Leobersdorf liegt am Ausgang des Triestingtales am Rande des Wiener Beckens und wird von der Triesting durchflossen. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 12,34Quadratkilometer. 15,91Prozent der Fläche sind bewaldet.
Zusammenfassende Tafel der Geschichte Leobersdorfs im Ortskern
Erste Funde gibt es bereits aus der Zeit von 3000 vor Christus. Um 350 v. Chr. wurde hier eine Norikersiedlung errichtet. Im Jahr 15 n. Chr. wurde das Gebiet von den Römern besetzt. Schon damals bildeten die beiden Straßenverbindungen, die heute entlang der Autobahn und der B18 verliefen einen wichtigen Knotenpunkt.
Der Ort wird das erste Mal in den Bayrischen Traditionsbüchern von 1165/1174 als Liubetsendorf erwähnt. Fachleute sind sich uneinig ob der Name aus dem slawischen Wort Ljubac oder aus dem keltischen Wort Lewer oder Loben, was so viel wie Grabhügel bedeutet, stammt. Im Laufe der Zeit gab es mehrere verschiedene Schreibweisen, wie Lewbesdorf (1311), oder Leubesdorf (1350), 1588 wurde der Name Leobersdorf gleich wie der heutige Name das erste Mal erwähnt.
Im Jahre 1313 erhielt Leobersdorf von Friedrich dem Schönen das Marktrecht und das Ortswappen, das eine weiße Kirche auf blauen Grund darstellt.
In der Zeit der Babenberger kamen Siedler aus Franken und Bayern und drängten die Ungarn nach Osten zurück. So haben heute noch alte Häuser den Grundriss dieser fränkischen Reihenhöfe.
Wie alle Orte in diesem Gebiet litt auch Leobersdorf sehr unter den Türkenkriegen. Viele Häuser wurden aber auch 1809 durch die französischen Besatzer in Schutt und Asche gelegt.
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sieheauch:Liste der denkmalgeschützten Objekte in Leobersdorf
Katholische Pfarrkirche Leobersdorf hl. Martin: Die Kirche ist Teil des Wappens von Leobersdorf. Sie steht im ältesten Kern des Ortes und lässt sich bis zu Zeiten des Römischen Reiches zurückverfolgen.
Heilsamer Brunnen Leobersdorf: Im Süden von Leobersdorf war wegen der ihm nachgesagten heilsamen Wirkung ab 1623 ein beliebter Wallfahrtsort.
Der Matschakerhof in der Feldgasse dürfte schon im Mittelalter als Postamt gedient haben.
Die Alte Gemeinde entstand wahrscheinlich im 16. Jahrhundert.
Westlich der Südautobahn befindet sich der Aquädukt Leobersdorf der I. Wiener Hochquellenwasserleitung.
Wirtschaft und Infrastruktur
Heute ist Leobersdorf auf Grund seiner verkehrstechnisch günstigen Lage ein Industrieort geworden. Zu den alten Betrieben, wie dem Ziegelwerk und der Leobersdorfer Maschinenfabrik kamen der Gewerbepark Aredpark dazu. Mehr Bekanntheit erlangte es über das Outletcenter Leoville, das im Jahr 2005 fertiggestellt wurde.
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 303, nach der Erhebung 1999 gab es 44 land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Erwerbstätige am Wohnort waren nach der Volkszählung 2001 1888 Personen. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 46,68Prozent. Im Jahresdurchschnitt 2003 gab es am Ort 25 Arbeitslose.
Verkehr
Gleisanlagen und Bahnsteige im Bahnhof Leobersdorf, links das Aufnahmsgebäude.
Eisenbahn: Im Bahnhof Leobersdorf wird die Leobersdorfer Bahn (die ursprüngliche Bezeichnung war „Niederösterreichische Südwestbahn“) nach Sankt Pölten Hbf in die Südbahn eingebunden. Von dem im Ortsbereich gelegenen Bahnhof Wittmannsdorf zweigte die Gutensteinerbahn ab, auf der seit 1997 der Personenverkehr bis zum Bahnhof Wöllersdorf eingestellt ist und später nur mehr gelegentlich Güterzüge verkehrten. Die Strecke zwischen Wittmannsdorf und Wöllersdorf wurde im Februar und März 2015 abgetragen.[1] Während also Leobersdorf früher gleich zwei bedeutende Eisenbahn–Verkehrsknoten hatte, existiert davon nur mehr der Bahnhof Leobersdorf.
Ehemalige Lokalbahn Ebenfurth–Wittmannsdorf: Auf Basis der zu Gunsten von Sir Paul Eduard Ritter von Schoeller[2] ausgestellten Concessionsurkunde vom 15.August 1882, für die ‚Locomotivbahn von Wittmannsdorf nach Ebenfurth‘[3][4] (zur kommissionellen Verhandlung sowie politischen Begehung siehe:[5]) war, nach technisch-polizeilicher Prüfung am 20.August 1883[6] vom 23.August 1883[7][8][9][10] bis 30. September 1956, Leobersdorf im Bahnhof Wittmannsdorf überdies mit der Lokalbahn Ebenfurth–Wittmannsdorf (15,2Kilometer[11]) verbunden[Anmerkung 1][12], die vorwiegend dem Güterverkehr diente; bis April 1945 wurde überdies Personenverkehr abgewickelt.
Straße: An der SüdautobahnA2 besteht eine eigene Autobahnabfahrt. Die Hainfelder StraßeB18 von Günselsdorf nach Traisen führt in Ost-West-Richtung durch Leobersdorf.
Bildung
In der Gemeinde gibt es vier Kindergärten,[13] eine Volksschule und eine Neue Mittelschule.[14]
Politik
Das neue Rathaus in LeobersdorfHier war das Rathaus zuvor untergebracht
Der Gemeinderat hat 25 Mitglieder.
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 SPÖ, 4 ÖVP und 4 Zukunft Leobersdorf.
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 Zukunft Leobersdorf, 10 SPÖ und 3 ÖVP.[15]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 Zukunft Leobersdorf Bürgermeister Bosch, 5 SPÖ und 2 ÖVP.[16] (23 Mitglieder)
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 Zukunft Leobersdorf Bürgermeister Bosch, 5 SPÖ, 2 ÖVP und 2 Grüne.[17]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 LZL–Liste Zukunft Leobersdorf, 4 SPÖ, 3 ÖVP und 1 FPÖ.[18]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 LZL–Liste Zukunft Leobersdorf, 6 ÖVP, 3 SPÖ und 1 FPÖ.[19]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 LZL–Liste Zukunft Leobersdorf, 7 ÖVP, 3 SPÖ und 1 GHL–Ein grünes Herz für Leobersdorf.[20]
(Localbahn Wittmannsdorf-Ebenfurth.) Wiener Zeitung, 19.August 1883 sowie Handel, Industrie, Verkehr und Landwirthschaft. (Eisenbahn-Ebenfurt-Leobersdorf.) Wiener Zeitung, 23.August 1883
Nachrichten aus dem Bezirke. Eisenbahnlinie Ebenfurth-Leobersdorf. Badener Bezirks-Blatt, 2.Juni 1883 — Letzter Absatz: Ankündigung des Baues eines Leobersdorfer Centralbahnhofs (heute: „Leobersdorf“ an der Südbahn)
Nachrichten aus dem Bezirke. Eisenbahnlinie Ebenfurth-Leobersdorf. Badener Bezirks-Blatt, 17. Juli 1883
Handel, Industrie, Verkehr und Landwirthschaft. (Neue Eisenbahnen.) Wiener Zeitung, 25.August 1883
welche ihrerseits ab 20. August 1883 im Bereich Sollenau über eine Zwischenstation „SollenauL.B.“ an die Aspangbahn angeschlossen war. – Siehe: Handel, Industrie, Verkehr und Landwirthschaft. (Localbahn Ebenfurth-Wittmannsdorf-Leobersdorf.) Wiener Zeitung, 25.Juli 1883 sowie […]— Bei der politischen Begehung des […] Wiener Zeitung, 31.Juli 1883, linke Spalte, Mitte sowie Handel, Industrie, Verkehr und Landwirthschaft. (Betriebseröffnung.) Wiener Zeitung, 14.August 1883
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