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Donnerskirchen (ungarisch Fertőfehéregyháza, Fehéregyház; kroatisch Bijela Crikva)[1] ist eine Marktgemeinde mit 1846 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Eisenstadt-Umgebung im Burgenland in Österreich.

Marktgemeinde
Donnerskirchen
WappenÖsterreichkarte
Donnerskirchen (Österreich)
Donnerskirchen (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Eisenstadt-Umgebung
Kfz-Kennzeichen: EU
Fläche: 33,87 km²
Koordinaten: 47° 54′ N, 16° 39′ O
Höhe: 193 m ü. A.
Einwohner: 1.846 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 54 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7082
Vorwahl: 02683
Gemeindekennziffer: 1 03 02
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 29
7082 Donnerskirchen
Website: www.donnerskirchen.at
Politik
Bürgermeister: Johannes Mezgolits (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(21 Mitglieder)
13
8
13 8 
Insgesamt 21 Sitze
  • ÖVP: 13
  • SPÖ: 8
Lage von Donnerskirchen im Bezirk Eisenstadt-Umgebung
Lage der Gemeinde Donnerskirchen im Bezirk Eisenstadt-Umgebung (anklickbare Karte)HornsteinLorettoRust
Lage der Gemeinde Donnerskirchen im Bezirk Eisenstadt-Umgebung (anklickbare Karte)
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Ortskern mit Bergkirche St. Martin
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie



Geografische Lage


Ortsplan von Donnerskirchen
Ortsplan von Donnerskirchen

Die Gemeinde liegt im nördlichen Burgenland rund zehn Kilometer nordöstlich der Landeshauptstadt Eisenstadt zwischen dem Leithagebirge und dem Neusiedler See.[2]

Teile des Gemeindegebietes befinden sich im Naturpark Neusiedler See - Leithagebirge.


Nachbargemeinden


Hof am Leithaberge (BL) Purbach
Au am Leithaberge (BL) Neusiedl am See (ND)
Schützen am Gebirge Oggau

Gemeindegliederung


Donnerskirchen ist Ortschaft und Katastralgemeinde zugleich. Einziger Ortsteil ist die im Südosten von Donnerskirchen gelegene Weiler Seehof.


Geschichte


Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.

Am Fuß des Leithagebirges wurden im Rahmen einer Notgrabung des Landesmuseums Burgenland in der Flur Wolfsbachried zwei Körperbestattungen aus der Latènezeit freigelegt und geborgen. Die beiden rechteckigen Schächte waren in den Kalksandstein gehauen und mit Holzverschalungen versehen worden. Im einen Grab war ein Mann im Alter zwischen 50 und 70 Jahren beigesetzt, im anderen eine Frau von 60 bis 80 Jahren. Die Gräber waren in Süd-Nord-Richtung ausgerichtet und waren bei ihrer Entdeckung bereits beraubt. Im Männergrab waren eine eiserne Lanzenspitze, ein Lanzenschuh, ein Rasiermesser und zwei Wetzsteine, eine unvollständige Eisenfibel, eine Tonschale, eine Tonflasche und einige Fragmente, die zu einer eisernen Schwertscheide gehörten, als Grabbeigaben vorgefunden worden. Im Frauengrab fanden die Ausgräber vier Bronzefibeln, einen Fingerring, eine Schale und zwei Tonflaschen.[3]

Später unter den Römern lag das heutige Donnerskirchen dann in der Provinz Pannonia. Im Osten des Gemeindegebiets am Rande des Neusiedlersee-Schilfgürtels verläuft die Bernsteinstraße, eine der wichtigsten Handelsrouten des Römischen Reichs.

Donnerskirchen am damals ausgetrockneten Neusiedler See, um 1873 (Ausschnitt aus dem Aufnahmeblatt Landesaufnahme)
Donnerskirchen am damals ausgetrockneten Neusiedler See, um 1873 (Ausschnitt aus dem Aufnahmeblatt Landesaufnahme)

1659 wurde Donnerskirchen durch Kaiser Leopold I. das Marktrecht verliehen.

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Sopronfehéregyháza verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

Während des Zweiten Weltkriegs gehörte Donnerskirchen zum Bauabschnitt Mitte (Eisenstadt) des zu errichtenden Südostwalls. Im Lager Donnerskirchen (Sonderlager für ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter) kam es Ende 1944 zu Akten extremer Grausamkeit, in deren späterer Verfolgung die Verurteilung des Baustreifenleiters Nikolaus Schorn besondere öffentliche Aufmerksamkeit erfuhr.[4] Nach Schätzungen von Ortsbewohnern sollen im Lager Donnerskirchen 300 bis 400 Menschen zu Tode gekommen sein.[5]


Bevölkerungsentwicklung



Kultur und Sehenswürdigkeiten


Pfarrkirche Donnerskirchen
Pfarrkirche Donnerskirchen
Grabhügel von Donnerskirchen
Grabhügel von Donnerskirchen
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Donnerskirchen

Musik



Wirtschaft und Infrastruktur


Die Gemeinde am Osthang des Leithagebirges ist vor allem auf Grund ihrer international ausgezeichneten Winzer und deren Spitzenweine bekannt. Im Frühjahr beeindruckt die Gegend durch die zahlreichen blühenden Kirschbäume.


Verkehr


Panoramabild von Donnerskirchen mit den Keltengrabhügeln im Vordergrund
Panoramabild von Donnerskirchen mit den Keltengrabhügeln im Vordergrund

Politik



Gemeinderat


Gemeinderatswahl 2022
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
60,24
(−3,43)
37,33
(+1,00)
1,88
(n. k.)
0,55
(n. k.)
ÖVP
SPÖ
FPÖ
KLART
2017

2022

Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Fehler in der Farbeingabe - Dunkel
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Fehler in der Farbeingabe - Hell

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Einwohnerzahl insgesamt 21 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2022[7] 2017[8] 2012[9] 2007[10] 2002[11] 1997[11]
Sti. % M. Sti.%M. Sti.%M. Sti.%M. Sti.%M. Sti.%M.
ÖVP 768 60,24 13 75763,6714 70754,1311 57446,7810 55847,059 40338,387
SPÖ 476 37,33 8 43236,337 59945,8710 57546,8611 51743,599 46043,819
FPÖ 24 1,88 0 nicht kandidiert nicht kandidiert 312,530 1119,361 18717,813
KLART 7 0,55 0 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
FBL nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 473,830 nicht kandidiert nicht kandidiert
Wahlberechtigte 1723 1664 1593 1511 1408 1291
Wahlbeteiligung 79,45 % 81,01 % 88,95 % 89,08 % 91,12 % 89,93 %

Gemeindevorstand


Naben Bürgermeister Johannes Mezgolits (ÖVP) und Vizebürgermeister Elmar Rohrer (SPÖ) gehören weiters die geschäftsführenden Gemeinderäte Josef Bayer (ÖVP), Simone Braunstein (ÖVP), Franz Fuhrmann (ÖVP), Monika Graf-Rohrer (SPÖ) und Johannes Udulutsch (ÖVP) dem Gemeindevorstand an.[12]

Gemeindekassier ist Michael Hoffmann (ÖVP).[12]


Bürgermeister


Bürgermeister ist Johannes Mezgolits (ÖVP), der 2012 die Nachfolge von Josef Frippus (SPÖ), der seit 1992 der Gemeinde vorstand, angetreten hat. Bei der Bürgermeisterdirektwahl am 1. Oktober 2017 wurde Mezgolits mit 66,23 % der Stimmen in seinem Amt bestätigt. Sein Mitbewerber Hans-Peter Hasieber (SPÖ) erhielt 33,77 %.[8] Hasieber gab daraufhin seinen Verzicht auf ein Gemeinderatsmandat bekannt, weshalb Elmar Rohrer (SPÖ) im Rahmen der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats zum Vizebürgermeister gewählt wurde.[12]

Bei der Wahl 2022 erreichte Johannes Mezgolits 64,20 Prozent im ersten Wahlgang und blieb somit Bürgermeister von Donnerskirchen.[7]


Chronik der Richter und Bürgermeister


Dorfrichter
von Jahrbis JahrDorfrichter[13]
17341736Matthias Frankl
17371739Matthias Hackstock
17401744Georg Wimber
17461748Michael Fux und Georg Wimber
17491755Georg Wimber
17561763Anton Reinprecht
17641770Franz Rohrer
17711776Martin Wimmer
1777Michael Fux
17781786Josef Palheim
17871791Frantz Payr
17921802Josef Palheim
18031816Franz Kögel
18171821Joseph Eibeck
18221829Joseph Wachter
18301840Johann Schratzenthaler
18411855Joseph Kroyer
18561860Johann Steiner
Dorfrichter
von Jahrbis JahrDorfrichter[13]
18611862Michael Ehn
18631866Franz Rohrer
18671868Josef Striok
18691871Josef Hering
18721873Josef Kamper
1874Michael Büller
18741884Michael Ehn
18851887Andreas Ehn
18881890Paul Ehn
18911894Josef Bayer
18951899Paul Ehn
19001902Michael Reisinger
19031908Nemeth Janos
19121920Stiglitz Ferenz
19201921Bayer Josef
19091911Josef Suchentrunk
19211923Michael Kroyer
Dorfrichter
von Jahrbis JahrBürgermeister[13]
19231927Josef Suchentrunk
19271931Franz Schratzenthaler
193113.3.1938Franz Stiglitz
13.3.193831.12.1938Franz Schratzenthaler (Gde-Verw.)
19392.4.1945Franz Schratzenthaler (Bürgerm.)
2.4.19451946Josef Engel
19461949Martin Hauser
19491950Johann Bayer
19511958Michael Weißenbäck
19591972Johann Neumayer
19721977Josef Bayer
19771987Stefan Leeb
19871992Josef Bayer
19922012Josef Frippus
seit 2012Johannes Mezgolits

Wappen


In Blau auf Grund eine silber glänzende, rotbedachte Kirche, mit drei geöffneten Rundbogenfenstern und einem großartigen Turm, dessen Dach einmal abgesetzt und mit einem Kreuz besteckt ist.


Gemeindepartnerschaft


Seit 1979 pflegt Donnerskirchen eine Partnerschaft mit Klaus in Vorarlberg.[14]


Persönlichkeiten


Gemeindeplatz mit Filialkirche hl. Johannes Nepomuk
Gemeindeplatz mit Filialkirche hl. Johannes Nepomuk
Im Leisserhof (Martinsschlössl)
Im Leisserhof (Martinsschlössl)
Zentrum von Südosten
Zentrum von Südosten

Literatur




Commons: Donnerskirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Erwin Schranz (Hrsg.): Orts-, Fluss- und Flurnamen im burgenländisch-pannonischen Raum. Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Oberschützen 2008, S. 79.
  2. Donnerskirchen, Burgenland – Neusiedler See Leithagebirge – Österreich. Abgerufen am 4. November 2020.
  3. Susanne Sievers/Otto Helmut Urban/Peter C. Ramsl: Lexikon zur Keltischen Archäologie. A–K und L–Z; Mitteilungen der prähistorischen Kommission im Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2012, ISBN 978-3-7001-6765-5, S. 433.
  4. Das Scheusal von Donnerskirchen. Die Bestialitäten des Massenmörders Schorn. In: Burgenländische Freiheit. XXI. Jahrgang, Nr. 38/1951, ZDB-ID 2588385-9, S. 1, unten Mitte. Volltext online,
    Lebenslänglich für den Massenmörder von Donnerskirchen. In: Burgenländische Freiheit. XXI. Jahrgang, Nr. 39/1951, S. 2, unten links. Volltext online sowie
    Wolfgang Neugebauer (Hrsg.), August Ernst (Beiträge): Widerstand und Verfolgung im Burgenland. 1934–1945, Eine Dokumentation. Herausgegeben vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. 2. Auflage. Österreichischer Bundesverlag (u. a.), Wien 1983, ISBN 3-215-02259-1, S. 333 ff.
  5. Eleonore Lappin-Eppel: Sonderlager für ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter. In: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 9: Arbeitserziehungslager, Ghettos, Jugendschutzlager, Polizeihaftlager, Sonderlager, Zigeunerlager, Zwangsarbeiterlager. C.H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-57238-8, S. 230–233. Text online.
  6. Das Martinsschlössl. Abgerufen am 14. März 2019.
  7. Gemeinderatswahlen 2022-10-02. Land Burgenland, abgerufen am 28. Oktober 2022.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2017 in Donnerskirchen. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 29. Oktober 2017, abgerufen am 17. Januar 2020.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2012 in Donnerskirchen. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 4. November 2012, abgerufen am 17. Januar 2020.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2007 in Donnerskirchen. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 21. Oktober 2007, abgerufen am 17. Januar 2020.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2002 in Donnerskirchen. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 21. Oktober 2002, abgerufen am 17. Januar 2020.
  12. Marktgemeinde Donnerskirchen: Gemeinderat (abgerufen am 12. Dezember 2017)
  13. Geschichts- und Kulturverein Donnerskirchen: Verleihung des Marktrechtes (abgerufen am 12. Dezember 2017)
  14. Partnergemeinde. Gemeinde Donnerskirchen, abgerufen am 28. Oktober 2022.

На других языках


- [de] Donnerskirchen

[en] Donnerskirchen

Donnerskirchen (Hungarian: Fertőfehéregyháza, Croatian: Bijela Crikva) is a market town in the district Eisenstadt-Umgebung in the Austrian state of Burgenland.

[ru] Доннерскирхен

Доннерскирхен (нем. Donnerskirchen, венг. Fertőfehéregyháza) — ярмарочная коммуна (нем. Marktgemeinde) в Австрии, в федеральной земле Бургенланд.



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