Novo mesto, deutschRudolfswerth oder Neustadtl (auch Neustädtl), ist eine Stadt im Südosten Sloweniens, unweit der kroatischen Grenze und 60 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Ljubljana (Laibach). Zur historischen Region Unterkrain gehörig, liegt sie in einer Schleife des Flusses Krka (deutsch Krainer Gurk).[1][2]
Das Stadtgebiet hat eine Fläche von 235,7km².[3] Die Gemeinde Novo mesto hatte am 1. Januar 2014 36.333 Einwohner.[4]
Die Stadt ist seit 2006 Sitz der neu errichteten Diözese Novo mesto, die ein Suffraganbistum der Erzdiözese Ljubljana ist.
Die Stadt selbst und ihr Umland gehören zur Gemeinde Novo mesto, die eine der 212 Gemeinden Sloweniens ist.
Geschichte
Novo mesto
Die Stadt wurde am 7. April 1365 von Herzog Rudolf IV. von Habsburg in einer Gegend gegründet, wo es bis dahin noch keine Siedlungen gab, und nach ihm Rudolfswerth benannt (slowenisch Rudolfovo). Seit 1783 hieß die Stadt dann amtlich Neustadtl,[5] wurde aber um 1865 im deutschen Amtsgebrauch wieder in Rudolfswerth umbenannt; die slowenische Bezeichnung blieb Novo mesto, wobei mesto sowohl „Stadt“ als auch „(Markt-)Platz“ entspricht.[6]
Siehe auch: Schlacht bei Rudolfswerth
Wappen
Das Wappen der Gemeinde Novo mesto stellt seinen Gründer Erzherzog RudolfIV. dar: sitzend, mit schwarzem Haar und Bart, sitzend auf einem goldenen Thron mit hoher rechteckiger Rückenlehne. Der Thron steht auf grünem Boden, der Hintergrund ist ein silberner Schild. Der Erzherzog trägt einen weißen Kragen und weiße Manschetten, einen schwarzen Gürtel mit Goldverzierungen; auf der Brust ein Vlies; die rote Kopfbedeckung hat einen weiße gezackte Umrandung und ein Kreuz an der Spitze; in der ausgestreckten rechten Hand einen blauen Reichsapfel und in der linken Hand eine goldene Fahne; unter dem Rand der bodenlangen Tunika sind schwarze Schuhe sichtbar.[7]
Sehenswürdigkeiten
Novo mesto an der KrkaDie Kandija-BrückeDas Olimpijski Center Novo mesto
Das Schloss Graben am rechten Ufer des Flusses Krka zwischen den Ortschaften Ragov log und der Krka, knappe zwei Kilometer flussabwärts von Novo mesto, gelegen. Die ersten Bewohner wurden im Jahre 1170 urkundlich erwähnt; „Graben“ gilt als der Stammsitz des edelfreien Geschlechtes Von Graben von Stein.
Kathedrale von Novo mesto mit gotischem Presbyterium aus dem 15. Jh., berühmtes Altarbild des hl. Nikolaus von Tintoretto und mehrere Bilder von Jean Metzinger[8]
Franziskanerkirche mit neugotischer Fassade (seit 1866), darin mehrere Grabmäler, darunter das Epitaphium von Ivan Lenković, Begründer der Kroatischen Militärgrenze und deren Befehlshaber.
Franziskanerkloster. Im Jahre 2019 feierten die Franziskaner in Novo mesto ihr 550-jähriges Jubiläum. Mit dem Klosterbau wurde im Jahre 1469 begonnen. Das Kloster sowie die angrenzende Kirche wurden durch eine Feuer im Kloster im Jahre 1664 teilweise zerstört. Danach wurden sie im Barockstil wiederaufgebaut. Im Kloster befindet sich die älteste Bibliothek von Novo mesto. Zwischen den Jahren 1746 und 1870 leiteten die Mönche das Gymnasium.[9]
Die Brücke Kandijski most. Sie verbindet die Stadtmitte von Novo mesto mit dem Stadtteil Kandija und führt vom unteren Teil des Hauptplatzes über den Fluss Krka. Die im Jahre 1898 gebaute Holzbrücke stand einige zehn Meter flussaufwärts. Die neue Brücke ist eine genietete Eisenkonstruktion und überquert die Krka in einem 75 Meter langen Bogen. Sie gehört zu den seltensten und ältesten Konstruktionen dieser Art in Slowenien und damit zu den slowenischen Kulturdenkmälern.
Unterkrainer Museum (slowenisch: Dolenjski Muzej), gegründet 1950. Das Museum besteht in Novo mesto aus dem Museumskomplex mit archäologischen, ethnologischen und historischen Exponaten aus der Unterkrain[10] sowie der Božidar-Jakac-Galerie[11] und im Hornwald bei Podturnaus dem Freilichtmuseum Baza 20.[12]
Wirtschaft
Novo mesto ist der Sitz des Automobilherstellers Revoz, des Reisemobilherstellers Adria Mobil, sowie des Pharmaunternehmens KRKA.
Sport
Seit 1996 gibt es in Novo mesto eine Sporthalle mit Radrennbahn; ab 2019 wurde das Olimpijski Center Novo mesto mit einer Traglufthalle überbaut und ist als Olympiastützpunkt gedacht. Sie ist von World Athletics für internationale Leichtathletikwettbewerbe zertifiziert und mit einer 250 Meter langen Radrennbahn für den Bahnradsport international nutzbar. Seit 2016 befindet sich hier der Sitz des Radsportteams Adria Mobil.[13]
Ortsteile der Gesamtgemeinde
Birčna vas, (dt. Würschendorf in der Unterkrain, auch Wirtschendorf)
Boričevo, (dt. Worritschendorf, auch Woritschau)
Brezje, (dt. Bresiach)
Brezovica pri Stopičah, (dt. Bresowitz bei Stopitsch)
Češča vas, (dt. Tschetschendorf)
Črešnjice, (dt. Kerschdorf bei Neustädtel)
Črmošnjice pri Stopičah, (dt. Tschermoschnitz bei Stopitsch)
Daljni Vrh, (dt. Dalniwerch)
Dobovo, (dt. Toppau)
Dolenja vas, (dt. Niederdorf bei Neustädtel)
Dolenje Grčevje, (dt. Untergertzendorf, auch Untergörtschberg)
Dolenje Kamenje, (dt. Untersteinberg in der Unterkrain, auch Untersteindorf)
Dolenje Karteljevo, (dt. Unterhopfenbach, auch Unterkarteleu)
Dolenje Lakovnice, (dt. Unterlakonitz)
Dolenji Suhadol, (dt. Untersuchadoll, auch Untersuchendorl)
Vrhovec, Ivan: Zgdovina Novega Mesta, Laibach, 1891
Milko Kos: Ustanovitev Novega mesta(Gründung von Novo mesto), in: Srednjeveška kulturna družbena in politična zgodovina Slovencev, izbrane razprave, stran 310–321, (Die Geschichte der Kultur, der Gesellschaft und der Politik der Slowenen im Mittelalter, ausgewählte Abhandlungen, S. 310–321), Slovenska matica, Ljubljana 1985,
Bibliothek: Kleine touristische Monographien mit dem Titel Dolenjska/Unterkrain, Nr. 11, Dolenjska turistička zveza Novo Mesto – Zagreb, 1974, Seite 104 f. (statistische Daten veraltet),
Herbert Taub: Jugoslawien – Illustriertes Touristenhandbuch (Staufacher-Reiseführer) Zürich 1957, S. 202 (statistische Daten veraltet)
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