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Ağrı (armenisch Աղրի, kurdisch Agirî) ist eine Provinz im äußersten Osten der Türkei.

Ağrı
Nummer der Provinz: 04
EdirneTekirdağİstanbulÇanakkaleYalovaBalıkesirBursaKocaeliBilecikKütahyaİzmirManisaAydınMuğlaUşakDenizliDüzceBoluEskişehirAfyonkarahisarBurdurAntalyaIspartaZonguldakBartınKarabükÇankırıAnkaraKonyaKaramanMersinNiğdeAksarayKırşehirKırıkkaleÇorumKastamonuSinopSamsunAmasyaYozgatKayseriAdanaOrduTokatSivasGiresunOsmaniyeHatayKilisMalatyaK. MaraşGaziantepAdıyamanŞanlıurfaMardinBatmanDiyarbakırElazığErzincanTrabzonGümüşhaneTunceliBayburtRizeBingölArtvinArdahanKarsIğdırErzurumMuşAğrıBitlisSiirtŞırnakVanHakkari
Landkreise
Basisdaten
Koordinaten: 39° 34′ N, 43° 13′ O
Provinzhauptstadt: Ağrı
Region: Ostanatolien
Fläche: 11.099 km²
Einwohnerzahl: 524.644[1] (2021)
Bevölkerungsdichte: 47 Einwohner/km²
Politisches
Gouverneur: Dr. Osman Varol[2]
Sitze im Parlament: 4
Strukturelles
Postleitzahl: 04000
Telefonvorwahl: 0472
Kennzeichen: 04
Website
www.agri.gov.tr (Türkisch)

Ihre Hauptstadt heißt ebenfalls Ağrı. Zur Zeit der Osmanen hieß die Stadt Şarbulak, was „fließende Quelle“ bedeutet. 1927 wurde der Name in Karaköse geändert, was entweder auf den osmanischen Eroberer 1507 Karagöz Bey oder auf Kara Kilise (dt.: „schwarze Kirche“) zurückgeht. Seit 1946 tragen Stadt und Provinz ihren heutigen Namen nach dem Berg Ararat (Ağrı Dağı).


Geographie


Die Provinz Ağrı grenzt im Osten an den Iran, im Norden an die Provinzen Kars und Iğdır, im Westen an die Provinzen Muş und Erzurum und im Süden an die Provinzen Van und Bitlis. Die Provinz Ağrı hat eine Fläche von 11.376 km² und besteht nahezu zur Hälfte aus Bergen. Der Große Ararat (Büyük Ağrı Dağı) ist mit 5137 m der höchste Berg der Türkei. Ihm verdankt die Provinz ihren Namen. Der kleine Bruder des Großen Ararat ist der Kleine Ararat (Küçük Ağrı Dağı) (3896 m). Andere hohe Berge sind der Süphan Dağı (4058 m), der Aşağı Dağı (3270 m), der Karadağ Dağı (3243 m) und der Aladağ Dağı (3250 m). Der wichtigste See in der Provinz Ağrı ist der 2241 m hoch gelegene Balık Gölü („Fischsee“).


Verwaltungsgliederung


Die Provinz Ağrı besteht aus acht Landkreisen:

Kreis-
code1
Landkreis
(İlçe)
Fläche2
(km²)
Bevölkerung (2021)3Anzahl der EinheitenBevölke-
rungs-
dichte
(Ew./km²)
städt.
Anteil
(in %)
Sex
Ratio4
Grün-
dungs-
datum5,6
Quelle
Landkreis
(İlçe)
Verwal-
tungssitz
(Merkez)
Gemein-
den
(Belediye)
Stadt-
viertel
(Mah.)
Dörfer
(Köy)
1283Diyadin1.35140.28620.302176229,850,39926[3]
1287Doğubeyazıt2.250118.64380.0611148552,767,48902[4]
1301Eleşkirt1.30731.54510.1914205524,149,48958[5]
1379Hamur87317.1063.276144619,619,159181958[6]
1111Merkez Ağrı1.695150.335120.39011810688,780,08964[7]
1568Patnos1.394118.48161.8372289285,054,849011936[8]
1667Taşlıçay82219.3216.140143723,531,789601954[9]
1691Tutak1.40728.9277.059158020,624,40952[10]
PROVINZ 04 Ağrı11.099524.644 1210056347,360,58930
1 Interner Kreiscode des Innenministeriums
2 Fläche 2014[11]
3 Bevölkerungsfortschreibung am 31. Dezember 2021[12]
4 Geschlechterverhältnis: Anzahl der Frauen auf 1000 Männer (berechnet)
5 PDF des Innenministeriums[13]
6 Landkreise, die erst nach Gründung der Türkei (1923) gebildet wurden.

Geschichte


Ağrı liegt an der Verbindungsstelle zwischen Kaukasus, Kleinasien und dem Iran. Es finden sich hier Spuren der Hethiter, der Hurriter und der Urartäer (vgl. Anzavurtepe). Die Urartäer hatten die Gegend um den benachbarten Van-See zum Zentrum ihrer Kultur gemacht. Die Kimmerer behaupteten sich auch eine Zeitlang hier (archäologische Spuren fehlen allerdings), bis das Gebiet unter die Herrschaft der Meder kam, die um etwa 550 v. Chr. von den Persern verdrängt wurden. 200 Jahre später eroberte Alexander der Große diese Gegend. Spätestens nach dem Tod von Alexander besiedelten Armenier diese Gegend und hielten sich bis in die Gegenwart. Nach Jahrhunderten abwechselnder Herrschaften kam Ağrı 1071 n. Chr. unter die Herrschaft der Seldschuken. Ab diesem Zeitpunkt waren Turkmenen bzw. Türken hier präsent. Im 16. Jahrhundert wurde Ağrı von den Osmanen erobert. Ağrı wurde zum Schauplatz von Kriegen der Osmanen gegen Perser und Russen. Im Ersten Weltkrieg wurde Ağrı von den Russen besetzt und erst 1920 wieder geräumt. Seit 1923 ist Ağrı Teil der Türkei. Zwischen 1927 und 1930 gab es mehrere kurdische Aufstände, die teilweise von der Xoybûn organisiert wurden (Ararat-Aufstand). Die Türkei konnte den Aufstand erst nach einer Grenzverschiebung in Absprache mit dem Iran beenden. In den 1980er Jahren gab es hier auch Kämpfe zwischen der Armee und der PKK.

1920 wurde ein Teil der Provinz Erzurum abgespaltet und unter dem Namen Bayazıt eigenständige Provinz. Im November 1926 wurde Karaköse Provinzhauptstadt und 1946 Stadt und Provinz in Ağrı umbenannt.


Bevölkerung


2020 hatte die Provinz Ağrı eine Bevölkerung von 535.435 Einwohnern. Bis zum Völkermord an den Armeniern ab 1915 und zum Völkermord an den Aramäern 1916 lebten in Ağrı viele Armenier und Aramäer. Die heutige Bevölkerung besteht aus Kurden, Türken, Aseris und Tscherkessen.

Nachfolgende Tabelle zeigt die jährliche Bevölkerungsentwicklung am Jahresende nach der Fortschreibung durch das 2007 eingeführte adressierbare Einwohnerregister (ADNKS). Außerdem sind die Bevölkerungswachstumsrate und das Geschlechterverhältnis (Sex Ratio d. h. Anzahl der Frauen pro 1000 Männer) aufgeführt. In allen Kreisen gibt es einen Männerüberschuss.
Der Zensus von 2011 ermittelte 553.241 Einwohner, das sind knapp 25.000 mehr als beim Zensus 2000.

Jahr Bevölkerung am Jahresende Wachstums-
rate der Be-
völkerung
(in %)
Geschlechter
verhältnis
(Frauen auf
1000 Männer)
Rang
(unter den 81 Provinzen)
gesamt männlich weiblich
2021524.644271.889252.755−2,0293043
2020535.435276.800258.635−0,1493442
2019536.199277.887258.312−0,6493941
2018539.657280.923258.7340,6392140
2017536.285277.979258.306−1,1092939
2016542.255281.389260.866−0,9192739
2015547.210284.243262.967−0,4092539
2014549.435285.449263.986−0,3292539
2013551.177286.161265.016−0,2292638
2012552.404287.490264.914−0,5592138
2011555.479291.340264.1392,4890738
2010542.022280.518261.5040,8193238
2009537.665280.000257.6651,0392039
2008532.180276.508255.6720,2592539
2007530.879275.243255.63692939
20001528.744273.895254.84993040

1 Zensus 2000


Volkszählungsergebnisse


Nachfolgende Tabellen geben die bei den 14 Volkszählungen dokumentierten Einwohnerstände der Provinz Ağrı1 wieder.
Die Werte der linken Tabelle sind E-Books (der Originaldokumente) entnommen, die Werte der rechten Tabelle entstammen der Datenabfrage des Türkischen Statistikinstituts TÜIK – abrufbar über diese Webseite:[14]

JahrBevölkerungRang
ProvinzTürkei
192757.17713.648.27056
1935107.20616.158.01856
1940121.47717.820.95056
1945133.50418.790.17456
1950155.45520.947.18855
1955185.92824.064.76355
1960215.11627.754.82055
JahrBevölkerungRang
ProvinzTürkei
1965246.96131.391.42156
1970290.31135.605.17651
1975330.20140.347.71948
1980368.00944.736.95745
1985421.13150.664.45845
1990437.09356.473.03543
2000528.74467.803.92740

1 1927 hieß die Provinz noch Bayazit.
Anzahl der Provinzen bezogen auf die Censusjahre:

  • 1927, 1940 bis 1950: 63 Provinzen
  • 1935: 57 Provinzen
  • 1955: 67 Provinzen
  • 1960 bis 1985: 73 Provinzen
  • 1990: 73 Provinzen
  • 2000: 81 Provinzen

Sehenswürdigkeiten


Der İshak Paşa Sarayı nahe Doğubeyazıt
Der İshak Paşa Sarayı nahe Doğubeyazıt

Neben dem Ararat sind der armenische Klosterkomplex Bagavan und der İshak-Paşa-Palast die größte Attraktion der Provinz.


Wirtschaft


2019 betrug das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf 16.727 TL (Türkische Lira) (2.946 US-Dollar). Damit ist Ağrı die ärmste Provinz des Landes. Das Bruttosozialprodukt (BIP) pro Kopf (türk. Kişi başına GSYH)[15] Interaktive Karte zum Informations-Abruf (in türk.)
Das BIP pro Kopf in der Provinz Ağrı:

JahrUS-$TL
20192.94616.727
20182.99814.136
20173.33412.160
20163.65411.042
20153.37409.147

Persönlichkeiten




Commons: Provinz Ağrı – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Nufusu.com: Ağrı Nüfusu, abgerufen am 7. April 2022
  2. Porträt des Gouverneurs auf der Provinzseite
  3. Nufusune.com: DİYADİN NÜFUSU, AĞRI, abgerufen am 7. April 2022
  4. Nufusune.com: DOĞUBAYAZIT NÜFUSU, AĞRI, abgerufen am 7. April 2022
  5. Nufusune.com: ELEŞKİRT NÜFUSU, AĞRI, abgerufen am 7. April 2022
  6. Nufusune.com: HAMUR NÜFUSU, AĞRI, abgerufen am 7. April 2022
  7. Nufusune.com: MERKEZ NÜFUSU, AĞRI, abgerufen am 7. April 2022
  8. Nufusune.com: PATNOS NÜFUSU, AĞRI, abgerufen am 7. April 2022
  9. Nufusune.com: TAŞLIÇAY NÜFUSU, AĞRI, abgerufen am 7. April 2022
  10. Nufusune.com: TUTAK NÜFUSU, AĞRI, abgerufen am 7. April 2022
  11. Directorate General of Mapping@1@2Vorlage:Toter Link/www.harita.gov.tr (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Excel-Tabelle; 48 KB)
  12. Nufusune.com: AĞRI NÜFUSU, abgerufen am 7. April 2022
  13. illeridaresi.gov.tr (PDF; 1,4 MB).
  14. Genel Nüfus Sayımları (Volkszählungsergebnisse 1965 bis 2000)
  15. Coğrafi İstatistik Portalı - Ulusal Hesaplar. Abgerufen am 23. Februar 2021.

На других языках


- [de] Ağrı (Provinz)

[en] Ağrı Province

The Ağrı Province (Turkish: Ağrı ili, Kurdish: Parêzgeha Agiriyê[2]) is a province in eastern Turkey, bordering Iran to the east, Kars to the north, Erzurum to the northwest, Muş and Bitlis to the southwest, Van to the south, and Iğdır to the northeast. It has an area of 11,376 km² and a population of 535,435 as of 2020.[3] The provincial capital is Ağrı, situated on a 1,650 metres (5,410 ft) high plateau. Doğubayazıt was the capital of the province until 1946.[4] The current governor is Süleyman Elban.[5]

[ru] Агры (иль)

Агры́ (тур. Ağrı, арм. Քարբեր) — иль (провинция) на востоке Турции.



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