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Ernen (walliserdeutsch Äärne [æːrnə],[5] französisch Aragnon) ist eine Munizipalgemeinde und eine Burgergemeinde mit einem Burgerrat im Bezirks Goms im Schweizer Kanton Wallis. Der Ort bildet zugleich eine Pfarrgemeinde des Dekanats Ernen.

Ernen
Wappen von Ernen
Wappen von Ernen
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Wallis Wallis (VS)
Bezirk: Gomsw
BFS-Nr.: 6056i1f3f4
Postleitzahl: 3995
Koordinaten:654477 / 138983
Höhe: 1196 m ü. M.
Höhenbereich: 867–3173 m ü. M.[1]
Fläche: 35,37 km²[2]
Einwohner: 518 (31. Dezember 2020)[3]
Einwohnerdichte: 15 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
10,2 % (31. Dezember 2020)[4]
Website: www.ernen.ch
Ernen VS
Ernen VS

Ernen VS

Lage der Gemeinde
Karte von Ernen
Karte von Ernen
w

Geographie


Historisches Luftbild von Werner Friedli von 1955
Historisches Luftbild von Werner Friedli von 1955
Winter in Ernen VS
Winter in Ernen VS
Kirche Ernen mit dem Finsteraarhorn im Hintergrund
Kirche Ernen mit dem Finsteraarhorn im Hintergrund
Drei Säulen des Galgens von 1702
Drei Säulen des Galgens von 1702

Die Munizipalgemeinde Ernen liegt im Goms auf der linken Seite des oberen Rhonetals. Ihr Territorium besteht seit der Fusion vom Frühjahr 2005 aus den früheren Gemeinden Ausserbinn, Ernen, Mühlebach und Steinhaus. Die frühere Gemeinde Ernen selber, zu der seit 1872 auch der Weiler Niederernen gehörte, zählte Ende 2000 noch 385 Einwohner.[6] Ernen ist Teil des regionalen Naturparks Binntal.


Geschichte


Ernen wurde erstmals 1214 als Aragnon urkundlich erwähnt; die heutige Lautung findet sich erstmals 1510 als Ärnen bezeugt. Die Herkunft des Namens ist unsicher, vielleicht bedeutet er «(Land, Besitz) des Aranius».[7]

Der Ort lag verkehrsgünstig zwischen den Pässen Albrun, Gries, Furka und Grimsel und profitierte jahrhundertelang als Warenumschlagplatz von dieser Lage. Die Gegend war schon in der Latènezeit besiedelt, wie Gräberfunde beweisen. Im Hochmittelalter unterstand das Goms dem erstmals 1135 erwähnten Meiertum von Ernen, im Spätmittelalter war der Zenden Goms in die Majorate Ernen und Münster geteilt. Ernen war neben Münster auch eine der beiden Grosspfarreien des Goms. Die Hochgerichtsbarkeit lag jedoch stets bei Ernen. Drei Säulen des Galgens von 1702 sind bis heute erhalten geblieben (Lage).

Der Bau der modernen Strasse (Furkastrasse 1860–1861) und der Eisenbahnlinie (Furkabahn 1914) auf der anderen Talseite setzten den Ort verkehrstechnisch ins Abseits und führten zu einem wirtschaftlichen Rückgang.

Im Jahr 1974 begann der ungarische Pianist György Sebök, im Sommer Meisterkurse für Pianisten und Kammermusiker in Ernen anzubieten. Seither nennt sich der Ort «Musikdorf». 1987 wurde dieses Angebot durch die Kammermusikreihe «Festival der Zukunft» erweitert. Weitere Veranstaltungen kamen hinzu: eine Reihe mit Barockkonzerten, ein Schreibseminar mit Donna Leon, eine Werkstatt «Biographisches Schreiben» und anderes, so dass Ernen im Sommerhalbjahr ein reichhaltiges kulturelles Programm anzubieten hat.


Bevölkerung


Bevölkerungsentwicklung
Jahr18501900195020002016
Einwohner414355299385509

Sehenswürdigkeiten


Sehenswert sind besonders die 1214 erstmals urkundlich erwähnte und 1510 bis 1518 umgebaute Kirche St. Georg, die Kapelle Maria Hilf (1690–1709) sowie im Ortsteil Niederernen die 1684 erbaute Kapelle des heiligen Antonius von Padua. Ernen erhielt 1979 den Henry-Louis-Wakker-Preis als Auszeichnung für das besonders schöne und gut erhaltene Dorfbild.

Beispiele für den ehemaligen Reichtum der Gemeinde sind markante Gebäude, wie das Rathaus (1762), das Tellenhaus (1578), das Kapuzinerhaus (1511), das Schulhaus (1538), das Mathäus-Schiner-Haus (1603), das St. Georg-Haus (1629), das Sigristen-Jost-Haus (1580). Das Tellenhaus zeigt aussen Tell-Fresken mit der Darstellung des Apfelschusses, es sollen die ältesten der Schweiz sein.

Diese Häuser stehen rund um den Dorfplatz von Ernen:


Verkehr


Mit dem öffentlichen Verkehr ist Ernen von Brig aus mit der Matterhorn-Gotthard-Bahn bis nach Fiesch und von dort mit dem Postauto erreichbar.


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Ernen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Ernen – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. BFS – generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
  2. Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  5. Sprachatlas der deutschen Schweiz, Band V 1b.
  6. Edwin Pfaffen: Ernen. In: Historisches Lexikon der Schweiz., abgerufen am 2. Mai 2014
  7. Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld/Lausanne 2005, S. 332.

На других языках


- [de] Ernen

[es] Ernen

Ernen (en francés Aragnon) es una comuna suiza del cantón del Valais, situada en el distrito de Goms. Limita al norte con las comunas de Bellwald, Niederwald y Blitzingen, al noreste con Grafschaft y Reckingen-Gluringen, al sureste con Binn, al sur con Grengiols, y al oeste con Lax y Fiesch.



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