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Cherbourg-en-Cotentin [ʃɛʁbuʁ ɑ̃ kotɑ̃tɛ̃] ist der Name einer neugebildeten Gemeinde im Norden des Départements Manche, die offiziell zum 1. Januar 2016 durch die Vereinigung von fünf Gemeinden aus der Communauté urbaine de Cherbourg entstand: Cherbourg-Octeville mit den vor 2000 selbständigen Gemeinden Cherbourg und Octeville, Équeurdreville-Hainneville, La Glacerie, Querqueville und Tourlaville. Ihr historisch gewachsenes Zentrum ist die alte Hafenstadt Cherbourg. Sie war bereits zur Zeit der Römer besiedelt und wurde in der Neuzeit beginnend mit Vauban zum französischen Kriegshafen ausgebaut.

Cherbourg-en-Cotentin
Cherbourg-en-Cotentin (Frankreich)
Cherbourg-en-Cotentin (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Normandie
Département (Nr.) Manche (50)
Arrondissement Cherbourg (Hauptort)
Kanton Cherbourg-en-Cotentin-1
Cherbourg-en-Cotentin-2
Cherbourg-en-Cotentin-3
Cherbourg-en-Cotentin-4
Cherbourg-en-Cotentin-5
La Hague
Gemeindeverband Cotentin
Koordinaten 49° 38′ N,  38′ W
Höhe 0–178 m
Fläche 68,54 km²
Einwohner 78.549 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 1.146 Einw./km²
Postleitzahl 50100, 50110, 50120, 50130, 50460 und 50470
INSEE-Code
Website cherbourg.fr

Cherbourg im Mai 2006

Geographie


Die Gemeinde liegt im Norden der Halbinsel Cotentin an der französischen Südküste des Ärmelkanals. Bestandteile der jungen Gemeinde wurden die alten Gemeinden Cherbourg (Stadt, vgl. die Karte von 1888), Octeville, Équeurdreville, Hainneville, Querqueville, Tourlaville, La Glacerie (Village de la Verrerie) und das Hafengebiet (Rade) mit Dämmen und Inseln.


Gliederung


Ortsteilehemaliger
INSEE-Code
Fläche (km²)Einwohnerzahl (2016)[1]
Cherbourg-Octeville (seit 28. Februar 2000)5012914,2636.121
Équeurdreville-Hainneville5017312,8316.900
La Glacerie4020318,7006.057
Querqueville5041605,5605.116
Tourlaville5060217,1915.882

Die benachbarten Gemeinden sind:

Östlich:

südlich:

westlich:

Nach wie vor (2016) existiert als Verwaltungseinheit das Arrondissement Cherbourg im Departement Manche. Hauptort und zugleich Sitz einer Unterpräfektur des Gebiets ist Cherbourg-en-Cotentin. Das Arrondissement ist in 12 Kantone untergliedert.

Umgebung von Cherbourg um 1888
Umgebung von Cherbourg um 1888
Die neue Gemeinde Cherbourg-en-Cotentin und die dazugehörigen Ortsteile
Die neue Gemeinde Cherbourg-en-Cotentin und die dazugehörigen Ortsteile

Geschichte



Toponymie


Der Name der Gemeinde weist deutlich auf Cherbourg hin, den Hauptort der Gemeinde. Höchstwahrscheinlich leitet sich Cherbourg vom skandinavischen kjarr „Sumpf“ und borg „Befestigung“ (vgl. Deutsch: Burg), ab. Vor der Wikingerzeit hieß Cherbourg auf Gallisch coriallum, das wahrscheinlich schon die gleiche Bedeutung hatte.[2] Oder, so eine andere Erklärung, Cherbourg stammt aus dem angelsächsischen ker (Englisch: moor) und burgh (Englisch: town).[3] Die Wurzel kjarr/ker ist auch anderswo in der Normandie zu finden, wie aus Villequier und Gonfreville-l’Orcher ersichtlich ist.

Zur Gemeindeverfassung der Zeit von 2000 bis 2015 siehe den


Geschichte von Cherbourg


Die alte Hafenstadt Cherbourg war bereits zur Zeit der Römer besiedelt und wurde in der Neuzeit beginnend mit Vauban zum französischen Kriegshafen ausgebaut. Am 19. Juni 1940 wurde die Stadt von den Truppen der deutschen Wehrmacht eingenommen. Von 1940 bis 1943 unterhielt die Kriegsmarine ein Marinelazarett und von 1940 bis 1942 lag hier auch eine Seenotfliegerstaffel. Im Juni 1944 tobte die Schlacht um Cherbourg mit hohen Verlusten unter der Zivilbevölkerung.


Siehe auch: Geschichte von Cherbourg


Fusionen


Cherbourg-en-Cotentin entstand zum 1. Januar 2016 durch die Vereinigung von fünf Gemeinden aus der Communauté urbaine de Cherbourg, nämlich Cherbourg-Octeville mit den vor 2000 selbständigen Gemeinden Cherbourg und Octeville, Équeurdreville-Hainneville, La Glacerie, Querqueville und Tourlaville.


Gemeindeverwaltung


Nach dem Zusammenschluss der fünf Gemeinden zum 1. Januar 2016 bis zu den nächsten Gemeindewahlen 2020 besteht der Gemeinderat aus 163 Vertretern:

Der Bürgermeister ist seit 3. Januar 2016 Benoît Arrivé von der PS.

Unter ihm gibt es die fünf „maires délégués“ der alten Gemeinden, die nun Dezernenten mit zugeordneten Fachgebieten für die Gesamtstadt sind, und 18 „maires-adjoints“. Das Leitungsgremium, das „bureau municipal“, hat damit zur Zeit also 24 Bürgermeister (inklusive des OB).


Wirtschaft und Infrastruktur


Cherbourg-en-Cotentin ist Endpunkt der Eisenbahnlinie Paris–Caen–Cherbourg, die 1858 eröffnet wurde.

Der Flughafen Cherbourg-Maupertus liegt elf Kilometer östlich.

Seit Mitte Januar 2014 verkehrt vom Hafen Rade de Cherbourg nach Dublin erstmals eine Fährverbindung direkt in die irische Hauptstadt.[4]

Im Quartier de la Divette (Viertel La Divette) befinden sich seit 2013 zwei Wärmepumpen von 1,092 MW jeweils, die die Meereswärme aus dem Kommerzbecken des Hafens erschließen.[5] Dadurch wird 84 % des Wärmebedarfs im Quartier de la Divette abgedeckt, der Rest (16 %) wird dank der bereits existierenden Gaskessel ergänzt. Es werden 1730 t CO2 pro Jahr vermieden.

U-Boot Le Redoutable
U-Boot Le Redoutable

Verkehr


Busse: vom Département Manche betriebenen Buslinie Manéo Nr. 1 angefahren (Buslinie Saint-Lô-Carentan-Valognes-Cherbourg).[6] Mit der Buslinie Manéo Nr. 10 kann man Barneville-Carteret erreichen, und mit der Buslinie Manéo Nr. 12 kann man Barfleur im Nordosten der Halbinsel erreichen.

Schifffahrt: Zum Hafen Cherbourg gehören mehrere Häfen, die Marinebasis, Übersee-, Handels-, Fischerei-, Fähr- und Port de Plaisance, und die jahrhundertelang größte künstliche Reede der Welt, bestehend aus innerer und äußerer Reede (Petite und Grande Rade). Der Hafen ist bedeutend als Marinebasis und Fährhafen nach Irland.

Die Hafenanlagen umfassen eine Fläche von ungefähr 1500 Hektar.

Mehr zum Hafen siehe


Sehenswürdigkeiten



Museen


Patroclus von David (1780), Gemälde im Thomas-Henry-Museum
Patroclus von David (1780), Gemälde im Thomas-Henry-Museum

Festungsanlagen



Sport


Am 3. Juli 2016 war Cherbourg-en-Cotentin Ziel der zweiten Etappe der Tour de France 2016. Der Ortsteil La Glacerie war eine der fünf Gemeinden, die zum 1. Januar 2016 fusioniert hatten.


Partnerstädte


Es bestehen Städtepartnerschaften mit:

Cherbourg-en-Cotentin unterhält dezentralisierte Zusammenarbeit mit:



Commons: Cherbourg-en-Cotentin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Einwohnerzahlen rückwirkend zum 1. Januar 2016
  2. René Lepelley: Dictionnaire étymologique des noms de communes de Normandie.
  3. bourg. In: Louis Guinet: Les emprunts gallo-romans au germanique (du 1er à la fin du Vème siècle). Klincksieck, Paris 1982.
  4. Irish Ferries: Neue Direktfähre von Frankreich nach Dublin (Memento vom 18. Januar 2014 im Internet Archive), 4. Dezember 2013.
  5. Marie-Jo Sader: Meerwasser, um die Wohnungen zu erhitzen. (actu-environnement.com).
  6. Karte von Manéo (französisch).

На других языках


- [de] Cherbourg-en-Cotentin

[en] Cherbourg-en-Cotentin

Cherbourg-en-Cotentin (French pronunciation: ​[ʃɛʁbuʁ ɑ̃ kɔtɑ̃tɛ̃]) is a city in the department of Manche, Normandy, northwestern France, established on 1 January 2016.[2] The commune takes its name from Cherbourg, the main town of the commune, and the Cotentin Peninsula. Cherbourg is an important commercial, ferry and military port on the English Channel. Cherbourg-en-Cotentin is a Maritime prefecture and sub-prefecture of Manche. Due to its union, it is the most populous commune in its department with 79,144 inhabitants as of 2018 (of which 35,545 in Cherbourg-Octeville),[3] making it the first city of the department before the Saint-Lô prefecture and the second in the region after Caen. Its urban unit is composed of three communes (Cherbourg-en-Cotentin, Martinvast and Tollevast),[4] and has 81,963 inhabitants (2018). Its larger functional area (covering 77 communes) has 152,630 inhabitants (2018).[5]

[ru] Шербур-ан-Котантен

Шербур-ан-Котантен (фр. Cherbourg-en-Cotentin) — новая коммуна на северо-западе Франции, находится в регионе Нормандия, департамент Манш. Центр округа Шербур. Расположена в 123 км к север-западу от Кана, на побережье Ла-Манш, в северной части полуострова Котантен. Со столицей региона городом Кан Шербур-ан-Котантен связывает автомагистраль N13. В центре города находится железнодорожный вокзал Шербур, конечная станция линии Мант-ла-Жоли―Шербур.



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