Deutsch Bieling (ungarisch Németbükkös, Némethbükkös)[1] ist ein Ortsteil und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Heiligenbrunn im Bezirk Güssing im Burgenland in Österreich.[2] Der Ort ist der einzig verbliebene der Zwillingsorte Deutsch Bieling und Ungarisch Bieling.[3]
Deutsch Bieling (Dorf) Ortschaft Katastralgemeinde Deutsch Bieling | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Güssing (GS), Burgenland | |
Gerichtsbezirk | Güssing | |
Pol. Gemeinde | Heiligenbrunn | |
Koordinaten | 47° 0′ 43″ N, 16° 25′ 50″ O47.01197069064616.430511605283f1 | |
f3f0 | ||
Einwohner der Ortschaft | 76 (1. Jän. 2022) | |
Fläche d. KG | 5,46 km²dep1 | |
Postleitzahl | 7522f1 | |
Vorwahl | +43/03324f1 | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 00050 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 31003 | |
Zählsprengel/ -bezirk | Deutsch Bieling (10407 004) | |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Bgld |
BW
Das Dorf liegt im südöstlichsten Winkel des Südburgenlandes an der Grenze zu Ungarn, von dem es im Süden begrenzt wird. Ein dichtes Waldgebiet im Süden, der Bielinger Wald, stellt eine natürliche Barriere zum Nachbarland dar. Deutsch Bieling liegt südöstlich des Gemeindehauptortes Heiligenbrunn und westlich von Hagensdorf, einem weiteren Ortsteil der Gemeinde.
Die ersten urkundlichen Nennungen von Deutsch Bieling erfolgten 1225 und 1375. Der Ort wurde abwechselnd als Bikkes, Bykews oder Bükkes bezeichnet.[4]
1750 kam es in einer Urkunde des Batthyány-Urbariums zur Auflistung von Personen, die ein öffentliches Amt im Ort bekleideten. Die Position des Richters (gleichbedeutend mit der eines Bürgermeisters) habe Hans Peltzmann bekleidet, die der Geschworenen (heute vergleichbar mit Gemeinderäten) Stefan Zopf, Georg Huber und Hans Fandl.[5] Im Jahr 1812 wurde das erste Schulhaus eröffnet.[6]
Bis 1921 gehörte Deutsch Bieling wie das gesamte Burgenland zu Deutsch-Westungarn. Ab 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Németbükkös verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Seit 1921 gehört Deutsch Bieling zum damals neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).
Durch die Grenzziehung nach dem Ersten Weltkrieg lag der Nachbarort Ungarisch Bieling mitsamt seiner für die Bauern wichtigen Mühle auf ungarischer Seite, direkt an der Staatsgrenze. Ursprünglich konnten die Bauern die Grenze mit einem sogenannten „Pferdepass“ passieren. Da aber der ungarische Staat ab 1939 das Wasserrecht der Mühle beanspruchte, wurde sie geschlossen.[7] Durch die Hochrüstung der Grenze mit Stacheldraht nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Ungarisch Bieling zerstört, seine noch nicht geflohenen Bewohner vertrieben.[8]
1971 wurde der Ort im Zuge des Gemeindestrukturverbesserungsgesetzes der burgenländischen Landesregierung mit Hagensdorf, Heiligenbrunn, Luising und Reinersdorf zur neuen Gemeinde Heiligenbrunn zusammengelegt.[9]
Deutsch Bieling ist über die Heiligenbrunner Straße (L248) an die Geschriebenstein Straße (B56) angebunden. Die Bielinger Straße (L404) verbindet den Ort mit dem Hagensdorf im Burgenland.
Katastralgemeinden: Deutsch Bieling | Hagensdorf im Burgenland | Heiligenbrunn | Luising | Reinersdorf
Ortschaften: Deutsch Bieling | Hagensdorf im Burgenland | Heiligenbrunn | Luising | Reinersdorf
Dörfer: Deutsch Bieling • Hagensdorf im Burgenland • Heiligenbrunn • Luising • Reinersdorf Rotte: Reinersdorf Bergen
Zählsprengel: Heiligenbrunn | Reinersdorf | Deutsch Bieling | Hagensdorf im Burgenland | Luising