Oberrieden liegt auf mehreren Geländeterrassen am linken Ufer des Zürichsees mit dem volkstümlichen Namen "Pfnüselküschte"[5], etwa 11km südöstlich von Zürich. Die westliche Gemeindegrenze reicht über den Zimmerberg in das Sihltal hinunter, die östliche bis in die Mitte des Zürichsees. Die nördliche Nachbargemeinde ist Thalwil, die südliche der Bezirkshauptort Horgen.
Die Gemeindefläche beträgt 276 Hektaren, wovon 15% Landwirtschaft, 42% Wald, 14% Verkehr und 27% Siedlungen sind.
Geschichte
Die ältesten nachweisbaren Besiedlungsspuren kann man anhand von Holzresten, Silex-Werkzeug, tönernen Spinnwirteln, Steinbeilklingen und Keramikscherben bis ins 34./33. Jahrhundert vor Christus – die Jungsteinzeit – zurückverfolgen und Vergleiche zu Fundensembles ziehen, die typisch sind für die Horgener Zeit und in ähnlicher Form von Pfäffikon-Burg, Jona-Seegubel SG und Hünenberg-Chämleten ZG vorliegen.[6]
1620 wurde in Oberrieden die erste Schule gegründet.
Nachdem sich bereits die Kirchgemeinde, die damals die vierte Wacht Horgens war, von Horgen getrennt hatte, wurde Oberrieden am 13. Mai 1773 auch eine politisch selbstständige Gemeinde.
Luftbild (1955)
Wappen
Blasonierung
In Blau ein sechszackiger silberner Stern
Bevölkerung
Oberrieden zählt 5071 Einwohner (2017), wobei der Ausländeranteil 21% beträgt. In den letzten fünf Jahren stieg die Einwohnerzahl um 2,1%.
19% der Oberriedner Bevölkerung sind 0–19 Jahre alt. 57% sind zwischen 20 und 64 Jahre alt und 24% sind älter als 64 Jahre. In Oberrieden existieren 2294 Haushalte (2015).
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1634
246
1750
690
1850
832
1900
1224
1950
1987
1960
1375
1990
4385
2010
4936
Politik
Bei den Nationalratswahlen 2019 betrugen die Wähleranteile in Oberrieden: SVP 25,13%, FDP 21,56%, SP 15,11%, glp 13,78%, Grüne 11,65%, CVP 5,48%, EVP 3,02%, AL 1,71%, und BDP 1,16%.[7]
Gemeindepräsident ist Martin Arnold (SVP) (Stand Mai 2020).
In der Hauptsaison (Juni bis September) bedient die Zürichsee-Schiffahrtsgesellschaft Oberrieden dreimal täglich in Richtung Rapperswil bzw. Zürich. Die Buslinien 145 und 136 der Zimmerberg Busbetriebe fahren zusammen sechs Bushaltestellen auf dem Gemeindegebiet an.
Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der Kulturgüter in Oberrieden
Das älteste Haus Oberriedens wurde 1294 erbaut und steht heute unter Denkmalschutz.
Ein weiterer historischer Bau ist der alte «Spycher im Länz», der 1553 erbaut wurde und heute der Gemeinde gehört.
Ein Prunkstück des Dorfes ist die 1761 von Hans Ulrich Grubenmann erbaute reformierte Kirche Oberrieden, die heute von der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde genutzt wird.
Neben dem 1798 erbauten Haus «Chrüzbüel» steht seit 1988 die als Rotunde errichtete römisch-katholische Kirche Heilig Chrüz.
Zwei Prestigebauten Oberriedens sind die beiden Villen «Schönfels» und «Sonnenbühl».
Ein historisch signifikanter Industriebau ist die Flugzeugfabrik im «Usser Scheller», die von 1923 bis 1935 vom Piloten und Flugzeugbauer Alfred Comte betrieben wurde.
Aussichtspunkte in der Gemeinde sind die "Frohe Aussicht", das «Laugerenried» und das «Aebnet», erreichbar über den Lottereteweg.
Als Veranstaltung bekannt geworden ist das alljährlich stattfindende «Open-air Oberrieden.»
Theo Hotz (1928–2018), Architekt, geboren in Oberrieden
Heiri Leuthold (1967–2009), Sozialgeograph
Fritz Peter (1925–1994) Sänger
Hans H. Staub (1908–1980), Atomphysiker, heimatberechtigt in Oberrieden
Peter Surava (1912–1995), Journalist, verstorben in Oberrieden
Dominique Rinderknecht (* 1989), Miss Schweiz 2013, Model
Lea Ammann (* 2002), Leichtathletin
Literatur
Hermann Fietz: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Band II: Die Bezirke Bülach, Dielsdorf, Hinwil, Horgen und Meilen. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 15). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1943. DNB 365803049.
Heinz Gallmann:Zürichdeutsches Wörterbuch. 1. Auflage. Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2009, ISBN 978-3-03823-555-2, S.343.
Robert Auf der Maur:Oberrieden-Riet: Neolithische Siedlungsstelle, Seeufersiedlung. In: Baudirektion des Kantons Zürich, Kantonsarchäologie (Hrsg.): Berichte der Kantonsarchäologie Zürich. Nr.17. Fotorotar AG, Zürich und Egg ZH 2004, ISBN 3-905681-08-0, S.28–29.
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