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Bad Münder am Deister ist eine Kurstadt im Landkreis Hameln-Pyrmont in Niedersachsen. Die Stadt mit 16 Ortsteilen zählt etwa 17.400 Einwohner (Stand 31. Dez. 2021). Der Ortsteil Bad Münder (bis 1936 Münder) ist Verwaltungssitz mit rund 8000 Einwohnern.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Niedersachsen
Landkreis: Hameln-Pyrmont
Höhe: 119 m ü. NHN
Fläche: 107,97 km2
Einwohner: 17.447 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 162 Einwohner je km2
Postleitzahl: 31848
Vorwahl: 05042
Kfz-Kennzeichen: HM
Gemeindeschlüssel: 03 2 52 002
Stadtgliederung: 16 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Steinhof 1
31848 Bad Münder am Deister
Website: www.bad-muender.de
Bürgermeister: Dirk Barkowski (parteilos)
Lage der Stadt Bad Münder am Deister im Landkreis Hameln-Pyrmont
Karte
Karte
Rathaus
Rathaus

Geographie


Bad Münder am Deister liegt im Deister-Süntel-Tal an der Bundesstraße 442 und ist umgeben von den bewaldeten Gebirgszügen Deister und Süntel im Weserbergland, nördlich von Hameln. Die Hamel durchfließt das Stadtgebiet.

Die folgenden Kommunen grenzen im Uhrzeigersinn um das Stadtgebiet:

Seit der Gebietsreform am 1. Januar 1973 gehört die Stadt Bad Münder am Deister zum Landkreis Hameln-Pyrmont und besteht aus den nachstehend aufgeführten 16 Ortsteilen:


Geschichte


Merian-Stich von 1654
Merian-Stich von 1654
Hüttengebäude der früheren Glashütte Klein Süntel
Hüttengebäude der früheren Glashütte Klein Süntel
Eingangstor des Jüdischen Friedhofs Bad Münder
Eingangstor des Jüdischen Friedhofs Bad Münder

Der Ort im Deister-Süntel-Tal wurde zwischen 856 und 869 als „Munimeri“ erstmals erwähnt.[2][3] Die Heilkraft der Sole-, Schwefel- und Bitterquellen war schon früh bekannt. Mönche kamen eventuell wegen der Solequellen zu Fuß aus Minden angereist, immerhin fast 50 km. Dadurch könnte der Name „Mindener Sold“ entstanden sein, der sich im Laufe der Zeit zu „Mündener Sold“ entwickelt haben könnte. Der tatsächliche Ursprung des Namens ist aber ungewiss. Mit Sicherheit taucht Münder im Jahre 1033 in einer Urkunde Kaiser Konrads II. als „Munnere“ auf. Die seit 1033 bestehende Salzgewinnung wurde erst 1924 eingestellt. Im heutigen Ortsteil Hamelspringe wurde 1306 ein Zisterzienserkloster von Loccum aus gegründet.

Während der Hildesheimer Stiftsfehde von 1519 bis 1523 und im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt vollständig zerstört. Im Ortsteil Klein Süntel produzierte zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert die Glashütte Klein Süntel mit Unterbrechungen Hohlglas und andere Glasprodukte.[4] Im Jahre 1872 bekam Münder einen Eisenbahnanschluss an das Netz der Hannover-Altenbekener Eisenbahn-Gesellschaft.

Die Geschichte der Juden in Bad Münder setzt um das Jahr 1700 ein, als erstmals Schutzjuden urkundlich erwähnt werden. Der jüdische Friedhof der Gemeinde ist im Jahre 1782 zum ersten Mal bezeugt; ab 1835 bestand im Ort eine Synagoge. Im 19. Jahrhundert lebten rund 50 Personen jüdischen Glaubens im Ort. Danach ging ihre Zahl in den 1930er Jahren zur Zeit des Nationalsozialismus auf unter 10 Personen zurück. Deportationen von jüdischen Bürgern aus Bad Münder erfolgten 1942. Mindestens 18 Menschen, die in Bad Münder geboren worden waren oder gelebt hatten, wurden Opfer des Holocaust.

1936 erhielt Münder den Status einer Kurstadt, so dass Münder zu Bad Münder wurde und heute das Prädikat „Staatlich anerkannter Heilquellenkurbetrieb“ trägt. Der Kurort besitzt eine reizvolle Altstadt mit historischen Fachwerkhäusern und Sandsteinbauten aus der Weserrenaissance. Die Stadt lebt heute, außer von der Glas- und Möbelindustrie, hauptsächlich vom Gesundheitswesen und dem Tourismus.

Am 9. September 2002 wurden bei einem Zugunglück 40.000 Liter der Chemikalie Epichlorhydrin freigesetzt.


Eingemeindungen


Am 1. Januar 1973 wurden die Gemeinden Bakede, Beber, Böbber, Brullsen, Egestorf am Süntel, Eimbeckhausen, Flegessen, Hachmühlen, Hamelspringe, Hasperde, Klein Süntel, Luttringhausen, Nettelrede, Nienstedt und Rohrsen eingegliedert.[5]


Einwohnerzahlentwicklung


Aufgrund von Eingemeindungen erfolgte zunächst ein statistischer Zuwachs. Doch im Lauf von mehr als 50 Jahren (Stand 2015) ist ein stetiger Rückgang zu verzeichnen, die Gründe sind nicht exakt benennbar.

Anzahl Einwohner
Jahr 19611970198719901995200020052010201520182021
Einwohner 17.73919.67818.57018.97719.27419.14418.49017.53017.37617.46517.462

(Einwohnerzahlen: 1961 am 6. Juni, 1970 am 27. Mai, jeweils mit den später eingemeindeten Orten[5]; 1987–2018 jeweils am 31. Dezember[6], 2021 am 31. März)


Politik



Rat der Stadt


Stadtratswahl 2021
Wahlbeteiligung: 59,96 %
 %
40
30
20
10
0
31,66 %
31,29 %
12,14 %
12,05 %
6,48 %
4,55 %
1,09 %
0,72 %
SPD
CDU
Grüne
bmkmd
pBe
AfD
Unabh.g
Piraten
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
d WG Bad Münder kann mehr
e WG pro Bürger
g WG Die UNABHÄNGIGEN

Der Rat der Stadt Bad Münder am Deister[7] besteht aus 32 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Stadt mit einer Einwohnerzahl zwischen 15.001 und 20.000 Einwohnern.[8] Die 32 Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Diese Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Stimmberechtigt im Rat der Stadt ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister.

Die Kommunalwahl am 12. September 2021 führte zu folgendem Ergebnis:

Sitze
SPD 10
CDU 10
Grüne 4
bmkm 4
AfD 2
pro Bürger 2

Bürgermeister und Bürgermeisterinnen


Als hauptamtlicher Bürgermeister ist Dirk Barkowski am 12. September 2021 mit 3.292 Stimmen gewählt worden.[9]


Bürgermeister bis Ende des Zweiten Weltkriegs


Ehrenamtliche Bürgermeister (1945–2000)


Hauptamtliche Bürgermeister und Bürgermeisterinnen (ab 2000)


Stadtdirektoren (1945–2000)



Ortsräte


Die 16 Ortsteile der Stadt Bad Münder werden durch insgesamt 53 Ratsfrauen und -herren in neun Ortsräten vertreten[11]. Diese setzten sich wie folgt zusammen:

SPD CDU Grüne WG
Bad Münder 3 3 1 2
Bakede-Böbber-Egestorf 4 2 - 1
Beber-Rohrsen 1 3 1 -
Brullsen-Hachmühlen - - - 5
Eimbeckhausen 3 4 - -
Hasperde-Flegessen-Klein Süntel 1 2 1 1
Hamelspringe 1 - - 4
Nettelrede-Luttringhausen 3 2 - -
Nienstedt 3 2 - -
Summe= 19 18 3 13

Wappen, Flagge und Banner


Banner, Wappen und Hissflagge

Blasonierung:„Das Wappen der Stadt ist ein schwarz umrandetes grünes Schild, das in der Mitte einen aufrechtstehenden, aus Sicht der Betrachtenden nach links blickenden goldenen Löwen mit roten Krallen, roter Zunge und rotem Auge zeigt. Über dem Schild befindet sich eine dreitürmige steinfarbene in rot dargestellte Mauerkrone.“[12]

Das Wappen ist abgeleitet von einem Siegel aus dem Jahre 1318. Der Löwe steht für die früheren Landesherren der Fürsten von Lüneburg. Die Mauerkrone steht für die Stadt als solche; die Stadtrechte wurden Ende des 13. Jahrhunderts verliehen.

Die Flagge der Stadt ist grün mit dem Stadtwappen in der Mitte.[12]


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Übersicht (Auswahl)



Museen


Museum Bürgerhaus von 1752
Museum Bürgerhaus von 1752

Im Kernort finden sich zwei Museen in Trägerschaft der Ortsgruppe des Heimatbundes Niedersachsen:

Im Ortsteil Eimbeckhausen befindet sich ein Museum in Trägerschaft eines Vereins:

Im Ortsteil Bakede befindet sich das Handwerkermuseum und die Wege der Sinne mit 20 Stationen.


Musik



Bauwerke


Wettbergscher Adelshof mit Museum
Wettbergscher Adelshof mit Museum

Parks



Naturdenkmäler



Wirtschaft und Infrastruktur



Unternehmen



Verkehr


Die Bundesstraßen 442 und 217 bieten Verbindungen nach Hameln, Hannover sowie zur Anschlussstelle Lauenau der Bundesautobahn 2.

Der Bahnhof Bad Münder (Deister), DS100-Code HMDD, an der Bahnstrecke Hannover–Altenbeken wird von der S-Bahn-Linie S 5 PaderbornHamelnHannover Hbf – Hannover Flughafen bedient.

Linie Verlauf Takt
S 5 Paderborn Hbf Altenbeken Steinheim (Westf) Schieder Lügde Bad Pyrmont Emmerthal Hameln Bad Münder (Deister) Springe Völksen/Eldagsen Bennigsen Holtensen/Linderte Weetzen Hannover-Linden/Fischerhof Hannover Bismarckstraße Hannover Hbf Hannover-Nordstadt – Hannover-Ledeburg – Hannover-Vinnhorst – Langenhagen Mitte Langenhagen Pferdemarkt Hannover Flughafen
Stand: Fahrplanwechsel Juni 2022
60 min
30/60 min (Bad Pyrmont–Hameln)
30 min (Hameln–Hannover Hbf werktags)
30 min (Hannover Hbf–Flughafen)

Nächstgelegener Bahnhof für den Ortsteil Nienstedt ist der Bahnhof Egestorf (Deister) an der Deisterstrecke, wo die S-Bahn-Linien S 1 und 2 Verbindungen nach Haste und Hannover bieten.

Auf der früheren Bahnstrecke Bad Münder–Bad Nenndorf wurde 1968 der Personenverkehr und 1995 auch der letzte Rest des Güterverkehrs eingestellt.


Öffentliche Einrichtungen



Bildung


Grundschulen

Gesamtschulen

Sonstige Bildungseinrichtungen

Kindertagesstätten


Vereine


In der Kernstadt:


Persönlichkeiten


Söhne und Töchter der Stadt

Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen


Literatur




Commons: Bad Münder am Deister – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Bad Münder am Deister – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2021 (Hilfe dazu).
  2. Münder am Deister, Bad. In: Deutsches Ortsnamenbuch. Manfred Niemeyer, de Gruyter 2012, S. 421 (books.google.de).
  3. Anton Friedrich Büsching: Auszug aus seiner Erdbeschreibung…., Johann Carl Bohn, Hamburg 1771, S. 840 (books.google.de).
  4. Glasflaschenherstellung in Klein Süntel: forum-glas-bad-muender.de
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 202.
  6. Regionalstatistische Datenbank, Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen LSKN-Online
  7. Politische Gremien der Stadt Bad Münder (Memento des Originals vom 15. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bad-muender.de
  8. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten, abgerufen am 18. Februar 2015
  9. Wahl des Bürgermeisters 2019 in der Stadt Bad Münder am Deister – Übersicht. Abgerufen am 3. November 2019.
  10. Hermann Weber: Chronik Bad Münder am Deister 1945 - 1985. Hrsg.: Hermann Weber. Eigenverlag (Hermann Weber), Bad Münder am Deister 1989, S. 928.
  11. Kommunalwahlergebnisse Bad Münder 2021. 15. September 2021, abgerufen am 25. Juni 2022.
  12. Hauptsatzung der Stadt Bad Münder am Deister (Memento des Originals vom 19. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bad-muender.de, abgerufen am 18. Februar 2015
  13. Am Boden zerstört in Neue Deister-Zeitung vom 19. August 2016
  14. Neue Stele am alten Platz in Neue Deister-Zeitung vom 22. Dezember 2016
  15. Website des Museums, abgerufen am 21. August 2009.
  16. Website des Stuhlmuseums, abgerufen am 21. August 2009.
  17. Hytera Mobilfunk GmbH - Unternehmensseite.
  18. Website der Deister-Süntel-Klinik
  19. AWO Gesundheitsdienste gGmbH, Gesundheitszentrum Deisterallee, Bad Münder, Deister-Süntel-Klinik (Memento vom 6. Februar 2016 im Internet Archive).
  20. Website der Deister-Weser-Kliniken.
  21. Diakoniekrankenhaus Friederikenstift gGmbH, BG Sonderstation für Schwerunfallverletzte in Bad Münder/Hachmühlen.
  22. Website der Deutschen Klinik Bad Münder.
  23. Website der Deutschen Klinik für Prävention.
  24. Beschreibung auf den Seiten der IG BCE.
  25. Aktuelles, Bekanntmachungen, Veranstaltungen. Abgerufen am 14. Februar 2018.
  26. Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Landesverband Niedersachsen e. V. - Bezirk Weserbergland - Beber-Rohrsen-Bad Münder
  27. Website des Heimatbund Niedersachsen
  28. Website des Lectorium Rosicrucianum.
  29. Website des Solarvereins

На других языках


- [de] Bad Münder am Deister

[en] Bad Münder

Bad Münder (also: Bad Münder am Deister; West Low German: Bad Münner) is a town in the Hamelin-Pyrmont district, Lower Saxony, Germany. It is on the south side of the Deister hills in the Deister-Süntel valley, about 15 kilometres (9.3 mi) northeast of Hamelin. The city with 16 districts has about 17,400 inhabitants (2020). The district Bad Münder is the administrative centre with about 8,000 inhabitants.

[ru] Бад-Мюндер-ам-Дайстер

Бад-Мюндер-ам-Дайстер (нем. Bad Münder am Deister) — город в Германии, в земле Нижняя Саксония.



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