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Mötzingen ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg, die zum Landkreis Böblingen gehört. Sie gehört zur Region Stuttgart (bis 1992 Region Mittlerer Neckar) und zur Randzone der europäischen Metropolregion Stuttgart.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Böblingen
Höhe: 533 m ü. NHN
Fläche: 8,15 km2
Einwohner: 3702 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 454 Einwohner je km2
Postleitzahl: 71159
Vorwahl: 07452
Kfz-Kennzeichen: BB, LEO
Gemeindeschlüssel: 08 1 15 034
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schloßgartenstraße 1
71159 Mötzingen
Website: www.moetzingen.de
Bürgermeister: Marcel Hagenlocher
Lage der Gemeinde Mötzingen im Landkreis Böblingen
Karte
Karte

Geographie


Mötzingen liegt im Korngäu bzw. Oberen Gäu zehn Kilometer südwestlich von Herrenberg und fünf Kilometer östlich von Nagold. Der Autobahnanschluss A 81 Rottenburg ist ca. sechs Kilometer entfernt.


Nachbargemeinden


Im Westen grenzt Mötzingen an die Stadt Nagold im Landkreis Calw, im Norden an Jettingen und Gäufelden, im Osten an Bondorf (alle drei im Landkreis Böblingen) und im Süden an die Stadt Rottenburg am Neckar im Landkreis Tübingen.


Geschichte



Überblick


Die ersten Siedlungsfunde in der Markung Mötzingen reichen bis in die Eisenzeit zurück. Die erste urkundliche Erwähnung stammt von 1094. Zu der Zeit lag das Gebiet im Herzogtum Schwaben. Im Spätmittelalter übten die Vögte der Grafen von Hohenberg die Herrschaft über den Ort aus. 1581 ging Mötzingen an das Herzogtum Württemberg über und wurde dem Amt Herrenberg unterstellt. 1582 bis 1584 entstand ein Schloss, dessen Baumeister Heinrich Schickhardt war. Das Schlossgut wurde nacheinander an verschiedene adelige und bürgerliche Familien verliehen. Bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im 1806 gegründeten Königreich Württemberg blieb die Zugehörigkeit von Mötzingen zum Oberamt Herrenberg bestehen. Anlässlich der Kommunalreform 1938, während der NS-Zeit in Württemberg, die zur Auflösung der Oberämter und zur Einführung von Landkreisen führte, kam der Ort zum Landkreis Böblingen. Im letzten Jahr des Zweiten Weltkriegs wurde das Schloss zerstört. 1945 bis 1952 gehörte Mötzingen zum Land Württemberg-Baden, das 1945 in der Amerikanischen Besatzungszone gegründet worden war. 1952 gelangte die Gemeinde zum neuen Bundesland Baden-Württemberg.

In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich südlich des alten Dorfkerns ein Neubaugebiet, das bis in die 1980er Jahre nach Südosten weiter wuchs. Auch im Nordwesten der Gemeinde gab es in den Nachkriegsjahren eine rege Bautätigkeit, die zur Entstehung neuer Siedlungsflächen führte. Hierbei entstand auch ein Areal für Gewerbetreibende.


Religionen


Die Reformation wurde in Mötzingen 1534 eingeführt. In Mötzingen sind heute folgende Religionen mit nachfolgenden Einrichtungen vertreten:

  1. Evangelische Kirche: Die ev. Kirche ist mit der Mauritiuskirche (erbaut 1792), einem Gemeindehaus und einer Gemeindebücherei vertreten.
  2. Katholische Kirche: Die kath. Kirche ist in Mötzingen mit einem Gemeindehaus vertreten. Da ein Pfarrverband zwischen Vollmaringen und Mötzingen besteht, zählt man die Angehörigen des katholischen Glaubens der beiden Dörfer zur Katholischen Kirchengemeinde St. Georg.
  3. Evangelisch-methodistische Kirche: Die Angehörigen des evangelisch-methodistischen Glaubens gehören zur Evangelisch-methodistischen Kirchengemeinde Gäufelden.
  4. Neuapostolische Kirche: Die neuapostolische Kirche ist in Mötzingen mit einem Kirchengebäude vertreten.
  5. Volksmission: Die Volksmission ist in Mötzingen mit einer Ortsgemeinde vertreten. Des Weiteren stellen sie ein Gebäude zur Verfügung, das für verschiedene Aktivitäten (Royal Rangers, Jugendgottesdienste, …) genutzt wird.

Einwohnerentwicklung


Es handelt sich um Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg[2] (nur Hauptwohnsitze).

Jahr Einwohner
8. Dezember 1853[3]960
1. Dezember 1871 ¹972
1. Dezember 1880 ¹1.120
1. Dezember 1890 ¹1092
1. Dezember 1900 ¹1143
1. Dezember 1910 ¹1200
16. Juni 1925 ¹1263
16. Juni 1933 ¹1262
17. Mai 1939 ¹1240
13. September 1950 ¹1686
Jahr Einwohner
6. Juni 1961 ¹1592
27. Mai 1970 ¹1922
31. Dezember 19802458
27. Mai 1987 ¹2643
31. Dezember 19902979
31. Dezember 19953443
31. Dezember 20003502
31. Dezember 20053564
31. Dezember 20103678
31. Dezember 20153608
31. Dezember 20203702

Politik



Gemeinderat


Der Gemeinderat in Mötzingen hat 12 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Endergebnis. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Parteien und Wählergemeinschaften %
2019
Sitze
2019
%
2014
Sitze
2014
Kommunalwahl 2019
 %
40
30
20
10
0
36,70 %
31,40 %
21,08 %
10,82 %
UWV
WGM
CDU
SPD
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
−2,05 %p
−5,95 %p
+8,05 %p
−0,06 %p
UWV
WGM
CDU
SPD
UWV Unabhängige Wählervereinigung 36,70 4 38,75 5
WGM Wählergemeinschaft Mötzingen 31,40 4 37,35 4
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 21,08 3 13,03 2
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 10,82 1 10,88 1
gesamt 100,0 12 100,0 12
Wahlbeteiligung 60,31 % 50,8 %

Bürgermeister


Als Bürgermeister amtiert seit dem 1. Februar 2008 Marcel Hagenlocher, der bereits zuvor in der Mötzinger Gemeindeverwaltung tätig war. Sein Vorgänger Thomas Sprißler gab das Amt auf, nachdem er im Dezember 2007 zum Stadtoberhaupt der Großen Kreisstadt Herrenberg gewählt wurde.


Wappen


Das Wappen besteht aus einem silbernen Kelch auf blauem Grund. Früher wurde der Kelch von zwei ebenfalls silbernen Lorbeerzweigen umkränzt. Die Herkunft des Wappens ist ungeklärt.


Wirtschaft und Infrastruktur



Verkehr


Mötzingen liegt direkt an der Landesstraße 1361 und ist zudem über 6 Kreisstraßen erreichbar. Außerdem ist über einen Autobahnzubringer an die A 81 angeschlossen. Zudem ist durch einen gut ausgebauten ÖPNV nach Nagold und Herrenberg der Anschluss an das S-Bahn-Netz und damit eine gute Verbindung nach Stuttgart und den dortigen Flughafen und Hauptbahnhof gesichert.


Ansässige Unternehmen


Westlich von Mötzingen liegt der Steinbruchgebiet Schotterwerk Mayer. Neben der Rohstoffversorgung mit Schottermaterialien wird eine Erddeponie betrieben.
Die beiden Polstermöbelhersteller Rolf Benz und Walter Knoll haben Produktionsstandorte in Mötzingen.


Bildungseinrichtungen


Mötzingen verfügt über eine eigene Grundschule, drei Kindergärten und eine Gemeindebücherei.


Sonstiges


In Mötzingen steht der Sender Mötzingen, ein UKW-Füllsender des Südwestrundfunks.
Eine der bedeutendsten Höhlen in der Muschelkalkzone im Oberen Gäu, das Pommerlesloch, liegt in einem Waldstück in Mötzingen.
Auch die Herrgottscheuer, eine der größten Dolinen des Oberen Gäus liegt in Mötzingen.

Für die unter Denkmalschutz stehenden Objekte im Ort, siehe die Liste der Kulturdenkmale in Mötzingen.


Natur


Die Gemeinde Mötzingen wurde am 1. März 2013 vom Nabu zur ersten Haselmaus-Gemeinde Baden-Württembergs ernannt.[4]


Trivia


Als Ortsnecknamen werden die Mötzinger Muggeschnapper (Fliegenschnapper) genannt.


Persönlichkeiten



Literatur



Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Bevölkerungsentwicklung in Baden-Württemberg von 1871 bis 2012@1@2Vorlage:Toter Link/www.statistik.baden-wuerttemberg.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. aus: Beschreibung des Oberamts Herrenberg, Tabelle_I.
  4. Gäubote vom 2. März 2013


Commons: Mötzingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

На других языках


- [de] Mötzingen

[en] Mötzingen

Mötzingen is a village in the district of Böblingen in Baden-Württemberg in Germany.

[ru] Мётцинген

Мётцинген (нем. Mötzingen) — коммуна в Германии, в земле Баден-Вюртемберг.



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