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Edelstal (ungarisch Nemesvölgy, kroatisch Niklšdol)[1] ist eine Gemeinde mit 799 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Neusiedl am See im Burgenland in Österreich.

Edelstal
WappenÖsterreichkarte
Edelstal (Österreich)
Edelstal (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Neusiedl am See
Kfz-Kennzeichen: ND
Fläche: 5,90 km²
Koordinaten: 48° 6′ N, 16° 59′ O
Höhe: 183 m ü. A.
Einwohner: 799 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 136 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2413
Vorwahl: 02145
Gemeindekennziffer: 1 07 27
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 33A
2413 Edelstal
Website: www.edelstal.gv.at
Politik
Bürgermeister: Gerald Handig (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(13 Mitglieder)
8
5
8 5 
Insgesamt 13 Sitze
  • ÖVP: 8
  • SPÖ: 5
Lage von Edelstal im Bezirk Neusiedl am See
Lage der Gemeinde Edelstal im Bezirk Neusiedl am See (anklickbare Karte)Gattendorf
Lage der Gemeinde Edelstal im Bezirk Neusiedl am See (anklickbare Karte)
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Edelstal von Nordosten, im Hintergrund der Steinberg
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie


Edelstal liegt eingebettet in eine Talmulde in den Hundsheimer Bergen, den westlichsten Ausläufern der Kleinen Karpaten. Der Ort ist an allen vier Seiten vom Bundesland Niederösterreich umgeben und nur über eine schmale „Landbrücke“ mit dem Burgenland verbunden. Edelstal ist der einzige Ort in der Gemeinde.


Nachbargemeinden


Hundsheim Wolfsthal
Berg (Niederösterreich)
Prellenkirchen Kittsee

Geschichte


Zahlreiche Funde belegen eine Besiedlung bereits vor langer Zeit. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1353. Wir finden sie in dem Testament des Reichsgrafen Konrad von Schaunberg, in welchem die Ortschaft als „Uttestal“ bezeichnet wird. Im Jahre 1529 wird die Gemeinde in den Annalen der Pfarrei Hainburg als „Etlastal“ genannt.

Im Spätmittelalter, 1412 scheint Edelstal ein weiteres Mal in einer schriftlichen Quelle auf, in welcher es um einen Streit von Friedrich und Hermann Scharfenegg mit den Hundsheimern wegen Holden in Edelstal ging. Im Lauf der folgenden Jahrhunderte werden die Nachrichten über das Dorf Edelstal immer häufiger.

Nach dem Ersten Türkenkrieg ist das Dorf wahrscheinlich auch zerstört worden, denn erst seit 1615 dürfte der Talkessel wieder bewohnt gewesen sein. Auch der zweite Zug der Türken gegen Wien ist hier nicht spurlos vorüber gegangen. So erfahren wir von einem umfangreichen Dokument aus dem Jahre 1685, welche Ausgaben die Dorfbewohner im Zusammenhang mit den Türkenkriegen hatten.

Aus den Quellen kann man annehmen, dass ein Teil der Leute, die vor den Türken geflohen sind, wieder ins Dorf zurückgekommen sind, und andere Neusiedler, die vor allem aus Schwaben, der Pfalz, Bayern, Sachsen, Tirol und Oberösterreich stammten, haben sich in Edelstal und den Nachbardörfern niedergelassen. Von diesen Namen, die am Anfang des 18. Jahrhunderts in den Quellen zur Vergangenheit von Edelstal aufscheinen, sind heute noch viele vorhanden.

Der ungarische Name Nemes Völgye der Ortschaft taucht in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts auf (Pagus hic Edelsthal vocatur, in Lingua Nostra Hungarica – Nemes Völgye).

Im Jahr 1884 wurden vom Forscher Ágost Sőtér (1837–1905) Teile einer römischen Villa und eines awarischen Friedhofes entdeckt.

In der Zeit Österreich-Ungarns gehörte Edelstal zum Königreich Ungarn (Komitat Wieselburg). Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Vertrag von Trianon (1920) kam es 1921 zu Österreich und wurde Teil des neu gegründeten Bundeslandes Burgenland.

Im Jahr 1971 wurde Edelstal mit Kittsee vereinigt. Seit 1. Jänner 1992 ist Edelstal wieder eine selbstständige Gemeinde.


Bevölkerungsentwicklung



Kultur und Sehenswürdigkeiten


Pfarrkirche Edelstal
Pfarrkirche Edelstal
Weinkeller im Kellerviertel
Weinkeller im Kellerviertel
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Edelstal

Wirtschaft und Infrastruktur


Edelstal ist Sitz des Mineralwasserabfüllers Römerquelle, einer der bekanntesten Mineralwassermarken in Österreich. Seit 2003 ist Römerquelle im Besitz von Coca-Cola Hellenic Österreich, die hier auch Getränke ohne Kohlensäure abfüllt.


Politik



Gemeinderat


Gemeinderatswahl 2022
 %
80
70
60
50
40
30
20
10
0
63,36
(−9,94)
36,64
(+9,94)
ÖVP
SPÖ
2017

2022

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Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Einwohnerzahl insgesamt 13 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2022[2] 2017[3] 2012[4] 2007[5] 2002[6] 1997[6]
Sti. % M. Sti.%M. Sti.%M. Sti.%M. Sti.%M. Sti.%M.
ÖVP 377 63,36 8 42073,3010 34862,829 30454,097 21542,165 13430,884
SPÖ 218 36,64 5 15326,703 17130,874 23842,356 25750,397 19043,786
FPÖ nicht kandidiert nicht kandidiert 356,320 203,560 387,451 11025,353
Wahlberechtigte 748 738 694 649 601 508
Wahlbeteiligung 83,56 % 83,33 % 86,02 % 90,60 % 89,02 % 92,91 %

Bürgermeister


Bürgermeister ist Gerald Handig (ÖVP), der 2007 die Nachfolge von Moritz Anton (SPÖ) antrat.[7] Bei der Bürgermeisterdirektwahl 2017 setzte sich Handig mit 78,44 % gegen die SPÖ-Kandidatin Sandra Schönthaler, die 21,56 % erreichte, durch.[3]

Bei der Wahl 2022 wurde Gerald Handig mit 66,04 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang als Bürgermeister bestätigt.[2]


Gemeindevorstand


Bürgermeister Gerald Handig bildet mit Vizebürgermeister Erhard Paar und Vorstandsmitglied Wolfgang Paar (alle ÖVP) den Gemeindevorstand.[7]


Wappen


Blasonierung: In rotem Schild eine von zwei goldenen Händen gehaltene blaue Schale, aus der eine blaue Fontäne aufsteigt, die mit goldumrahmten blauen Perlen belegt ist; die Fontäne wird überhöht von einer goldenen Weintraube und drei goldenen Ähren.

Das Wappen wurde am 27. Jänner 1998 verliehen. Schon seit Jahrhunderten wird auf Edelstaler Boden Wein- und Getreideanbau betrieben, welche neben der Viehzucht die Lebensgrundlage für die Bewohner der Gemeinde bildeten. Die Quelle, welche schon seit vielen Jahrhunderten südlich des Dorfes sprudelt und durch die Firma Römerquelle vermarktet wird, hat einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Gemeinde.[8]


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Edelstal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Erwin Schranz (Hrsg.): Orts-, Fluss- und Flurnamen im burgenländisch-pannonischen Raum. Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Oberschützen 2008, S. 79.
  2. Gemeinderatswahlen 2022-10-02. Land Burgenland, abgerufen am 30. Oktober 2022.
  3. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2017 in Edelstal. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 29. Oktober 2017, abgerufen am 17. Januar 2020.
  4. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2012 in Edelstal. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 4. November 2012, abgerufen am 17. Januar 2020.
  5. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2007 in Edelstal. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 21. Oktober 2007, abgerufen am 17. Januar 2020.
  6. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2002 in Edelstal. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 21. Oktober 2002, abgerufen am 17. Januar 2020.
  7. Gemeinde Edelstal: Gemeinderat (abgerufen am 30. November 2017)
  8. Edelstal einst und das Gemeindewappen. Gemeinde Edelstal, abgerufen am 30. Oktober 2022.
  9. Frederick Reiss: Ein bedeutender Mediziner aus Nemesvölgy/Edelstal. Univ. Prof. Dr. Frederick Reiss (1891–1981) In: Burgenländische Heimatblätter. Jahrgang 66, 2004, S. 165–170, zobodat.at [PDF]

На других языках


- [de] Edelstal

[en] Edelstal

Edelstal (Hungarian: Nemesvölgy) is a township in the district of Neusiedl am See, in the Austrian state of Burgenland.

[ru] Эдельсталь

Эдельсталь (нем. Edelstal) — посёлок в Австрии, в федеральной земле Бургенланд.



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