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Aidlingen ist eine Gemeinde im Landkreis Böblingen in Baden-Württemberg.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Böblingen
Höhe: 427 m ü. NHN
Fläche: 26,56 km2
Einwohner: 9274 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 349 Einwohner je km2
Postleitzahl: 71134
Vorwahlen: 07034, 07056
Kfz-Kennzeichen: BB, LEO
Gemeindeschlüssel: 08 1 15 001
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 6
71134 Aidlingen
Website: www.aidlingen.de
Bürgermeister: Ekkehard Fauth
Lage der Gemeinde Aidlingen im Landkreis Böblingen
Karte
Karte

Geographie



Lage


Aidlingen liegt im Heckengäu und wird vom Bach Aid, entstanden aus Aisch (Sau) aus Dachtel sowie Irm aus Gechingen durchflossen.


Gemeindegliederung


Das heutige Gemeindegebiet entstand durch Eingliederung der zuvor selbstständigen Gemeinden Dachtel und Deufringen nach Aidlingen im Jahr 1971.

In der Hauptsatzung der Gemeinde Aidlingen sind die vier Ortsteile Aidlingen, Dachtel, Deufringen und Lehenweiler ausgewiesen. Diese vier Ortsteile bilden Wohnbezirke im Rahmen der Unechten Teilortswahl. Die Ortsteile Dachtel und Deufringen bilden zugleich Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher.[2]


Schutzgebiete


In Aidlingen gibt es die drei Naturschutzgebiete Kasparsbrunnen-Ried-Binn, Venusberg-Wolfsäcker-Besental/Halde und Storrenberg. Diese sind eingebettet in das Landschaftsschutzgebiet Aidlingen und sind Bestandteil des FFH-Gebiets Gäulandschaft an der Würm. Im Osten befindet sich zudem der Schonwald Schelmenwasen.[4]


Geschichte


Aidlingen 1681, Forstlagerbuch von Andreas Kieser
Aidlingen 1681, Forstlagerbuch von Andreas Kieser

Mittelalter und frühe Neuzeit


Im Ortsteil Aidlingen hatte 843 das Kloster Reichenau Besitz.[5] Es verkaufte Fronhof und Kirchensatz 1355 an die Herren von Bondorf, die beides wiederum 1365 den Grafen von Württemberg überließen, die im 14. Jahrhundert auch den Anteil der Pfalzgrafen von Tübingen erwarben. Seither gehörte Aidlingen zum württembergischen Amt Böblingen. Dienstleute der Pfalzgrafen saßen als Ortsadlige in Aidlingen. Die Nikolaikirche erbaute 1470 Aberlin Jörg als Wehrkirche in beherrschender Höhe. Den alten Ortsbereich bestimmen heute noch Fachwerkhäuser des 17. und 18. Jahrhunderts. 1709 gründeten zwei ehemalige Gardereiter des Herzogs Eberhard Ludwig den Ort Lehenweiler im Norden der Aidlinger Markung.


Von der Gründung des Königreichs Württemberg bis zur NS-Zeit


Bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im seit 1806 bestehenden Königreich Württemberg blieb Aidlingen weiterhin dem Oberamt Böblingen zugeordnet.

Um 1850 trieben die Einwohner meist Feldbau und daneben noch Tuchmacherei, Handspinnen sowie Korbflechten. Fünf von der Aid getriebene Mühlen, eine Bierbrauerei und eine mechanische Wollspinnerei vertraten Gewerbe und Industrie. Charakteristisch sind das klassizistische ehemalige Rathaus von 1853 und der gegenüberliegende reiche Fachwerkbau des Gasthofes „Adler“ von 1705. Das heutige Rathaus wurde 1866 als Wohn- und Geschäftshaus für Arzt, Apotheke und Lehrer gebaut.

Seit 1927 ist auch ein Diakonissenmutterhaus des Christlichen Vereins für Frauen und Mädchen mit Bibel- und Haushaltungsschule ansässig.

Die Verwaltungsreform während der NS-Zeit in Württemberg führte 1938 zur Zugehörigkeit zum Landkreis Böblingen.


Nachkriegszeit bis heute


Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel Aidlingen in die Amerikanische Besatzungszone und kam somit 1945 zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.

In den Nachkriegsjahren 1949/50 errichtete die katholische Kirchengemeinde eine Kirche am Sonnenberg. Auch entstanden im Osten an der Straße nach Böblingen die Baugebiete „Ostheim“ (1955) und „Kirschhalde“ (1959–1960), zu denen sich 1966 bis 1976 das Baugebiet „Sonnenberg“, nördlich des alten Ortskerns gesellte. Im Westen erfolgten die Ortserweiterungen „Buchhalde“ und „Gewanne“, an die sich ein kleines Gewerbegebiet anschloss.

Die Nikolaikirche in Aidlingen
Die Nikolaikirche in Aidlingen

Diese Entwicklung machte den weiteren Ausbau der öffentlichen Einrichtungen notwendig. Es wurden sowohl neue Kindergärten (Aidlingen und Lehenweiler 1970 und 1972) als auch Schulen gebaut (Buchhaldenschule 1952, Sonnenbergschule 1971). Es erfolgte 1966–1970 die Restkanalisation der Gemeinde (Sammelkläranlage im Würmtal) und seit 1971 eine Erweiterung der Wasserversorgung (neue Wasserfassung, Hochbehälter und Verbindungsleitungen). Weitere öffentliche Einrichtungen waren eine Leichenhalle (1966), Feuerwehrhaus (1968), Sonnenberghalle (1972) und Buchhalden-Sporthalle (1980) mit erweiterter Sportanlage „Vogelherdle“ (1976 bis 1978)

Großräumige Landschafts- und Naturschutzgebiete sorgen für die Erhaltung der charakteristischen Landschaft des Schlehen- und Heckengäus.


Eingemeindungen


Im Zuge der Gebietsreform in Baden-Württemberg wurde am 1. September 1971 die Gemeinde Dachtel nach Aidlingen eingegliedert, am 1. Dezember 1971 erfolgte die Eingliederung Deufringens.[6]


Einwohnerentwicklung


Es handelt sich um Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg[7] (nur Hauptwohnsitze).

Jahr 0Einwohner0
1. Dezember 1871 ¹2.637
1. Dezember 1880 ¹2.766
1. Dezember 1890 ¹2.598
1. Dezember 1900 ¹2.470
1. Dezember 1910 ¹2.388
16. Juni 1925 ¹2.279
16. Juni 1933 ¹2.320
Jahr 0Einwohner0
17. Mai 1939 ¹2.333
13. September 1950 ¹3.419
6. Juni 1961 ¹3.804
27. Mai 1970 ¹5.420
31. Dezember 19807.732
27. Mai 1987 ¹7.754
31. Dezember 19908.309
Jahr* Einwohner
19958.920
20009.136
20059.242
20109.033
20158.843
20209.233
* jeweils 31. Dezember

Konfessionsstatistik


Am 31. Dezember 2018 waren von den Einwohnern 3696 (40,79 %) Mitglied der evangelischen Kirche, 1803 (19,92 %) der römisch-katholischen Kirche und 3561 (39,30 %) hatten eine sonstige Religion oder keine Religionszugehörigkeit[8]


Politik



Gemeinderat


Kommunalwahl 2019
 %
40
30
20
10
0
30,74 %
24,23 %
22,75 %
10,04 %
7,27 %
4,98 %
CDU
FW
Grüne
SPD
Freie
FDP
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
−8,04 %p
+0,87 %p
+9,38 %p
−8,27 %p
+3,91 %p
+2,17 %p
CDU
FW
Grüne
SPD
Freie
FDP

In Aidlingen wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate (Ausgleichssitze) verändern. Der Gemeinderat in Aidlingen hat nach der letzten Wahl 23 Mitglieder (vorher 21). Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Endergebnis. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Parteien und Wählergemeinschaften  %
2019
Sitze
2019
 %
2014
Sitze
2014
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 30,74 7 38,78 7
FW Freie Wähler 24,23 6 23,36 5
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 22,75 5 13,37 3
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 10,04 2 18,31 4
Freie Die Freien 7,27 2 3,36 1
FDP Freie Demokratische Partei 4,98 1 2,81 1
Gesamt 100 23 100 21
Wahlbeteiligung 63,54 % 54,5 %

Bürgermeister



Wappen


Blasonierung: „In Silber (weiß) ein blauer Reichsapfel mit goldenem (gelben) Beschläg und blauem Kreuz. Die Gemeindefarben sind blau und weiß (Silber).“ (Aus dem Verleihungsbeschluss des baden-württembergischen Innenministers vom 12. Januar 1973.)


Wirtschaft und Infrastruktur



Bildungseinrichtungen


Neben der Sonnenberg-Werkrealschule gibt es zwei Grundschulen im Ort, in Aidlingen die Buchhalden-Grundschule, die die Aidlinger und Lehenweiler Schüler besuchen und in Deufringen die Schallenberg-Grundschule, die die Kinder aus Deufringen und Dachtel besuchen.


Verkehr


Aidlingen ist über Kreisstraßen mit dem überregionalen Straßennetz verbunden. Die Buslinie 763 verbindet den Ort mit Sindelfingen, Böblingen und Calw. Seit dem 11. Dezember 2016 gibt es eine zusätzliche Buslinie 764 in Richtung Ehningen die für einen direkteren Anschluss an den Bahnhof Ehningen und damit zur S-Bahn-Linie S1 Richtung Stuttgart sorgen soll.[10]

Die nächste Autobahnanschlussstelle ist Ehningen an der Bundesautobahn 81 Stuttgart – Singen in 6 km Entfernung.


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Sehenswürdigkeiten



Kultur


Das Schloss in Deufringen
Das Schloss in Deufringen

Sport



Söhne und Töchter der Gemeinde



Weitere Persönlichkeiten



Literatur



Quellen


  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Hauptsatzung der Gemeinde Aidlingen vom 25. August 1988, zuletzt geändert am 24. Juli 2014 (PDF; 38 kB)
  3. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2, S. 80–81.
  4. Daten- und Kartendienst der LUBW
  5. Reichenau, 843. September 1. wubonline.de, abgerufen am 14. Mai 2016.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 447.
  7. Bevölkerungsentwicklung in Baden-Württemberg von 1871 bis 2012 (Memento vom 12. September 2014 im Webarchiv archive.today)
  8. Religionszugehörigkeit der Einwohner von Aidlingen
  9. Marc Schieferecke: Bürgermeisterwahl am 9. Oktober 2016 (Der neue Rathauschef ist der alte). Stuttgarter Zeitung, 9. Oktober 2016, abgerufen am 13. Oktober 2016.
  10. VVS Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS): Neue Busverbindung zwischen Aidlingen und Ehningen. Abgerufen am 5. September 2017.
  11. Ev. Kreisbildungswerk und Kath. Bildungswerk Kreis Böblingen (Hrsg.), Die Kirchen im Landkreis Böblingen, München 1990, S. 11f.


Commons: Aidlingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Aidlingen

[en] Aidlingen

Aidlingen is a municipality in the district of Böblingen in Baden-Württemberg in Germany.

[ru] Айдлинген

Айдлинген (нем. Aidlingen) — община в Германии, в земле Баден-Вюртемберг.



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