Mönichkirchen ist eine Marktgemeinde im Bezirk Neunkirchen mit 607 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) und befindet sich im Südosten des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich an der Grenze zur Steiermark.
Marktgemeinde Mönichkirchen | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Neunkirchen | |
Kfz-Kennzeichen: | NK | |
Fläche: | 16,31 km² | |
Koordinaten: | 47° 31′ N, 16° 2′ O47.51166666666716.035833333333967 | |
Höhe: | 967 m ü. A. | |
Einwohner: | 607 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 37 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 2872, 7421 | |
Vorwahl: | 02649 | |
Gemeindekennziffer: | 3 18 15 | |
NUTS-Region | AT122 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Mönichkirchen 18 2872 Mönichkirchen | |
Website: | www.moenichkirchen.at | |
Politik | ||
Bürgermeister: | Andreas Graf (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) |
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Lage von Mönichkirchen im Bezirk Neunkirchen | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Mönichkirchen ist Heilklimatischer Kurort.[1]
Mönichkirchen liegt am östlichen Ende des Wechselgebirges im südöstlichen Industrieviertel an der Grenze zur Steiermark. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 16,31 km², 68,34 % der Gemeindefläche sind bewaldet.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Mönichkirchen
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Mönichkirchen besteht aus einer einzigen Katastralgemeinde gleichen Namens.
Zur Gemeinde gehören neben dem Hauptort die Ortschaften Am Hartberg, Feldbauern, Mönichkirchner Schwaig, Pfeffergraben, Tauchen und Unterhöfen.
Gliederung
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Aspangberg-St. Peter | Zöbern | |
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Pinggau (HF) | Schäffern (HF) |
Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum. Besiedelt ist die Gegend von Mönichkirchen zumindest seit dem Frühmittelalter. Um 1130 errichteten die Johanniter am Hartberg zum Zwecke der Betreuung von Pilgern ein Hospital, dessen kirchliche Organisation dem Erzbistum Salzburg unterstand. Seit dem 12. Jahrhundert ist Mönichkirchen mit diesem Namen belegt, der sich auf die hier angesiedelten Mönche bezog. Im späteren Mittelalter entwickelte sich der Ort zu einem der ältesten Marien-Wallfahrtsorte Österreichs. Ansonsten herrschte bäuerliches Leben in gruppierten Höfen („Oberdorf“, „Unterdorf“) vor.
Während der Regentschaft Josephs II. in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verschwanden die Wallfahrtsanlagen, die Bevölkerung nahm zu – 1823 verzeichnete man 174 Einwohner. 1865 wütete ein Großbrand, dem ein großer Teil des Dorfes zum Opfer fiel.
Noch im 19. Jahrhundert kam mit der Eröffnung der Wechselbahn 1881 erster Fremdenverkehr auf. Seit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ist Mönichkirchen als Höhenluftkurort und Aussichtspunkt bekannt und geschätzt. Die zahlreichen historischen Villen und Glanzbauten erinnern noch heute an die Kaiserzeit und werden nach wie vor gepflegt und am Leben erhalten.
Das Gebiet um Mönichkirchen war von jeher Grenzland und auch im Zweiten Weltkrieg umkämpft, wovon noch ein Soldatenfriedhof am nahegelegenen Hochwechsel zeugt.
Die Tunnel der Wechselbahn bei Mönichkirchen dienten dem beweglichen Führerhauptquartier „Frühlingssturm“ Adolf Hitlers vom 12. bis zum 25. April 1941 als Ort zur Leitung des Balkanfeldzugs.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verlief die Demarkationslinie zwischen der sowjetischen Besatzungszone (Niederösterreich) und der britischen Zone (Steiermark) direkt durch den Ort. Außerdem existiert ein historischer Grenzstein über dem Tauchenbach direkt an der B 54 Richtung Schaueregg.
In Mönichkirchen gab es vor 1938 ein jüdisches Leben.[2] So war Kornel Hoffmann dort ab 1922 ansässig als Inhaber einer Pension, Gründer und Leiter der ersten örtlichen Skischule und Tennislehrer. Nach der Machtergreifung 1938 bekam er Berufs- und Aufenthaltsverbot und musste nach Wien ziehen. 1942 wurde er dort verhaftet und in Maly Trostinec ermordet.
Nach den Daten der Volkszählung 2001 waren 94,1 % der Einwohner römisch-katholisch und 2,1 % evangelisch, 0,2 % gehörten orthodoxen Kirchen an. 3,4 % der Bevölkerung haben kein religiöses Bekenntnis angegeben.
In Mönichkirchen gibt es zwei Sportvereine:
Die Gegend unmittelbar um Mönichkirchen ist Skigebiet. Seit 2006 gibt es die Schischaukel Mönichkirchen–Mariensee, einem Ort, der zur Gemeinde Aspangberg-Sankt Peter gehört. Zusammen kommt man auf drei Sessellifte und einen Tellerlift und eine Gesamt-Pistenlänge von etwa 13 km.
Niederösterreichs erster Sessellift wurde 1949 auf die Mönichkirchner Schwaig errichtet, wiederholt modernisiert und 2006 etwas verlegt. Die ehemalige Talstation auf 1000 m Höhe blieb erhalten und wird vom Bildhauer Christof Seiser[3] als Atelier Bergluft genutzt – unter Weiterverwendung der Fassadenschrift "Bergl(i)ft".[4]
Weiters gibt es einen Kletterpark, einen Wellness-Park sowie eine Reihe von Wanderwegen, darunter mit dem Zentralalpenweg und dem Ostösterreichischen Grenzlandweg zwei österreichische Weitwanderwege.
In Mönichkirchen existiert ein von einer einzigen Person gestalteter Modellpark. Die Miniaturen sind in erster Linie Nachbildungen bekannter oder typischer Bauten vorwiegend aus Österreich sowie zum Teil animierte Nachstellungen folkloristischer und biblischer Szenen. Der Park beinhaltet die weltweit größte mechanische Landschaftskrippe, die auch im Guinness-Buch der Rekorde eingetragen ist.[5]
Nach der Probezählung von 2006 dominierten in der Mönichkirchner Bevölkerung die wirtschaftlichen Sektoren Sachgütererzeugung (15,4 % der Erwerbstätigen), Land- und Forstwirtschaft (12,0 %) sowie Verkehr und Nachrichtenübermittlung (12,0 %).[6]
Nach einer Erhebung gab es im Jahr 1999 40 land- und forstwirtschaftliche Betriebe; nach der Arbeitsstättenzählung im Jahr 2001 gab es 46 nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 263. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 43,82 %, im Jahr 2006 bei 44,6 %.[6]
Der Ort besitzt einen Kindergarten und eine Volksschule.[7]
Es gibt zwei Freiwillige Feuerwehren (Mönichkirchen und Tauchen) und einen Bergrettungsdienst.
Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.
Altendorf | Aspang-Markt | Aspangberg-St. Peter | Breitenau | Breitenstein | Buchbach | Bürg-Vöstenhof | Edlitz | Enzenreith | Feistritz am Wechsel | Gloggnitz | Grafenbach-St. Valentin | Grimmenstein | Grünbach am Schneeberg | Höflein an der Hohen Wand | Kirchberg am Wechsel | Mönichkirchen | Natschbach-Loipersbach | Neunkirchen | Otterthal | Payerbach | Pitten | Prigglitz | Puchberg am Schneeberg | Raach am Hochgebirge | Reichenau an der Rax | Scheiblingkirchen-Thernberg | Schottwien | Schrattenbach | Schwarzau am Steinfeld | Schwarzau im Gebirge | Seebenstein | Semmering | St. Corona am Wechsel | St. Egyden am Steinfeld | Ternitz | Thomasberg | Trattenbach | Warth | Wartmannstetten | Willendorf | Wimpassing im Schwarzatale | Würflach | Zöbern
Katastralgemeinde, Ortschaft, Zählsprengel: Mönichkirchen
Marktort: Mönichkirchen • Dorf: Tauchen • Rotten: Feldbauern | Mönichkirchner Schwaig | Pfeffergraben • Zerstreute Häuser: Am Hartberg | Unterhöfen • Sonstige Ortslagen: Luef am Hartberg