world.wikisort.org - Frankreich

Search / Calendar

Fermanville ist eine französische Gemeinde mit 1263 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Manche in der Region Normandie. Dort befindet sich eine der bedeutendsten Fundstätten des Mittelpaläolithikums.

Fermanville
Fermanville (Frankreich)
Fermanville (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Normandie
Département (Nr.) Manche (50)
Arrondissement Cherbourg
Kanton Val-de-Saire
Gemeindeverband Cotentin
Koordinaten 49° 41′ N,  27′ W
Höhe 0–136 m
Fläche 11,60 km²
Einwohner 1.263 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 109 Einw./km²
Postleitzahl 50840
INSEE-Code

Fermanville mit dem Cap Lévi (links)

Toponymie


Der Ortsname kommt aus dem anglo-skandinavischen Farman, die Endung „ville“ bedeutet Stadt.[1][2]


Geografie


Leuchtturm am Cap Lévi
Leuchtturm am Cap Lévi

Fermanville liegt an der Nordküste der Halbinsel Cotentin auf halben Weg zwischen Cherbourg-Octeville und Pointe de Barfleur im armorikanischen Massiv[3][4], in der Landschaft Val de Saire. Die Gemeinde grenzt an die Küste des Ärmelkanals, die sich im Gemeindegebiet auf einer Länge von 24,3 Kilometern erstreckt. Nahe dem Cap Lévi liegen zwei Häfen, Port du Cap Lévi und Port Pignot. Am Kap selbst steht der Leuchtturm Phare du Cap Lévi.

Der Hauptort der Gemeinde heißt La Heugue, die Siedlungsgebiete sind – wie häufig in der Normandie – verstreut. Darüber hinaus gehören zur Gemeinde 24 Weiler, deren Häuser häufig aus rosafarbenem Granit bestehen.

Die Gemeinde wird vom Flüsschen Poult durchflossen. Dessen Tal wird durch die 242 Meter lange Eisenbahnbrücke Viaduc de Fermanville[5] überquert. Sie wurde von der 1951 stillgelegten Bahnstrecke Cherbourg-Barfleur genutzt. Jene bekam den französischsprachigen Spitznamen Tue-vaques, weil die Züge angeblich mehrere Kühe getötet hatten.


Geschichte


Mairie (Rathaus) von Fermanville
Mairie (Rathaus) von Fermanville

In der 1978 entdeckten archäologischen Stätte Port Pignot[6] fand man bedeutende Überreste einer menschlichen Ansiedlung. Die Funde reichen bis zu 200.000 oder 250.000 Jahre ins mittlere Paläolithikum zurück. Reste der Hütten und Feuerstellen sind im Musée de Normandie in Caen ausgestellt; die Stellen, wo Steine behauen wurden, können vor Ort besichtigt werden. Eine weitere wichtige Stätte jener Epoche befindet sich auf der Halbinsel Cotentin in Saint-Germain-des-Vaux am Roche Gélétan, auf dem Gebiet der Gemeinde La Hague.

1968 kam nach einer Springtide ein 18 m langer 6 m breiter Kahn aus dem 7. Jahrhundert zum Vorschein. Er war an der Pointe de Fréval im Sand begraben und wurde wahrscheinlich bis zum Strand gezogen, um als Grabstätte einer wichtigen Person zu dienen. Dadurch können Kenntnisse über die Seetechniken des Mittelalters gewonnen werden (in Groix wurde 1906 ein Wikinger-Kahn entdeckt). 1932 sank das U-Boot Prométhée vor dem Cap Lévi.

Am 30. April 1997 explodierte vor dem Cap Lévi das Marineschiff La Fidèle, das dort Sprengkörper versenken sollte. Fünf Angehörige seiner Mannschaft kamen dabei ums Leben, viele wurden verletzt.[7]


Bevölkerungsentwicklung


Jahr19621968197519821990199920112018
Einwohner8107247089921271140813911274

Sehenswürdigkeiten


Personenzug auf dem Bahnviadukt (1911)
Personenzug auf dem Bahnviadukt (1911)
Fort du Cap Lévi
Fort du Cap Lévi

Mit 18 Ankerplätzen ist Port Pignot einer der kleinsten Häfen Frankreichs. Im Steinbruch wurde rosa Granit gewonnen, das nicht nur zum Bau der örtlichen Häusern gedient hatte, sondern auch zum Bau der Hauptfassade des Pariser Kaufhauses Le Printemps, des Gatteviller Leuchtturms und des Obelisken von Utah Beach verwendet wurde.


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Fermanville – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Etymology of villa.
  2. René Lepelley, Dictionnaire étymologique des noms de communes de Normandie.
  3. Variszisches Magmatismus im Anse du Brick (Memento des Originals vom 5. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.etab.ac-caen.fr Webseite Lithothèque de Normandie (französisch).
  4. Variszisches Magmatismus am Kap Lévi (Memento des Originals vom 28. Februar 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.etab.ac-caen.fr Webseite Lithothèque de Normandie (französisch).
  5. Vallée des moulins (Memento des Originals vom 25. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fermanville.fr Webseite der Gemeinde Fermanville.
  6. Port Pignot (Memento des Originals vom 25. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fermanville.fr Webseite der Gemeinde Fermanville.
  7. La Fidèle.

На других языках


- [de] Fermanville

[en] Fermanville

Fermanville (French pronunciation: ​[fɛʁmɑ̃vil]) is a commune in the Manche department in north-western France.

[fr] Fermanville

Fermanville est une commune française littorale, située dans le Nord du Cotentin, dans le département de la Manche en région Normandie. En 2019, elle compte 1 263 habitants.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии