Kljutschi. Blick über den Kamtschatka-Fluss zur Chertschanskaja
Geographie
Das Dorf liegt in der Zentralsenke der Halbinsel Kamtschatka am rechten Ufer des gleichnamigen Flusses Kamtschatka. Am jenseitigen, nördlichen Ufer der Kamtschatka erhebt sich der 1400Meter hohe, erloschene Vulkan Chertschanskaja. 30Kilometer südlich des Dorfes liegt der mit 4750Metern höchste Vulkan Eurasiens, die Kljutschewskaja Sopka, dessen Fuß bis Kljutschi reicht, während sich 40Kilometer nordöstlich der seit Dezember 2006 wieder äußerst aktive, über 3000Meter hohe Schiwelutsch erhebt, dessen letzter starker Ausbruch sich am 14. September 2008 ereignete, als er Rauch und Asche bis in 6,5Kilometer Höhe auswarf und ein Teil des Kraters einbrach.[2]
Kljutschi befindet sich etwa 450Kilometer nördlich der Regionshauptstadt Petropawlowsk-Kamtschatski. Der Ort gehört zum Rajon Ust-Kamtschatsk, dessen Verwaltungszentrum, die Siedlung städtischen Typs Ust-Kamtschatsk, etwa 100Kilometer entfernt in östlicher Richtung an der Mündung der Kamtschatka in den Pazifischen Ozean liegt.
Geschichte
Das Dorf Kljutschi (ein russisches Wort für Quellen) wurde 1741 neu gegründet, nachdem bereits seit etwa 1701 in der Gegend eine der ersten russischen Ansiedlungen auf Kamtschatka unter dem Namen Nischne-Kamtschatsk bestanden hatte. Von hier aus startete Vitus Bering 1728 seine Erste Kamtschatka-Expedition. 1731 wurde diese Siedlung während eines Aufstandes der Ureinwohner („Kamtschadalen“) niedergebrannt, von den Russen verlassen und unweit der Kamtschatkamündung neu errichtet (heute wieder unbewohnt).
Die Siedlung Kljutschi blieb bis in das 20.Jahrhundert unbedeutend, als hier 1932 ein Forstwirtschafts- und ein Holzverarbeitungsbetrieb errichtet wurden. 1951 wurde der Status einer Siedlung städtischen Typs verliehen, 1979 das Stadtrecht. Infolge der Wirtschaftskrise der 1990er Jahre sank die Einwohnerzahl rapide, und Kljutschi verlor 2004 den Stadtstatus.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1959
6.949
1970
7.809
1979
9.317
1989
11.251
2002
7.073
2010
5.726
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Seit 1935 existiert in Kljutschi eine Vulkanologische Station des Institutes für Vulkanologie und Seismologie der Fernöstlichen Sektion der Russischen Akademie der Wissenschaften.
Kljutschi ist einer der Ausgangspunkte für den Besuch der Kljutschewskaja Sopka.
Wirtschaft und Infrastruktur
In Kljutschi gibt es kleinere Betriebe der Forstwirtschaft und der holzverarbeitenden Industrie sowie zur Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten und Fisch.
Der Ort ist Endpunkt einer Straße, die von Petropawlowsk-Kamtschatski durch die Zentralsenke der Halbinsel nach Norden verläuft. Südwestlich befindet sich ein kleiner Flughafen.
Einzelnachweise
Itogi VPN-2010. Administrativno-territorialʹnoe delenie kraja. (Ergebnisse der Volkszählung 2010. Administrativ-territoriale Gliederung der Region.) Tabelle 2 (Download von der Website des Territorialorgans Region Kamtschatka des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
Liste der Städte in der Region Kamtschatka|
Verwaltungsgliederung der Region Kamtschatka
Anmerkungen:S – Sitz eines Stadtkreises, R – Verwaltungszentrum eines Rajons, G – Geschlossenes administrativ-territoriales Gebilde (SATO), SG – Sitz einer Stadtgemeinde (gorodskoje posselenije, alle anderen Orte in den Rajons Sitze von Landgemeinden, selskoje posselenije), * – im Autonomen Kreis der Korjaken
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