Baierbach ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Landshut. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Altfraunhofen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
48.41666666666712.2418 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Landshut | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Altfraunhofen | |
Höhe: | 418 m ü. NHN | |
Fläche: | 16,76 km2 | |
Einwohner: | 794 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 47 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 84171 | |
Vorwahl: | 08705 | |
Kfz-Kennzeichen: | LA, MAI, MAL, ROL, VIB | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 74 118 | |
LOCODE: | DE BL8 | |
Gemeindegliederung: | 36 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Rathausplatz 1 84169 Altfraunhofen | |
Website: | www.baierbach.de | |
Erste Bürgermeisterin: | Aloisia Hausberger (CSU/Freie Wählergemeinschaft) | |
Lage der Gemeinde Baierbach im Landkreis Landshut | ||
![]() |
Baierbach liegt im südlichen Landkreis Landshut zwischen der Großen und Kleinen Vils, etwa 15 km südlich von Landshut und 8 km nördlich von der B 388 in Velden.
Es gibt 36 Gemeindeteile:[2][3]
Zwischen 857 und 864 gab Bischof Anno von Freising dem adeligen Hrudoldus in Purgipach eine Kirche nebst Zugehörungen und drei Leibeigenen im Tausch gegen einen Hof mit drei Leibeigenen zu Schweinbach. Der Name Purgipach weist auf das Vorhandensein einer Burg hin.
Es handelte sich um Königsgut, denn der fränkische König gab zu diesem Tausch seine ausdrückliche Erlaubnis. Im 10. Jahrhundert gab Kaiser Otto I. den Besitz an das Kloster Niedermünster in Regensburg.
Im 14. Jahrhundert heißt der Ort Pewerbach, Pivrbach und Pevrbach, danach Pewrpach, Hofpeurpach, 1739 Beurbach und erst seit 1811 Baierbach.
Seit Anfang des 15. Jahrhunderts bauten hier die Freiherren von Fraunhofen ihre Reichsherrschaft auf. Neben Altfraunhofen, Oberheldenberg, Holzhausen und Neufraunhofen bildete Baierbach eine der fünf Obmannschaften dieses Territoriums. Die hiesigen Rechtsfragen waren immer strittig, da das Kurfürstentum Bayern die Reichsunmittelbarkeit der Freiherren von Fraunhofen nicht anerkannte.
Mit der Rheinbundakte kam das Gebiet 1806 zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem ersten Gemeindeedikt 1808 der Steuerdistrikt Baierbach im Patrimonialgericht Neufraunhofen und mit dem zweiten Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Baierbach im Landgericht Vilsbiburg. Im Steuerdistrikt waren nur fraunhofersche Gerichtsholden anwesend, deshalb wurde die Gemeinde mittelbar fraunhofisch. Das Herrschaftsgericht Fraunhofen bestand weiter bis zur Abschaffung der Patrimonialgerichtsbarkeit im Jahr 1848.
Gemäß Bayerischem Landesamt für Statistik haben sich die Einwohnerzahlen jeweils zum 31. Dezember eines Jahres wie folgt entwickelt:
Stand | Einwohner |
---|---|
1960 | 608 |
1970 | 614 |
1980 | 603 |
1990 | 632 |
1995 | 675 |
2000 | 757 |
2005 | 784 |
Stand | Einwohner |
---|---|
2006 | 788 |
2007 | 793 |
2008 | 785 |
2009 | 787 |
2010 | 789 |
2011 | 777 |
2012 | 773 |
Stand | Einwohner |
---|---|
2012 | 773 |
2013 | 776 |
2014 | 786 |
2015 | 791 |
2016 | 806 |
2017 | 766 |
2018 | 781 |
Seit 1972, dem Jahr der Gemeindereform, hat sich die Einwohnerzahl bis 2015 um 152 Personen erhöht. Das entspricht einem Wachstum von 23,79 Prozent. In den letzten zehn (fünf) Jahren wuchs die Einwohnerzahl um 0,38 (1,80) Prozent.
Alter | Einwohner nach Alter[4] |
---|---|
jünger als 18 | 23,1 % |
18 bis 29 | 10,5 % |
30 bis 49 | 30,2 % |
50 bis 64 | 21,3 % |
älter als 65 | 14,9 % |
Acht Monate nach Kriegsende fanden am 27. Januar 1946 die ersten Kommunalwahlen (Gemeinderatswahlen) in den kreisangehörigen Gemeinden Bayerns statt. In den Monaten April und Mai 1946 folgten die ersten Wahlen der Bürgermeister, Landräte sowie Kreistage. 2006 wurde das 60-jährige Jubiläum begangen.[6]
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 298.000 Euro, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 42.000 Euro.
Die Gemeinde ist Mitglied in folgenden Zweckverbänden:[7]
Gemeinde | Wappen | Fläche km² | Einwohner 31. Dezember 2021 | EW-Dichte EW je km² | Höhe über NN |
---|---|---|---|---|---|
Altfraunhofen | ![]() | 24,28 | 2.508 | 103 | 466 |
Baierbach | ![]() | 16,76 | 794 | 47 | 418 |
Die Verwaltungsgemeinschaft Altfraunhofen erbringt 304 verschiedene behördliche Leistungen.[8]
Der Gemeinderat besteht aus acht Personen. Nach der Kommunalwahl 2014 (zum Vergleich: Kommunalwahl 2008) sind darunter sieben (sieben) Männer und eine (eine) Frauen.[5][9]
Die Kommunalwahl 2008 führte zu folgender Sitzverteilung:
Bei der Kommunalwahl 2008 waren bei der Gemeinderatswahl 607 Bürger stimmberechtigt. 460 davon haben als Wähler teilgenommen, was einer Wahlbeteiligung von 75,8 Prozent entspricht. 454 gültige und 6 ungültige Stimmzettel wurden abgegeben.[5] Die nächsten Kommunalwahlen finden 2020 statt.
Erste Bürgermeisterin ist Aloisia (Luise) Hausberger (CSU/Freie Wählergemeinschaft). Bei den Kommunalwahlen 2008 löste sie Siegfried Steckenbiller (Freie Bürgerliste)[10][11] nach einem Kuriosum ab, als im ersten Wahlgang der damals einzige Bewerber scheiterte.[12] Bei den Kommunalwahlen 2014 wurde sie in ihrem Amt bestätigt.[13] Seit Juli 2014 ist sie Vorsitzende des Zweckverbandes zur Wasserversorgung Isar-Vils.[14]
Amtszeit | Bürgermeister |
---|---|
bis 2008 | Siegfried Steckenbiller |
![]() |
Blasonierung: „Unter blauem Schildhaupt, darin ein silbernes Andreaskreuz, in Silber über blauem Dreiberg vorne ein schwarzes, hinten ein davon abgewandtes rotes Widderhorn.“[15] |
Wappenbegründung: Das Andreaskreuz im Schildhaupt weist auf das Andreaspatrozinium der Pfarrkirche hin. Der untere Teil des Wappens mit den zwei Widderhörnern über dem Dreiberg erinnert als (falsch) redendes Bild an die Familie Wi(e)derspacher, die im 17. Jahrhundert das Präsentationsrecht für den Benefiziaten der Frauenkirche in Baierbach hatte. Das Benefizium wurde später auf die Pfarrkirche St. Andreas übertragen.
Wappenführung seit 1983 |
2014 wurde Baierbach im Rahmen des Programms „Unser Dorf hat Zukunft – unser Dorf soll schöner werden“ mit einem Sonderpreis für eine vorbildliche Biotop-Gestaltung ausgezeichnet.[16]
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 40 und im Bereich Handel und Verkehr 10 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 220. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 5 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 2 Betriebe.
Per 30. März 2011 ist die Gemeinde schuldenfrei.
In Folge einer entsprechenden Bewertung der Wirtschaftskraft der Gemeinde Baierbach sind die Schlüsselzuweisungen von 116.012 Euro im Jahr 2019 um 20,8 Prozent auf 140.188 Euro für das Jahr 2020 gestiegen.
Zuweisungen an | Jahr | |||||
---|---|---|---|---|---|---|
2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | |
Gemeinde Baierbach | 101.520 | 121.112[17] | 130.848[18] | 145.588[19] | 116.012[20] | 140.188[21] |
Im Jahr 1999 bestanden 35 landwirtschaftliche Betriebe.
Betriebsgröße in ha | Anzahl der Betriebe | |
---|---|---|
1999 | 2010 | |
unter 5 | 3 | 1 |
5 bis unter 10 | 5 | 5 |
10 bis unter 20 | 5 | 4 |
20 bis unter 50 | 18 | 12 |
50 oder mehr | 4 | 5 |
Gesamt | 35 | 27 |
Die landwirtschaftlich genutzte Fläche betrug 1999 973 ha, davon waren 838 ha Ackerfläche.
Gemeindeteil | Wohnbauflächen ausgewiesene Baugebiete |
unbeplanter Innenbereich |
ausgewiesene gewerbliche Bauflächen |
Ackerland |
---|---|---|---|---|
Baierbach | 85 € | 85 € | 40 € | 7 € |
Die Gemeindestraßen sind 28,74 km lang.
Adlkofen | Aham | Altdorf | Altfraunhofen | Baierbach | Bayerbach bei Ergoldsbach | Bodenkirchen | Bruckberg | Buch am Erlbach | Eching | Ergolding | Ergoldsbach | Essenbach | Furth | Geisenhausen | Gerzen | Hohenthann | Kröning | Kumhausen | Neufahrn in Niederbayern | Neufraunhofen | Niederaichbach | Obersüßbach | Pfeffenhausen | Postau | Rottenburg an der Laaber | Schalkham | Tiefenbach | Velden | Vilsbiburg | Vilsheim | Weihmichl | Weng | Wörth an der Isar | Wurmsham