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Hagensdorf (ungarisch Karácsfa)[1] ist ein Ortsteil der Gemeinde Heiligenbrunn im Bezirk Güssing im Burgenland. Er bildet eine eigene Katastralgemeinde und liegt direkt an der ungarischen Grenze.[2]

Pfarrkirche Hagensdorf
Pfarrkirche Hagensdorf
Hagensdorf im Burgenland (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Hagensdorf im Burgenland
Hagensdorf (Österreich)
Hagensdorf (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Güssing (GS), Burgenland
Gerichtsbezirk Güssing
Pol. Gemeinde Heiligenbrunn
Koordinaten 47° 0′ 55″ N, 16° 27′ 16″ Of1
Höhe 201 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 195 (1. Jän. 2022)
Gebäudestand 88 (2001)
Fläche d. KG 9,88 km²
Postleitzahl 7522f1
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 00051
Katastralgemeinde-Nummer 31016
Zählsprengel/ -bezirk Hagensdorf im Burgenland (10407 003)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Bgld
f0
195

BW


Geografie


Der Ort liegt im südöstlichsten Winkel des Südburgenlandes an der Grenze zu Ungarn, von dem es im Norden und Süden begrenzt wird. Der Fluss Strem und ein dichtes Waldgebiet stellen im Süden eine natürliche Barriere zum Nachbarland dar. Im Osten liegt mit Luising ein weiterer Ortsteil der Gemeinde Heiligenbrunn, im Westen liegen die Ortschaften Deutsch Bieling und Heiligenbrunn, beide ebenfalls Teil der Gemeinde.


Geschichte


Eine Besiedlung der Gegend dürfte bereits in römischer oder vorrömischer Zeit bestanden haben. Der Friedhofshügel an der Grenze zwischen den Orten Hagensdorf und Luising wurde vermutlich im ersten oder zweiten Jahrtausend vor Christus als Grabtumulus errichtet.[3]

Auf diesem Hügelgrab wurde dann wahrscheinlich im 13. Jahrhundert eine kleine Wehranlage mit gemauertem Turm und ihm umgebende, künstlich angelegte Wall- und Grabenanlage errichtet. Innerhalb des Walls wurde später die alte Pfarrkirche Hagensdorf errichtet.[4] Die Anlage, die etwa 1,3 km nordöstlich der heutigen Ortschaft liegt, wurde vermutlich im Zuge der Güssinger Fehde geschleift.[5]

1221 kam es zur ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes als Karachon, das sich vom altmagyarischen karácson ableitet und „das Weihnachtsfest“ bedeutet. Den Anlass zu dieser Namensgebung dürfte ein Weihnachtsmarkt in dieser Gegend gegeben haben. Der deutsche Ortsname Hagensdorf leitet sich vermutlich von einem Personennamen ab und ist erst für das 17. Jahrhundert bezeugt.[6]

Im Jahr 1482 gelangt das halbe Gemeindegebiet mitsamt der Pfarrkirche und einer Mühle am Strembach durch eine Schenkung in den Besitz der Pauliner Eremiten in Kulm. Zuvor gehörte der Ort zur Herrschaft Eberau, die sich zu diesem Zeitpunkt im Besitz von Johann und Stefan Ellerbacher befand.[7]

Im Laufe des 18. Jahrhunderts kam es zur Ansiedelung von Schwaben im Ortsgebiet. Unter den Kaisern Leopold I., Joseph I. und Karl VI. wurde die Ansiedlung von Deutschen im ungarischen Königreich gefördert. Man vermutet, dass einigen der weitere Weg Richtung Osten zu beschwerlich erschien, und sie sich daher gleich hier niedergelassen haben. Hinweise auf diese Besiedlung findet man heute noch im Dialekt der Bevölkerung, der sich wesentlich von jenem der Nachbarorte unterscheidet.[8]

1788 wurde die alte, mittlerweile größtenteils verfallene Pfarrkirche abgetragen, und mit ihrem Material die neue, noch bestehende Kirche im Ort errichtet.[9]

Bei einem Großbrand im Jahr 1843 wurde der Großteil der Ortschaft mit ihren 70 Höfen zerstört. Das Dorf wurde daraufhin neu parzelliert und mit einem einheitlichen Raster errichtet, wie er auch für die Besiedelung des Banats unter Maria Theresia üblich war. Jeder Bauplatz erhielt eine Fläche von 10 × 50 Klaftern (entspricht 19 × 95 m) zugesprochen.[10]

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Ab 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Karácsfai verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Seit 1921 gehört Hagensdorf zum damals neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

1971 wurde der Ort im Zuge des Gemeindestrukturverbesserungsgesetzes der burgenländischen Landesregierung mit Deutsch Bieling, Heiligenbrunn, Luising und Reinersdorf zur neuen Gemeinde Heiligenbrunn zusammengelegt.[11]

Friedhofshügel Hagensdorf-Luising
Friedhofshügel Hagensdorf-Luising

Kultur und Sehenswürdigkeiten



Natur



Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Hagensdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Erwin Schranz (Hrsg.): Orts-, Fluss- und Flurnamen im burgenländisch-pannonischen Raum. Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Oberschützen 2008, S. 81.
  2. Aktuelle Liste – 9646: Österreichische Katastralgemeinden. In: umweltbundesamt.at. Umweltbundesamt, abgerufen am 11. September 2022.
  3. Karl Ulbrich: Die Wehranlage Hagensdorf Luising. In: Burgenländische Heimatblätter. 12. Jg. Eisenstadt 1950, S. 55, 2932.
  4. Karl Ulbrich: Die Wehranlage Hagensdorf Luising. In: Burgenländische Heimatblätter. 12. Jg. Eisenstadt 1950, S. 56, 14.
  5. Karl Ulbrich: Die Wehranlage Hagensdorf Luising. In: Burgenländische Heimatblätter. 12. Jg. Eisenstadt 1950, S. 57, 3942.
  6. Hagensdorf. In: best-of-burgenland.com. Obstgarten Nikles, abgerufen am 10. September 2022.
  7. Karl Ulbrich: Die Wehranlage Hagensdorf Luising. In: Burgenländische Heimatblätter. 12. Jg. Eisenstadt 1950, S. 56, 1417.
  8. Hagensdorf. In: best-of-burgenland.com. Obstgarten Nikles, abgerufen am 10. September 2022.
  9. Karl Ulbrich: Die Wehranlage Hagensdorf Luising. In: Burgenländische Heimatblätter. 12. Jg. Eisenstadt 1950, S. 57, 2527.
  10. Karl Ulbrich: Die Wehranlage Hagensdorf-Luising. In: Burgenländische Heimatblätter. Jg. 12 Auflage. Eisenstadt, S. 54, 814.
  11. Land Burgenland: Landesgesetzblatt für das Burgenland, 17. Stück aus 1970, Gesetz Nr. 44 (PDF, abgerufen am 23. Jänner 2018).
  12. Karl Ulbrich: Die Wehranlage Hagensdorf Luising. In: Burgenländische Heimatblätter. 12. Jg. Eisenstadt 1950, S. 55, 2426.
  13. Hagensdorf. In: best-of-burgenland.com. Obstgarten Nikles, abgerufen am 10. September 2022.
  14. Hagensdorf. In: best-of-burgenland.com. Obstgarten Nikles, abgerufen am 10. September 2022.
  15. Hagensdorf. In: best-of-burgenland.com. Obstgarten Nikles, abgerufen am 10. September 2022.
  16. Hagensdorf. In: best-of-burgenland.com. Obstgarten Nikles, abgerufen am 10. September 2022.
  17. Schachblumenwiese. In: burgenland.info. Burgenland Tourismus, abgerufen am 6. September 2022.
  18. Schachblume blüht. In: Gemeinde Heiligenbrunn. Gemeinde Heiligenbrunn, abgerufen am 6. September 2022.
  19. Martin Wurglits: Früherer Jennersdorfer Stadtpfarrer Alois Luisser gestorben. In: meinbezirk.at. Bezirksblätter Burgenland, 16. Juni 2019, abgerufen am 5. September 2022.
  20. Pfarrer Luisser Alois verstorben. In: Gemeinde Heiligenbrunn. Gemeinde Heiligenbrunn, 27. Juni 2019, abgerufen am 5. September 2022.
  21. Martin Weinek für Burgenland in der Jury. In: burgenland.orf.at. ORF Burgenland, 22. Oktober 2021, abgerufen am 5. September 2022.
  22. Carina Fenz: Schauspieler Martin Weinek ist gekommen, um zu bleiben. In: bvz.at. BVZ Burgenländische Volkszeitung GmbH, 20. April 2020, abgerufen am 5. September 2022.



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