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Berg ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Starnberg und liegt am Ostufer des Starnberger Sees.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Starnberg
Höhe: 639 m ü. NHN
Fläche: 36,63 km2
Einwohner: 8326 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 227 Einwohner je km2
Postleitzahl: 82335
Vorwahlen: 08151, 08171
Kfz-Kennzeichen: STA, WOR
Gemeindeschlüssel: 09 1 88 113
Gemeindegliederung: 15 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Ratsgasse 1
82335 Berg
Website: www.gemeinde-berg.de
Erster Bürgermeister: Rupert Steigenberger (BürgerGemeinschaft)
Lage der Gemeinde Berg im Landkreis Starnberg
KarteAmmerseeStarnberger See
Karte

Gemeindegliederung


Es gibt 15 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt die Gemarkungen Bachhausen, Berg, Höhenrain, Kempfenhausen und Wadlhauser Gräben.[4]


Geschichte



Bis zum 19. Jahrhundert


Der Ort wurde 822 erstmals urkundlich als perge cum basilica (Althochdeutsch/Vulgärlatein Berg mit Kirche) erwähnt. Prähistorische Funde legen nahe, dass es bereits germanische Siedlungen gab.

Mit der Gemeinde Aufkirchen kam es zur Bildung der Berger Hofmark im 15. Jahrhundert, deren Besitzer die reichen Patrizierfamilien Ligsalz und Hörwarth aus München waren.

Im 17. Jahrhundert begann der Einfluss der Wittelsbacher auf das Fischer- und Bauerndorf. Der Kurfürst Ferdinand Maria erwarb ein Grundstück am See, auf dem das Schloss Berg errichtet wurde, das bis heute im Familienbesitz der Wittelsbacher ist. Ludwig II. nutzte das Schloss als Sommerresidenz. Dort waren beispielsweise die Kaiserinnen von Russland und Österreich zu Besuch.

Im Jahr 1818 entstand die politische Gemeinde.


20. Jahrhundert


Auf Vorschlag von Hanns Johst, dem Präsidenten der Reichsschrifttumskammer, wurde Galeazzo Ciano, italienischer Außenminister unter Mussolini, von den Nazis im Spätsommer 1943 mit seiner Familie in Allmannshausen untergebracht. Der Große Faschistische Rat hatte zuvor kurzfristig Mussolini entmachtet, und man befürchtete die Verfolgung all derer, die gegen ihn gestimmt hatten. Die Villa gehörte zum Besitz des Freiherrn von Wittgenstein und stand damals unter staatlicher Verwaltung.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges, am 26. April 1945, trieben SS-Männer 6887 Häftlinge des KZ Dachau auf einem Todesmarsch in Richtung Süden, bei dem jeder zweite Häftling durch Entkräftung oder Mord ums Leben kam. Weil sich der Marsch durch die Gemeinde Berg bewegt hatte, wurde im Ortsteil Aufkirchen an der Straße nach Wolfratshausen eine Bronzeskulptur zum Gedenken an die Opfer der NS-Gewaltherrschaft errichtet.[5]

Leoni (um 1900)
Leoni (um 1900)

Eingemeindungen


Aufkirchen und Leoni wurden schon 1818 Teil der Gemeinde Berg. Am 1. Oktober 1937 wurde Kempfenhausen eingemeindet.[6] Im Zuge der Gebietsreform kamen am 1. Januar 1975 Bachhausen und Höhenrain zur Gemeinde Berg.[7] Zum 1. Januar 1993 wurde das gemeindefreie Gebiet Wadlhauser Gräben aufgelöst und in die Gemeinde Berg eingegliedert.


Einwohnerentwicklung


Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 6709 auf 8296 um 1587 Einwohner bzw. um 23,7 %.

Verlauf der Bevölkerungsentwicklung[8]
Jahr184019001939195019611970198719911995200520102015
Einwohner117414602316450346215106638171267313793681568264

Politik



Bürgermeister


Erster Bürgermeister der Gemeinde Berg ist seit dem 1. Mai 2020 Rupert Steigenberger (BG). Er wurde als Nachfolger des nicht mehr antretenden Rupert Monn (EUW) gewählt. Monn hatte im Jahr 2000 das Amt von Gustl Ullmann übernommen.


Gemeinderat


Gemeinderatswahl Berg 2020
Wahlbeteiligung: 65,0 %
 %
30
20
10
0
26,1
19,7
15,8
13,6
12,2
8,9
3,7
CSU
QUHb
EUWc
Grüne
BGe
SPD
FDP
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
± 0,0
−2,3
−3,5
+7,8
+1,5
−3,1
−0,4
CSU
QUHb
EUWc
Grüne
BGe
SPD
FDP
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b quer.unabhängig.heimatverbunden
c Einigkeit Unabhängige Wählergruppe für die Gemeinde Berg
e BürgerGemeinschaft
Sitzverteilung im Gemeinderat Berg 2020
       
Insgesamt 20 Sitze
  • SPD: 2
  • Grüne: 3
  • QUH: 4
  • BG: 2
  • EUW: 3
  • FDP: 1
  • CSU: 5
Sitzverteilung im Gemeinderat
JahrCSUSPDGrüneFDP/PfEUWBGÜPQUHgesamtWahlbeteiligung in %
2020 523132042065,0
2014 531142042053,5
2008 431142142057,7
2002 531154102061,3

EUW = Einigkeit Unabhängige Wählergruppe für die Gemeinde Berg
BG = BürgerGemeinschaft
ÜP = Überparteiliche Wähler
QUH = quer.unabhängig.heimatverbunden


Gemeindepartnerschaften



Wappen


Blasonierung: In Blau ein silberner Wellenbalken, darüber eine goldene Königskrone, darunter ein silberner Fisch.[9][10]


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Votivkapelle in Berg am Starnberger See
Votivkapelle in Berg am Starnberger See

Votivkapelle


Die zu Ehren von Ludwig II. errichtete Gedächtniskirche St. Ludwig liegt im Wald oberhalb der Stelle, wo die Leiche des Königs am Pfingstsonntag, 13. Juni 1886, im See gefunden worden ist. 1887 stiftete seine Mutter Königin Marie eine Totenleuchte, die später in die Treppenanlage integriert wurde. Den Grundstein zum Bau der sogenannten Votivkapelle legte der Prinzregent Luitpold am 10. Todestag des Königs im Juni 1896. Vier Jahre später konnte die im neuromanischen Stil gebaute Kirche eingeweiht werden. Entworfen hatte sie der ehemalige Architekt des Königs Hofoberbaurat Julius Hofmann.

Noch heute treffen sich „Königstreue“ jährlich an dem Sonntag, der dem Todestag des Königs am nächsten liegt, zu einem Gedenkgottesdienst an der Votivkapelle.[11]

Joseph Albert: Schloss Berg am Starnberger See, um 1886
Joseph Albert: Schloss Berg am Starnberger See, um 1886
Der Bismarckturm in Assenhausen
Der Bismarckturm in Assenhausen

Schloss Berg



Bismarckturm


Im Gemeindeteil Assenhausen befindet sich der von 1896 bis 1899 von Theodor Fischer erbaute Bismarckturm.[12]


St. Stephan (Mörlbach)



Kultur



Tourismus


Sowohl Berg (Gemeindeteil am See) als auch Leoni sind Anlegepunkte der Fahrgastschiffe der Bayerischen Seenschiffart am Starnberger See. Durch beide Gemeindeteile führen Fahrrad- und Wanderwege.


Persönlichkeiten


Verstorbene
Oskar Maria Graf 1927
Oskar Maria Graf 1927
Heinz Rühmanns Grab in Aufkirchen
Heinz Rühmanns Grab in Aufkirchen
Lebende


Commons: Berg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Berg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 9. September 2019.
  3. Gemeinde Berg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Dezember 2021.
  4. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. (Nicht mehr online verfügbar.) Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom Original am 2. Februar 2021; abgerufen am 2. Januar 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
  5. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 120
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 576.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 591.
  8. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, abgerufen am 12. Juli 2014.
  9. Das Wappen der Gemeinde Berg. Gemeinde Berg, abgerufen am 30. Mai 2020.
  10. Eintrag zum Wappen von Berg (Starnberger See) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  11. merkur.de: Ehre für König Ludwig II: Königstreue feiern Gottesdienst am See
  12. Der Bismarck-Thurm am Starnberger See.. In: Neue Freie Presse, 2. Juli 1899, S. 6 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  13. Die Aufkirchner Dorfbühne. Aufkirchner Dorfbühne e. V., abgerufen am 15. November 2016.
  14. Das Fenster ins Weltall. Christian-Jutz-Volkssternwarte Berg e. V., abgerufen am 2. Juli 2014.
  15. Haus Buchenried. Das neue Seminarzentrum am Starnberger See erwartet Sie. Münchner Volkshochschule, abgerufen am 15. November 2016.
  16. Kulturverein Berg e. V. Kulturverein Berg e. V., abgerufen am 2. Juli 2014.
  17. Das Schulmuseum in Aufkirchen. Gemeinde Berg, abgerufen am 2. Juli 2014.
  18. Berger Kulturspaziergang. Gemeinde Berg, abgerufen am 2. Juli 2014.
  19. bund-freiheit-der-wissenschaft.de: Friedrich Hermann Schubert

На других языках


- [de] Berg (Starnberger See)

[en] Berg, Upper Bavaria

Berg is a municipality in the district of Starnberg in Bavaria, Germany, on the shore of the Starnberg Lake. It is most famous for the royal Berg Castle.

[ru] Берг (Штарнбергер-Зе)

Берг (нем. Berg) — коммуна в Германии, в земле Бавария, на восточном берегу озера Штарнбергер-Зе.



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