Rapperswil-Jona ist eine politische Gemeinde im schweizerischen Kanton St. Gallen und mit 27'483 Einwohnern (31. Dezember 2020) dessen zweitgrösste Stadt – nach der Stadt St. Gallen.
Rapperswil-Jona | |
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Staat: | Schweiz![]() |
Kanton: | Kanton St. Gallen![]() |
Wahlkreis: | See-Gaster |
BFS-Nr.: | 3340i1f3f4 |
Postleitzahl: | 8645 Kempraten 8640 Rapperswil 8645 Jona 8646 Wagen 8715 Bollingen |
UN/LOCODE: | CH ZJW (Rapperswil) CH JON (Jona) CH WAN (Wagen) |
Koordinaten: | 705500 / 23180047.2286988.831764409 |
Höhe: | 409 m ü. M. |
Höhenbereich: | 392–544 m ü. M.[1] |
Fläche: | 22,25 km²[2] |
Einwohner: | i27'483 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 1235 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 18,4 % (31. Dezember 2020)[4] |
Stadtpräsident: | Martin Stöckling (FDP) |
Website: | www.rapperswil-jona.ch |
![]() Rapperswil | |
Lage der Gemeinde | |
![]() Weitere Karten ![]() |
Bevölkerung ab 15 Jahren nach Religionsbekenntnis, 2017[5] | ||||
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Christentum | 73 % | |||
- römisch-katholisch | 43 % | |||
- evangelisch-reformiert | 23 % | |||
- andere christliche Konfession | 7 % | |||
andere Religionen | 5 % | |||
konfessionslos/keine Angabe | 22 % | |||
Die Gemeinde Rapperswil-Jona besteht aus den ehemaligen, per 2007 fusionierten Gemeinden Rapperswil und Jona mit den dazugehörenden Ortschaften Kempraten, Wagen und Bollingen.
Das am rechten Zürichseeufer liegende Rapperswil-Jona ist dank dem Seeufer, der Altstadt und Circus Knies Kinderzoo ein beliebter Ausflugsort. Von Rapperswil führt der den Zürichsee in den kleineren Obersee und den grösseren Untersee, den eigentlichen Zürichsee, trennende Seedamm nach Pfäffikon SZ. Jona war bis zum 31. Dezember 2006 eine Gemeinde im Wahlkreis See-Gaster im Südwesten des Kantons St. Gallen mit rund 17'700 Einwohnern und war somit die zweitgrösste Stadt im Kanton.
Die am 1. Januar 2007 fusionierten Gemeinden Rapperswil und Jona besassen auch vor der Fusion eine teilweise gemeinsame Infrastruktur, die Grenze zwischen beiden Orten verlief selbst für Einheimische fast unerkennbar, da das Grenzgebiet überbaut war. Auch gesellschaftlich bildeten sie eine Einheit, der Begriff Rapperswil-Jona war schon einige Jahre vor der Fusion im Namen verschiedener Vereine enthalten (z. B. Eishockeyclub und FC Rapperswil-Jona).
Nach einer ersten von den Behörden angeregte und von den Stimmbürgern Jonas abgelehnten Volksabstimmung bejahte die Bevölkerung im Jahr 2003 in einer weiteren Konsultativabstimmung eine Fusion zwischen Rapperswil (2001: 7'400 Einwohner; Ja-Anteil 82 %) und Jona (2001: 17'100 Einwohner; Ja-Anteil 52 %). Die entscheidende Volksabstimmung fand am 1. Mai 2005 statt. Rund 60 % der Joner und 90 % der Rapperswiler stimmten der Fusion zu – damit konnte sie 2007 vollzogen werden.
Der Stadtrat von Rapperswil-Jona setzt sich aus sieben Mitgliedern zusammen. Der Schulpräsident und der Ressortvorsteher Bau, Verkehr, Umwelt sind von Amtes wegen Mitglieder der Exekutive; sie sowie der Stadtpräsident sind vollamtlich tätig, die übrigen Mitglieder zu einem 25-%-Pensum. Bis Ende 2006 regierten der Gemeinderat Jona und der Stadtrat Rapperswil noch separat.
Rapperswil-Jona ist die grösste Schweizer Stadt ohne Parlament. Politische Geschäfte werden an der zwei- bis dreimal pro Jahr durchgeführten Bürgerversammlung behandelt. In der neuen Stadtordnung sind neue Bürgerrechte vorgesehen.
Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2019 betrugen die Wähleranteile in Rapperswil-Jona: SVP 25,5 %, Grüne 18,0 %, FDP 17,2 %, CVP 13,9 %, SP 12,9 %, glp 10,1 %, EVP 1,3 %.[6][7]
Auf dem Wappen sind die Rapperswiler Rosen und eine blaue horizontale Wellenlinie abgebildet, die den Fluss Jona und den Zürichsee symbolisiert.[8] Das neue Wappen wurde an der Gemeindeversammlung am 1. Dezember 2005 im Rahmen der Abstimmung über die neue Gemeindeordnung angenommen.
In Rapperswil-Jona gibt es vier Haltestellen und Bahnhöfe mit Personenverkehr: Namentlich sind dies der Bahnhof Rapperswil (seit 1859) und die Haltestellen in Kempraten, Jona (beide seit 1979) und Blumenau. Von 1910 bis 2004 hielten an der Station Bollingen fahrplanmässig Züge. Seither werden hier nur noch automatische Zugkreuzungen durchgeführt. Rapperswil-Jona liegt im Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) und im Tarifverbund Ostwind.
Im Fernverkehr bestehen in Rapperswil Verbindungen mit dem Voralpen-Express nach St. Gallen sowie Richtung Arth-Goldau bis Luzern. Die S-Bahnen 5, 7, 15 und 40 der S-Bahn Zürich und die S-Bahn 6 der S-Bahn St. Gallen dienen dem Nahverkehr. Der Stadtbus wird von den Verkehrsbetrieben Zürichsee und Oberland (VZO) betrieben.
International bekannte Unternehmen mit Sitz in Jona sind der Sanitärgeräte-Hersteller Geberit sowie der Zementproduzent Holcim.
Die Wochenzeitung Obersee Nachrichten und die Zürichsee-Zeitung Obersee (ehemalige Linth-Zeitung) berichten über aktuelle Themen aus Stadt und Region. Monatlich wird ein Stadtmagazin herausgegeben.
Die Primarschule (Stand 2012) ist in den Schulhäusern Hanfländer, Südquartier, Bollwies, Schachen, Herrenberg, Weiden, Lenggis und Dorf untergebracht; die Oberstufe ist seit August 2012 aus Sekundarschule und Realschule in den Schulhäusern Bollwies, Burgerau, Weiden, Kreuzstrasse und Rain zusammengefasst worden. Bis dahin waren beide Stufen in separaten Gebäuden untergebracht. Am Berufs- und Weiterbildungszentrum Rapperswil (BWZ) werden Grundbildungen sowie Weiterbildungen durchgeführt.
In Rapperswil ist die Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) mit Schwerpunkten in Technik/Informatik sowie Bau- und Planungswesen ansässig.
Lang verbunden ist Rapperswil-Jona mit dem Schweizer Nationalzirkus Knie, der hier jeweils sein Winterquartier bezieht und auch seinen Sitz hat. Knie betreibt auch den dort ansässigen Kinderzoo.
Die Badeanlage Stampf liegt am Zürichsee in Jona und umfasst einige Beachvolleyballfelder, eine Wasserrutsche, ein Restaurant, einen 5-Meter-Sprungturm sowie ein Planschbecken. Die Anlage dient auch als Campingplatz.
Die Stadt besitzt einige von ihr geförderte Sportanlagen, die durch deren Abteilung Liegenschaften, Sport, Freizeit, Tourismus unterhalten werden. Zuständig ist die Stadtverwaltung für die Sportförderung, die Bereitstellung von Sportanlagen für die Bevölkerung, die Durchführung des obligatorischen Schwimmunterrichts (Schulsport) sowie Informationen für die Einwohner betreffend Sportmöglichkeiten, Sportanlagen, Sportvereine und Sportveranstaltungen.[9] Im Gebiet Grünfeld in Jona befindet sich das städtische Sportzentrum. Neben einem Fussballstadion sind dort eine Leichtathletik-Anlage mit 400-Meter-Rundbahn, zahlreiche Fussballplätze, eine Beachvolleyballanlage sowie Felder für Faustball und Tennis vorzufinden.
Seit 2007 findet im Juni der Ironman 70.3 Switzerland statt – ein Triathlon über die Mitteldistanz (1,9 km Schwimmen, 90 km Rad fahren und 21,1 km Laufen). Eine Tradition ist auch der Schlosslauf, der seit 1988 im Oktober in der Rapperswiler Altstadt stattfindet. Um die 1000 Läufer jeden Alters nehmen jährlich teil.
In Rapperswil ist der Eishockey-Nationalliga-A-Club SC Rapperswil-Jona Lakers zu Hause. Die «Rosenstädter» stiegen Ende der Saison 2014/2015 aus der höchsten Schweizer Hockeyliga, der Nationalliga-A, ab. Zuvor war der Verein seit dem Aufstieg 1994 in der höchsten Schweizer Hockeyliga. Am 25. April 2018 stiegen die SCRJ Lakers gegen Kloten wieder in die höchste Spielklasse auf. Der Fussballverein FC Rapperswil-Jona, dessen 1. Mannschaft in der Challenge League spielt, wurde 1928 gegründet. Der Baseballclub Bandits wurde 2001 in Jona gegründet. Die erste 1. Mannschaft spielt seit 2016 in der Nationalliga A des Schweizerischen Baseballverbands (SBSF).
In der Altstadt und rund um das Hafenbecken in Rapperswil findet jährlich das über drei Tage dauernde blues’n’jazz-Festival statt. Mit 35'000 bis 40'000 Besuchern zählte es zu den grössten Kulturveranstaltungen der Obersee-Region. 1999 fand die erste Veranstaltung statt. Dort findet im Drei-Jahre-Zyklus auch das Seenachtsfest statt (Ausnahme: 2013 statt 2012[10]). Die 27. Ausgabe des Seenachtsfestes Rapperswil fand im Jahre 2015 statt und zog ca. 75'000 Besucher an.[11] Auf die Altstadt beschränkt hingegen ist der seit 2002 bestehende Weihnachtsmarkt, der sogenannte Christkindlimärt. Mit über 20'000 Besuchern jährlich gehört der Markt zu den grössten Weihnachtsmärkten der Schweiz.[12]
Das Eis-zwei-Geissebei am Fasnachtsdienstag beim Rathaus Rapperswil gilt als einer der ältesten in Rapperswil praktizierten Bräuche.[13]
Das Frühlingsfest in Jona wird Ende April durchgeführt. Es ist eines der grössten Feste in der Region und erlangte regional Bekanntheit unter anderem wegen der aus dem Tibet stammenden Spezialität «Shapale»[14][15]
Das Kunst(Zeug)Haus im Alten Zeughaus wurde im Mai 2008 eröffnet und ist in einem ehemaligen Rapperswiler Zeughaus untergebracht. Den Mittelpunkt der rund fünftausend Kunstwerke bildet die Sammlung Peter und Elisabeth Bosshard. In öffentlichen Führungen bringt das Kunsthaus den Besuchern Schweizer Gegenwartskunst näher. Für Schulklassen werden zweimal jährlich kostenlose Workshops angeboten.
In der von Lotte Stiefel (1898–1986) 1986 der Gemeinde Jona vermachten Villa Grünfels sind die Jugendmusikschule und die Kellerbühne Grünfels untergebracht. In der Kellerbühne wird Musik, Kabarett und Theater aus der Kleinkunst-Szene gezeigt. Die Villa liegt unmittelbar neben dem Bahnhof Jona.
Das Zentrum aktueller Kultur (ZAK) ist ein Kulturlokal für Besucher jeden Alters in der Nähe des Bahnhofs Jona. Im ZAK werden regelmässig verschiedene kulturelle Veranstaltungen wie z. B. Live-Konzerte, Parties und Comedy durchgeführt.[16]
Seit 2010 besteht das Enea Baummuseum.
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