Asker ist eine Kommune im norwegischen Fylke Viken. Die Kommune hat 96.088 Einwohner (Stand: 1. Januar 2022) und liegt im Raum Oslo. Der Nordosten von Asker zählt zum Stadtgebiet Oslos. Die heutige Kommune Asker entstand durch die Zusammenlegung von Asker, Hurum und Røyken zum 1. Januar 2020.
Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Kommunennummer: | 3025 | |
Provinz (fylke): | Viken | |
Verwaltungssitz: | Asker | |
Koordinaten: | 59° 50′ N, 10° 26′ O59.83305555555610.439166666667 | |
Fläche: | 376,62 km² | |
Einwohner: | 96.088 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 255 Einwohner je km² | |
Sprachform: | neutral | |
Webpräsenz: | ||
Verkehr | ||
Straße: | Europastraße 18, Europastraße 134 | |
Bahnanschluss: | Drammenbanen | |
Politik | ||
Bürgermeister: | Lene Conradi (H) (2007) | |
Lage in der Provinz Viken | ||
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Mit dem Gutshof Skaugum liegt die Residenz der Familie des norwegischen Kronprinzen in der Kommune.
Asker erstreckt sich im Westen des Oslofjords, der sich in diesem Bereich von Süden kommend in das Land einschneidet. Im südlichen Teil der Kommune verläuft die Westgrenze im Drammensfjord, welcher sich weitgehend parallel zum Oslofjord in das Land einschneidet. Die Gemeinde grenzt an Bærum im Norden, Lier im Westen. Im Drammensfjord verläuft eine Grenze zur Kommune Drammen. Im Südwesten grenzt Asker im Oslofjord an Holmestrand und Horten. Die dortige Grenze stellt zugleich die Grenze zwischen den Fylkern Viken und Vestfold og Telemark dar. Die weiteren Gemeindegrenzen im Oslofjord sind im Osten die zu Moss, Vestby, Frogn und Nesodden.[2]
Zur Kommune Asker gehören mehrere Inseln, so etwa die dichter besiedelte Nesøya an der Grenze zu Bærum. In Asker liegen des Weiteren einige Seen. Im Norden befindet sich unter anderem das Semsvannet, im Süden die Seen Sandungen, Rødbyvannet und Langvann. Aus dem Gjellumvannet fließt der Fluss Åroselva ab. Dieser mündet bei Åros in den Oslofjord.[2] Die Gesamtfläche der Kommune beträgt 376,62 km², wobei Binnengewässer zusammen 12,18 km² ausmachen.[3]
In Norden der Kommune steigt die Landschaft vom Oslofjord aus in Richtung des Landesinneren an. An die städtische Bebauung in Fjordnähe schließt sich die Vestmarka, ein Teil des Oslo umgebenden Gebiets Marka, an.[2] Die Erhebung Bergsåsen, die in der Vestmarka liegt, stellt mit einer Höhe von 458,67 moh. den höchsten Punkt der Kommune Asker dar.[4]
Das Gemeindegebiet geht in den westlichen Bereich des Großraums Oslo (Stor-Oslo) ein. Die Einwohner leben vor allem entlang der Bahnstrecke der Bahnlinie Drammenbanen sowie an der Küste verteilt. Die Einwohnerzahlen stiegen wie in der gesamten Region über die Zeit stark an.[5] In der Gemeinde liegen mehrere sogenannte Tettsteder, also mehrere Ansiedlungen, die für statistische Zwecke als eine Ortschaft gewertet werden. Vom Tettsted Oslo werden 68.546 der insgesamt 1.043.168 Einwohner zu Asker gezählt. Von Drammen sind es 4289 der 110.236 Einwohner und von Svelvik 125 der 3985 Einwohner. Vollständig in Asker liegen Konglungen mit 276, Nærsnes mit 1613, Røyken mit 3915, Hyggen mit 761, Klokkarstua mit 707, Holmsbu mit 298, Sætre mit 6093 und Tofte mit 3058 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021).[6]
Die Einwohner der Gemeinde werden Askerbøring genannt.[7] Asker hat wie einige weitere Kommunen der Provinz Viken weder Nynorsk noch Bokmål als offizielle Sprachform, sondern ist in dieser Frage neutral.[8]
Jahr | 1986 | 1990 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 | 2020 |
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Einwohnerzahl[9] | 60.394 | 63.577 | 67.309 | 73.892 | 76.937 | 82.562 | 89.974 | 94.441 |
Die Kommune entstand im Rahmen der Einführung der lokalen Selbstverwaltung im Jahr 1837. Zum 1. Januar 1996 ging ein von etwa 70 Personen bewohntes Gebiet von Asker an die Kommune Røyken über.[10] Bis zum 31. Dezember 2019 gehörte Asker dem damaligen Fylke Akershus an. Dieses ging im Zuge der Regionalreform in Norwegen in das zum 1. Januar 2020 neu geschaffene Fylke Viken über. Im Rahmen der Kommunalreform in Norwegen wurde Asker zum 1. Januar 2020 mit Røyken und Hurum zur neuen Kommune Asker zusammengelegt. Hurum und Røyken gehörten zuvor dem Fylke Buskerud an, das wie Akershus in Viken aufging.[11] Zum 1. Januar 2019, also ein Jahr vor der Zusammenlegung der drei Kommunen, hatte Asker 61.523, Røyken 22.635 und Hurum 9521 Einwohner.[12]
Die erste Siedlung entstand in Asker nach der letzten Kaltzeit. Aber der Eisenzeit entstanden Höfe im Gebiet der heutigen Kommune, viele wurden während des Bevölkerungsrückgangs während der Zeit des Schwarzen Todes aufgegeben. Im 17. und 18. Jahrhundert war die Eisengewinnung in Asker von größerer Bedeutung. Nach dem Bau einer Eisenbahnstrecke nach Heggedal im Jahr 1872 siedelten sich dort verstärkt Industriestätten an. Ab dem 20. Jahrhundert entwickelte sich Asker von einem Dorf weg hin zu einer Kleinstadt.[5]
In der Kommune liegen mehrere Kirchen. Die Asker kirke ist eine neugotische Kirche aus dem Jahr 1879. Zuvor war am gleichen Ort die Kirche abgebrannt. In den 1950er-Jahren wurde die Kirche für die Hochzeit von Ragnhild von Norwegen renoviert.[13] Im September 2020 wurde dort Prinz Sverre Magnus konfirmiert.[14] Bei der Kirche befinden sich mehrere Hügelgräber aus der Eisenzeit.[5] Die Hurum kirke ist eine steinerne Kirche, die um 1150 erbaut worden ist. Nach einem Brand im Jahr 1686 wurde sie saniert. Zur Kirche gehört ein hölzerner Turm.[15] Aus dem Jahr 1229 ist die Røyken kirke.[16] Weitere Kirchen sind unter anderem die Heggedal kirke aus dem Jahr 1931, die Åros kirke aus dem Jahr 1903 und die 2017 fertiggestellte Teglen kirke.
Das Asker museum umfasst die Häuser von Tilla und Otto Valstad sowie von Hulda und Arne Garborg.[17] Sie waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts Mitbegründerinnen eines bedeutenden Künstlermilieus in der Kommune.[5] In Asker befindet sich außerdem der Gutshof Skaugum, die Residenz des norwegischen Kronprinzen. Das Anwesen war 1905 vom Juristen und Diplomaten Fritz Wedel Jarlsberg gekauft worden. Nach der Hochzeit von Olav V. mit Märtha von Schweden im Jahr 1929 ging der Hof an das Königshaus über. Im Jahr 1930 brannte das Anwesen vollständig ab, woraufhin es neu aufgebaut wurde.[18]
Durch den Norden der Kommune führt die Europastraße 18 (E18). Die Straße führt in Richtung Nordosten nach Oslo und in Richtung Südwesten nach Drammen.[2] Dieser E18-Abschnitt zwischen Drammen und Oslo heißt auch Drammensveien. Die Strecke gilt als der am stärksten befahrene Straßenabschnitt Norwegens.[19] Aus der östlich des Oslofjords gelegenen Kommune Frogn führt die Europastraße 134 (E134) durch den Unterwassertunnel Oslofjordtunnel auf die Westseite. In Asker führt die E134 in den Norden. Die Straße mündet schließlich im Nordwesten der Gemeinde in die E18.[2]
Asker hat einen im Jahr 1872 eröffneten Bahnhof an der Bahnlinie Drammenbanen.[20] Hier beginnt der 1973 eröffnete Lieråsen tunnel, mit 10,7 km Norwegens zweitlängster Eisenbahntunnel.[5]
Für den Industriesektor der Kommune ist die elektronische Industrie von großer Bedeutung. Da auch im Bereich der IT- und Erdölindustrie viele Hightechfirmen in Asker angesiedelt sind, hat die Gegend auch den Beinamen Engineering Valley erhalten. Asker stellt mit vielen ansässigen Einzelhändlern zudem ein Handelszentrum der Region dar. Für die Landwirtschaft ist vor allem der Anbau von Gemüse, Blumen und Beeren typisch. Von nur geringer Bedeutung ist hingegen die Nutztierhaltung.[5] Im Jahr 2020 arbeiteten von etwa 47.400 Arbeitstätigen nur zirka 19.800 in Asker selbst. Knapp 13.000 Personen pendelten nach Oslo, über 7200 nach Bærum. Jeweils auch über 1000 Pendler hatten die westlichen Nachbargemeinden Drammen und Lier als ihr Ziel.[21]
Sportliches Aushängeschild der Kommune ist der Frauenfußballverein Asker FK (Asker SK). Der Verein wurde bisher sechsmal norwegischer Meister und fünfmal Pokalsieger. Nach einem Zwangsabstieg spielt die Mannschaft seit 2007 wieder in der Toppserien, der höchsten Spielklasse. 2009 wurde die erste Mannschaft aufgelöst und in den Verein Stabæk IF eingegliedert, der Unterbau tritt weiterhin als Asker FK auf.
Die Herrenmannschaft tritt unter dem Namen Asker Fotball auf und spielt 2011 das erste Mal in der zweitklassigen Adeccoligaen.
Asker erhielt nach der Zusammenlegung mit Røyken und Hurum ein neues Wappen. Es zeigt drei silberne Segel auf blauem Hintergrund. Das alte Wappen zeigte auf grünem Hintergrund drei silberne sogenannte Askekaller. Dabei handelt es sich um speziell zugeschnittene Eschen, die als Tierfutter dienten.[5][22] Der Gemeindename leitet sich vom altnordischen Askar ab, wobei es sich um die Mehrzahl von ask (deutsch Esche) handelt.[23][24]
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