Kemmental ist eine politische Gemeinde im Bezirk Kreuzlingen des Schweizer Kantons Thurgau. Die seit 1996 bestehende Gemeinde ging aus der Fusion der ehemaligen Munizipalgemeinden Alterswilen und Hugelshofen mit ihren Ortsgemeinden hervor.
Kemmental | |
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Staat: | Schweiz![]() |
Kanton: | Kanton Thurgau![]() |
Bezirk: | Kreuzlingen |
BFS-Nr.: | 4666i1f3f4 |
Postleitzahl: | 8565 Hugelshofen 8566 Dotnacht 8566 Ellighausen 8566 Lippoldswilen 8566 Neuwilen 8573 Alterswilen 8573 Altishausen 8573 Siegershausen |
Koordinaten: | 729908 / 27542947.6166629.166663548 |
Höhe: | 548 m ü. M. |
Höhenbereich: | 449–678 m ü. M.[1] |
Fläche: | 25,04 km²[2] |
Einwohner: | 2603 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 104 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 19,4 % (31. Dezember 2020)[4] |
Website: | www.kemmental.ch |
Lage der Gemeinde | |
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Das Kemmental liegt zwischen dem Ottenberg und dem Seerücken. Kemmental zählt mit einer Fläche von 25 km² zu den grössten Gemeinden im Kanton Thurgau. Der Name Kemmental ist eine Neuschöpfung und bezieht sich auf den Kemmenbach,[5] der die Gemeinde von Osten nach Westen durchfliesst. Die Landschaft des Kemmentals ist geprägt durch die Landwirtschaft (67 %) und Waldgebiete (24 %). Gerade einmal 9 % sind besiedelt.
Die Nordhälfte des Kemmentals war ursprünglich Teil der Konstanzer Bischofshöri. Gemäss einer Urkunde des Kaisers Friedrich Barbarossa aus dem Jahre 1155 reichte die Bischofshöri bis zur Mannenmühle 47.606189.11498 und zur Dütschenmühle
47.603779.13229. Aus der Bischofshöri ging die Vogtei Eggen hervor, deren Besitzer im Verlaufe der nächsten Jahrhunderte mehrmals wechselten. Am 11. April 1499 kommt es in der Gegend von Triboltingen zur denkwürdigen Schlacht im Schwaderloh. Zur gleichen Zeit hat in Siegershausen Jacob Nufer den ersten Kaiserschnitt durchgeführt, bei dem die Mutter überlebt hat.[6]
Per 1. Januar 1996 schlossen sich die Munizipalgemeinden Alterswilen und Hugelshofen sowie die Ortsgemeinden Alterswilen, Altishausen, Ellighausen, Lippoldswilen, Neuwilen, Siegershausen, Dotnacht und Hugelshofen zur politischen Gemeinde Kemmental zusammen.[7] Zur Gemeinde Kemmental gehören zudem die Ortschaften Bommen mit dem Bommer Weiher, Engelswilen und Schwaderloh.
→ siehe auch: Abschnitte Geschichte in den Artikeln über die einzelnen früheren Ortsgemeinden (Links im Abschnitt oben)
1850 | 1900 | 1950 | 1990 | 2000 | 2010 | 2018 | |
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Einheitsgemeinde[8] | 2189 | 2285 | 2537 | ||||
Munizipalgemeinde Alterswilen[9] | 1281 | 1230 | 1200 | 1295 | |||
Munizipalgemeinde Hugelshofen[10] | 769 | 641 | 662 | 569 |
Von den insgesamt 2537 Einwohnern der Gemeinde Kemmental im Jahr 2018 waren 473 bzw. 18,6 % ausländische Staatsbürger. 1200 (47,3 %) waren evangelisch-reformiert und 570 (22,5 %) römisch-katholisch. Die Ortschaft Alterswilen (Munizipalgemeinde) zählte zu diesem Zeitpunkt 0 Bewohner.[11]
Blasonierung: Über gelbem Schildfuss von Schwarz und Gelb bis zur Nabelstelle zu neun Plätzen geständert, überdeckt von erniedrigtem blauen Wellenbalken mit weissem Saum.[12]
Nachdem 1996 die neue politische Gemeinde Kemmental entstanden war, wurde 2001 ein neues Gemeindewappen geschaffen. Die obere Wappenfläche ist in neun Streifen eingeteilt und erinnert symbolhaft an die aufgehende Sonne über dem Kemmental. Der Kemmenbach nimmt eine dominante Position ein.[12] Die Anzahl der Streifen verweisen auf die ehemaligen Ortsgemeinden.
Im Jahr 2016 bot Kemmental 526 Personen Arbeit (umgerechnet auf Vollzeitstellen). Davon waren 28,1 % in der Land- und Forstwirtschaft, 37,0 % in Industrie, Gewerbe und Bau sowie 34,9 % im Dienstleistungssektor tätig.[13] Als eine der wichtigsten Arbeitgeber zählt neben der Landwirtschaft (viele Saisonstellen) die Firma Strähl Käse AG.
Trotz der bescheidenen Einwohnerzahl hat Kemmental eine beschauliche Anzahl Einkaufsmöglichkeiten. Das Angebot wird mit dem Prima Dorfladen und der Landi zudem mit diversen Hofläden erweitert.
Der Weiler Bommen ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz aufgeführt. Dort beheimatet ist der Bommerweiher, welcher als eine der wichtigsten und schönsten Sehenswürdigkeiten Kemmentals gilt.
Als weitere Naturschutzgebiete der Pro Natura zählen folgende Orte im Kemmental: Stein- und Findlingsgarten, Autobahnbrücke Bäären-Moos, Kiesgrube Chraieriet (oberhal Aufhäusern), Kiesgrube Schatzloch (oberhalb Hugelshofen, unterhalb Wachtersberg) sowie das Waldreservat Neuwilen.
Das Kemmental ist zudem ausgestattet mit unzähligen öffentlichen Grillstellen, welche von Einwohnerinnen und Einwohnern aber auch von Besuchenden benutzt werden dürfen. Dazu zählen die Risihütte (liegt zwischen Engelswilen und Alterswilen) oder der Bommerweiher.
Altnau | Bottighofen | Ermatingen | Gottlieben | Güttingen | Kemmental | Kreuzlingen | Langrickenbach | Lengwil | Münsterlingen | Raperswilen | Salenstein | Tägerwilen | Wäldi
Ehemalige Gemeinden: Alterswilen | Altishausen | Dippishausen-Oftershausen | Dotnacht | Dünnershaus | Egelshofen | Ellighausen | Emmishofen | Engwilen | Fruthwilen | Hattenhausen-Hefenhausen | Herrenhof | Hugelshofen | Illighausen | Kurzrickenbach | Landschlacht | Lipperswil | Lippoldswilen | Mannenbach | Neuwilen | Oberhofen bei Kreuzlingen | Scherzingen | Schönenbaumgarten | Siegershausen | Sonterswil | Triboltingen | Zuben
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