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Heiligenbrunn (ungarisch Szentkút, kroatisch Šenkut)[1] ist eine Gemeinde mit 743 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Güssing im Burgenland in Österreich.

Heiligenbrunn
WappenÖsterreichkarte
Heiligenbrunn (Österreich)
Heiligenbrunn (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Güssing
Kfz-Kennzeichen: GS
Fläche: 33,51 km²
Koordinaten: 47° 2′ N, 16° 25′ O
Höhe: 223 m ü. A.
Einwohner: 743 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 22 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7522
Vorwahl: 03324
Gemeindekennziffer: 1 04 07
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Heiligenbrunn 33
7522 Heiligenbrunn
Website: www.heiligenbrunn.at
Politik
Bürgermeister: Johann Trinkl (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(13 Mitglieder)
7
6
7 6 
Insgesamt 13 Sitze
  • ÖVP: 7
  • SPÖUH: 6
Lage von Heiligenbrunn im Bezirk Güssing
Lage der Gemeinde Heiligenbrunn im Bezirk Güssing (anklickbare Karte)InzenhofMoschendorf
Lage der Gemeinde Heiligenbrunn im Bezirk Güssing (anklickbare Karte)
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Heiligenbrunn vom Pfarrriegel aus gesehen: Links die Pfarrkirche, hinten die Weingärten des Stifterberges
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Etymologie


Der Name der Gemeinde leitet sich von der Ulrichsquelle in Heiligenbrunn ab, einem 1198 erstmals genannten Quellheiligtum mit Kapelle, das im Mittelalter als Heiliger Brunnen (lateinisch.: sacrum fontem) bekannt war.[2]


Geografie


Die Gemeinde liegt im südöstlichsten Winkel des Burgenlandes im Südburgenländischen Hügel- und Terrassenland.[3] Sie grenzt im Osten und Süden direkt an Ungarn, mit dem sich die Gemeinde auch etwa 25 km Grenzverlauf teilt. Ungefähr 10 km nordwestlich liegt der Bezirksvorort Güssing, ca. 15 km östlich die ungarischen Kreisstadt Körmend. Die nächstgrößere Stadt ist die etwa 34 km nordöstlich gelegene Komitatsstadt Szombathely mit knapp 80.000 Einwohnern.

Mit seinen steil abfallenden Hängen am Westrand der Orte Heiligenbrunn und Deutsch Bieling geht das Oststeirische Hügelland in die Kleine ungarische Tiefebene über. Die weiter östlich gelegenen Orte Hagensdorf und Luising liegen bereits im Flachland, der am Westrand der Gemeinde gelegene Ort Reinersdorf noch mitten im Hügelland.

Die höchsten Erhebungen der Gemeinde sind der Hochberg (306 m) in Heiligenbrunn und der Jakobsberg (ungarisch: Jakab hegy) (295 m) an der Grenze zwischen Reinersdorf und der ungarischen Gemeinde Nemesmedves (deutsch: Ginisdorf). Pinka und Strem sind die größten Fließgewässer, das Feuchtbiotop Heiligenbrunn das größte stehende Gewässer. Mehr als die Hälfte der Fläche wird landwirtschaftlich genutzt, knapp unter vierzig Prozent sind bewaldet.[4]


Gemeindegliederung


Orte (und Katastralgemeinden) der Gemeinde Heiligenbrunn sind (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[5])

Der Ort zählt zum Siedlungsgebiet der Burgenlandkroaten.

Nachbargemeinden


Von den zehn Nachbargemeinden liegen vier in Österreich und sechs in Ungarn. Die österreichischen befinden sich im Bezirk Güssing, von den ungarischen liegen zwei im Kreis Szentgotthárd, und vier im Kreis Körmend (beide Komitat Vas).

Güssing Strem Moschendorf
Großmürbisch Vasalja, Pinkamindszent
Nemesmedves Gazstony, Csákánydoroszló, Kemestaródfa

Geschichte


Archäologische Funde belegen eine menschliche Bau- und Siedlungstätigkeit im unteren Pinkatal vor ca. 7.500 Jahren. Später, zur Zeit des Römischen Reiches war die Gegend Teil der Provinz Pannonia superior. Während der nächsten Jahrhunderte kam es durch Völkerwanderung und Kriegswirren zu einem regelmäßigen Herrschaftswechsel (siehe Geschichte des Burgenlandes), bis die Gegend schließlich um 900 Teil des Großfürstentums Ungarn wurde.[6]

Die erste urkundliche Erwähnung einer Ortschaft am Heiligen Brunnen stammt aus dem Jahre 1198. In dieser Urkunde bestätigte König Emmerich die Schenkung eines Weingartens und einer Kapelle an das Zisterzienserkloster Szentgotthárd.[7]

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Ab 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Szentkút verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Seit 1921 gehört Heiligenbrunn zum damals neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). Die Katastralgemeinde Luising wurde allerdings erst am 10. Jänner 1923 durch eine Alliierte Grenzkommission der Republik Österreich zugeordnet und durch österreichische Truppen besetzt.

Die heutige Großgemeinde entstand mit 1. Jänner 1971, als aufgrund des Gemeindestrukturverbesserungsgesetzes der burgenländischen Landesregierung die zuvor selbständigen Gemeinden Deutsch Bieling, Hagensdorf im Burgenland, Heiligenbrunn, Luising und Reinersdorf zur neuen Gemeinde Heiligenbrunn zusammengelegt wurden.[8]


Bevölkerungsentwicklung



Kultur und Sehenswürdigkeiten


Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Heiligenbrunn
Die Kellergasse im Kellerviertel Heiligenbrunn
Die Kellergasse im Kellerviertel Heiligenbrunn

Natur



Politik



Gemeinderat


Gemeinderatswahl 2022
 %
60
50
40
30
20
10
0
54,76
(−2,64)
45,24
(+2,64)
ÖVP
SPÖUH
2017

2022

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Bürgerservicezentrum Heiligenbrunn
Bürgerservicezentrum Heiligenbrunn

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 13 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2022[14] 2017[15] 2012[16] 2007[17] 2002[18] 1997[18]
Sti. % M. Sti.%M. Sti.%M. Sti.%M. Sti.%M. Sti.%M.
ÖVP 351 54,76 7 38457,408 40061,268 50973,9811 49868,9811 44162,7310
SPÖ UHA1 290 45,24 6 28542,605 25338,745 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
SPÖ nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 17926,024 22431,024 22431,865
FPÖ nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 385,410
Wahlberechtigte 722 738 758 796 820 812
Wahlbeteiligung 91,41 % 93,90 % 90,90 % 88,82 % 91,10 % 92,73 %
A1 SPÖ und Unabhängige

Bürgermeister


Bürgermeister ist Johann Trinkl (ÖVP).

Am 19. Jänner 2017 reichte Gerhard Schrantz (ÖVP), der seit 1992 der Gemeinde vorstand, seinen Rücktritt als Bürgermeister ein.[19] Bereits einen Tag später wurde Trinkl vom Gemeinderat mit 7:5 Stimmen – für die SPÖ und Unabhängigen trat Vizebürgermeister Dietmar Babos an – zum neuen Bürgermeister gewählt.[20]

Bei der Bürgermeisterdirektwahl am 1. Oktober 2017 blieb Trinkl zwar um 4,27 % hinter dem Ergebnis der ÖVP zurück, wurde aber dennoch mit dem Stimmenanteil von 53,13 % als Gemeindechef bestätigt. Sein Mitbewerber war abermals Babos, der 46,87 % erreichte.[15] In der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats wurde Babos neuerlich zum Vizebürgermeister gewählt. Die beiden bilden auch mit Thomas Stukitz den Gemeindevorstand.[21]

Leiter des Gemeindeamts ist Michael Partl.[22]


Liste der Bürgermeister seit Bildung der Großgemeinde



Wappen


Das Recht zur Führung des Gemeindewappens wurde am 19. Juni 1998 von der burgenländischen Landesregierung verliehen.

Blasonierung: „Gespalten von Gold und Grün mit einem anstoßenden Tatzenkreuz in gewechselten Farben; oben links in Grün eine goldene Sonnenblume, unten rechts eine grüne Traube mit zehn Beeren.[24]


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Heiligenbrunn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Erwin Schranz (Hrsg.): Orts-, Fluss- und Flurnamen im burgenländisch-pannonischen Raum. Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Oberschützen 2008, S. 81.
  2. Josef Rittsteuer: Zur Kirchengeschichte von Heiligenbrunn. In: Heiligenbrunn - Chronik zur 800-Jahr-Feier. 1998, S. 151, 1–11.
  3. Landesrecht konsolidiert Burgenland: Gesamte Rechtsvorschrift für Europaschutzgebiet Südburgenländisches Hügel- und Terrassenland, Fassung vom 04.09.2022. In: ris.bka.gv.at. Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, 4. September 2022, abgerufen am 4. September 2022.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Heiligenbrunn, Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 17. Oktober 2020.
  5. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  6. Sonja Radakovits-Gruber: Pinkaboden-Dörfer feiern heuer 800-Jahre-Jubiläum. In: meinbezirk.at. Bezirksblätter Burgenland, 13. September 2021, abgerufen am 13. September 2022.
  7. Josef Rittsteuer: Zur Kirchengeschichte von Heiligenbrunn. In: Heiligenbrunn - Chronik zur 800-Jahr-Feier. 1998, S. 151, 1–11.
  8. Land Burgenland: Landesgesetzblatt für das Burgenland, 17. Stück aus 1970, Gesetz Nr. 44 (PDF, abgerufen am 23. Jänner 2018).
  9. Bundesdenkmalamt: Gerettet!: Denkmale in Österreich : 75 Jahre Denkmalschutzgesetz, Wien, Köln, Weimar 1998, ISBN 3-205-98994-5.
  10. tha (Autorenkürzel),: Mensdorff-Pouilly – so zieht er sich aus der Affäre. In: heute.at. DJ Digitale Medien GmbH, 26. April 2022, abgerufen am 5. September 2022.
  11. Herbert Lackner: Wer ist Alfons Mensdorff-Pouilly wirklich? In: profil.at. Profil Redaktion GmbH, 24. September 2011, abgerufen am 5. September 2022.
  12. Denkmal für „Rübezahl“. In: burgenland.orf.at. ORF Burgenland, 7. April 2022, abgerufen am 5. September 2022.
  13. Martin Wurglits: Heiligenbrunner "Rübezahl"-Denkmal an neuer Stelle. In: meinbezirk.at. Burgenländische Bezirksblätter, 7. Oktober 2021, abgerufen am 5. September 2022.
  14. Gemeinderatswahlen 2022-10-02. Land Burgenland, abgerufen am 5. Oktober 2022.
  15. Land Burgenland: Wahlergebnis Heiligenbrunn 2017 (abgerufen am 23. Jänner 2018)
  16. Land Burgenland: Wahlergebnis Heiligenbrunn 2012 (abgerufen am 23. Jänner 2018)
  17. Land Burgenland: Wahlergebnis Heiligenbrunn 2007 (abgerufen am 23. Jänner 2018)
  18. Land Burgenland: Wahlergebnis Heiligenbrunn 2002 (abgerufen am 23. Jänner 2018)
  19. meinbezirk.at vom 17. Jänner 2017: Neuer Bürgermeister in Heiligenbrunn nach fast 25 Jahren (abgerufen am 23. Jänner 2018)
  20. meinbezirk.at vom 23. Jänner 2017: Johann Trinkl ist neuer Bürgermeister von Heiligenbrunn (abgerufen am 23. Jänner 2018)
  21. Gemeinde Heiligenbrunn: Gemeinderat (abgerufen am 23. Jänner 2018)
  22. Gemeinde Heiligenbrunn: Gemeindeamt (abgerufen am 23. Jänner 2018)
  23. Carina Ganster: Bürgermeisterwechsel: Trinkl folgt Schrantz. In: bvz.at. 19. Januar 2017, abgerufen am 9. Juni 2017.
  24. Gemeinde Heiligenbrunn: Wappen (abgerufen am 23. Jänner 2018)
  25. Whonamedit: Michael Somogyi (abgerufen am 23. Dezember 2014)
  26. Herbert Wagner. In: Dorotheum. Dorotheum GmbH & Co KG, abgerufen am 5. September 2022.
  27. Johann Deutsch. In: parlament.gv.at. Republik Österreich Parlamentsdirektion, abgerufen am 5. September 2022.
  28. Martin Wurglits: Früherer Jennersdorfer Stadtpfarrer Alois Luisser gestorben. In: meinbezirk.at. Bezirksblätter Burgenland, 16. Juni 2019, abgerufen am 5. September 2022.
  29. Pfarrer Luisser Alois verstorben. In: Gemeinde Heiligenbrunn. Gemeinde Heiligenbrunn, 27. Juni 2019, abgerufen am 5. September 2022.
  30. tha (Autorenkürzel),: Mensdorff-Pouilly – so zieht er sich aus der Affäre. In: heute.at. DJ Digitale Medien GmbH, 26. April 2022, abgerufen am 5. September 2022.
  31. Herbert Lackner: Wer ist Alfons Mensdorff-Pouilly wirklich? In: profil.at. Profil Redaktion GmbH, 24. September 2011, abgerufen am 5. September 2022.
  32. Ernst Posch: Willkomen in der Farbenwelt von Ernst Posch. In: ernst-posch.at. Ernst Posch, abgerufen am 9. September 2022.
  33. Martin Weinek für Burgenland in der Jury. In: burgenland.orf.at. ORF Burgenland, 22. Oktober 2021, abgerufen am 5. September 2022.
  34. Carina Fenz: Schauspieler Martin Weinek ist gekommen, um zu bleiben. In: bvz.at. BVZ Burgenländische Volkszeitung GmbH, 20. April 2020, abgerufen am 5. September 2022.
  35. Saskia Jungnikl: Ich mag den Sommer nicht. In: Mein Burgenland. Amt der Burgenländischen Landesregierung, abgerufen am 5. September 2022.
  36. Saskia Jungnikl: Drei Monate als Chefredakteurin. In: burgenland.orf.at. ORF Burgenland, 31. Mai 2018, abgerufen am 5. September 2022.

На других языках


- [de] Heiligenbrunn

[en] Heiligenbrunn

Heiligenbrunn (German pronunciation: [ˌhaɪ̯lɪɡn̩ˈbʁʊn] (listen)) is a town in the district of Güssing in the Austrian state of Burgenland.

[ru] Хайлигенбрунн

Хайлигенбрунн (нем. Heiligenbrunn) — община (нем. Gemeinde) в Австрии, в федеральной земле Бургенланд.



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