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Das Pfarrdorf Haunzenbergersöll liegt im westlichen Isar-Inn-Hügelland[1] des bayerischen Alpenvorlandes[2] in einer Talsenke, die vom Eschlbach gebildet wird, einem linken Zufluss der Rott, die links in den Inn fließt.

Haunzenbergersöll
Gemeinde Bodenkirchen
Höhe: 480 m ü. NHN
Einwohner: 200 (2008)
Eingemeindung: 1828
Postleitzahl: 84155
Vorwahl: 08745
Haunzenbergersöll von Südwesten 2007
Haunzenbergersöll von Südwesten 2007
Haunzenbergersöll von Südwesten 2007

Es ist Teil der „strukturreichen Kulturlandschaft“ und der „schutzwürdigen Landschaft mit Defiziten“ des „Landschaftsraums Rottal und Hügelland um Taufkirchen[3] in der Großlandschaft Alpenvorraum nach der Klassifizierung des Bundesamts für Naturschutz.

Außerdem gehört Haunzenbergersöll zum „unzerschnittenen verkehrsarmen Raum Isar-Inn-Hügelland zwischen Velden und Neumarkt-Sankt Veit[4] nach der Klassifizierung des Bayerischen Landesamts für Umwelt.

Das Dorf befindet sich am Südrand der Planungsregion Landshut[5] des Bayerischen Landesentwicklungsprogramms[6].

Politisch gehört Haunzenbergersöll zur Gemeinde Bodenkirchen.

Die römisch-katholische Pfarrei St. Johannes der Täufer in Haunzenbergersöll ist Teil des Pfarrverbands Schönberg[7] im Dekanat Mühldorf am Inn in der Seelsorgsregion Nord des Erzbistums München und Freising.


Geschichte


Unsicher ist die erste historische Erwähnung des Dorfes. Da der Ortsname Haunzenbergersöll eindeutig aus den beiden Bestandteilen Haunzenberger und Söll (Letzter bis heute die Kurzform des Ortsnamens) gebildet wird, sind zwei Linien zurückzuverfolgen.

Das Adelsgeschlecht der Hau(n)zenberger konnte bislang bis in die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts zurück ermittelt werden und ist als Ministerialengeschlecht des Bistums Passau anzusprechen. Im Raum des späteren Dorfes Haunzenbergersöll trat erstmals 1370 ein Thomas von Hautzenberg als Pflegrichter von Neumarkt an der Rott auf.

Der Namensbestandteil Söll erschien möglicherweise als „Sel“ erstmals 1231 im ersten bayerischen Herzogsurbar.

Beide Namensbestandteile kamen zusammen erst unter Martin Hautzenberger vor, der ab 1454 urkundlich nachweisbar ist und dessen Grabstein von 1469 sich an der Pfarrkirche in Haunzenbergersöll erhalten hat.

Um 1470 war Haunzenbergersöll eine geschlossene Hofmark (Niedergerichtsbezirk der Haunzenberger-Seitenlinie Söll). Die Hofmarksherrschaft kam 1609 zu gleichen Teilen zu den Adeligen Tabertshofer und Neuhaus und im Jahr 1628 als Ganzes zu den Adeligen von Neuhaus auf Zangberg bis 1807.

Im Jahr 1820 wurde eine eigene politische Gemeinde Haunzenbergersöll gebildet, aber schon 1828 (offiziell erst 1849) wurde der Ort aus fiskalischen Gründen zur Nachbargemeinde Bodenkirchen geschlagen.

Siegel des Martin Hautzenperger an einer Urkunde von 1463
Siegel des Martin Hautzenperger an einer Urkunde von 1463
Haunzenbergersöll auf den Bayerischen Landtafeln von 1563
Haunzenbergersöll auf den Bayerischen Landtafeln von 1563
Hofmark Haunzenbergersöll auf dem Wening-Stich von 1710
Hofmark Haunzenbergersöll auf dem Wening-Stich von 1710
Grenzen der Hofmark Haunzenbergersöll im 18. Jahrhundert
Grenzen der Hofmark Haunzenbergersöll im 18. Jahrhundert
Grenzen der Gemeinde Haunzenbergersöll (1820–28/49)
Grenzen der Gemeinde Haunzenbergersöll (1820–28/49)
Haunzenbergersöll 1900
Haunzenbergersöll 1900
Haunzenbergersöll nach dem Dorfbrand 1902
Haunzenbergersöll nach dem Dorfbrand 1902
Denkmalensemble Westliche Hofmarkstraße. Wiederaufbau nach dem Brand von 1902 (Foto von 1950)
Denkmalensemble Westliche Hofmarkstraße. Wiederaufbau nach dem Brand von 1902 (Foto von 1950)
Haunzenbergersöll 1904
Haunzenbergersöll 1904
Haunzenbergersöll 1916
Haunzenbergersöll 1916
Die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer spiegelt sich im Wirtsweiher (Foto von 1956)
Die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer spiegelt sich im Wirtsweiher (Foto von 1956)
Rokoko-Kirchturm der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer von 1791
Rokoko-Kirchturm der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer von 1791
Neogotische Ausstattung der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer von 1887/98
Neogotische Ausstattung der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer von 1887/98
Heiliges Grab (um 1870) in der Pfarrkirche (Neuaufstellung 2008)
Heiliges Grab (um 1870) in der Pfarrkirche (Neuaufstellung 2008)

Chronik



Denkmäler


In die Liste[8] der geschützten Denkmäler ist der südwestliche Teil der Hofmarkstraße eingetragen. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege beschreibt ihn folgendermaßen beschrieben:

„Das Ensemble umfasst den südwestlichen Teil des Dorfes, der als ein gerader, in die Flur führender Gassenzug mit geschlossener Bebauung ausgebildet ist. Zwei kleinere Wohnhäuser mit Flachsatteldächern, 18./19. Jh., sind der älteste Bestand dieser im Kern wohl planmäßigen Anlage des Dorfes, das ehemals Teil einer Hofmark war; das Schloss gegenüber ist abgegangen. Die Bauten im Westen entstanden nach einem Ortsbrand 1902 und wurden in historisierenden Formen errichtet. Die in ihrer Aufwendigkeit und Erscheinung städtisch anmutenden Gebäude gehen auf die Tradition der hofmärkischen Handwerkersiedlung zurück.“

Zur Pfarrkirche St. Johannes der Täufer befindet sich dort diese Eintragung:

„Katholische Kirche St. Johann Baptist, spätgotische Anlage, 2. Hälfte 15. Jh., Turm 1791 erhöht; mit Ausstattung; Friedhof mit Ummauerung.“


Literatur




Commons: Haunzenbergersöll – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten


  1. Bayerisches Landesamt für Umwelt: Landschaftseinheit „Tertiärhügelland (12)“
  2. Bundesamt für Naturschutz: Karte der naturräumlichen Großlandschaften Deutschlands (Memento vom 6. Oktober 2010 im Internet Archive)
  3. Bundesamt für Naturschutz: Landschafts-Steckbrief „Rottal und Hügelland um Taufkirchen (6001)“
  4. Bayerisches Landesamt für Umwelt: Steckbrief Kulturlandschaft „Altbaierisches Hügelland (34)“
  5. Planungsregion Landshut (13): Homepage
  6. Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie: Bayerische Landesentwicklung
  7. Pfarrverband Schönberg: Homepage
  8. Denkmalliste Haunzenbergersöll
  9. Historischer Atlas von Bayern: Georg Schwarz, Vilsbiburg



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