nordwestteil wird Hopfenbau betrieben, ansonsten überwiegt Getreide- und Futterbau.
Das Fundmaterial der vorgeschichtlichen Besiedelung Bruckbergs reicht bis in die Jungsteinzeit (ca. 4000 bis 2000 v. Chr.). Von der nachfolgenden Kupfer- und Bronzezeit (2000 bis 1200 v. Chr.) und der Hallstatt/Eisenzeit (800 bis 500 v. Chr.) künden mehrere Hügelgräber in der Nähe des Bahnhofes. Aus der Keltenzeit stammen die Spuren einer Viereckschanze auf der Erhebung östlich von Almosenbachhorn (um 400 v. Chr.). Funde aus römischer Zeit (etwa 150 n. Chr.) und Ausgrabungen von römischen Grundmauern beweisen das Vorhandensein einer Römerstraße.
Im Jahre 880 machte der spätere Kaiser Arnulf von Kärnten dem Grafen Sighart von Ebersberg eine Schenkung in Bruckberg, die Villa Berga. Im 11. Jahrhundert baute ein Verwandter des Grafengeschlechts von Moosburg-Roning-Rottenburg die Burg Bruckberg. Sie diente zum Schutz eines 1377 erwähnten Isarüberganges.
Um 1130 wird Friedrich von Bruckberg im Gefolge der Wittelsbacher und Grafen von Moosburg erwähnt. Die Bruckberger wohnten bis 1343 in Bruckberg und führten ein Wappen mit Helm und Geierschwinge in weißblauer Farbe.
Nach der Zeit der Bruckberger wechselte das Schloss oft den Besitzer. Zur Zeit Heinrich des Löwen wurden hier wiederholt Gerichtstage abgehalten. Die Obmannschaft Bruckberg unterstand in herzoglich-kurbayerischer Zeit der Herrschaft Isareck im Landgericht Moosburg. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Bruckberg fast völlig durch die Schweden zerstört.
1770 brannte ein großer Teil des Schlosses ab. Es wurde kurz danach wiederhergestellt. Im Spanischen Erbfolgekrieg (1701–1714) und im Österreichischen Erbfolgekrieg (1741–1748) sowie in den Napoleonischen Kriegen Anfang des 19. Jahrhunderts litt Bruckberg unter Einquartierungen und Plünderungen. 1808 entstand der Steuerdistrikt Bruckberg, aus dem die Gemeinde Bruckberg hervorging. Seit 1826 waren die Freiherren von Schacky Schlossbesitzer. Jetzt ist das Schloss mit sämtlichen Grundbesitz Eigentum der Freiherrn von Korff-Grimm.
Bis zur Kreisgebietsreform, die am 1. Juli 1972 in Kraft trat, gehörte Bruckberg zum oberbayerischen Landkreis Freising.
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1972 die Gemeinde Bruckbergerau eingegliedert.[5] Die heutige wesentlich größere Gemeinde Bruckberg entstand am 1. Mai 1978 durch die Eingliederung der Gemeinden Attenhausen, Gündlkofen (mit der am 1. Juli 1972 eingegliederten Gemeinde Tondorf)[6][7] und Widdersdorf.[8] Der Gemeindeteil Eckenhausen wurde 1982 nach Furth umgegliedert.[7]
Gemäß Bayerischem Landesamt für Statistik haben sich die Einwohnerzahlen jeweils zum 31. Dezember eines Jahres wie folgt entwickelt:
Stand | Einwohner |
---|---|
1960 | 3129 |
1970 | 3300 |
1980 | 3484 |
1990 | 4034 |
1995 | 4433 |
Stand | Einwohner |
---|---|
2000 | 4820 |
2005 | 5037 |
2010 | 5021 |
2013 | 5203 |
2014 | 5232 |
Stand | Einwohner |
---|---|
2015 | 5336 |
2016 | 5398 |
2017 | 5469 |
2018 | 5547 |
2019 | 5564 |
Von 1972, dem Jahr der Gemeindereform, bis 2015 hat sich die Einwohnerzahl um 2058 Personen erhöht. Das entspricht einem Wachstum von 62,78 Prozent.
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 3909 auf 5547 um 1.638 Einwohner bzw. um 41,9 %.
Alter | Einwohner nach Alter[9] |
---|---|
Jünger als 18 | 18,0 % |
18 bis 29 | 13,7 % |
30 bis 49 | 30,5 % |
50 bis 64 | 22,3 % |
Älter als 65 | 15,6 % |
Acht Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fanden am 27. Januar 1946 die ersten Kommunalwahlen (Gemeinderatswahlen) in den kreisangehörigen Gemeinden Bayerns statt. In den Monaten April und Mai 1946 folgten die ersten Wahlen der Bürgermeister, Landräte sowie Kreistage. 2006 wurde das 60-jährige Jubiläum begangen.[10]
Die Gemeinde ist Mitglied in folgenden Zweckverbänden[11]:
Die Gemeinde erbringt 304 verschiedene behördliche Leistungen.[11]
Seit Mai 2020 ist Rudolf Radlmeier (FW) der Bürgermeister.[13]
![]() |
Blasonierung: „In Blau ein gekrönter goldener Greif, der in seinen Fängen einen silbernen Schild mit blauem Balken hält.“[14] |
Wappenbegründung: Das Gemeindewappen verbindet in seinen heraldischen Symbolen die frühe Geschichte der Gemeinde mit der neueren Zeit. Das Schildchen, das in Silber einen blauen Balken zeigt, erinnert an das vom 12. bis Mitte des 14. Jahrhunderts einflussreiche Ortsadelsgeschlecht der Bruckberger. Der gekrönte goldene Greif stammt aus dem Wappen der Familie von Schacky, in deren Besitz das Schloss Bruckberg 1826 kam.
Das Wappen wird seit 1980 geführt.[15] |
In Folge einer entsprechenden Bewertung der Wirtschaftskraft der Gemeinde Bruckberg stiegen die Schlüsselzuweisungen von 58.336 Euro im Jahr 2015 um 177,4 Prozent auf 161.832 Euro im Jahr 2016.[16] In den darauffolgenden Jahren bis einschließlich 2020 gab es keine Zuteilung.
Zuweisungen an | Jahr | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | |
Gemeinde Bruckberg | 58.336 | 161.832 | 0[17] | 0[18] | 0[19] | 0[20] |
Betriebsgröße in ha | Anzahl der Betriebe | |
---|---|---|
1999 | 2010 | |
unter 5 | 18 | 1 |
5 bis unter 10 | 36 | 25 |
10 bis unter 20 | 44 | 27 |
20 bis unter 50 | 47 | 24 |
50 oder mehr | 4 | 14 |
Gesamt | 149 | 91 |
Im Rahmen der Richtlinie zur Förderung des Aufbaus von Hochgeschwindigkeitsnetzen im Freistaat Bayern vom 10. Juli 2014 steht den Gemeinden ein Förderbetrag von mindestens 500.000 Euro und maximal 950.000 Euro zur Verfügung[22]; für Bruckberg beträgt dieser 880.000 Euro[23].
Gemeindeteil | Wohnbauflächen ausgewiesene Baugebiete |
unbeplanter Innenbereich |
ausgewiesene gewerbliche Bauflächen |
Ackerland |
---|---|---|---|---|
Bruckberg | 165 € | 165 € | 8 € | |
Unterlenghart | 130 € | 110 € | 8 € | |
45 € SO Wochenendhausgebiet | ||||
Gündlkofen | 160 € | 160 € | 40 € | 8 € |
90 € BP GI Bruckberg-Gündlkofen | ||||
Bruckbergerau | 140 € | 140 € | 8 € | |
Edlkofen | 140 € | 140 € | 30 € | 8 € |
Tondorf | 130 € | 8 € | ||
Attenhausen | 60 € | 8 € | ||
Widdersdorf | 60 € | 8 € | ||
Pörndorf | 50 € | 8 € | ||
Eggersdorf | 40 € | 8 € | ||
Engelsdorf | 80 € | 8 € | ||
Reichersdorf | 80 € | 8 € | ||
Bachhorn | 55 € | 8 € |
Der Ort hat einen Haltepunkt an der Bahnstrecke München–Regensburg. Zum Transport von Bentonit führte von 1932 bis 1961 die Werkbahn Bruckberg vom Bahnhof durch den Ort zu den Tongruben nördlich von Bruckberg. Seit 2021 besteht auch eine Verbindung per Regionalbus nach Landshut, wobei es sich hierbei um eine privat getragene Linie handelt. Der Bus hält dabei an mehreren Haltestellen im Gemeindegebiet.[25]
Zum abwehrenden Brandschutz und für Hilfeleistung stehen sieben Freiwillige Feuerwehren im Gemeindebereich zur Verfügung[30]. Die Freiwilligen Feuerwehren befinden sich in Attenhausen, Bruckberg-Bruckbergerau, Gündlkofen, Pörndorf, Reichersdorf, Tondorf und Widdersdorf.
Es gibt auch viele Möglichkeiten Sport zu betreiben in der Gemeinde Bruckberg. Eine davon ist der ortsansässige Verein SC Bruckberg, in dem man neben Fußball auch Turnen, Tennis und Stockschießen ausüben kann.
Der SC Bruckberg ist ein Sportclub, der 1946 nach dem 2. Weltkrieg neu gegründet wurde. Neben Fußball gibt es auch die Sparten Turnen, Tennis und Stockschießen.
Der EV Bruckberg war ein Eishockeyverein, der von 1979 bis 2013 am Spielbetrieb des "Bayerischen Eissportverbandes (BEV) teilnahm.[31] Die größten Erfolge des Vereins waren die Meisterschaften 2003 in der Bayerischen Landesliga Ost, der Bayerischen Kreisliga 1990 und 2008 in der Bayerischen Bezirksliga Gruppe II.[32]
Adlkofen | Aham | Altdorf | Altfraunhofen | Baierbach | Bayerbach bei Ergoldsbach | Bodenkirchen | Bruckberg | Buch am Erlbach | Eching | Ergolding | Ergoldsbach | Essenbach | Furth | Geisenhausen | Gerzen | Hohenthann | Kröning | Kumhausen | Neufahrn in Niederbayern | Neufraunhofen | Niederaichbach | Obersüßbach | Pfeffenhausen | Postau | Rottenburg an der Laaber | Schalkham | Tiefenbach | Velden | Vilsbiburg | Vilsheim | Weihmichl | Weng | Wörth an der Isar | Wurmsham