Lage der Gemeinde Bodenkirchen im Landkreis Landshut
Karte
Die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Bodenkirchen
Geografie
Geografische Lage
Der gleichnamige Hauptort liegt im südlichen Landkreis Landshut knapp 30 Kilometer von Landshut sowie jeweils zehn Kilometer von Vilsbiburg und von Neumarkt-St. Veit im oberbayerischen Landkreis Mühldorf entfernt. Bodenkirchen besitzt in Aich nahe der B 299 eine Haltestelle an der Bahnlinie von Landshut nach Mühldorf.
Aus vorgeschichtlicher Zeit haben sich ein jungsteinzeitliches Amulett von Haunzenbergersöll/Tal (8000 v. Chr., im Museum Vilsbiburg), linearbandkeramische Scherbenfunde bei Aich/Hub (4500 v. Chr.) und ein doppelt besiedeltes Grabhügelfeld im Wald bei Treidlkofen (1500 bzw. 750 v. Chr.).
Erstmals erwähnt wurde „Puobenchirchen“ bzw. „Pubenchirchin“, „Pobenchirchen“ und „Poinkirchin“ zwischen 1125 und 1141 aufgrund von Schenkungen. Puobo war vermutlich ein adeliger Grundherr mit einer Eigenkirche.
1482 erschien „Bodenkirchen“ als Obmannschaft im Amt Biburg des Landgerichtes Biburg (Vilsbiburg). Bei der statistischen Beschreibung 1752/1760 zählte die Obmannschaft Bodenkirchen 23 Anwesen. Die Kirche St. Johannes der Täufer war eine Expositurkirche der Pfarrei Aich. Weitere landgerichtsunmittelbare Obmannschaften im heutigen Gemeindegebiet waren Aich, Binabiburg, Treidlkofen, Scherneck, Margarethen sowie Bonbruck I und II. Niedergerichtsbezirke waren die Hofmarken Psallersöd, Langquart, Bonbruck, Haunzenbergersöll und Binabiburg. 1808 wurden die Hofmarken aufgelöst und erhielten wie die Obmannschaften einen gemeindeähnlichen Status.
1808/1811 wurde mit dem ersten Gemeindeedikt der Steuerdistrikt Bodenkirchen, bestehend aus drei Dörfern, einem Weiler und 18 Einöden 1820 die Gemeinde Bodenkirchen gebildet. Die Gemeinde Haunzenbergersöll kam nach einem Auflösungsverfahren 1828 zu Bodenkirchen.
20. Jahrhundert
Das Unternehmen Bulthaup wurde 1949 von Martin Bulthaup in Bodenkirchen gegründet.
Am 10. Juni 1983 wurde das neue Rathaus der Gemeinde im ehemaligen Schloss Bonbruck eingeweiht. Bis zum Jahre 1981 wurde es als Schulgebäude genutzt.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform schlossen sich am 1. April 1971 die Gemeinden Aich, Binabiburg, Bodenkirchen und Bonbruck freiwillig zur Großgemeinde Bodenkirchen zusammen.[4] Am 1. Mai 1978 wurde ein kleines Gebiet mit den Orten Gänsöd, Grub, Kremping, Lehing, March und Rafolding und weniger als 100 Einwohnern aus der Nachbargemeinde Wurmsham eingegliedert.[5]
Einwohner
Nach dem Bayerischen Landesamt für Statistik haben sich die Einwohnerzahlen jeweils zum 31.Dezember eines Jahres wie folgt entwickelt[6]:
Stand
Einwohner
1960
3417
1970
3924
1980
4063
1990
4732
1995
5090
2000
5273
2005
5402
Stand
Einwohner
2006
5375
2007
5379
2008
5361
2009
5371
2010
5351
2011
5213
2012
5211
Stand
Einwohner
2013
5209
2014
5186
2015
5243
2016
5293
2017
5282
2018
5284
Seit 1972, dem Jahr der Gemeindereform, hat sich die Einwohnerzahl bis 2015 um 1290Personen erhöht. Das entspricht einem Wachstum von 32,63Prozent. In den letzten zehn Jahren schrumpfte sie um 2,46Prozent. In den letzten fünf Jahren wurde ein Wachstum um 0,58Prozent festgestellt.
Altersstruktur der Bevölkerung Bodenkirchens gemäß Zensus 2011.
Acht Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fanden am 27. Januar 1946 die ersten Kommunalwahlen (Gemeinderatswahlen) in den kreisangehörigen Gemeinden Bayerns statt. In den Monaten April und Mai 1946 folgten die ersten Wahlen der Bürgermeister, Landräte und der Kreistage. 2006 wurde das 60-jährige Jubiläum begangen.[10]
Die Gemeinde ist Mitglied in folgenden Zweckverbänden:[11]
Zweckverband zur Wasserversorgung der Binatal-Gruppe
Die Gemeindeverwaltung erbringt 304 verschiedene behördliche Leistungen.
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 20 Personen. Nach der Kommunalwahl 2014 (zum Vergleich: Kommunalwahl 2008) sind darunter 17 (17) Männer und 3 (3) Frauen.[8] Die Wahl führte zu folgender Sitzverteilung im Gemeinderat:
Bei der Gemeinderatswahl waren 4141 (4054) Bürger stimmberechtigt. 2584 (3025) davon haben an der Wahl teilgenommen, was einer Wahlbeteiligung von 62,4 (74,6) Prozent entspricht.[12][9]
Bürgermeister
Seit 2008 ist Monika Maier (Freie Wählergemeinschaft) Erste Bürgermeisterin. Diese hat bei den Kommunalwahlen 2008 Helmut Wimmer (Überparteiliche Wählergemeinschaft) in diesem Amt abgelöst.[13] Bei den Kommunalwahlen 2014 wurde sie in ihrem Amt bestätigt.[14]
Ehemalige Bürgermeister
Amtszeit
Bürgermeister
1971–2008
Helmut Wimmer
Wappen
Wappen von Bodenkirchen
Blasonierung: „In Silber zwischen zwei abgekehrten schwarzen Halbmonden ein oben und unten durchgehendes blaues Kreuz.“[15]
Wappenbegründung: Die zwei abgekehrten Halbmonde stammen aus dem Wappen der Hau(n)zenberger zu Haunzenbergersöll, die als Ortsadlige und später Hofmarksherren vom 13. bis Anfang des 17. Jahrhunderts im Gebiet der bis 1828 selbstständigen Gemeinde Haunzenbergersöll begütert waren. Das Kreuz verweist auf den heiligen Johannes, den Patron der zwei Pfarrkirchen in der Gemeinde. Als Kirchensymbol ist es auch redendes Bild für den Gemeindenamen.
Als inoffizielle Gemeindefahne wird eine weiß-blaue Flagge mit dem Gemeindewappen verwendet.[16]
Gemeindepartnerschaften
PolenPolen: Die Gemeinde Bodenkirchen hat seit dem 20. Oktober 2006 eine Partnerschaft mit der Gemeinde Chocz.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Haunzenbergersöll
Die spätgotische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Bodenkirchen stammt aus dem 15. Jahrhundert. In den 1960er Jahren wurde ein moderner Erweiterungsbau errichtet.
In Binabiburg befindet sich die barocke Wallfahrtskirche St. Salvator auf dem Berg, eine 1710 bis 1730 erbaute Wandpfeilerkirche mit Fresken und Malereien sowie einem Hochaltar von 1730 bis 1740. Die Pfarrkirche St. Johann Baptist hat einen gotischen Chor und einen im Kern spätgotischen Turm; das Langhaus wurde 1698 neu errichtet.
Die neugotische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Bonbruck wurde im Jahr 1892 erbaut. Der Chor ist im Kern spätgotisch und stammt aus dem 15. Jahrhundert. Möglicherweise wurde damals der Vorgängerbau von Hans Stethaimer oder einem anderen Vertreter der Landshuter Bauhütte errichtet.
Die spätgotische Pfarrkirche St. Ulrich in Aich entstand in der Mitte des 15. Jahrhunderts. Sie hat einen barocken Turmhelm.
Die spätgotische Kirche St. Ägidius in Michlbach wurde 1463 bis 1466 errichtet. Sie enthält eine Schnitzfigur der heiligen Maria mit Jesuskind um 1520 sowie geschnitzte Reliefs mehrerer Heiliger aus der Zeit um 1480/90.
Die Pfarrkirche St. Ulrich in Treidlkofen aus dem 15. Jahrhundert wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts umgebaut und 1908 vergrößert.
Die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Haunzenbergersöll stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Der Turm wurde 1791 erhöht.
Bau- und Bodendenkmäler
→ Hauptartikel: Liste der Baudenkmäler in Bodenkirchenund Liste der Bodendenkmäler in Bodenkirchen
Wirtschaft und Infrastruktur
In Folge einer entsprechenden Bewertung der Wirtschaftskraft der Gemeinde sind die Schlüsselzuweisungen von 441.132Euro im Jahr 2019 um 15,2Prozent auf 508.328Euro für das Jahr 2020 gestiegen.
Karl Hausberger (* 1944), deutscher katholischer Theologe und Hochschullehrer
Literatur
Wolf-Armin Freiherr von Reitzenstein: Lexikon der bayerischen Ortsnamen, Verlag C. H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-55206-4
Georg Schwarz: Vilsbiburg: Die Entstehung und Entwicklung der Herrschaftsformen im niederbayerischen Raum zwischen Isar und Rott, in: Historischer Atlas von Bayern, Altbayern Reihe I Heft 37, München, Komm. für Bayerische Landesgeschichte, 1976
Wilhelm Volkert (Hrsg.):Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.585 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.):Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (=Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, S.64–66, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat– Landkreis Landshut; Fußnoten 5 und 32).
Eintrag: 12411-000 Datenquelle: Bayerisches Landesamt für Statistik ,abgerufen am 9.Juni 2022.
Eintrag: 12411-004r Datenquelle: Bayerisches Landesamt für Statistik ,abgerufen am 9.Juni 2022.
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