Alland ist eine Gemeinde mit 2631 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Baden in Niederösterreich, etwa 20 km südwestlich von Wien.
Marktgemeinde Alland | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Baden | |
Kfz-Kennzeichen: | BN | |
Fläche: | 68,70 km² | |
Koordinaten: | 48° 3′ N, 16° 5′ O48.05833333333316.080555555556331 | |
Höhe: | 331 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.631 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 38 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 2500, 2532, 2533, 2534, 2565 | |
Vorwahlen: | 0 2258 | |
Gemeindekennziffer: | 3 06 01 | |
NUTS-Region | AT127 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 176 2534 Alland | |
Website: | www.alland.at | |
Politik | ||
Bürgermeister: | Ludwig Köck (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (21 Mitglieder) |
13
8
13 8
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Lage von Alland im Bezirk Baden | ||
![]() Alland von Westen | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Die Marktgemeinde Alland liegt am Oberlauf der Schwechat, im westlichen Teil des Helenentals und des Industrieviertels. Der Talkessel um Alland bildet das Zentrum des Erholungsgebiets Wienerwald an der Wiener Außenringautobahn (A 21). Der höchste Berg ist mit 834 m der Hohe Lindkogel.
Das Gemeindegebiet umfasst folgende zehn Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[1]):
Die Gemeinden Alland und Raisenmarkt wurden im Jahr 1972 zur Großgemeinde Alland zusammengeschlossen, und diese wurde im Jahr 2002 vom Niederösterreichischen Landtag unter Landeshauptmann Erwin Pröll zur Marktgemeinde erhoben.
Die Gemeinde Alland umfasste bis dahin die Katastralgemeinden
Die Gemeinde Raisenmarkt umfasste die Katastralgemeinden
Die Marktgemeinde Alland umfasst damit 68,70 km² und ist mit ihren zwölf Katastralgemeinden die flächenmäßig größte im Bezirk Baden.
Gliederung
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Klausen-Leopoldsdorf | Wienerwald (Bez. Mödling) | |
Altenmarkt an der Triesting | ![]() |
Heiligenkreuz |
Weissenbach an der Triesting | Bad Vöslau | Baden, Sooß |
Das 1000 Jahre alte, ländliche, waldreiche Alland stand im 12. Jahrhundert im Besitz der Babenberger und war zu Zeiten der Habsburger landesfürstliches Jagdrevier. Der Ortsname leitet sich von der Bezeichnung Adelathe oder adel achte – was adeliger Besitz bedeutet – ab.
Das katholisch geprägte Gebiet wurde um 1850 selbständig und 1972 entstand durch die Eingliederung von zwölf Dörfern und einigen Hausrotten die heutige Gemeindestruktur. Kronprinz Rudolf starb 1889 in Mayerling, einem Ortsteil Allands. Im Fin de siècle wurde der Ort zu einer beliebten Sommerfrische und Kurort, vorwiegend der Wiener, im Wienerwald.
In der Gemeinde wird – mit Ausnahme von etwa 30 Eigentums- und Gemeindewohnungen – ausschließlich in Ein- bzw. Zweifamilienhäusern gewohnt.
In der Gemeinde Alland leben heute 2487 Personen (2011) mit Hauptwohnsitz und etwa 600 Personen mit Nebenwohnsitz, gesamt somit circa 3000 Personen in 1000 Häusern mit 1200 ordentlichen Haushalten.
Vor 1919 waren 229 Häuser in Alland. Bis 1960 stieg die Zahl auf 360, bis inklusive 1980 stieg die Zahl auf 653 – bedingt auch durch die Gemeindezusammenlegung 1972 – und 1991 gab es 852 Häuser.
Die Bevölkerungszahl betrug im Jahr 1900 insgesamt 2285 Personen, nahm kriegsbedingt bis ins Jahr 1961 auf 1867 Personen ab und stieg seither stetig. Besonders die Autobahnanbindung – seit den 1970er Jahren – hat den Zuzug von Wien gefördert.
Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.
Die Landwirtschaft hatte große Bedeutung, doch nimmt diese immer mehr ab. Im Jahr 1980 gab es noch 105 landwirtschaftliche Betriebe, im Jahr 1990 nur mehr 99 Betriebe und diese Zahl sinkt weiter. Vollerwerbsbauern gibt es nur mehr 13, Nebenerwerbsbauern gibt es immerhin noch 76. Den letzten Trends folgend, setzen die Bauern verstärkt auf Pferde und Reiten, bemühen sich um die Errichtung eines Reitwegenetzes und betreiben teilweise biologische Landwirtschaft. Der Ab-Hof-Verkauf hat in den letzten Jahren stark an Gewicht gewonnen.
Die lange forstwirtschaftliche Tradition geht auf die Babenberger zurück. Erstmals wurde 1396 ein Forstamt urkundlich erwähnt, wo der Wienerwald in mehrere Forstämter unterteilt war. Um 1500 wurde das Forstwesen des Gebietes des Wienerwaldes neu organisiert und wurden fünf „Waldbereiturigen“ in Klosterneuburg, Breitenfurt, Purkersdorf, Wiener Neustadt und Alland unterteilt. Das „Waldamt Alland“ wurde um 1700 erbaut und diente der Forstverwaltung bis zum Jahr 1997 als Arbeitsstätte. Seit dem Jahr 1997 ist das Forstamt aufgelassen und die Allander Bundesforste werden von Breitenfurt aus verwaltet.
Genossenschaften gibt es in Alland keine. Es gibt die Agrargemeinschaft der Allander Urhausbesitzer, welche 27 Mitglieder zählt. Die Agrargemeinschaft Untermeierhof zählt fünf Mitglieder.
Eine Postsparkasse gab es in Alland seit dem Jahr 1883. Seit der Filialschließung im Oktober 2010 gibt es eine „Post-Partner“ Geschäftsstelle am Hauptplatz.
Es gibt zwei Geldinstitute in Alland: die Volksbank und die Raiffeisenkasse. Die Raiffeisenkasse Alland (seit 1991 Geschäftsstelle der Raiffeisenkasse Guntramsdorf) existiert seit dem Jahr 1894, die Volksbank seit 1962.
Grundsätzlich war die Gemeinde Alland immer land- und forstwirtschaftlich ausgerichtet. Dennoch hat es in der Geschichte verschiedenste Gewerbe gegeben, die wieder verschwunden sind. So etwa die Glashütte und die Zementerzeugung, die Kalköfen, die Mühlen und die Schmieden.
Nicht nur Alland, sondern auch in Maria Raisenmarkt gab es ein Sägewerk und in Maria Raisenmarkt zusätzlich eine Stockerzeugung. Geschürft wurde früher nach Gips und nach Kohle, allerdings ohne nachhaltigen Erfolg.
Heute (2002) präsentieren sich in Alland 68 Klein- und Kleinstbetriebe. Die bedeutendsten sind:
Industriebetrieb gibt es in der Gemeinde Alland keinen.
Um das Jahr 1950 gab es in Alland 19 Gastwirtschaften, heute sind es noch immer 13 Gaststätten, von denen einige Zimmer vermieten. Die mit Abstand bestbesuchte ist die Autobahnraststätte an der A 21 Wiener Außenringautobahn, welche im Jahr 1991 eröffnet wurde.
Alland gehört seit dem Jahr 1972 zur Kategorie der Fremdenverkehrsgemeinden. Es gibt insgesamt zehn Zimmervermieter, davon zwei Privatzimmervermieter, eine Frühstückspension, und einmal Ferien am Bauernhof.
Die Auslastung ist saisonbedingt hauptsächlich im Sommer gegeben, mit 20 % aber relativ gering. Die Nächtigungszahlen der Gemeinde werden um die Werte des Kriegsopferheimes im Helenental mit 108 Betten und des Erholungsheimes der Franziskanerinnen in Mayerling erhöht. In diesen Heimen wird eine Auslastung von knapp 50 % erreicht.
Statistisch werden in Alland pro Jahr etwa 30.000 Übernachtungen gezählt.
Dennoch sind die Besucher von Alland größtenteils Tagesausflügler, Biker und Oldtimerfans, welche die hügelig-kurvigen Straßen und die zwölf markierten Wanderwege, den Kulturwanderweg nach Baden, den Beethovenweitwanderweg oder das Wegerl im Helenental besuchen. Besonders attraktiv für Gäste sind neben den international bekannten Kulturstätten in Mayerling die Tropfsteinhöhle im Buchberg von Alland.
Bedeutung hat verstärkt die Via Sacra, die Heilige Straße, ein alter Pilgerweg nach Mariazell. Die Gemeinden Alland, Altenmarkt an der Triesting, Gaaden, Heiligenkreuz und Kaumberg haben sich zusammengeschlossen und die Via Sacra neu belebt. So wird regelmäßig ein Veranstaltungskalender herausgebracht und eine eigene Konzertreihe veranstaltet.
Bereits im 8. Jahrhundert gab es im Ort Alland – nach der Überlieferung – eine Holzkirche, die im 11. Jahrhundert in Stein gebaut wurde. Die gegenwärtige Kirche ist eine dreischiffige Hallenkirche mit spätgotischen Formen, dem heiligen Georg und der heiligen Margarethe geweiht. Alland gehört zu den drei Urpfarren des südöstlichen Wienerwalds, zusammen mit Mödling and Traiskirchen. Alland ist älter als das Stift Heiligenkreuz, in dessen Besitz es bald nach 1133 aufgenommen wurde. 1253 hatte das Kloster das Patronatsrecht über die Allander Pfarre, und 1380 wurde sie dem Kloster inkorporiert. Zu der Zeit wurden das Nordschiff und der Chor gebaut. Um 1500 kommt das südliche Schiff hinzu. 1529/1683 erfolgten Zerstörungen in Folge der Osmaneneinbrüche.[4]
Seit dem Jahr 1726 gibt es eine Schule in Alland.
Alland | Altenmarkt an der Triesting | Bad Vöslau | Baden | Berndorf | Blumau-Neurißhof | Ebreichsdorf | Enzesfeld-Lindabrunn | Furth an der Triesting | Günselsdorf | Heiligenkreuz | Hernstein | Hirtenberg | Klausen-Leopoldsdorf | Kottingbrunn | Leobersdorf | Mitterndorf an der Fischa | Oberwaltersdorf | Pfaffstätten | Pottendorf | Pottenstein | Reisenberg | Schönau an der Triesting | Seibersdorf | Sooß | Tattendorf | Teesdorf | Traiskirchen | Trumau | Weissenbach an der Triesting
Katastralgemeinden: Alland | Äußerer Kaltenbergerforst | Glashütten | Groisbach | Innerer Kaltenbergerforst | Mayerling | Pöllerhof | Raisenmarkt | Rohrbach | Schwechatbach | Weißenweg | Windhaag
Ortschaften: Alland | Glashütten | Groisbach | Holzschlag | Maria Raisenmarkt | Mayerling | Rohrbach | Schwechatbach | Untermeierhof | Windhaag
Marktort: Alland | Dörfer: Groisbach · Maria Raisenmarkt · Untermeierhof | Rotten: Augustinerhütte · Glashütten · Groß-Krottenbach · Gutental · Hauptbach · Holzschlag · Mayerling · Lindahütten · Rohrbach · Steinfeld · Windhaag · Zobelhof | Weiler: Obermeierhof | Zerstreute Häuser: Helenental · Schwechatbach | Sonstige Ortslagen: Eisernes Tor · Karmeliterkloster Mayerling · Ruine Arnstein
Zählsprengel: Alland | Maria Raisenmarkt